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8 l HoldingReporter 2-2010 A U S D E R P R A X I S Anzeige Fixierung im Krankenhaus „Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.“ GG Art. 2.2, S. 2/3 Man sieht immer wieder als Angehöriger oder Besucher auf einer Sta tion, dass Patienten am Bett zwei Seitenteile haben oder sogar einen Bauchgurt tragen. Fixierung ist niemals ein Pflegeziel, sondern stets ein aktuelles Pflegeproblem, welches bei der Pflegeevaluation als veränderungsbedürftig zu betrachten ist. Die Fixierung steht am Ende therapeutischer Bemü- Wann und wer darf eine Fixierung anordnen? hungen, wenn die Gefährdung des Patienten oder anderer durch bisherige Interventionen nicht abgewendet werden konnte. Die Fixierung wird vor allem bei Patienten angewandt, die Selbstschutz benötigen, zum Schutz einer therapeutischen Maßnahme und zur Unterbringung von Fremdaggressionen. Bedenke: der Patient leidet genug unter seiner derzeitigen Situation. Wann: Eine Fixierung ist nur erlaubt, wenn weniger einschneidende Maßnahmen den notwendigen Erfolg nicht sicher stellen. Sie ist sowohl im zeitlichen Umfang als auch in der Art auf das minimal ausreichende, zweckdienliche Maß zu reduzieren. Wer: Die Anordnung wird vom Arzt oder über das Amtsgericht schriftlich erteilt.
Häufig tritt im Klinikalltag die Frage auf, ob fixiert werden darf, wie fixiert werden sollte und ob es diesbezüglich eines Fixierungsbeschlusses durch das Vormundschaftsgericht bedarf. Zunächst ist zu klären, wann eine Fixierung, die eine freiheitsbeschränkende oder freiheitsentziehende Maßnahme darstellt, rechtmäßig ist. Stimmt ein einwilligungsfähiger Patient zu – bei Minderjährigen müssen die gesetzlichen Vertreter, also in der Regel die Eltern, zustimmen – ist die Fixierung rechtmäßig. Bei bewusstlosen Patienten wird zunächst von einer mut- I N T E R N maßlichen Einwilligung zur Fixierung ausgegangen. Bei Wachkomapatienten, die regelmäßig keine Fortbewegungsmöglichkeit mehr haben, bedarf es der Einwilligung nicht. Eine Fixierung ist immer dann gerechtfertigt und damit zunächst rechtmäßig, wenn eine Notstandsituation gemäß § 34 StGB, d.h., wenn durch die Fixierung eine akute Eigengefährdung des Patienten vermieden wird.Gleiches gilt für eine vorhandene Notwehrsituation ge - mäß § 32 StGB, d.h., dass durch die Fixierung eine akute Fremdgefährdung durch den Patienten vermieden wird. Für eine Fixierung über diesen Zeitraum hinaus oder bei wieder- kehrenden Fixierungen, z.B. immer nachts, ist die richterliche Genehmigung in Form eines Fixierungsbeschlusses einzuholen. Ein solcher kommt nur im Rahmen einer bestehenden oder zeitgleich mit der Genehmigung der Fixierungsmaßnahme zu veranlassenden Einrichtung einer Betreuung in Betracht. Das Gericht benötigt für seine Entscheidung ein ärztliches Zeugnis. Dieses muss auf einer zeitnahen, persönlichen Untersuchung durch den Arzt erfolgen. Der Zeitpunkt dieser Untersuchung sollte in das Zeugnis aufgenommen werden. Zudem muss die Diagnose mitgeteilt werden, damit das Neuer Chefarzt der Abteilung für Chirurgie im Kreis- und Stadtkrankenhaus Witzenhausen Dr. med. Peter Jürgensmeier wird am 1. Mai 2010 die Stelle als Chefarzt der Abteilung für Chirurgie antreten. Damit tritt er die Nachfolge des bisherigen Chefarztes Olaf Gühne an, der das Kreis- und Stadtkrankenhaus Witzenhausen Ende März verlassen wird. Gemeinsam mit dem langjährigen Chefarzt Dr. med. Hans Schumacher wird Dr. Peter Jürgens - meier die Abteilung für Chirurgie im Kreis- und Stadtkrankenhaus Witzenhausen im chefärztlichen Kollegialsystem führen. Der 49 jährige Dr. Peter Jürgensmeier ist derzeit noch Chirurgischer Chefarzt in einem niedersächsischen Krankenhaus. Er ist auf die Schwerpunkte Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Endoprothetik und Schilddrüsenchirurgie spezialisiert. Mit Dr. Peter Jürgensmeier möch te die Geschäftsführung un - ter anderem die Knieendoprothetik weiter ausbauen. Daneben soll die Schilddrüsenchirurgie am Kreis- und Stadtkrankenhaus Witzenhausen von Dr. Peter Jürgensmeier wieder verstärkt etabliert werden. Die bestehenden Angebote und Leistungen der Abteilung Chirurgie bleiben erhalten und werden möglichst weiter ausgebaut. Die Geschäftsführer Prof. Dr. med. Ulrich Vetter und Christoph R. Maier sind davon überzeugt, dass mit Dr. Peter Jürgensmeier eine gute Nachfolgeregelung gefunden werden konnte. Diese Personalentscheidung wird sich HoldingReporter 2-2010 l 9 Gericht in die Lage versetzt wird, die Feststellungen des Arztes zu würdigen. Schließlich muss sich das Zeugnis zu der Frage äußern, warum gerade diese und nicht eine andere Maßnahme erforderlich ist und weshalb diese Maßnahme über einen längeren Zeitraum oder regelmäßig erforderlich sein soll. Am Kreiskrankenhaus Eschwege und Krankenhaus Witzenhausen gibt es für die Fixierung Dienstanweisungen, die im Intranet für jeden Mitarbeiter einzusehen sind. Marion Frenzel (V.l.n.r.): Prof. Dr. Ulrich Vetter (Geschäftsführer), Bürgermeisterin Angela Fischer (stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzende), Christoph R. Maier (Geschäftsführer), Dr. Peter Jürgensmeier (zukünftiger Chefarzt der Abteilung Chirurgie), Landrat Stefan Reuß (Aufsichtsratsvorsitzender), Sybille Dülfer (Betriebsratsmitglied), Jens Hasley (stellvertr. Geschäftsführer). positiv auf die Chirurgische Abteilung und das gesamte Kreis- und Stadtkrankenhaus Witzenhausen auswirken und den Patientinnen und Patienten zugute kommen. André Koch
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