ASV MAGAZIN. 1/2018

ASV MAGAZIN. 1/2018
ASV Legenden: 100. Geburtstag Karl Riegers (1918-2008)
Unser Ehrenvorsitzender Karl
Rieger wurde im Jahr 1918 in
Süchteln geboren. Er wäre am 6.
April diesen Jahres also 100 Jahre
alt geworden. Dies ist Anlass,
genug sein positives Wirken für
Stadt und Verein gebührend zu
würdigen.
Karl Rieger verstarb vor 10 Jahren, wenige Tage vor
seinem 90. Geburtstag, am 21. März 2008. Eine große
Feier war anlässlich des runden Geburtstags geplant.
Der Feier sah er mit großer Freude entgegen, da er
unter den Gästen viele ehemalige Weggefährten erwartete,
aus den verschiedenen Bereichen seines abwechslungsreichen
Wirkens zum Wohle nicht nur seines
Vereins, dem ASV Einigkeit Süchteln.
Sein öffentliches Wirken kann man in drei Bereiche
unterteilen: sein Berufsleben als Pädagoge, sein kommunalpolitisches
Engagement und in den großen Block
des Sports. Nach dem Kriegsdienst und der ersten Lehrerstelle
in Oedt-Mülhausen, einer kurzen Episode in
Anrath, spielte sich sein Berufsleben seit 1947 an
Süchtelner Schulen ab, zunächst als Lehrer und von
1956 bis 1963 als Rektor der Hagenbroicher Schule.
Von 1963 bis zu seiner Pensionierung im Juli 1982 leitete
er die katholische Volksschule Süchteln-Stadt.
Bedingt durch den Lehrerberuf hatte er direkten Zugang
zu jungen Menschen. Er kannte ihre altersbedingten
Stärken, Schwächen und Vorlieben. Eine Erfahrung,
die ihm bei seiner späteren ehrenamtlichen Tätigkeit
im Sport von großem Vorteil war. Rieger selbst
ist mit neun Jahren der DJK 04 beigetreten. Aktiver
Sportler war er in verschiedenen Sportarten u.a. als
Turner, Handballer und Boxer. Zu seinen weiteren körperlichen
Aktivitäten gehörten bis ins fortgeschrittene
Alter das Wandern, Radfahren und seine geliebte Gartenarbeit.
1935 wurde er nach der durch die Nazis
erzwungenen Auflösung der DJK 04 Mitglied in der TG
1867 Süchteln. Die Mitglieder wählten ihn bereits
1947 im Alter von nur 29 Jahren zum Vorsitzenden.
Dieses Amt hatte er beim ersten Mal bis 1955 inne.
Nur unterbrochen von einer einjährigen Amtsführung
durch Karl Hohnen. Es folgten weitere Amtszeiten in
dieser Position nach dem Zusammenschluss der Vereine
TG 1867 und dem FC 03 Süchteln. Im Jahr 1969
dann als Vorsitzender des ASV Süchteln. Er blieb auch
nach einer weiteren Fusion Vorsitzender. Nun mit dem
TV Einigkeit Süchteln-Vorst, mit dessen damaligem
Vorsitzenden Hellmut Trienekens er die Zusammenführung
zustande brachte. Erst 1992 beendete er im
Alter von 74 Jahren seine Tätigkeit an der Spitze der
Vereine. Seine Funktionärstätigkeit beschränkte sich
aber keineswegs auf die Süchtelner Vereine, sondern
führte ihn ab 1971 an die Spitze des KreisSportBundes,
den er bis 1993 leitete. Anschließend wurde er auch
dort zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Zu seinen größten Verdiensten gehört sein stetes
Kämpfen um optimale Sportstätten in Süchteln. Dabei
war seine langjährige Mitwirkung im Rat der Stadt
Viersen – u.a. in der Funktion des Fraktionsvorsitzenden
der CDU – sicher nicht von Nachteil. Karl Rieger
hatte großen Anteil an der Verwirklichung des Sportparks
Süchtelner Höhen, der 1984 erstmals Austragungsort
des traditionsreichen Süchtelner Bergfestes
wurde. In seine kommunalpolitische Zeit fiel auch der
Bau des Süchtelner Höhenbades, das am 11. Mai 1968
der Öffentlichkeit übergeben wurde. Bei seinen erfolgreichen
Bemühungen profitierte er von der Kenntnis
der richtigen Wege und Arbeitsweisen bis hin zur Herstellung
von Abstimmungsmehrheiten.
Als Dank für seine erfolgreiche Arbeit für den Süchtelner
Sport wurde die Dreifachsporthalle am Heidweg
am 3. Mai 2009 in Karl-Rieger-Halle umbenannt. Sein
Wirken wurde mit zahlreichen Ehrungen gewürdigt
und anerkannt, so z.B. mit Ehrennadeln des Leichtathletikverbandes,
des Westdeutschen Handballverbandes
und des Deutschen Turnerbundes, mit dem Bundesverdienstkreuz
1. Klasse sowie der Sportplakette
des Landes NRW. Der Ehrenring der Stadt Viersen
wurde ihm im Jahre 1977 und der „Goldenen Weber“
wurde ihm 1986 verliehen. Noch wenige Monate vor
seinem Tod wurde Karl Rieger im Kreishaus Viersen
durch den Landrat Peter Ottmann für sein Lebenswerk
geehrt.
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