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pedaliéro XXL 2018 Magazin für Geländeradsport

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º UNTERWEGS<br />

„Insgesamt haben wir 8,5 Kilometer Trail gebaut, der Rest war vorhanden.<br />

Von der Größe ist es ein bisschen kleiner als unser Trailcenter,<br />

bei dem eine richtige Infrastruktur vorliegt, wie eine Station mit<br />

Shop und Verleih und so weiter“, erklärt Thomas weiter. „Der Trailground<br />

ist somit der kleine Bruder, der zumindest einen Trailhead<br />

hat, einen Parkplatz mit Karte und Infomaterial.“<br />

Es sind nur wenige Meter, die wir bis zum Einstieg in<br />

den Trail rollen müssen. Links vorbei am Landgasthof Gruß<br />

schlängelt er sich in den Wald. Thomas hält an und erzählt:<br />

„Was man nicht sieht, ist der extreme Aufwand, den wir<br />

betreiben mussten, um diese Route zu trassieren. Ich habe<br />

mich mit der Machete durchs Gebüsch geschlagen, ohne<br />

Witz, du hast keine fünf Meter vorausgesehen. Hinter mir<br />

fuhr ein Bagger, aufgesetzt war ein Rodungsaufsatz. So haben<br />

wir erst einmal eine zwei Meter breite Trasse gerodet, danach<br />

erst hat der Bagger die Spur gezogen.“<br />

„Welche Idee hattet ihr, als ihr den Trailground konzipiert habt?“,<br />

möchten wir von Thomas wissen. „Der Trailground sollte ein Bikerspielplatz<br />

<strong>für</strong> jedermann sein, ganz bewusst einsteigertauglich<br />

und auch <strong>für</strong>s Hardtail geeignet“, klärt er uns auf. „Er soll auch Leute<br />

ansprechen, die wenig Erfahrung auf dem Singletrail haben, und<br />

ihnen vermitteln, dass ein Singletrail nicht automatisch steil, ruppig<br />

und schwer ist, sondern auch einfach, flowig und spaßig sein kann.<br />

Deshalb gibt es auch die kurzen Runden, mit wenig Höhenmetern,<br />

sodass auch Eltern mit ihren Kindern in der Lage sind dort zu fahren.<br />

Wir wollten bewusst keine schwierigen Endurostrecken bauen mit<br />

riesigen Sprüngen. Es sollte <strong>für</strong> die ganze Familie geeignet sein, ein<br />

gewisses Können vorausgesetzt.“<br />

Thomas hat noch einen Termin, und somit verabschiedet<br />

er sich von uns. „Langsam habe ich das Gefühl, dass so ein<br />

Ding wie der Trailground eine Signalwirkung hat. Ich habe einige<br />

Anfragen <strong>für</strong> weitere Trailparks quer durch Deutschland,<br />

es tut sich was!“, ruft er uns zum Abschied zu – und weg ist er.<br />

Wir setzen die Helme auf, ziehen die Handschuhe an und stürzen<br />

uns endlich ins Trailparadies. Natürlich haben wir uns <strong>für</strong> die längste<br />

Tour „Drei Berge“ entschieden, die sämtliche Strecken umfasst, um uns<br />

einen kompletten Überblick zu verschaffen. Ein leichter Aufstieg führt<br />

um den Hängeberg herum, der schnell zu einem kurvigen Downhilltrail<br />

wird. Über flowige Anlieger verlassen wir den Berg in Richtung<br />

Bilstein. Jede Menge Serpentinen markieren den Kyrill-Anstieg, vor uns<br />

ragt der Bilstein empor. Mit unseren eMTB müssen wir das perfekte<br />

Timing <strong>für</strong> die Kurven erst finden, ein Heidenspaß, in einer tollen<br />

Landschaft nach oben zu düsen. Wir nehmen den Gipfelanstieg, um<br />

oben auf der Aussichtsplattform ein 360-Grad-Panorama zu bestaunen.<br />

Das Bikerevier Willingen ist nicht weit entfernt, viele Biker bauen<br />

den Trailground in eine Tour ein, als Highlight und Aufwertung.<br />

ICH HABE MICH<br />

MIT DER MACHETE<br />

DURCHS GEBÜSCH<br />

GESCHLAGEN, OHNE<br />

WITZ, DU HAST<br />

KEINE FÜNF METER<br />

VORAUSGESEHEN.<br />

Mehr Luxus ist<br />

Prahlerei: Bikertreff<br />

Plattenberg.<br />

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