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FFD IM - Freudenberg Forschungsdienste SE & Co. KG

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Ausgabe 3_2012<br />

<strong>FFD</strong> <strong>IM</strong><br />

DIALOG<br />

Mehr Informationen unter www.forschungsdienste.de<br />

Plasma-Oberflächentechnik<br />

u Produkte gezielt veredeln und optimieren<br />

<strong>Freudenberg</strong><br />

<strong>Forschungsdienste</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

2 Inhalt<br />

1. Vorwort S. 3<br />

2. Plasma-Oberflächentechnik S. 4<br />

3. Kohlenstoffnanoröhren in elastomeren Werkstoffen S. 9<br />

4. Neues von den Senior Scientists S. 13<br />

5. Vorsicht Erfindung S. 16<br />

6. Seminare S. 17<br />

Quelle: Inno. CNT<br />

Schematische Darstellung: Blick in eine Kohlenstoffnanoröhre


Vorwort<br />

Liebe Geschäftsfreunde,<br />

Für die Firma <strong>Freudenberg</strong> ist es von strategischer Bedeutung,<br />

eine zunehmende Zahl von Produkten auf dem schnell wachsenden<br />

Markt der Medizintechnik anbieten zu können. Aufgrund des<br />

breit gefächerten Produktportfolios und des dazugehörigen technologischen<br />

Know-hows ist <strong>Freudenberg</strong> bestens vorbereitet, eine<br />

starke Position im Markt zu erreichen. Ein wesentlicher Faktor ist<br />

dabei auch die Entwicklung neuer Produkte. <strong>FFD</strong> hat in diesem<br />

Jahr begonnen, die ersten Entwicklungsprojekte für Helix Medical<br />

durchzuführen. Außerdem erhöhen wir systematisch unser Knowhow<br />

im Bereich Medizintechnik. Dabei nutzen wir unser Wissen<br />

über Werkstoffe, Verfahren und Methoden und wenden dieses auf<br />

die Entwicklung medizintechnischer Produkte an. Die Fragestel-<br />

lungen sind sehr vielfältig, angefangen bei Biokompatibilität über<br />

Beständigkeit, Sterilisation, Designfreiheit bis hin zu Normen und<br />

gesetzlichen Regelungen.<br />

Zum Thema Klebungen in der Medizintechnik finden Sie einen<br />

Artikel in dieser Ausgabe des Dialogs (Seite 13).<br />

Auch Methoden, um Oberflächen in einer Weise zu modifizieren,<br />

dass sie kompatibel zu anderen Oberflächen oder auch Flüssigkeiten<br />

sind, können für medizintechnische Produkte wichtig sein.<br />

Mit einer Plasmabehandlung können diese, aber auch noch viele<br />

andere Eigenschaften erreicht werden (Seite 4).<br />

Carbon Nano Tubes (CNTs) sind nicht nur ein Meisterwerk der<br />

chemischen Synthese, sie zeigen auch einige faszinierende Eigenschaften.<br />

Eine Grundlagenentwicklung zu Materialkombinationen<br />

und Verarbeitung soll zeigen, ob mit diesen Werkstoffen Leichtbauteile,<br />

zum Beispiel Prothesen, oder kleine elastische Bauteile,<br />

hergestellt werden können. Über einige Eigenschaften von CNTgefüllten<br />

Elastomeren lesen Sie ab Seite 9.<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende und anregende Lektüre.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Gerd Eßwein<br />

Vorwort<br />

3


Produkte gezielt veredeln und optimieren<br />

4<br />

PLAsMA-<br />

OberFLächentechnIk<br />

Plasma-Oberflächentechnik<br />

Der Begriff „Plasma“ wurde 1928 von Irving Langmuir zuerst definiert<br />

[Lan28]. Seitdem entwickelten Forscher in Wissenschaft und<br />

Industrie eine Vielzahl von plasmabasierten Prozessen, von denen<br />

einige nicht nur industriell etabliert sind, sondern auch zu nachhaltigen<br />

Neuerungen des täglichen Lebens beigetragen haben. Die prominentesten<br />

darunter sind vermutlich Plasmaprozesse in der Halbleitertechnik<br />

zur Chipherstellung, in der Photovoltaik zur Produktion<br />

von Solarzellen oder in der Automobiltechnik zur tribologischen<br />

Optimierung von Motorkomponenten. Ende der 90er Jahre lag der<br />

Umsatz deutscher Betriebe in der Plasmatechnologie jährlich bei<br />

rund einer Milliarde Euro. Bis 2008 wuchs das Umsatzvolumen<br />

trotz Wirtschaftskrise auf 1,6 Milliarden Euro [NN10].<br />

Oftmals entsprechen Bauteileigenschaften nicht vollständig den gewünschten<br />

Anforderungen, so dass erst durch oberflächenveredelnde<br />

Maßnahmen das gewünschte Eigenschaftsspektrum bzw. die<br />

gewünschte Produktqualität erreicht werden kann. Die gängigen<br />

Verfahren wie Galvanisieren oder Lackieren werden zunehmend<br />

durch plasmabasierte Verfahren ergänzt. Die Plasma-Oberflächentechnik<br />

wird hierbei vermutlich am häufigsten verwendet, um die<br />

Oberflächenspannung eines Werkstoffs zu modifizieren. Korona-<br />

oder Barriere-Entladungen werden standardmäßig bei der Aktivie-


ung von Polyolefin-Folien vor dem Bedrucken eingesetzt [NN04].<br />

Elastomerprofile und -dichtungen sowie Polyolefin- oder PTFE-Formteile<br />

werden zur Verbesserung der Verkleb-, Bedruck- oder Lackierbarkeit<br />

ebenfalls oftmals im Plasma gereinigt und aktiviert [Hen00].<br />

Kontaktlinsen aus Sililkonhydrogelen, die von Natur aus äußerst<br />

hydrophob und so für das Auge unverträglich sind, werden heute<br />

üblicherweise im Plasma hydrophiliert [CMR04].<br />

Abb. 1: Plasmaprozesse werden nicht nur zu Marketingzwecken eingesetzt, sondern<br />

finden heute vielfach industriell Anwendung<br />

Plasmaprozesse für die industrielle Anwendung<br />

Der Plasmazustand wird häufig als der „vierte Aggregatzustand“<br />

bezeichnet. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass<br />

Feststoffe durch die Zufuhr von Energie (bspw. in Form von Hitze)<br />

zunächst in den flüssigen, dann den gasförmigen und schließlich<br />

in den Plasmazustand übergehen. Der Energieeintrag muss groß<br />

genug sein, um Ionisationsprozesse auszulösen und ladungstragende<br />

Spezies zu erzeugen [Gri94]. Wird einem Gas elektromagnetische<br />

Strahlung zugeführt, so wird diese Energie zunächst<br />

von der Elektronenhülle der Gasmoleküle absorbiert. Die Elektronen<br />

werden beschleunigt und wechselwirken in elastischen und<br />

inelastischen Stößen mit weiteren Bestandteilen. Neben den freien<br />

Elektronen liegen in einem Plasma dann auch Neutralteilchen,<br />

Ionen und Radikale vor. Nach außen hin ist ein Plasma jedoch<br />

elektrisch neutral [Gri94, Ina96].<br />

In der industriellen Anwendung lassen sich grundsätzlich zwei Klassen<br />

von Plasmaprozessen unterscheiden: schichtbildende und nichtschichtbildende<br />

Plasmaprozesse. Nichtschichtbildende Prozesse<br />

werden in der Regel zur Reinigung, Aktivierung oder zum Ätzen von<br />

Oberflächen eingesetzt. Anorganische Gase, wie bspw. Sauerstoff,<br />

Stickstoff oder Argon, führen hier meist zu einem Abtrag sowie zu<br />

einer leichten chemischen Modifikation der Oberfläche. Gerne wird<br />

dieser Effekt bei der Feinstreinigung vor dem Lackieren oder Bedrucken<br />

verwendet. Zusätzlich werden bei diesen Prozessen funktionelle<br />

Gruppen in die Oberfläche eingebaut, was sich bei polymeren<br />

Werkstoffen in erster Linie in der besseren Benetzbarkeit bemerkbar<br />

macht. Viele Polymere weisen nach einer Plasmabehandlung einen<br />

geringeren Kontaktwinkel mit den meisten Flüssigkeiten auf (Abb.<br />

Plasma-Oberflächentechnik<br />

5


Plasma-Oberflächentechnik<br />

6 Plasma-Oberflächentechnik<br />

2). Lacke oder auch Klebstoffe benetzen die Oberflächen somit bedeutend<br />

besser. Zudem kann die Haftung zwischen dem Grundkörper<br />

und diesen Flüssigkeiten durch eine Aktivierung verbessert<br />

werden. Im Technikum der Abteilung Oberflächentechnik stehen zu<br />

diesem Zweck sowohl Nieder- als auch Atmosphärendruckanlagen<br />

zur Verfügung, die die Modifikation einer Vielzahl von Geometrien<br />

erlauben; von Batchprozessen für Kleinstbauteile bis zur kontinuierlichen<br />

Aktivierung von Bahnenware bis zu 1m Breite.<br />

Abb. 2: Vergleich eines hydrophoben Polypropylen-Vliesstoffes vor (links) und nach der Aktivierung im Plasma (rechts)<br />

Dieser Effekt der Behandlung (Hydrophilierung) polymerer Oberflächen<br />

ist jedoch oft nur temporär wirksam. Die funktionellen Gruppen<br />

in der Oberfläche drehen sich wieder in das Material hinein, um die<br />

Oberflächenenergie zu minimieren, sodass der Werkstoff mit der Zeit<br />

wieder hydrophober wird. Im Englischen wird dieser Vorgang als<br />

„hydrophobic recovery“ bezeichnet und kann abhängig von Polymer<br />

und Plasmaprozess zwischen wenigen Minuten bis hin zu mehreren<br />

Monaten dauern [GMO98]. Eine permanente Oberflächenmodifikation<br />

wird hingegen in Ätzprozessen herbeigeführt. Vor allem in Vakuumprozessen<br />

können je nach Anwendung und bei geschickter Wahl<br />

der Prozessparameter insbesondere Polymere massiv angeätzt und<br />

ohne Schichtaufbau strukturiert werden (Abb. 3).<br />

Abb. 3: Beispiele für eine plasmaaktivierte (links) und eine plasmageätzte Elastomeroberfläche (rechts)


Abb. 4: Prinzip des APPLD-Prozesses<br />

Beschichtungen ermöglichen dagegen allgemein leichter eine<br />

permanente Oberflächenmodifikation. Bei der Verwendung von<br />

polymerisierbaren Präkursoren ergeben sich schichtbildende Plasmen,<br />

aus denen funktionelle Beschichtungen auf Oberflächen abgeschieden<br />

werden. Häufig werden hierzu Gase verwendet, die<br />

dann im Plasma bzw. auf der Oberfläche polymerisieren. Dieser<br />

Vorgang wird als Plasmapolymerisation bezeichnet [Ina96]. Bei<br />

den <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong>n wurde in der Vergangenheit<br />

zusammen mit Dow <strong>Co</strong>rning Plasma Solutions eine Pilotanlage für<br />

die plasmagestützte Modifikation von Bahnenware aufgebaut, die<br />

die Möglichkeit bietet, flüssige Präkursoren in ein Heliumplasma<br />

zu injizieren (Abb. 4). Die Flüssigkeiten werden im Plasma fein<br />

vernebelt und als dünne Schicht<br />

auf der Oberfläche von Vliesstoffen<br />

oder anderer Bahnenware<br />

deponiert. Zusammengefasst<br />

wird dieser Prozess unter<br />

der englischen Bezeichnung<br />

Abb. 5: links: Oleophobierung eines Vliesstoffes (vor und nach dem „Atmospheric Pressure Plasma<br />

APPLD-Prozess) rechts: Hydrophobierung von Baumwolle<br />

Liquid Deposition“ (APPLD)<br />

[NN03]. Chemische Funktionalitäten der Präkursoren werden dabei<br />

im APPLD-Prozess weitestgehend erhalten, was ein gezieltes Design<br />

der Oberflächenchemie über die Wahl der Präkursoren ermöglicht.<br />

Bei Vakuumprozessen bzw. Prozessen, die auf gasförmige Präkursoren<br />

zurückgreifen, ist eine genaue Steuerung der Oberflächenchemie<br />

in dieser Art nicht möglich. Bisher realisierte Oberflächenfunktionalisierungen<br />

zielten auch in diesem Zusammenhang häufig auf die<br />

Hydrophilierung oder die Hydrophobierung der Oberflächen ab. Bei<br />

Verwendung geringster Mengen von langkettigen Fluorkohlenwasserstoffen<br />

konnten ölabweisende Schichten auf Vliesstoffen abgeschieden<br />

werden (Abb. 5). Weitere Anwendungsmöglichkeiten bestehen<br />

je nach Wahl der Beschichtungsstoffe in der pH-beständigen, haftvermittelnden,<br />

permeationsdichten oder antimikrobiellen Oberflächenfunktionalisierung.<br />

Neben der Entwicklung von Prozessen und<br />

Schichten im Rahmen von Machbarkeitsstudien bieten die <strong>Freudenberg</strong><br />

<strong>Forschungsdienste</strong> hierbei auch die Lohnbeschichtung kleiner<br />

Mengen von Bahnenware bis 1m Breite an.<br />

Plasma-Oberflächentechnik<br />

7


Plasma-Oberflächentechnik<br />

8<br />

Plasma-Oberflächentechnik<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[CMR04] CHENG, L.; MULLER, S.J.; RADKE, C.J.: Wettability of silicone-hydrogel<br />

contact lenses in the presence of tear-film components. Current Eye Research 28<br />

(2004) 2, S. 93-108<br />

[GMO98] GARBASSI, F.; MORRA, M.; OCCHIELLO, E.: Polymer Surfaces. From<br />

Physics to Technology. Chichester: John Wiley & Sons, 1998<br />

[Gri94] GRILL, A.: <strong>Co</strong>ld Plasmas in Materials Technology. New York: Institute of<br />

Electrical and Electronics Engineers, Inc., 1994<br />

[Hen00] HENNEMANN, O.-D.: Kleben von Kunststoffen. Kunststoffe 90 (2000)<br />

10, S. 184-189<br />

[Ina96] INAGAKI, N.: Plasma Surface Modification and Plasma Polymerization.<br />

Lancaster: Technomic Publishing <strong>Co</strong>mpany, Inc., 1996<br />

[Lan28] LANGMUIR, I.: Oscillations in Ionized Gases. In: Proceedings of the<br />

National Academy of Sciences of the United States of America, 1928<br />

[NN03] Schutzrecht WO 03/086031 A1 (2003-10-16)<br />

[NN04] N.N.: Evaluierung Plasmatechnik. Düsseldorf: VDI Technologiezentrum<br />

GmbH, 2004<br />

[NN10] N.N.: Markt Plasma- und Oberflächentechnik. Plasma + Oberfläche<br />

(2010) 1, S. 26-27<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Dr. Friederike von Fragstein<br />

Oberflächentechnik<br />

Tel.: 06201 - 80 32 90<br />

Fax: 06201 - 88 30 63<br />

friederike.vonfragstein@<br />

freudenberg.de


... in elastomeren Werkstoffen<br />

kOhLenstOFFnAnOröhren<br />

...<br />

Kohlenstoffnanoröhren (Carbon Nanotubes, CNTs) haben in<br />

den 20 Jahren seit ihrer Entdeckung einen beispiellosen Boom<br />

in Wissenschaft und Forschung erfahren. Insbesondere die einzigartige<br />

Kombination von zwei Eigenschaften fasziniert die<br />

Entwickler bis heute: Die extrem hohe Zugfestigkeit und die sehr<br />

gute elektrische Leitfähigkeit der CNTs. Um diese Eigenschaften<br />

für <strong>Freudenberg</strong> und seine Kunden nutzbar zu machen, sind die<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong>, gemeinsam mit <strong>Freudenberg</strong><br />

Sealing Technologies als Finanz- und technischem Kooperationspartner,<br />

sowie möglichem Anwender von CNT-Materialien, seit<br />

Anfang 2009 Teil der Innovationsallianz Inno.CNT. Diese vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Initiative<br />

hat das Ziel, die technologischen Grundlagen zur Erschließung<br />

des wirtschaftlichen Potenzials von CNTs zu schaffen. Der Forschungsverbund<br />

Inno.CNT besteht aus rund 90 namhaften Partnern<br />

aus Wissenschaft und Industrie. <strong>Freudenberg</strong> arbeitet im<br />

Rahmen der Innovationsallianz gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Institut für Kautschuktechnologie e.V. und der Rheinchemie<br />

Rheinau GmbH im Verbundprojekt CarboElast, das sich mit der<br />

<strong>Co</strong>mpoundierung und Charakterisierung von CNTs in Elastomeren<br />

und thermoplastischen Elastomeren befasst. Im folgenden Artikel<br />

Kohlenstoffnanoröhren in elastomeren Werkstoffen<br />

9


Kohlenstoffnanoröhren in elastomeren Werkstoffen<br />

10 Kohlenstoffnanoröhren in elastomeren Werkstoffen<br />

soll ein Einblick in die interessantesten Ergebnisse gegeben werden,<br />

die im Rahmen dieses Projektes in den Abteilungen Polyurethane<br />

und Elastomere der <strong>FFD</strong> erarbeitet wurden.<br />

Eine Herausforderung, die sich bei der Einarbeitung von CNTs in<br />

hochviskose Materialien wie Kautschuk oder thermoplastische<br />

Schmelzen immer wieder stellt, ist das Aufbrechen der CNT-Agglomerate,<br />

die in folge der starken Wechselwirkungen zwischen den<br />

CNTs vorhanden sind. Für die beiden Materialklassen Elastomere<br />

und thermoplastische Polyurethane (TPUs) wurde in umfangreichen<br />

Vorversuchen der jeweils optimale Dispersionsprozess ermittelt. Im<br />

Falle von Elastomeren erwies sich der Weg über einen speziellen<br />

Prozess der Masterbatchherstellung, im Falle von TPUs der Weg über<br />

die direkte Einarbeitung am Extruder als besonders vorteilhaft. Abbildung<br />

1 zeigt exemplarisch die exzellente Verteilung von CNTs in<br />

Abb. 1: <strong>SE</strong>M Aufnahme der Verteilung von 2,5 vol% CNTs in TPU nach der <strong>Co</strong>mpoundierung,<br />

20000 fache Vergrößerung. Die CNTs erscheinen weiß, da sie sich<br />

im Elektronenstrahl wesentlich stärker aufladen als das umgebende TPU<br />

einem TPU-Material.<br />

Die Dispergierbarkeit von CNTs in Elastomeren ist stark abhängig von<br />

der Grundviskosität und Polarität der Elastomermatrix. Aus diesem Grund<br />

kommt es zu sehr unterschiedlichen Verstärkungseffekten in den verschiedenen<br />

Kautschuken. Den bisher größten Einfluss auf die Eigenschaften des<br />

Materials zeigen CNTs in Fluorkautschuken (FKM). Abbildung 2 zeigt die<br />

deutlich verbesserte mechanische Verstärkung durch CNTs im Vergleich zu<br />

handelsüblichem inaktivem Ruß, Graphit und hochaktivem Ruß.


Abb. 2: Relative Verstärkung (Spannwert in Bezug auf den Spannwert<br />

der ungefüllten Probe bei 100% Dehnung) verschiedener Füllstoffe in FKM<br />

Abb. 3: Elektrische Leitfähigkeit durch verschiedene Füllstoffe in FKM<br />

Neben der mechanischen Verstärkung kann in FKM auch eine deutliche<br />

Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit durch CNTs erreicht<br />

werden. Schon mit einem sehr geringen Füllstoffgehalt von 2,3 Vol. %<br />

CNTs wird hier die Perkolationsschwelle überschritten (Abbildung 3).<br />

In thermoplastischen Polyurethanen kann ebenfalls eine mechanische<br />

Verstärkung durch CNTs beobachtet werden, allerdings ist<br />

diese nicht so stark ausgeprägt wie in Fluorelastomeren. Abbildung<br />

4 zeigt den Vergleich zwischen CNTs und einem handelsüb-<br />

Abb. 4: Relative Verstärkung<br />

eines TPUs durch<br />

CNTs<br />

Ruß<br />

und hochaktiven<br />

Abb. 5: Elektrische Leitfähigkeit<br />

eines CNT-gefüllten<br />

TPUs in Abhängigkeit<br />

der Verarbeitungsmethode<br />

Kohlenstoffnanoröhren in elastomeren Werkstoffen 11


Kohlenstoffnanoröhren in elastomeren Werkstoffen<br />

12 Kohlenstoffnanoröhren in elastomeren Werkstoffen<br />

lichen hochaktiven Ruß bei geringen Füllgraden, wie sie in einer<br />

Anwendung für TPUs wirtschaftlich wären.<br />

Eine Besonderheit beim Einsatz von CNTs in TPUs ist die starke<br />

Abhängigkeit der elektrischen Leitfähigkeit von der Art der Verarbeitung<br />

der Materialien. Durch starke Scherkräfte während<br />

der Verarbeitung, wie z. B. im Spritzguss wird das ausgebildete<br />

Füllstoffnetzwerk zerstört und eine elektrische Leitung ist nur noch<br />

eingeschränkt möglich. Abbildung 5 illustriert diesen Zusammenhang:<br />

Ein TPU, welches durch Heißpressen verarbeitet wurde,<br />

erreicht bei gleichem Füllgrad eine wesentlich höhere elektrische<br />

Leitfähigkeit als ein TPU aus dem Spritzguss. Laufende Untersu-<br />

chungen zielen darauf ab, dieses Phänomen durch z. B. einen<br />

geänderten Tempervorgang zu umgehen.<br />

Nachdem mit diesen Arbeiten die Grundlagen für die Handhabung<br />

und Verarbeitung von CNTs gelegt wurden und ihr Potential<br />

erkannt ist, hat nun die Suche nach konkreten Anwendungen<br />

begonnen. Derzeit laufen erste Bauteilversuche mit CNT-gefüllten<br />

<strong>Co</strong>mpounds in verschiedenen Geschäftsbereichen im <strong>Freudenberg</strong>-Konzern.<br />

Dieses Projekt wird vom BMBF unter dem Förderkennzeichen<br />

03X0055A gefördert und vom Projektträger Jülich betreut.<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Dr. Christine Wagner<br />

Elastomere<br />

Tel.: 06201 - 80 57 73<br />

Fax: 06201 - 88 30 63<br />

christine.wagner@<br />

freudenberg.de<br />

Dr. Thorsten Röcker<br />

Polyurethane<br />

Tel.: 06201 - 80 60 10<br />

Fax: 06201 - 88 30 63<br />

thorsten.roecker@<br />

freudenberg.de


Neues von den Senior Scientists<br />

kleben in der Medizintechnik<br />

Kleben ist in der Medizintechnik eine relativ neue Methode, gewinnt<br />

aber zunehmend an Bedeutung. Kanülen, Endoskope, chirurgische<br />

Instrumente und auch medizinische Geräte werden bereits<br />

geklebt. Eine Herausforderung in der Medizintechnik ist, dass<br />

Werkstoffe für den Einsatz am beziehungsweise im Menschen biokompatibel<br />

und steril sein müssen.<br />

biokompatibilität<br />

Für Anwendungen, die im Innern des Menschen zum Einsatz<br />

kommen (z. B. Insulinpumpen, <strong>Co</strong>chlea-Implantate oder Augen-<br />

Innendrucksensoren) müssen die Klebstoffe – neben dem jeweils<br />

gewünschten rheologischen und mechanischen Eigenschaftsprofil<br />

– auch biokompatibel sein. Daher werden heute Klebstoffe mit<br />

entsprechenden Unbedenklichkeitszertifikaten zum Einsatz in der<br />

Medizintechnik verwendet: Es gibt beispielsweise den Nachweis<br />

der Zytotoxizität (DIN EN ISO 10993-5; Prüfungen auf In-vitro-<br />

Zytotoxizität) oder eine Zulassung gemäß USP Class VI (U.S. Pharmacopeia).<br />

Die Auswahl der Klebstoffe für die Medizintechnik ist damit zwar<br />

eingeschränkt, problematischer erweist sich jedoch die Forderung<br />

nach einer ausreichenden Beständigkeit der Klebungen gegenüber<br />

Sterilisationen.<br />

sterilisation<br />

Insbesondere bei mehrfachverwendbaren Produkten, wie etwa<br />

bei chirurgischen Instrumenten, muss geklärt werden, wie sich<br />

Klebstoffe über mehrere Sterilisationszyklen hinweg verändern.<br />

Bei einer Heißdampfsterilisation 1 wird aufgrund der hohen Temperaturen,<br />

die meist weit über der Glasübergangstemperatur der<br />

Klebstoffe liegen und der feuchten Umgebung unter Überdruck erwartet,<br />

dass sich die physikalischen und chemischen Eigenschaften<br />

der Klebverbindung signifikant verändern. Bei einer Sterilisation<br />

mit Ethylenoxid kann eine Änderung im chemischen Aufbau<br />

und damit eine Änderung der physikalischen Eigenschaften der<br />

Klebstoffe auftreten. Nur der Einsatz eines sogenannten Sterrads 2<br />

sollte für wärme- und feuchtigkeitsempfindliche geklebte Instrumente<br />

nicht schädlich sein.<br />

Dr. Michael ballhorn<br />

Schadensanalyse<br />

Tel.: 06201 - 80 35 00<br />

Fax: 06201 - 88 35 00<br />

michael.ballhorn@<br />

freudenberg.de<br />

1 Die Heißdampfsterilisation<br />

erfolgt im Autoklaven mit überhitztem<br />

Wasserdampf (134 °C<br />

/ 2-3 bar / 38 min).<br />

2 Sterrad: Wasserstoffperoxid-<br />

Diffusion in einer Kammer mit<br />

anschließender „Anregung“ der<br />

Wasserstoffperoxid-Moleküle<br />

(Plasma-Phase) in trockener<br />

Umgebung bei niedrigen Temperaturen.<br />

Neues von den Senior Scientists 13


Neues von den Senior Scientists<br />

14 Neues von den Senior Scientists<br />

Von den Klebstoffherstellern werden zur Sterilisationsbeständigkeit<br />

der Klebstoffe oft keine Angaben gemacht.<br />

Zusätzlich können noch bauteilabhängige Belastungen durch die<br />

Sterilisation auftreten. Bei Endoskopen beispielsweise werden<br />

mehrere unterschiedliche optische Gläser zu einem Objektiv verklebt.<br />

Wenn bei der Sterilisation das Endoskop auf 134 °C erhitzt<br />

und dann schlagartig wieder auf Raumtemperatur abgekühlt wird,<br />

dehnen sich diese Gläser unterschiedlich stark aus, was die Klebschichten<br />

aushalten müssen.<br />

beständigkeit in der jeweiligen Anwendung<br />

Außerdem muss geklärt werden, inwiefern die eingesetzten<br />

Klebstoffe durch die Belastungen in der jeweiligen Anwendung<br />

altern: ob und wie sie sich durch den Einfluss von z. B. Körperflüssigkeiten<br />

und Reinigungsmitteln verändern. Lediglich geklebte<br />

chirurgische Instrumente werden nur kurzzeitig im Körper eingesetzt<br />

und eine Belastung der Klebungen während des Einsatzes<br />

durch Kontaminationen mit Körperflüssigkeiten, Mikroorganismen<br />

und ähnlichem ist zu vernachlässigen. Hier wird die Belastung<br />

hauptsächlich durch Feuchtigkeit und Temperatur während der<br />

Sterilisation erfolgen.<br />

Zum Alterungsverhalten der Klebstoffe in der Anwendung können<br />

von den Klebstoffherstellern in der Regel keine Aussagen erhalten<br />

werden.<br />

Anforderungsprofil an klebungen in der Medizintechnik<br />

Abhängig vom Bauteil, dem Einsatzgebiet und den damit verbundenen<br />

Anforderungen werden also spezielle und neue Prüfvorrichtungen<br />

und Modellprüfkörper benötigt, um Klebeverbindungen auf<br />

ihre Eignung für den medizintechnischen Einsatz hin zu testen.<br />

Um eine Systematik in die Untersuchungen an medizintechnischen<br />

Produkten zu bekommen, wurden jetzt im Rahmen des Verbundprojekts<br />

„Kleben in der Medizintechnik“ Anforderungsprofile an<br />

solche Klebungen ermittelt und drei Einsatzgebiete identifiziert.<br />

Tabelle 1 zeigt die Einsatzgebiete mit den jeweiligen Besonderheiten<br />

und den typischerweise zu fügenden Substratmaterialien,<br />

Klebstoffen und Oberflächenvorbehandlungen.


einsatzgebiet Anforderungen / besonderheiten Fügepartner / klebstoffe / Oberflächenvorbehandlung<br />

Spritzen-, Kanülensysteme UV-transparente Fügepartner, kurze Fertigungszeiten,<br />

hohe Stückzahlen, Einwegartikel, Heißdampfsterilisation,<br />

Sterilisation mit Ethylenoxid<br />

optische Klebungen: Endoskope geringe Klebespalte, exakte Positionierung, keine<br />

strukturell zu übertragenden Lasten, Ausgleich<br />

der unterschiedlichen Wärmedehnungen der<br />

Fügepartner, Heißdampfsterilisation, Sterrad,<br />

Spülmaschine<br />

Kleben von chirurgischen Instrumenten<br />

(Scheren, Pinzetten, Zangen)<br />

Kleben unterschiedlicher Werkstoffe, Metall/Metall,<br />

Metall/Kunststoff, Metall/Keramik,…<br />

Strukturelle Klebungen, Einweg- und Mehrweginstrumente,<br />

Heißdampfsterilisation, Spülmaschine<br />

Tabelle 1: Einsatzgebiete der Medizintechnik mit den dazugehörigen Anforderungen und Besonderheiten<br />

Abhängig vom Einsatzgebiet können jetzt die chemische und thermomechanische<br />

Stabilität, die Alterung und der Einfluss von Kontaminationen<br />

von Verklebungen in der Medizintechnik gezielt und<br />

anwendungsnah untersucht werden.<br />

PDL Handbook Series „The Effect of Sterilisation Methods on Plastics and Elastomers“,<br />

(1994), Plastics Design Libary.<br />

Kleben in der Medizintechnik Adhäsion 1-2/2012 S. 43-47<br />

Fügepartner:<br />

Metall, Glas, Kunststoff<br />

Klebstoffe:<br />

UV härtende Klebstoffe<br />

Vorbehandlung:<br />

Reinigung, Aktivierung mittels<br />

Plasma<br />

Fügepartner:<br />

SiO2- und Al2O3-basierte Bauteile<br />

(Glas, Saphir, Quarz, …), Metall<br />

Klebstoffe:<br />

2K-Epoxidharze<br />

Vorbehandlung:<br />

Reinigung, Feinstreinigung Glas<br />

mittels Plasma<br />

Fügepartner:<br />

Metall, Keramik, Kunststoff<br />

Klebstoffe:<br />

2K-Epoxidharze<br />

Vorbehandlung:<br />

Reinigung, Plasma, mechanische<br />

Vorbehandlung<br />

Neues von den Senior Scientists 15


Vorsicht Erfindung (R. Teichgräber)<br />

16 Rubrik: Vorsicht Erfindung


Anmeldungen bitte an:<br />

Frau Ulrike Kast<br />

Tel.: 06201 80 - 28 72<br />

Fax: 06201 88 - 30 63<br />

ulrike.kast@freudenberg.de<br />

Seminare der <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong><br />

Ort: <strong>FFD</strong>,<br />

Höhnerweg 2–4,<br />

69465 Weinheim<br />

Gebühr: Euro 1.350,–<br />

zuzügl. MwSt.<br />

Termin: 07. - 08.11.2012<br />

Ort: <strong>FFD</strong>,<br />

Höhnerweg 2–4,<br />

69465 Weinheim<br />

Gebühr: Euro 1.050,–<br />

zuzügl. MwSt.<br />

Termin: 20. - 21.11.2012<br />

F&e-Förderung durch den bund -<br />

nicht rückzahlbare Zuschüsse für Ihr Unternehmen<br />

Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an alle Projektleiter, die einen<br />

Förderantrag stellen wollen oder bereits ein F&E-Förderprojekt beantragt/bewilligt<br />

bekommen haben. Angesprochen sind alle, die<br />

ihr Wissen über regelkonforme Abläufe komplettieren wollen und<br />

Entscheidungshilfen benötigen.<br />

Inhalt: Die Teilnehmer erfahren, wie ihr Unternehmen von der F&E-<br />

Förderung des Bundes profitieren kann. Vermittelt werden Kenntnisse<br />

zu den formalen Abläufen von der Vorbereitung einer Skizze<br />

bis zum Projektabschluss inkl. Preisprüfung. Wichtige Elemente<br />

der vorgeschriebenen Kooperationsvereinbarung, z. B. zum<br />

Know-how-Schutz, werden vorgestellt. Die erfahrenen Referenten<br />

geben Tipps aus der Verwaltungspraxis, in der sie zahlreiche F&E-<br />

Fördervorhaben erfolgreich durchgeführt haben.<br />

schadensanalyse an kunststoffbauteilen<br />

Seminarleitung: Dr. Thomas Brümmer, <strong>FFD</strong> / Dr.-Ing. habil. Sonja Pongratz, VW<br />

Das Seminar richtet sich an Ingenieure und Techniker, die ein<br />

grundlegendes Verständnis der Schadensmechanismen bei Kunststoffbauteilen<br />

erwerben und Methoden für eine systematische Ursachenanalyse<br />

kennen lernen möchten. Im Rahmen des Seminars<br />

werden mögliche Ursachen für Schäden an Formteilen und die<br />

bei Schadensanalysen eingesetzten Untersuchungsmethoden vorgestellt.<br />

Die systematische Bearbeitung von Schadensfällen wird<br />

anhand eines Leitfadens aufgezeigt.<br />

Gummi/Metall-bindung<br />

Seminarleitung: Dr. Michael Ballhorn<br />

Das Seminar richtet sich an Ingenieure, Chemiker, Techniker und<br />

Werker des Arbeitsgebiets Gummi/Metall-Bindung. Inhalt: Gummi:<br />

Klassen, Verarbeitung und Bindefähigkeit; Metall: Reinigung,<br />

Vorbehandlung (Strahlen, Beizen, Phosphatieren), Benetzung;<br />

Bindemittel: Zusammensetzung und Wirkungsweise, Applikation,<br />

Adhäsionsmechanismen, Gummi- und Oberflächenanalytik, Vorgehensweise<br />

und Abhilfemaßnahmen bei Schadensfällen, praktische<br />

Demonstration und Übungen.<br />

Anmeldungen bitte an:<br />

Frau S. Heinzelbecker, Tel. 06201 80-5563, Fax 06201 88-5563,<br />

sonja.heinzelbecker@freudenberg.de<br />

Ort: <strong>Freudenberg</strong>,<br />

Bau 23,<br />

Höhnerweg 2-4<br />

69469 Weinheim,<br />

Gebühr: Euro 500,für<br />

<strong>Freudenberg</strong>-<br />

Mitarbeiter,<br />

Euro 750,für<br />

Externe,<br />

jeweils zzgl. MwSt.<br />

Termin: 15.11.2012,<br />

8.45 - 17.00 Uhr<br />

Seminare 17


Ort: FST-Academy<br />

Bau 75<br />

Gebühr: Euro 690,–<br />

Termin: 09./10.10.2012<br />

Ort: FST-Academy<br />

Bau 75<br />

Gebühr: Euro 690,–<br />

Termin: 23./24.10.2012<br />

Ort: FST-Academy<br />

Bau 75<br />

Gebühr: Euro 690,–<br />

Termin: 20./21.11.2012<br />

Ort: FST-Academy<br />

Bau 75<br />

Gebühr: Euro 690,–<br />

Termin: 11./12.12.2012<br />

Ort: <strong>FFD</strong> Bau 32<br />

Gebühr: Euro 690,–<br />

Termine: 18./19.12.2012<br />

Ort: <strong>FFD</strong> Bau 32<br />

Gebühr: Euro 690,–<br />

Termin: 06./07.11.2012<br />

18 Seminare<br />

seminarreihe „elastomerverarbeitung bei <strong>Freudenberg</strong>“<br />

Seminarleitung: Dr.-Ing. Andreas Kammann<br />

Die Seminare wenden sich an technisch oder naturwissenschaftlich<br />

vorgebildete Teilnehmer, insbesondere an neue Mitarbeiter in<br />

Produktion, Entwicklung, Produktmarketing etc. Sie sollen sich mit<br />

Hilfe dieser Seminare schnell und gezielt in das für die meisten<br />

bis dahin unbekannte Gebiet der Elastomere einarbeiten können.<br />

Modul 1: Werkstoffe 1<br />

Grundlagen der Kunststoffchemie; Was ist „Gummi“?; Alterungsschutz<br />

& Füllstoffe; Weichmacher & Verarbeitungshilfen; General<br />

Purpose Rubber; Hochleistungskautschuke & Spezialitäten; Thermoplastische<br />

Elastomere (TPE); Rheologie von Elastomeren.<br />

In Kooperation mit der FST-Academy.<br />

Modul 2: Werkstoffe 2<br />

Dynamisch-mechanisches Verhalten von Kunststoffen; Haftung von<br />

Gummi; praktische Vorführung; Oberflächenmodifizierung & Tribologie;<br />

Flüssig-Silikonkautschuk (LSR); REACH; Chancen & Risiken<br />

der Nanotechnik; Rezeptoptimierung; Technische Thermoplaste<br />

als Metallersatz; Polyurethane.<br />

In Kooperation mit der FST-Academy.<br />

Modul 3: Verfahren 1<br />

Technologie des Mischens; Besichtigung Rohmischwerk, Mischprozess<br />

im Innenmischer; Alternative Mischverfahren; Entwicklung<br />

eines Mischprozesses; Grundlagen der Vulkanisation; die Vulkanisationsverfahren;<br />

Sonderverfahren; TPE-Verarbeitung; Rohlingsvorbereitung;<br />

Prozessdatenerfassung; Heizzeitrechner.<br />

In Kooperation mit der FST-Academy.<br />

Modul 4: Verfahren 2<br />

Weiterverarbeitung nach dem Mischen im Innenmischer; Alternative<br />

Mischverfahren; Ansätze zur Mischprozessoptimierung; Herstellung<br />

von Kautschuk-Bodenbelägen; Prozessoptimierung in der<br />

Elastomerverarbeitung; Endbearbeitung von Gummi-Formteilen;<br />

Energetische Betrachtung der Verarbeitungsprozesse; Rapid Prototyping;<br />

Typische Verarbeitungsfehler; Statistische Versuchsmethodik,<br />

Betriebsdatenerfassung.<br />

In Kooperation mit der FST-Academy.<br />

Modul 5: Produkte<br />

In diesem Seminarmodul werden vorzugsweise von den Entwicklern<br />

der einzelnen Produktbereiche die physikalischen Grund lagen ihrer<br />

Produktgruppen behandelt. Die Teil nehmer erhalten einen breiten<br />

Überblick über die Produktpalette von <strong>Freudenberg</strong> Dichtungs- und<br />

Schwingungstechnik und von TrelleborgVibracoustic.<br />

Modul 6: Werkzeugtechnik & Werkzeugreinigung<br />

Werkzeugstähle, Kaltkanaltechnik, Werkzeugbeschichtungen, Physikalisch-technische<br />

Grundlagen der Werkzeugreinigung, Mikro-<br />

strahlen, Reinigung mit Trockeneis (inkl. praktischer Vorführung),<br />

Reinigung mit Laser (inkl. praktischer Vorführung), Reinigung mit<br />

Ultraschall; Trennmittel für die Elastomerverarbeitung, Grundlagen


Ort: <strong>FFD</strong> Bau 32<br />

Gebühr: Euro 690,–<br />

Termin: 16./17.10.2012<br />

Ort: <strong>FFD</strong> Bau 32<br />

Gebühr: Euro 450,–<br />

Termin: 19.10.2012<br />

Ort: <strong>FFD</strong> Bau 32<br />

Gebühr: Euro 950,–<br />

Termin: 22/23.01.2013<br />

Ort: <strong>FFD</strong> Bau 32<br />

Gebühr: Euro 950,–<br />

Termin: 06./07.12.2012<br />

Ort: <strong>FFD</strong> Bau 32<br />

Gebühr: Euro 450,–<br />

Termin: 16.11.2012<br />

der Werkzeugtechnik, Rapid Tooling, Auslegung von Spritzgießwerkzeugen,<br />

Laserstrukturieren.<br />

Modul 7: Prüfmethoden & Analytik<br />

Statische Prüfmethoden, Dynamische Prüfmethoden, Lebensdauerabschätzung,<br />

Beständigkeitsprüfungen, Kalorische Eigenschaften,<br />

Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie, Elastomeranalytik,<br />

Schadensanalyse.<br />

seminare zu anderen themen<br />

Seminarleitung: Dr.-Ing. Andreas Kammann<br />

Vom kautschuk zum Gummi – ein einsteigerseminar<br />

Dieses Seminar beantwortet grundsätzliche Fragen zur Elastomerchemie.<br />

Was ist überhaupt Gummi, was ist Kautschuk? Wie wird<br />

aus Kautschuk Gummi? Wieso kommen in eine Gummimischung<br />

so viele unterschiedliche Komponenten rein? Was passiert eigentlich<br />

während der Formgebung und der Vulkanisation? Warum gibt<br />

es so viele unterschiedliche Kautschuke?<br />

Polyurethane – Materialien & Verarbeitung<br />

Grundlagen der Polymerchemie, Rohstoffe für Polyurethane, Verarbeitungstechniken<br />

(Gießen, R<strong>IM</strong>, Spritzguss, Extrusion, Schäumen,<br />

Imprägnieren, …), mechanische und chemische Eigenschaften,<br />

Analytische Untersuchungen.<br />

Praxisseminar: einrichtung einer spritzgießmaschine & Fehlersuche<br />

Das Seminar wendet sich an alle Maschinenbediener, die bereits<br />

erste Erfahrungen in der Elastomerverarbeitung gesammelt haben<br />

und zukünftig durch weitergehendes Prozessverständnis selbstständiger<br />

arbeiten sollen bzw. Einrichteraufgaben übernehmen. Inhalt:<br />

Grundlagen des Elastomerspritzgießens, Praktische Einrichtung einer<br />

Spritzgießmaschine, Fehlererkennung und Abhilfemaßnahmen.<br />

Gewerbliche schutzrechte – Patente, Marken und Geschmacksmuster<br />

Das Seminar wendet sich an alle, die mit Entwicklung und Vertrieb<br />

von technischen Produkten befasst sind (Chemieingenieure,<br />

Chemiker, Ingenieure, technische Fachkräfte, Materialentwickler,<br />

Einkäufer, Verkäufer und Kaufleute). Inhalt: Patente, Gebrauchsmuster,<br />

Marken, Geschmacksmuster, Schutzbereich eines Patents<br />

oder Gebrauchsmusters, Patentstrategie.<br />

Weitere Informationen<br />

zu unseren Seminarangeboten finden Sie jederzeit unter:<br />

www.forschungsdienste.de<br />

Anmeldungen bitte an:<br />

Frau Simone Horn, Tel. 06201 80-4880, Fax 06201 88-3063,<br />

simone.horn@freudenberg.de<br />

Wir behalten uns vor, Anmeldungen von Wettbewerbern der <strong>Freudenberg</strong><br />

Unternehmensgruppe zurückzuweisen.<br />

Seminare 19


Impressum<br />

20<br />

<strong>Freudenberg</strong><br />

<strong>Forschungsdienste</strong><br />

Herausgeber: <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>SE</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>,<br />

D-69465 Weinheim<br />

Redaktionsleitung: Martin Gramlich<br />

Redaktion: Dr. Katharina Müller, Andrea Deis, Ulrike Kast,<br />

Sabrina Lemke, Dr. Christof Schmitz,<br />

Dr. Ulrike Herrlich, Dr. Franka Geiß<br />

Gestaltung: Ehret Design, www.ehretdesign.de<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> se & co. kG<br />

69465 Weinheim (an der Bergstraße)<br />

Telefon +49(0)6201 80-5123<br />

E-Mail ffd@freudenberg.de<br />

www.forschungsdienste.de

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