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IV - CCA Monatsblatt

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Reise<br />

das man bedenkenlos unbehandelt trinken kann. Aber vor allem genieße<br />

ich die grandiosen Panoramen, die der Weg immer wieder bereithält.<br />

Deshalb habe ich mich für diese Tour entschieden. Seen und Bäche in den<br />

unterschiedlichsten Farben, die immer wieder zum Zelten einladen, breite<br />

Täler, tiefe Schluchten - diese Wanderung hat wirklich so einiges zu bieten.<br />

Aber allen voran sind es die majestätischen Berge der Cordillera Real mit<br />

ihren schneebedeckten Gipfeln und ihren Gletschern, die mich immer<br />

wieder in ihren Bann ziehen.<br />

Letztere stimmen mich aber oft auch nachdenklich, vor allem in den<br />

ersten Tagen, während derer ich mich auf der nordöstlichen Seite der<br />

Anden aufgehalten habe, die mehr Sonne abbekommt als die südwestliche.<br />

Der Schnee- und Gletscherschwund ist deutlich zu erkennen. Von den<br />

vielen Gletschern, die auf meiner Karte eingetragen sind, ist kaum noch<br />

etwas übrig geblieben. Einzig die Moränen, die weit hinab ins Tal reichen,<br />

zeugen von ihren ehemaligen Ausmaßen. Der Klimawandel ist nicht zu<br />

leugnen. Ich bin aber froh, diese Gegend Boliviens erkundet zu haben, in<br />

die sich sonst kaum jemand verirrt... .<br />

Nachwort:<br />

Sowohl vor als auch nach der Wanderung wurde ich oft gefragt, ob es<br />

nicht zu riskant sei, alleine in einer so abgelegenen Gegend unterwegs zu<br />

sein. Klar, ganz ungefährlich ist es nicht. Es war aber längst nicht meine<br />

erste Tour dieser Art. Und wenn man schon oft in den Bergen unterwegs<br />

war, über das nötige Equipment verfügt und sich entsprechend vorbereitet,<br />

halte ich das Risiko für kalkulierbar. Nicht eine einzige Sekunde hatte<br />

ich das Gefühl, mich Gefahren auszusetzen. Auch die Wahrscheinlichkeit<br />

überfallen zu werden, ist in dieser menschenleeren Gegend recht gering.<br />

Für mich war es erneut eine großartige Tour, ein tolles Erlebnis und mit<br />

Sicherheit nicht mein letztes Abenteuer in den Anden.<br />

Wohin mit dem Müll?<br />

78<br />

Kevin Bauer<br />

Zur Person des Autors: Geboren 1976 in La Paz. Nach dem Abitur an<br />

der Deutschen Schule La Paz zieht es ihn für 13 Jahre nach Deutschland,<br />

wo er an der TU Berlin Mathematik studiert und anschließend als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Von 2008 bis 2011 erfüllt<br />

er sich seinen großen Traum und macht sich auf, Lateinamerika per<br />

Fahrrad zu erkunden. Nach 29.000 Kilometern und 16 durchquerten<br />

Ländern kehrt er zurück in seine Heimatstadt La Paz.<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 4/2012

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