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Partikel- und Schüttgutmechanik - Lehrstuhl Mechanische ...

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Für einen typischen Fall wird eine Beispielrechnung durchgeführt, wobei<br />

jetzt die Füllhöhe H als Variable in die Rechnung eingeht <strong>und</strong> als Bezugsfüllhöhe<br />

die Höhe nach Abschluß der Entlüftung Hc verwendet wird:<br />

- Bunkerabmessungen: D = 5 m; Hc = 10 m<br />

- Schüttguteigenschaften: d ST = 50 µm; ε0 = 0,6; ρ s = 2040 kg/m³;<br />

µW = 0,5; λ = 0,3<br />

Am Boden des Bunkers wurden die Zeiten t50 = 16,7 min <strong>und</strong> t10 = 58 min<br />

berechnet. Allerdings muß man sich den Entlüftungsvorgang bestehend aus<br />

zwei Teilprozessen, die sich überlagern, vorstellen. Das Absetzen des<br />

Schüttgutes (Verringerung der Porosität) erfolgt nur in einem relativ kurzen<br />

Zeitabschnitt am Anfang des Entlüftungsvorganges. Im Beispiel ist dieser<br />

Teilprozeß nach ca. 10 min abgeschlossen. Die weitere Entlüftung erfolgt<br />

dann analog zum Durchströmungsvorgang in Kornschichten bei konstanter<br />

Füllhöhe Hc . Zu diesem Zeitpunkt liegt das Schüttgut bereits nicht mehr<br />

fluidisiert vor! Dieses Ergebnis deutet darauf hin, daß die Zeit t50 als Verweilzeit<br />

in einem Bunker ausreichend ist, um der Gefahr, fluidisiertes<br />

Schüttgut zu fördern, vorzubeugen.<br />

Weiterhin wird eine umfassende Variation der einzelnen Einflußgrößen<br />

durchgeführt /25/. Dabei ergeben sich für die Zeit t50-Werte, die verallgemeinert<br />

werden können, da die Streubreite nicht zu groß ist:<br />

t<br />

50<br />

H<br />

/<br />

2<br />

η⋅<br />

Hc<br />

≈ 270<br />

für ( 3.252)<br />

d ⋅ p<br />

2<br />

ST<br />

0<br />

ρs<br />

⋅ g ⋅ Hc<br />

= > 0,<br />

75<br />

( 3.253)<br />

p<br />

0<br />

Für sehr geringe dimensionslose Füllhöhen H´ < 0,75 werden die Zeiten t 50<br />

länger <strong>und</strong> streuen stärker:<br />

t<br />

50<br />

2<br />

η⋅<br />

Hc<br />

≈ ( 270...<br />

720)<br />

⋅<br />

( 3.254)<br />

d ⋅ p<br />

2<br />

ST<br />

0<br />

Allgemein kann festgestellt werden, daß sich mit Abnahme der Wandreibung<br />

die Entlüftungszeit verlängert, da der Vertikaldruck im Material dann<br />

sehr groß wird (isostatischer Fall) <strong>und</strong> sich damit das Material stark verdichtet.<br />

Als Ergebnis der starken Verdichtung muß einerseits mehr Luft verdrängt<br />

werden, da das Porenvolumen sehr gering ist, <strong>und</strong> andererseits nimmt<br />

die Permeabilität mit steigender Verdichtung ab, so daß der Entlüftungsvorgang<br />

insgesamt durch beide Faktoren verlängert wird <strong>und</strong> t37<br />

steigt.<br />

Weiterhin nimmt die Entlüftungszeit zu, wenn es sich um ein stark kompressibles<br />

<strong>und</strong> gut fluidisierbares Schüttgut handelt oder die Porosität des<br />

Schüttgutes gering ist, ε0 ≈ ε(σ = 0) < 0,55. In beiden Fällen kommt es im<br />

Schüttec_3 VO <strong>Partikel</strong>mechanik <strong>und</strong> Schüttguttechnik, Kontakt- <strong>und</strong> Kontinuumsmechanik<br />

Prof. Dr. Jürgen Tomas, 16.04.2012<br />

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