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IV - CCA Monatsblatt

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Serie<br />

So ist also aus einem flachen rückständigen Gebiet mit Kohl und<br />

einigen Touristen und mit garantierter Fernsicht ein Land geworden, in<br />

dem man an Zeiträume bis 2050 denkt und der Energiewende Angela<br />

Merkels dankbar ist, da sich eine Zukunft mit riesigen Offshore – Parks<br />

abzeichnet, bei der „in der Deutschen Bucht ... die modernen Pfahlbauer<br />

eine Armee von Turbinen“ bauen“ werden mit mehr als 70 Meter Höhe,<br />

„Gesamtleistung: 10 000 Megawatt. Das entspricht“ laut SPIEGEL,<br />

„zehn Atomkraftwerken.“ Schon jetzt zeichnet sich in einigen ehemals<br />

verträumten Urlaubs- oder Fischerorten eine energiepolitische Wende ab.<br />

Wo früher auf kleinen Werften z.T. gemächlich Fischkutter gebaut wurden,<br />

hat jetzt fortgeschrittenste Technik beim Bau von modernsten Windrädern<br />

Einzug gehalten. Zum Beispiel betreibt das REPOWER-Unternehmen<br />

in der „Grauen Stadt am Meer“, das ist die Kleinstadt Husum in<br />

Nordfriesland, die durch Theodor Storms Gedicht berühmt geworden ist,<br />

eine moderne Produktionsstätte für den Bau von Maschinenhäusern und<br />

Naben von Windkraftanlagen. Im verträumten Husum, Wahlbezirk 1 bei<br />

Bundestagswahlen, wo man zuerst an Krabbenbrötchen und geräucherten<br />

Aal denkt, wurde letztens sogar die internationale „HUSUM WindEnergy<br />

2012“-Messe durchgeführt, zu der Aussteller aus aller Welt kamen 6 .<br />

Ansonsten ist das Land weit und „platt“. Man kommt durch das<br />

angeblich größte Kohlanbaugebiet Europas, in dem keine Wein-, sondern<br />

eine Kohlkönigin gewählt wird. Regionale Touristikvereine werben mit<br />

den Dithmarscher Kohltagen oder Krabbenpulwettbewerben. Die kleine<br />

„original“ Büsumer Nordseegarnelen werden übrigens zumeist in Holland<br />

gefangen und in Polen oder Marokko gepult oder geschält. Die angeblich<br />

frischen Meeresfrüchte haben demnach größtenteils eine wochenlange<br />

Reise in Kühlwagen hinter sich, bevor sie beim Verbraucher landen.<br />

Handarbeit ist anderen Ländern nunmal billiger.<br />

Gäbe es nicht die Badeorte an der Nordsee, wäre alles etwas<br />

eintönig und „düll“. Büsum, St.Peter-Ording und natürlich die<br />

Inseln Nordfrieslands mit dem Aushängeschild Sylt sind bundesweit<br />

bekannt. Aber es gibt auch ruhigere und schönere Ortschaften<br />

und Inseln. Von Husum kann man z.B. mit dem Auto über einen<br />

Damm auf die Insel Nordstrand fahren und von dort aus mit der<br />

Fähre die Halligen besuchen. Das sind Inseln ohne Deiche, die bei<br />

Hochwasser regelmäßig überflutet werden und deren Häuser auf so<br />

genannten Warften (künstlichen Hügeln) gebaut sind, so dass das<br />

Hochwasser nur bis an die Türschwelle schwappt. Die größte ist die<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 4/2012<br />

61 Wohin mit dem Müll?

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