FFD IM - Freudenberg Forschungsdienste SE & Co. KG
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Abb. 4: Prinzip des APPLD-Prozesses<br />
Beschichtungen ermöglichen dagegen allgemein leichter eine<br />
permanente Oberflächenmodifikation. Bei der Verwendung von<br />
polymerisierbaren Präkursoren ergeben sich schichtbildende Plasmen,<br />
aus denen funktionelle Beschichtungen auf Oberflächen abgeschieden<br />
werden. Häufig werden hierzu Gase verwendet, die<br />
dann im Plasma bzw. auf der Oberfläche polymerisieren. Dieser<br />
Vorgang wird als Plasmapolymerisation bezeichnet [Ina96]. Bei<br />
den <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong>n wurde in der Vergangenheit<br />
zusammen mit Dow <strong>Co</strong>rning Plasma Solutions eine Pilotanlage für<br />
die plasmagestützte Modifikation von Bahnenware aufgebaut, die<br />
die Möglichkeit bietet, flüssige Präkursoren in ein Heliumplasma<br />
zu injizieren (Abb. 4). Die Flüssigkeiten werden im Plasma fein<br />
vernebelt und als dünne Schicht<br />
auf der Oberfläche von Vliesstoffen<br />
oder anderer Bahnenware<br />
deponiert. Zusammengefasst<br />
wird dieser Prozess unter<br />
der englischen Bezeichnung<br />
Abb. 5: links: Oleophobierung eines Vliesstoffes (vor und nach dem „Atmospheric Pressure Plasma<br />
APPLD-Prozess) rechts: Hydrophobierung von Baumwolle<br />
Liquid Deposition“ (APPLD)<br />
[NN03]. Chemische Funktionalitäten der Präkursoren werden dabei<br />
im APPLD-Prozess weitestgehend erhalten, was ein gezieltes Design<br />
der Oberflächenchemie über die Wahl der Präkursoren ermöglicht.<br />
Bei Vakuumprozessen bzw. Prozessen, die auf gasförmige Präkursoren<br />
zurückgreifen, ist eine genaue Steuerung der Oberflächenchemie<br />
in dieser Art nicht möglich. Bisher realisierte Oberflächenfunktionalisierungen<br />
zielten auch in diesem Zusammenhang häufig auf die<br />
Hydrophilierung oder die Hydrophobierung der Oberflächen ab. Bei<br />
Verwendung geringster Mengen von langkettigen Fluorkohlenwasserstoffen<br />
konnten ölabweisende Schichten auf Vliesstoffen abgeschieden<br />
werden (Abb. 5). Weitere Anwendungsmöglichkeiten bestehen<br />
je nach Wahl der Beschichtungsstoffe in der pH-beständigen, haftvermittelnden,<br />
permeationsdichten oder antimikrobiellen Oberflächenfunktionalisierung.<br />
Neben der Entwicklung von Prozessen und<br />
Schichten im Rahmen von Machbarkeitsstudien bieten die <strong>Freudenberg</strong><br />
<strong>Forschungsdienste</strong> hierbei auch die Lohnbeschichtung kleiner<br />
Mengen von Bahnenware bis 1m Breite an.<br />
Plasma-Oberflächentechnik<br />
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