FFD IM - Freudenberg Forschungsdienste SE & Co. KG
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Plasma-Oberflächentechnik<br />
6 Plasma-Oberflächentechnik<br />
2). Lacke oder auch Klebstoffe benetzen die Oberflächen somit bedeutend<br />
besser. Zudem kann die Haftung zwischen dem Grundkörper<br />
und diesen Flüssigkeiten durch eine Aktivierung verbessert<br />
werden. Im Technikum der Abteilung Oberflächentechnik stehen zu<br />
diesem Zweck sowohl Nieder- als auch Atmosphärendruckanlagen<br />
zur Verfügung, die die Modifikation einer Vielzahl von Geometrien<br />
erlauben; von Batchprozessen für Kleinstbauteile bis zur kontinuierlichen<br />
Aktivierung von Bahnenware bis zu 1m Breite.<br />
Abb. 2: Vergleich eines hydrophoben Polypropylen-Vliesstoffes vor (links) und nach der Aktivierung im Plasma (rechts)<br />
Dieser Effekt der Behandlung (Hydrophilierung) polymerer Oberflächen<br />
ist jedoch oft nur temporär wirksam. Die funktionellen Gruppen<br />
in der Oberfläche drehen sich wieder in das Material hinein, um die<br />
Oberflächenenergie zu minimieren, sodass der Werkstoff mit der Zeit<br />
wieder hydrophober wird. Im Englischen wird dieser Vorgang als<br />
„hydrophobic recovery“ bezeichnet und kann abhängig von Polymer<br />
und Plasmaprozess zwischen wenigen Minuten bis hin zu mehreren<br />
Monaten dauern [GMO98]. Eine permanente Oberflächenmodifikation<br />
wird hingegen in Ätzprozessen herbeigeführt. Vor allem in Vakuumprozessen<br />
können je nach Anwendung und bei geschickter Wahl<br />
der Prozessparameter insbesondere Polymere massiv angeätzt und<br />
ohne Schichtaufbau strukturiert werden (Abb. 3).<br />
Abb. 3: Beispiele für eine plasmaaktivierte (links) und eine plasmageätzte Elastomeroberfläche (rechts)