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Leitlinie von DGKH, DGSV und AKI für die Validierung und ...

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um eine Minute, d. h. über 7 Minuten<br />

hinausgehen. Die Kupfer(II)-menge, <strong>die</strong><br />

dann nicht mit Protein reagiert hat,<br />

wird durch Zugabe pulverförmigen Reagenz<br />

B (Ascorbinsäure) zu Kupfer(I) reduziert.<br />

Durch Zugabe <strong>von</strong> zwei Tropfen<br />

Reagenz C, welches das BCA enthält,<br />

bildet sich der Komplex. Ist also kein<br />

Protein in der Probenlösung, so wird alles<br />

Kupfer(II) zu Kupfer(I) reduziert<br />

<strong>und</strong> bildet den BCA-Farbkomplex in<br />

hoher Konzentration. Je mehr Protein<br />

in der Probenlösung, umso mehr Kupfer(II)<br />

ist an Protein geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> umso<br />

weniger Kupfer(I) ist nach der Reduktion<br />

in der Lösung <strong>und</strong> der Farbkomplex<br />

bildet sich in geringerer Konzentration.<br />

Mit mehr Protein wird somit<br />

<strong>die</strong> Farbtiefe geringer <strong>und</strong> bei hohen<br />

Proteinmengen bleibt somit der Reaktionsansatz<br />

farblos. Bei <strong>die</strong>ser Methode<br />

muss das Färbungsergebnis umgehend<br />

bestimmt werden, da sonst das BCA<br />

LEITLINIE VON <strong>DGKH</strong>, <strong>DGSV</strong> UND <strong>AKI</strong> – 3. AUFLAGE<br />

auch mit dem durch <strong>die</strong> Proteine reduzierten<br />

Kupfer(I) reagiert <strong>und</strong> <strong>die</strong> rotviolette<br />

Färbung zunimmt. Dieses würde<br />

fälschlich eine bessere Protein-Elimination<br />

durch Reinigung vortäuschen.<br />

Die genaue Bestimmung der Farbtiefe<br />

kann durch den Einsatz eines da<strong>für</strong><br />

geeigneten Reflektometers erhöht werden<br />

(Anzeige µg/ml).<br />

3 Störsubstanzen der Biuret/BCA-<br />

Methoden<br />

Jede Methode chemischer Nachweisreaktionen<br />

unterliegt störenden Einflüssen,<br />

deren Kenntnis wichtig ist, <strong>und</strong><br />

deren mögliche Relevanz stets vom<br />

Durchführenden hinsichtlich möglicher<br />

falsch-positiver oder negativer Ergebnisse<br />

zu berücksichtigen ist.<br />

Bei Instrumenten mit Messingwerkstoffen<br />

kann bei der Probengewinnung<br />

Kupfer in Lösung gehen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bestimmungsreaktion<br />

verfälschen. Die<br />

ZENTRAL<br />

STERILISATION<br />

Suppl. 2<br />

BCA-Methode wird nicht in der Weise<br />

wie <strong>die</strong> Biuret-Methode durch anionische<br />

Tenside gestört, sodass <strong>die</strong> SDS-<br />

Elution keinen Einfluss hat. Der Zucker<br />

Saccharose im Schleim beeinflusst <strong>die</strong><br />

BCA-Methode ebenso wie <strong>die</strong> Biuret-<br />

Methode <strong>und</strong> verringert <strong>die</strong> Sensitivität.<br />

Darüber hinaus können <strong>von</strong> Wasserstoffperoxid<br />

(oxidative Prozesse der<br />

Reinigung), <strong>von</strong> Eisenionen (korro<strong>die</strong>rte<br />

Instrumente) <strong>und</strong> <strong>von</strong> Lipiden (Instrumente<br />

wie Markraumbohrer) in der<br />

Probenlösung störende Einflüsse ausgehen,<br />

wenn <strong>die</strong>ses auch bei der halbquantitativen<br />

im Gegensatz zur quantitativen<br />

Bestimmung <strong>von</strong> geringerer Bedeutung<br />

ist. Ein mögliches Vorhandensein<br />

<strong>die</strong>ser Störsubstanzen in relevanten<br />

Konzentrationen sollte eine kritische<br />

Beurteilung <strong>und</strong> ergänzende Bestimmungen<br />

unter Ausschluss ihrer<br />

Einflüsse zur Folge haben. ✦<br />

23 ZENTRALSTERILISATION 16. Jahrgang 2008

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