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Glossar zum Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof

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<strong>Glossar</strong> <strong>zum</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Rebenzüchtung</strong> <strong>Geilweilerhof</strong><br />

Abiotische Stressfaktoren:<br />

Extreme Witterungs- oder Klimaeinflüsse mit negativen Auswirkungen auf Wachstum, Ertrags- oder<br />

Qualitätsbildung. Im Gegensatz zu den biotischen (lebenden) Stressfaktoren gehören abiotische<br />

Stressfaktoren der unbelebten Natur an. Sie schließen im wesentlichen natürliche Faktoren<br />

(Temperatur, Strahlung, Wasser- und Mineralstoffversorgung, Luftfeuchte), aber auch durch den<br />

Menschen ausgelöste Faktoren ein (Luftverschmutzung, Ozon, saurer Regen, niedrige pH-Werte in<br />

Boden und Wasser, Schwermetallbelastung, erhöhte UV-Strahlung, erhöhte CO2-Gehalte in der<br />

Atmosphäre und andere).<br />

Agrobacterium tumefaciens:<br />

Bodenbakterium, das auch als Pflanzenparasit vorkommt. Es induziert an höheren Pflanzen die<br />

Bildung krebsartiger Wucherungen, bei der Rebe die sogenannte Maukekrankheit. Verantwortlich<br />

da<strong>für</strong> ist das circuläre Ti-Plasmid des Bakteriums. Ein Teil davon wird in die Pflanzenzellen<br />

übertragen und führt zur genetischen Änderung des Pflanzenstoffwechsels zugunsten des<br />

Bakteriums.<br />

Ampelographie:<br />

Rebsortenkunde. Untersuchung und Beschreibung der Abstammung, Verbreitung und<br />

Eigenschaften von Rebsorten und -arten mit dem Ziel, einzelne Formen zu identifizieren und zu<br />

bewerten.<br />

Antheren:<br />

Staubbeutel, Teil der männlichen Blütenorgane.<br />

Aromastoffe:<br />

Aromastoffe sind die auf das Geruchsempfinden der Nase zurückzuführende Wirkung von<br />

flüchtigen Substanzen. Aromastoffe werden sensorisch (über das Geruchsempfinden) und, oft<br />

parallel hierzu, chemisch-analytisch mittels Gaschromatographie nachgewiesen. Von den über 900<br />

verschiedenen Aromastoffen im Wein stehen mengenmäßig die Amylalkohole, i-Butanol, beta-<br />

Phenylethylalkohol sowie Terpene und Ester im Vordergrund.<br />

Auskreuzungsrate:<br />

Bei Reben ist sowohl Selbstbefruchtung (=Befruchtung durch Pollen der eigenen Blüte) als auch<br />

Fremdbefruchtung (=Befruchtung durch Pollen von Blüten anderer Pflanzen) möglich, wobei die<br />

Selbstbefruchtung deutlich überwiegt. Unter der Auskreuzungsrate versteht man den Anteil der<br />

Samen, die auf Fremdbefruchtung zurückgehen. In Freisetzungsversuchen soll geklärt werden, in<br />

welchem Umfang die Samen von benachbarten Reben auf Befruchtungen mit dem Pollen der<br />

transgenen Reben zurückgehen.<br />

Botrytis cinerea:<br />

Taxonomische Bezeichnung <strong>für</strong> den Grauschimmel.<br />

Chitinasen (CHI26):<br />

Chitinasen (und Glucanasen) sind Teile eines komplexen Netzwerks der Schädlingsabwehr von<br />

Pflanzen. Sie spalten den Zellwandbaustein Chitin (1,4-N-Acetyl-beta-D-glucos-amin), der in vielen<br />

pilzlichen Zellwänden vorkommt. Untersuchungen mit gereinigtem Enzym und Blattextrakten aus<br />

der Rebsorte Seyval blanc ergaben eine Hemmung des Wachstums des Keimschlauches des Echten<br />

Mehltaus. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Chitinasen nur an der Spitze des Keimschlauches wirken<br />

können, da an dieser Stelle die geringste Vernetzung von Chitin mit anderen Zellwandbausteinen


(<strong>zum</strong> Beispiel Glucan) vorliegt.<br />

DNA-Sequenz:<br />

Abfolge der Bausteine in der Erbinformation; sie wird mit den Buchstaben ACGT <strong>für</strong> die chemische<br />

Struktur abgekürzt.<br />

Echter Mehltau (Oidium tuckeri)<br />

Aus Nordamerika in der Mitte des vorigen Jahrhunderts nach Europa eingeschleppte Pilzkrankheit.<br />

Der Pilz befällt alle grünen Reborgane und verursacht im fortgeschrittenen Stadium einen weißgrauen,<br />

mehligen Belag. Auf den Beeren zerstört der Echte Mehltau die Beerenhaut, während das<br />

Innere weiterwächst. Die Beeren platzen in der Folge auf und die Kerne (Samen) werden sichtbar.<br />

Dieses Schadbild bezeichnet man auch als "Samenbruch". Gefährlich ist der Pilz nicht nur wegen<br />

daraus resultierender Ertragsausfälle, sondern auch wegen negativer Geschmacksbeeinflussung<br />

des Weines, wenn befallene Trauben mitverarbeitet werden.<br />

Embryosuspensionskulturen<br />

Vermehrung und/oder Erhaltung von pflanzlichen Embryonen unter Flüssigkulturbedingungen in<br />

vitro-Kultur.<br />

Endemische Sorte:<br />

Örtlich begrenzt auftretende Sorte<br />

Erhaltungszüchtung:<br />

Spontan auftretende Mutationen können in Einzelfällen zu positiven Veränderungen führen<br />

(Voraussetzung <strong>für</strong> den den Aufbau von Klonen). In der Regel führen Mutationen jedoch zu<br />

unerwünschten Veränderungen. Im Rahmen der Erhaltungszüchtung werden solche Formen<br />

identifiziert und von der weiteren Vermehrung ausgeschlossen. Bei Reben schließt die<br />

Erhaltungszüchtung auch eine Selektion auf bestimmte Krankheiten, vor allem im Hinblick auf<br />

Viruserkrankungen, ein.<br />

Falscher Mehltau (Plasmopara viticola):<br />

Um 1880 aus Nordamerika nach Europa eingeschleppte Pilzkrankheit. Der Pilz befällt alle grünen<br />

Rebteile und kann bei feuchtwarmer Witterung bereits im Mai auftreten. Befallene Blätter zeigen<br />

zunächst gelbe, meist runde Aufhellungen, die als "Ölflecken" bezeichnet werden. Kurz danach ist<br />

auf der Blattunterseite ein weißer Pilzrasen sichtbar. Die Flecke werden größer und das betroffene<br />

Blattgewebe stirbt in der Folge ab. Längere Perioden feuchtwarmen Wetters können ein<br />

epidemieartiges Auftreten zur Folge haben, das im Extremfall <strong>zum</strong> totalen Blattverlust führt (daher<br />

die deutsche Bezeichnung "Blattfallkrankheit"). Auch die Beeren können bis zu einem gewissen<br />

Entwicklungsstadium befallen werden. Typisches Schadbild ist die Blauverfärbung der Beeren, die<br />

anschließend zu sogenannten "Lederbeeren" einschrumpfen.<br />

Feldresistenz:<br />

Die in der Pflanze vorhandenen Abwehrkräfte bewirken eine starke Verminderung<br />

beziehungsweise Verzögerung des Krankheitsverlaufes. Mit dem Begriff der Feldresistenz<br />

bezeichnet man den Grad der Resistenz, der normalerweise ausreichend ist, um auf<br />

Bekämpfungsmaßnahmen gegenüber dem Schaderreger verzichten zu können. Bei <strong>für</strong> den<br />

Schaderreger besonders günstigen Bedingungen (<strong>zum</strong> Beispiel anhaltende feuchtwarme<br />

Witterung bei bestimmten Schadpilzen) kann im Einzelfall die Feldresistenz nicht ausreichend sein,<br />

um die negativen Auswirkungen eines Schädlingsbefalls vollständig zu unterbinden.<br />

Frostresistenz:<br />

Frostresistenz ist die genetisch bedingte, durch Umweltfaktoren (niedrige Temperaturen)<br />

modifizierbare Widerstandsfähigkeit von Rebknospen und -holz gegenüber Frosttemperaturen.


Nach umfassender Abhärtung ("potentielle Frostresistenz") überleben Rebknospen Temperaturen<br />

von -20 bis -22 °C. Die Frostresistenz, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt und einem<br />

bestimmten Abhärtungsgrad im Winter einstellt, ist die "aktuelle Frostresistenz".<br />

Generosion:<br />

Unwiederbringlicher Verlust pflanzlicher und tierischer Formen (Sorten, Rassen, Arten), im<br />

Wesentlichen durch Besiedlung, Straßenbau, Inkulturnahme von Flächen und so weiter.<br />

Genkonstrukt:<br />

Im Labor mit Hilfe gentechnischer Methoden zusammengesetzte Kombination von Genen und<br />

ihren Steuerelementen.<br />

Genomanalyse:<br />

Untersuchung von großen Teilen oder der Gesamtheit der Erbinformation eines Organismus;<br />

Erforschung der Anordnung der genetischen Information, ihrer Aktivität, Erarbeitung der DNA-<br />

Sequenz.<br />

Gentransfer:<br />

Übertragung von genetischem Material auf einen Organismus, der dieses Material nicht durch<br />

Einkreuzung erhalten kann (Transformation).<br />

Geschmacksstoffe:<br />

Geschmacksstoffe sind die auf das Geschmacksempfinden der Zunge ("Geschmacksknospen")<br />

zurückzuführende Wirkung von Substanzen, die in "sauer", "süß", "salzig" und "bitter" eingestuft<br />

werden. Ähnlich wie die Aromastoffe sind sie qualitativ und quantitativ unterschiedlich wirksam.<br />

Glucanasen (BGL32):<br />

Glucanasen (und Chitinasen) sind Teile eines komplexen Netzwerks der Schädlingsabwehr von<br />

Pflanzen. Sie spalten den Zellwandbaustein Glucan (beta-1,3-Glucan), der in vielen pilzlichen<br />

Zellwänden vorkommt. Untersuchungen mit gereinigtem Enzym und Blattextrakten aus der<br />

Rebsorte Seyval blanc ergaben eine Hemmung des Wachstums des Keimschlauches des Echten<br />

Mehltaus. Es ist sehr wahrscheinlich, daß Glucanasen nur an der Spitze des Keimschlauches wirken<br />

können, da an dieser Stelle die geringste Vernetzung von beta-Glucan mit anderen<br />

Zellwandbausteinen (<strong>zum</strong> Beispiel Chitin) vorliegt.<br />

beta-Glucuronidase (GUS):<br />

Die beta-Glucuronidase ist ein Enzym, das Zucker als Energiequelle aus unterschiedlichen<br />

Zuckerverbindungen (Glucuroniden) freisetzt. In Pflanzen wird dieses Enzym als Marker verwendet,<br />

da es sich leicht <strong>zum</strong> Beispiel durch eine blaue Farbreaktion nachweisen läßt.<br />

Grauschimmel (Botrytis cinerea):<br />

Pilzkrankheit, die zahlreiche Kulturpflanzen befallen kann und zur Fäulnis des Gewebes führt. Bei<br />

der Rebe können Blätter, Blüten, Trauben und Triebe befallen werden, was zu Ernte- und vor allem<br />

zu Qualitätsverlusten führt. Feuchtwarme Witterung begünstigt das Pilzwachstum. An reifen<br />

Trauben kann der Pilz aber auch als Verursacher der Edelfäule die Gewinnung seltener<br />

Spitzenweine ermöglichen.<br />

In vitro-Kultur:<br />

Gewebekultur "im Glas"; Kultivierung von Pflanzen oder Pflanzenteilen unter künstlichen<br />

Bedingungen.<br />

Inzuchtdepression:<br />

In den Nachkommentschaften von Selbstungen (=väterliches und mütterliches Erbgut stammen


von der gleichen Pflanze) tritt häufig ein Nachlassen der Wüchsigkeit und Leistungsfähigkeit auf,<br />

was als Inzuchtdepression bezeichnet wird.<br />

Klon:<br />

Innerhalb einer Sorte können durch spontan auftretende Mutationen kleinere Veränderungen<br />

zwischen den Einzelpflanzen auftreten. Von einem einzelnen Rebstock, bei dem solche Mutationen<br />

zu positiven Veränderungen bestimmter Eigenschaften geführt haben, kann das Schnittholz<br />

getrennt von allen anderen Pflanzen vegetativ vermehrt werden. Die auf diesen einzelnen<br />

Rebstock zurückgehenden Tochterpflanzen bezeichnet man als Klone der Ausgangssorte.<br />

Kodieren:<br />

Die verschlüsselte Information <strong>für</strong> etwas tragen.<br />

Landsorten:<br />

Alte Sorten, die oft wegen geringerer wirtschaftlicher Bedeutung (Ertrag) oder Rodung im Zuge der<br />

Flubereinigungsverfahren nur noch vereinzelt in Weinbergen oder als Hausreben vorkommen.<br />

Landsorten können jedoch einzelne wertvolle Eigenschaften, <strong>zum</strong> Beispiel hohe Resistenzen,<br />

besitzen und werden deshalb gesammelt und geschützt. siehe auch Ampelographie.<br />

Linie:<br />

Dieser Begriff ist vor allem bei selbstbefruchtenden Kulturarten wie Weizen oder Gerste üblich und<br />

bezeichnet eine Gruppe von Pflanzen mit weitestgehend erbgleichen Formen. In diesem<br />

Zusammenhang ist unter Linie die Nachkommenschaft aus der auf ein einzelnes<br />

Transformationsereignis zurückgehenden Mutterpflanze zu verstehen. Fachlich zutreffender <strong>für</strong><br />

diesen Sachverhalt wäre der Begriff des Klons, der jedoch vermieden wurde, um eine<br />

Verwechslung mit der üblichen Klonendefinition auszuschließen.<br />

Maukekrankheit:<br />

Durch Agrobacterium tumefaciens hervorgerufene Tumorerkrankung bei Reben; es bilden sich<br />

krebsartige Wucherungen an verletzten Pflanzenteilen.<br />

Molekulare Marker:<br />

Winzig kleine Anteile des Erbmaterials, die zur Unterscheidung von Sorten und zur Erarbeitung<br />

einer genetischen Karte benutzt werden.<br />

Mutation:<br />

Plötzlich eintretende Veränderungen im Erbgut.<br />

NPT II-Gen:<br />

Gen, welches zur Bildung des Enzyms Neomycinphosphatase II führt. Dieses Enzym inaktiviert<br />

Antibiotika wie Kanamycin.<br />

Oidium (tuckeri): Taxonomische Bezeichnung <strong>für</strong> den Echten Mehltau.<br />

Pathogenabwehr:<br />

Abwehr der Pflanze gegen krankheitsverursachende Schädlinge jeder Art (Pilze, Bakterien, Viren,<br />

Insekten und so weiter).<br />

Pflanzengenetische Ressourcen:<br />

Vermehrungsfähiges Pflanzenmaterial mit einem Wert <strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft und Forsten,<br />

einschließlich der Landsorten, Wildarten und -formen.<br />

Physikalische Genomkartierung:


Untersuchung der Anordnung von Genen und genetischen Elementen, wie <strong>zum</strong> Beispiel<br />

molekularen Markern, durch direkte Vermessung ihres Abstandes auf dem Genmaterial der DNA<br />

mit Hilfe von großen, überlappenden DNA-Fragmenten.<br />

Pilzkrankheiten:<br />

Durch Schadpilze hervorgerufene Krankheiten. Die im Weinbau bedeutungsvollsten<br />

Pilzkrankheiten sind der Echte Mehltau (Oidium tuckeri), der Falsche Mehltau (Plasmopara viticola)<br />

und der Grauschimmel (Botrytis cinerea). Sie sind deshalb besonders gefährlich, weil sie bei<br />

entsprechenden Witterungsbedingungen in kürzester Zeit epidemieartig auftreten und im<br />

Extremfall zu einem totalen Ernteverlust führen können.<br />

Pilztoleranz:<br />

Allgemein wird mit dem Begriff der Pilztoleranz der Sachverhalt bezeichnet, dass sich der pilzliche<br />

Erreger auf der Wirtspflanze vermehren kann, diese jedoch nicht oder nur in geringem Maße<br />

schädigt. Vielfach wird auch ein stark gehemmtes Pilzwachstum, das keine oder nur unwesentliche<br />

Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum hat, als Pilztoleranz bezeichnet.<br />

Plasmopara viticola<br />

Taxonomische Bezeichnung <strong>für</strong> den Falschen Mehltau.<br />

Pollen:<br />

Blütenstaub. Pollen werden meist durch Wind oder Tiere auf das weibliche Organ übertragen<br />

("Bestäubung").<br />

Primärtransformanten:<br />

Aus einem Transformationsexperiment erhaltene transgene Pflanzen, die noch keine Vermehrung<br />

erfahren haben.<br />

RIP (Ribosomen Inaktivierendes Protein (RIP30)):<br />

Neben Chitinasen und Glucanasen existieren in Pflanzen weitere Proteine, die hemmende Wirkung<br />

gegenüber pilzlichen Schaderregern aufweisen. Zu ihnen zählen die Typ I RIPs (Ribosome<br />

Inactivating Proteins), die die Proteinsynthese hemmen. Typ I RIPs aus dem Speichergewebe<br />

(Mehlkörper) von Getreidearten zeigen mit pflanzlichen Ribosomen keine signifikante Hemmung.<br />

In transgenen Tabakpflanzen führte das Typ I RIP der Gerste zu einem gewissen Schutz der<br />

Pflanzen vor dem Pilz Rhizoctonia solani, ohne das Pflanzenwachstum zu beeinflussen.<br />

Sorte:<br />

Der Begriff Sorte bezeichnet eine Gruppe von Pflanzen, die in Abhängigkeit von der<br />

Vermehrungsbiologie der Pflanze mit unterschiedlichen Methoden gewonnen wurden. Die zu<br />

einer Sorte gehörenden Pflanzen unterscheiden sich eindeutig von anderen Pflanzen der gleichen<br />

Art, sind unter sich weitestgehend einheitlich und zeigen nach einer Vermehrung die gleichen<br />

Eigenschaften. Die Rebe gehört zu den vegetativ vermehrten Kulturarten, das heißt, aus dem Holz<br />

einer Rebe entwickeln sich Pflanzen der gleichen Sorte wie die Mutterpflanze von der das Holz<br />

entnommen wurde. Beispiele <strong>für</strong> Rebsorten sind unter anderem Riesling, Silvaner, Dornfelder,<br />

Regent.<br />

Synonym:<br />

Inhaltliche Übereinstimmung verschiedener Namen einer Sorte.<br />

Ti-Plasmid:<br />

Tumor-induzierendes Plasmid. Plasmid in Wildtypstämmen von Agrobakterien (Agrobacterium<br />

tumefaciens), welches bei Befall der Pflanze in deren Zellen übertragen wird und dort durch<br />

Pflanzenhormonsynthese zu tumorartigen Wucherungen führt (Maukekrankheit).


Transformation:<br />

Einführen von genetischem Material in einen Organismus, der dadurch neue Eigenschaften erhält<br />

(Gentransfer).<br />

Transformationsvektor:<br />

Transportmolekül <strong>für</strong> Gene, welches <strong>für</strong> die Herstellung transgener Organismen benötigt wird.<br />

Transgene Reben:<br />

Reben, die über die Transformation Fremd-DNA in ihren Zellen besitzen und ins Genom eingebaut<br />

haben.<br />

Trockentoleranz:<br />

Trockentoleranz ist das genetisch bedingte, durch Umweltfaktoren (Trockenheit, hohe<br />

Temperaturen) modifizierte Vermögen von Reben, auch bei Wassermangel in Boden oder Luft zu<br />

überleben und befriedigende Erträge und Qualitäten zu produzieren. Neben der Unterlagssorte<br />

(Wasseraufnahme) bestimmt die Edelreissorte (Wasserspeicherung, -transport, -abgabe) den<br />

Trockentoleranzgrad einer Rebe. Reben besitzen eine Vielzahl von kurz- und langfristig<br />

einsetzbaren Strategien zur optimalen Anpassung an Trockenheit, wobei zwischen<br />

("pessimistischen") wassersparenden und ("optimistischen") wasserverbrauchenden Ökotypen<br />

unterschieden werden kann.<br />

Vitis vinifera:<br />

Die "weintragende" Rebart mit den Unterarten Vitis vinifera silvestris (euopäische Wildrebe) und<br />

Vitis vinifera sativa (europäische Kulturrebe).<br />

Wildart:<br />

Wildreben (Vitis vinifera). In Deutschland lokal, <strong>zum</strong> Beispiel in den Auwäldern am Oberrhein<br />

heimisch und von der Generosion bedroht.

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