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IV - CCA Monatsblatt

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Titel<br />

Mülltrennung - eine gesamtdeutsche Tradition?<br />

Als geborener “Ossi” kenne ich Mülltrennung und Recycling seit<br />

frühester Kindheit. In der stets rohstoffknappen DDR gab es das Kombinat<br />

Sekundärrohstofferfassung (Sero), das ein sehr dichtes Netz von<br />

Aufkaufstellen hatte. Dabei ging es jedoch weniger um die Umwelt wie<br />

heute als um den wirtschaftlichen Aspekt. Viele Branchen waren einfach<br />

darauf angewiesen, dass die Materialien dem Wirtschaftskreislauf wieder<br />

zugeführt wurden. Als Schulkinder zogen wir mit Leiterwagen durchs<br />

Dorf und fragten an jedem Haus nach Altpapier, Metall, Flaschen, Gläsern<br />

und Lumpen. Diese brachten wir dann zum Altstoffhändler und bekamen<br />

ein gutes Taschengeld dafür. Bier- und Brauseflaschen wurden sowieso<br />

ausschließlich im Pfandsystem verkauft. Später in den 80er Jahren, als es<br />

vermehrt auch Plastikverpackungen gab, standen vor den Kaufhallen große<br />

Sammelnetze dafür. In den Dörfern hatte jeder einen Komposthaufen für<br />

natürliche Abfälle. So blieb nicht viel für den Restmüll übrig. Es gab nur<br />

ein kleine 80l Tonne und die Abholung fand nur alle 4 Wochen statt.<br />

Nach der Wende staunten wir nicht schlecht, dass es praktisch<br />

kein funktionierendes Pfandsystem gab und fast alles einfach in den<br />

Müll geworfen wurde. Zumal die Mengen an Verpackungsmaterial,<br />

Postwurfsendungen, Werbung und ähnlichem gigantische Ausmaße<br />

annahmen. Noch heute füllt Papier und Pappe einer einzigen Familie eine<br />

200- Liter-Tonne in zwei Wochen. Bei Plastik sieht es nicht viel besser aus.<br />

So ist aus meiner Sicht zwar lobenswert, dass in Deutschland mittlerweile<br />

so viel recycled wird, andererseits sollte vielleicht viel stärker auf die<br />

Vermeidung von Müll geachtet werden.<br />

Allerdings war es vor grauen Zeiten viel unangenehmer mit dem Müll,<br />

wie man der Tabelle entnehmen kann, die ich im Internet auf einer Seite für<br />

Kinder (http://www.umweltchecker.at/abfall.htm) gefunden habe:<br />

Leben mit dem Abfall - Vom alten Rom bis in die<br />

Neuzeit<br />

600 v.Chr. Die »Cloaca Maxima«, der erste Kanal im Alten Rom, war 4 m<br />

hoch und mit dem Boot befahrbar. Die Räumungen besorgten<br />

private Unternehmen, die über eine Sondersteuer bezahlt<br />

wurden. Die eigentliche Reinigung führten Kriegsgefangene<br />

und Sklaven durch.<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 4/2012<br />

9 Wohin mit dem Müll?

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