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unplugged <strong>und</strong> so nah; ihre erste Ankunft in Helsinki ‒ <strong>und</strong><br />
Panus schützende Geste vor einem allzu übereifrigen<br />
Papparazzi; seine zornige Reaktion, als er erfuhr, dass Emilia<br />
verheiratet war; sein bew<strong>und</strong>ernder Blick, als sie ihm an<br />
seinem Geburtstag vor allen Gästen ein Lied sang; die Wut in<br />
seinem Gesichtsausdruck <strong>und</strong> seinem Gesang, als er annehmen<br />
musste, Emilia sei für die Veröffentlichung privater Aufnahmen<br />
im Internet verantwortlich. Emilia spürte auch heute noch,<br />
knapp zwei Jahre später, die Verzweiflung, die sie daraufhin in<br />
eine tiefe Depression gestürzt hatte.<br />
Sie fröstelte, schloss die Augen <strong>und</strong> atmete tief durch.<br />
Als das von Eva gewünschte Lied im Radio endete, stand<br />
Emilia auf <strong>und</strong> schaute erneut in den Spiegel. Doch sie sah<br />
nicht sich, sondern es spulte sich weiterhin ein Film vor ihrem<br />
inneren Auge ab: Panus zaghafte Annäherungsversuche auf<br />
Evas Fastnachtsparty; sein liebevoller Blick, als er für sie She’s<br />
the one an Evas <strong>und</strong> Mikkas Hochzeit gesungen hatte; sein<br />
Lachen <strong>und</strong> seine Lebensfreude an dem Abend in Mainz, mit<br />
seinen Fre<strong>und</strong>en Dani, Seo <strong>und</strong> seiner Schwester Viivi; das<br />
Entsetzen in seinen Augen, als sie ihn überraschend auf Tour<br />
besuchte <strong>und</strong> eine attraktive Blondine gerade aus seinem<br />
Z<strong>immer</strong> kam; ihre gemeinsame Reise auf einem<br />
Kreuzfahrtschiff, wo sie endlich einmal ganz für sich allein<br />
gewesen waren; Panus unstillbares Verlangen nach ihr ‒ seine<br />
leidenschaftlichen Küsse, seine Berührungen, die ein Feuer in<br />
ihr entfachten, das sie so noch nie erlebt hatte.<br />
Emilia fuhr mit dem Finger über ihre Lippen <strong>und</strong> dachte an<br />
ihr stürmisches Zusammensein vor wenigen Minuten. Es hatte<br />
sich nichts geändert. Sie musste ihn nur ansehen, er brauchte<br />
sie nur zu berühren ‒ <strong>und</strong> sie loderte.<br />
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