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IV - CCA Monatsblatt

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Reise<br />

Nun, langweilig wurde es niemals und jeder Tag war mit vielen<br />

Tätigkeiten zur Selbstversorgung immer ausgefüllt. Tagsüber wurden<br />

Lebensmittel besorgt. Also wurde geangelt und auf einem etwas entfernten<br />

Grundstück wurden Papayas und Bananen mit dem Buschmesser geerntet.<br />

Ebenso Kokosnüsse und eine für mich unbekannte Frucht, die Caña.<br />

Sie sah wie Zuckerrohr oder Schilf-Halm aus und wurde auch mit dem<br />

Buschmesser abgeschnitten. Im Hof wurde sie abgeschält, die Teile in<br />

kleine Stücke geschnitten und dann konnte man diese abbeißen und<br />

im Mund die Flüssigkeit heraus kauen. Der Rest wurde im Hof wieder<br />

ausgespuckt.<br />

Ebenso war es notwendig, jeden Tag Wasser aus dem Fluss zum<br />

Kochen und Abspülen mit dem Wasserkanister zu holen und am Fluss<br />

wurde die Wäsche gewaschen. Genauso musste regelmäßig zum Kochen<br />

das Brennholz besorgt werden. Die dünnen Holzscheite waren besonders<br />

lang und passten gar nicht in den Ofen, aber das hatte auch seinen Grund.<br />

Denn nach dem Kochen wurden die Reste sofort vom Ofen auf den Hof<br />

geworfen und kühlten dort ab und so konnten sie wieder verwendet werden.<br />

Auch kam die gute alte “Singer”-Nähmaschine zum Einsatz, die neben<br />

unserem Bett stand. Sie erinnerte mich an meine Kindheit und heute stehen<br />

sie oft als Deko-Stücke in deutschen Wohnungen oder man kann sie auf<br />

dem Flohmarkt entdecken.<br />

Dörrfisch auf der Wäscheleine<br />

Am dritten Tag war dann der Gegenbesuch von Cintias Schwester angesagt.<br />

Mit den Boot fuhren wir mit Cintias Mutter und dem erwachsenen<br />

Enkelsohn zum Hof. Das Anwesen lag auf einer größeren Anhöhe des<br />

Flusses Manuripi. So können Ortsfremde den Hof nicht vom Fluss aus<br />

sofort erkennen. Nun mussten wir erstmal auf dem Trampelpfad hoch<br />

gehen und dann fanden wir einen wunderschönen Hof vor, umsäumt von<br />

vielen Obstbäumen und kleinen Gärten. Auf der Wäscheleine hingen nicht<br />

wie erwartet Hosen oder Hemden, sondern Fische, die in der Sonne als<br />

Dörrfleisch haltbar gemacht werden. Begrüßt wurde wir nicht nur von<br />

Cintias Schwester und ihrem Mann, sondern auch von einem kleinen<br />

Affen und zwei Papageien. In der Küche mussten wir auf eine Schildkröte<br />

acht geben. Nach einem Rundgang wurde eine Ente geschlachtet und für<br />

das Mittagessen gekocht. Durch die Anhöhe konnte ich auf der anderen<br />

Flussseite etwas mehr von dem Naturschutzgebiet, der Reserva Natural<br />

Wohin mit dem Müll?<br />

90<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 4/2012

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