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IV - CCA Monatsblatt

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Reise<br />

weiteren weniger bekannten schneebedeckten Bergen. Nachts fallen die<br />

Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt, doch tagsüber ist das Klima<br />

angenehm, trotz der Höhe zwischen 3500m und 5200m über Meeresniveau.<br />

Meist befinde ich mich jedoch deutlich über der 4000m-Grenze. Das<br />

Laufen, das Wandern ist mühsam, teilweise sehr mühsam. Nicht nur wegen<br />

der Höhe. Auch wegen des schweren Rucksacks. Knapp 20 kg trage ich auf<br />

dem Rücken: Zelt, Schlafsack, Kocher, Verpflegung für sieben Tage und<br />

was ich sonst noch für unverzichtbar hielt, um eine Woche lang alleine in<br />

den Bergen auszukommen.<br />

Auch die Navigation ist nicht ganz einfach. Selbstverständlich sind<br />

die Wege nicht markiert. Und oft gibt es keine Wege - oder sie sind<br />

nur schwer zu erkennen. Unterwegs treffe ich deutlich mehr Lamas als<br />

Menschen (in den 7 Tagen bin ich nur einem einzigen weiteren Wanderer<br />

begegnet), und gelegentlich führen ihre teilweise recht ausgetretenen<br />

Pfade nur zu Weideplätzen oder Wasserstellen und enden dort. Dann<br />

heißt es entweder umkehren oder improvisieren bis man wieder auf den<br />

„richtigen“ Weg gelangt. Die seltenen menschlichen Fußspuren sind<br />

stets eine willkommene Bestätigung, dass man wahrscheinlich auf dem<br />

richtigen Weg ist. Eine gute Karte ist unerlässlich, im letzten Drittel der<br />

Tour bin ich aber auch sehr froh über mein GPS, und dass ich so über<br />

wichtige GPS-Markierungspunkte verfüge, die ich zuvor während meiner<br />

minutiösen Google Earth-Vorbereitung ermittelt habe.<br />

Unterwegs geht es auf den geschätzten 90 Kilometern über acht Pässe,<br />

allesamt zwischen 4.500m und 5.200m über dem Meeresspiegel. Dabei<br />

sammeln sich etwa 6.000 Höhenmeter an. Am vierten Tag habe ich das<br />

große Glück, 20 Kilometer von einem Bus mitgenommen zu werden, der<br />

auf dem Rückweg seiner wöchentlichen Tour zur kleinen Comunidad<br />

Amawaya ist. Ansonsten ist auf dieser abgelegenen Stichstraße, der<br />

einzigen, auf die ich unterwegs treffe, praktisch kein Verkehr, und ich bin<br />

froh, diesen Teil nicht wandern zu müssen. Auf der Straße zu wandern ist<br />

so gar nicht mein Ding, erst recht nicht, wenn die Landschaft wie hier recht<br />

uninteressant ist und es entlang nicht enden wollenden Serpentinen bis auf<br />

knapp 5.000m hinauf geht.<br />

An den schneebedeckten Bergen der Anden entlangzuwandern heißt,<br />

sich meist in großen Höhen aufzuhalten, was anstrengend ist. Aber auch<br />

nachts macht einem die dünne Luft, beim Versuch vernünftig zu schlafen,<br />

zu schaffen. Dazu kommen noch die tiefen Temperaturen. Dafür gibt es<br />

aber praktisch überall Schmelz- und Quellwasser allerbester Qualität,<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 4/2012<br />

77 Wohin mit dem Müll?

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