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IV - CCA Monatsblatt

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Leute<br />

Von Bloqueos zu Blockupy - von Mate<br />

de Coca zu Äppelwoi -Eindrücke eines<br />

Rückkehrers-<br />

Seit Anfang des Jahres sind wir zurück in Deutschland und noch immer<br />

fragen die Leute, wie das so ist, nach fünf Jahren in Bolivien wieder nach<br />

Frankfurt zurückzukehren. Dabei macht man sich Gedanken, was denn<br />

tatsächlich anders ist und wo die Unterschiede spürbar werden.<br />

Wir sind mitten im deutschen Winter, zwei Tage vor Silvester wieder<br />

in Deutschland angekommen. Da wird natürlich besonders häufig gefragt,<br />

wie man den Klimawechsel verkraftet, vom Sommer direkt in den Winter.<br />

Dass man aus La Paz kommend nicht bei tropischer Hitze startet, mit der<br />

die meisten Menschen hier Südamerika verbinden, muss erst mal erklärt<br />

werden, aber es ist natürlich schon ein hartes Aufschlagen gewesen bei<br />

eisigen Temperaturen in Frankfurt. Im Hotelzimmer konnten wir uns<br />

jedoch im T-Shirt bewegen, die Heizungen liefen auf Hochtouren. Anders<br />

als in La Paz, wo unser Haus wie die meisten dort, keine Heizung hatte<br />

und man an kalten Abenden ein Plätzchen zum Aufwärmen suchen musste.<br />

Aber dafür gab es ja die Sauna des Deutschen Clubs. Auch das ist etwas,<br />

was ich wirklich vermisse, mal kurz um die Ecke in den Club gehen zu<br />

können, zu Sport, Dampfsauna und Massage.<br />

Schön war dann der deutsche Sommer. Wir haben sehr genossen,<br />

alles mit dem Fahrrad unternehmen zu können und die hellen und lauen<br />

Sommerabende auf Musik- und Theaterfestivals zu verbringen, die<br />

überall in der Stadt veranstaltet wurden. Uns wurde wieder bewusst, wie<br />

ausgeprägt hier die Jahreszeiten sind.<br />

Der „Klimawandel“ ist gar nicht so schlimm, spürbarer ist der<br />

„Kulturwandel“. In den ersten Tagen staunt ist man nur, wie hektisch es auf<br />

den Einkaufsstraßen zugeht. Auf der Frankfurter Zeil sind die Schaufenster<br />

und Kaufhäuser bei unserer Ankunft noch in weihnachtlicher Pracht<br />

dekoriert und wie es scheint die Menschen auch nach Weihnachten noch im<br />

Kaufrausch (oder vielleicht doch nur beim Umtausch?). Nach anfänglicher<br />

Begeisterung über all das Warenangebot merkt man jedoch, dass es auch<br />

befreiend war, in La Paz weit weg von der Konsumwelt zu sein.<br />

Unsere Kinder waren begeistert, wieder U-Bahn fahren und sich<br />

damit frei bewegen und die Stadt erobern zu können. Nach ein paar<br />

Wohin mit dem Müll?<br />

106<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 4/2012

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