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Partikel- und Schüttgutmechanik - Lehrstuhl Mechanische ...

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Bewegungen aus. Derartige <strong>Partikel</strong>schichten werden als Wirbelschichten<br />

(fluidized bed, Fließbett) bezeichnet. Der Schichtcharakter ist im Wirbel-<br />

schichtbereich noch gewährleistet. Die Porosität der Wirbelschichten körniger<br />

Stoffe umfaßt theoretisch den Bereich zwischen der Porosität am Lockerungspunkt<br />

εL <strong>und</strong> ε = 1, d.h. der <strong>Partikel</strong>schwebegeschwindigkeit. Übersteigt<br />

schließlich die Aufstromgeschwindigkeit die Schwebegeschwindigkeit<br />

der <strong>Partikel</strong>n, so werden diese von der Strömung transportiert – siehe Anwendung<br />

beim pneumatischen Transport.<br />

Es ist dann eine instationäre Wirbelschicht (Förderzustand der pneumatische<br />

Fließförderung oder Dichtstromförderung) entstanden. Voraussetzung<br />

für eine kontinuierliche, störungsfreie Fließförderung ist eine homogene<br />

Wirbelschicht im Einspeiser. Kanal- oder Blasenbildung führen zu einem<br />

unstetigen Förderstrom. Für die Beschreibung der Dichtstromförderung sind<br />

Kenngrößen des Schüttgutverhaltens notwendig. Dafür werden häufig das<br />

Entlüftungs- oder Gashaltevermögen <strong>und</strong> die Gasdurchlässigkeit einer<br />

Schüttung verwendet. Beide sind miteinander gekoppelt. Eine hohe Gasdurchlässigkeit<br />

bedingt ein geringes Gashaltevermögen <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

Ein weiterer für die Verfahrenstechnik charakteristischer Zustand, der in<br />

diesem Zusammenhang zu nennen ist, sind die Rieselschichten. Hierbei<br />

bewegen sich die <strong>Partikel</strong>n aufgelockert unter Schwerkrafteinfluß durch ein<br />

ruhendes oder mit geringer Geschwindigkeit entgegenströmendes Gas.<br />

Beim Durchströmen einer <strong>Partikel</strong>schicht ist ein Fluid einem Widerstand<br />

ausgesetzt, <strong>und</strong> somit tritt ein Druckverlust ∆p ein, Bild F 3.102.<br />

Am einfachsten läßt sich dieser bei laminarer Durchströmung von Pulverschichten<br />

beschreiben, hier Re < 10, DARCY, CARMAN <strong>und</strong> KOZENY<br />

pb<br />

k pb<br />

V�<br />

∆ ∆<br />

= A ⋅ u = k b ⋅ A ⋅ = ⋅ A ⋅<br />

( 3.155)<br />

h η h<br />

b<br />

wenn für die Permeabilität einer <strong>Partikel</strong>schüttung<br />

b<br />

k b = k / η<br />

( 3.156)<br />

<strong>und</strong> nach CARMAN <strong>und</strong> KOZENY (Faktor 180 ⇒ für monodisperse Kugeln)<br />

gilt:<br />

k<br />

b<br />

3 2<br />

ε ⋅ dST<br />

= ( 3.157)<br />

180 ⋅ η ⋅<br />

( ) 2<br />

1−<br />

ε<br />

Diese CARMAN-KOZENY-Gleichung ( 3.157) läßt sich übrigens auch unter<br />

Mithilfe der Poren-EULER-Zahl Euε als laminarer Spezialfall der<br />

ERGUN-Gleichung Gl.( 3.190) aufschreiben:<br />

( 1−<br />

ε)<br />

3<br />

∆p<br />

dST<br />

ε<br />

Eu ε = ⋅ ⋅ = ( 180 ... 150)<br />

⋅<br />

( 3.158)<br />

2<br />

ρ ⋅ u h 1−<br />

ε<br />

Re<br />

f<br />

b<br />

Schüttec_3 VO <strong>Partikel</strong>mechanik <strong>und</strong> Schüttguttechnik, Kontakt- <strong>und</strong> Kontinuumsmechanik<br />

Prof. Dr. Jürgen Tomas, 16.04.2012<br />

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