IV - CCA Monatsblatt

Serie
berühmter Autor aus Lübeck ist der Blechtrommelerfinder und auch im
hohen Alter noch unbequeme Kritiker der Bundesrepublik, Günter Grass,
dessen Veröffentlichungen immer noch entweder verrissen oder bewundert
werden. Grass ebenfalls Literaturnobelpreisträger, lebt seit längerer Zeit in
der Nähe von Lübeck. In der Stadt selbst befindet sich das Günter-Grass-
Haus mit dem überwiegenden Teil seiner literarischen und künstlerischen
Originalwerke.
Und als Gedenkstätte für den in Lübeck unter dem Namen Herbert
Frahm geborenen Friedensnobelpreisträger Willy Brandt wurde 2007
das Willy-Brandt-Haus eröffnet. Brandts Lebensstationen von der Flucht
vor den Nazis nach Norwegen, seine Zeit als Bürgermeister von Berlin
auch während des Mauerbaus und die des Bundeskanzlers mit Ost- und
Entspannungspolitik werden eindrucksvoll dokumentiert.
Wenn man sich von Kultur, und Geschichte erholen will, kann man
zwischen vielen Altstadtcafés und Kneipen wählen. Keineswegs auslassen
sollte man den Verkaufsraum und das Café der Firma Niederegger.
Hier vergisst man Kalorienbewusstsein und kann stattdessen den Tag
bei Kaffee und allen erdenklichen Kalorienbomben aus Marzipan- und
Backwarenköstlichkeiten ausklingen lassen. Eine Attraktion ist auch
das Restaurant der Schiffergesellschaft, im 16. Jahrhundert gegründet.
Ursprünglich sind die „Gelage“, die Bankreihen in der historischen Halle.
Diese Tisch- und Bankreihen fertigte man aus dicken Eichenplanken, wie
man sie auch im Schiffbau verwendete. Geordnet nach ihrer Mitgliedschaft
in kaufmännischen Korporationen, denen sie angehörten oder nach
Zielhäfen, saßen die Schiffer oder Kapitäne bei ihren Zusammenkünften
in den Gelagen. Die Struktur dieses Ensembles hat sich seit Beginn des 16.
Jahrhunderts nicht geändert.
Von Lübeck aus sind die berühmtesten Badeorte Schleswig-Holsteins
an der Ostsee oder Lübecker Bucht sehr schnell zu erreichen. Grömitz,
das mondäne Travemünde, Scharbeutz und Neustadt sind nur einige der
Orte, die für Hamburger und Lübecker zum nahen Einzugsbereich gehören
und daher an den Wochenenden im Sommer häufig überlaufen sind. Wer
es weniger hektisch mag und die Steilküstenlandschaft der Ostsee dem
eingedeichten Wattenmeer der Nordsee vorzieht, sollte lieber noch weiter in
den Norden fahren und zwischen Eckernförde und Flensburg an die Küste
stoßen, zum Beispiel nach Kappeln, „anne Schlei“, wo GIZ-Mitarbeiter
Peter Asmussen her kümmt.“
Monatsblatt 4/2012
59 Wohin mit dem Müll?