Ehrenfelder 103 - Juli 2018
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vom Leben im Pott<br />
vertont seine Erlebnisse – Auch als Film-Komparse beschäftigt<br />
AUS DEM EHRENFELD<br />
In seinem Arbeitszimmer schreibt und spielt Peter Maus ehrliche Songs<br />
vom Leben im Ruhrpott.<br />
Foto: 3satz/Kienel<br />
ner Musik einmal vor einem<br />
größeren Publikum auftreten.“<br />
Der Wunsch ging prompt in<br />
Erfüllung, der Musiker war<br />
bei der Eröffnung der Ruhrtriennale<br />
dabei. Dafür schrieb<br />
er innerhalb von zwei Tagen<br />
das Lied „Hey Ruhrpott“. Intendant<br />
Flimm ermunterte<br />
ihn danach: Wer einen Song<br />
schreiben könne, der könne<br />
auch noch mehr abliefern.<br />
Das tat der Musiker auch.<br />
An die 50 Lieder hat der Unruheständler<br />
bis heute geschrieben,<br />
knapp 30 wurden<br />
veröffentlicht. Das erste Album<br />
hieß „Gegen den Strom“,<br />
das zweite trägt den Titel „…<br />
ich bin noch da.“ Veröffentlicht<br />
wurde der <strong>Ehrenfelder</strong><br />
auch auf dem Sampler<br />
„Ruhrpott-Schlager 4“, u.a.<br />
zusammen mit Wolfgang Petry,<br />
Ruhrpott-Legende Diether<br />
Krebs und Geier Sturzflug.<br />
„Vieles von dem, was in den<br />
Songs thematisiert wird, habe<br />
ich selbst erlebt“, erzählt der<br />
72-Jährige und denkt dabei<br />
vor allen Dingen an die vielen<br />
Kneipen-Gespräche, die er<br />
mit seinen Gästen führte. Im<br />
jüngsten Thema, das gerade<br />
musikalisch verarbeitet wird,<br />
geht es um einen Arbeiter,<br />
den die Banken um sein Geld<br />
bringen.<br />
Eine Kleinanzeige, die seine<br />
Frau Andrea vor rund 25<br />
Jahren entdeckte, führte den<br />
Musiker Peter Maus auf den<br />
Weg ins Film-Business. Nicht<br />
als Hauptdarsteller, sondern<br />
als Statist. Gesucht wurden<br />
damals Komparsen für den<br />
TV-Klassiker „Der große Bellheim“,<br />
der unter anderem<br />
auch in Bochum gedreht wurde.<br />
Maus war unter der Regie<br />
von Dieter Wedel dabei und<br />
erzählt heute noch mit Hochachtung<br />
und Stolz von seinen<br />
Begegnungen mit Mario<br />
Adorf oder Hans Korte.<br />
Auf den ZDF-Mehrteiler<br />
folgten weitere Engagements:<br />
in „Ebbys Bluff“<br />
(1993) mit Heiner Lauterbach,<br />
Til Schweiger und<br />
Helge Schneider, in „Harte<br />
Brötchen“ (2002) mit Uwe<br />
Ochsenknecht, Katharina<br />
Thalbach und Herbert<br />
Knaup, in „Aus der Tiefe<br />
des Raumes“ (2004) mit<br />
Christoph-Maria Herbst<br />
und Günther Netzer sowie<br />
in „Die besondere<br />
Schwere der Schuld“<br />
(2014) mit Götz George<br />
und Hannelore Elsner. Seine<br />
Begegnungen mit den Stars<br />
hat Peter Maus auf vielen Fotodokumenten<br />
festgehalten.<br />
Und in seinen Erinnerungen.<br />
Eine davon hat er noch mit<br />
uns geteilt: „Bei der Premiere<br />
von ‚Ebbys Bluff‘ in Bochum<br />
haben wir zusammen<br />
mit Til Schweiger die Bar des<br />
UCI-Kinos leergetrunken.“<br />
Inzwischen haben Peter und<br />
Andrea Krosch-Maus das<br />
Reisen für sich entdeckt.<br />
„Zweimal im Jahr sind wir länger<br />
unterwegs“, erzählt Peter<br />
Maus, „einmal zum Faulenzen<br />
und einmal gehen wir auf<br />
Bildungsreise.“ Von Deutschland<br />
und Europa haben sie<br />
schon ziemlich viel gesehen,<br />
jetzt sind sie in Übersee unterwegs.<br />
„Ich war mein Leben<br />
lang ein Cowboy“, sagt Peter<br />
Maus, deshalb geht es jetzt<br />
vorzugsweise in die USA. Im<br />
Oktober soll das Ziel das kalifornische<br />
Monterey sein. Inspiriert<br />
wurden die <strong>Ehrenfelder</strong><br />
dazu von John Steinbecks erfolgreichem<br />
Roman „Die Straße<br />
der Ölsardinen“. Uli Kienel<br />
–––––––––––––––––––––––<br />
Wer Peter Maus auf eine Bühne<br />
bringen möchte, nimmt<br />
Kontakt auf unter Tel.: 0157-<br />
52993217<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2018</strong>⎮Der <strong>Ehrenfelder</strong>⎮ 11