Abschlussbericht Teil 4 - Naturpark Dübener Heide
Abschlussbericht Teil 4 - Naturpark Dübener Heide
Abschlussbericht Teil 4 - Naturpark Dübener Heide
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Inhalt<br />
1. Standortwahl <strong>Naturpark</strong>zentrum – Weg zur Entscheidung..............................................3<br />
2. Anforderungsprofil <strong>Naturpark</strong>zentrum...............................................................................6<br />
2.1. Grundsätzliche Vorbemerkungen....................................................................................6<br />
2.2. Anforderungsprofil mit Mindeststandards bzw. Orientierungshilfen...........................9<br />
2.3. Erreichbarkeit...................................................................................................................11<br />
2.4. Besucherpotenziale.........................................................................................................12<br />
2.5. Attraktivität von Gebäude und Umgebung..................................................................13<br />
2.6. Eigentumsverhältnisse und Finanzierung......................................................................14<br />
2.7. Fazit...................................................................................................................................15<br />
3. Erfahrungen anderer <strong>Naturpark</strong>einrichtungen.................................................................16<br />
3.1. Allgemeine Tendenzen...............................................................................................16<br />
3.2. Ausstellungskosten......................................................................................................17<br />
3.3. Besucherzahlen............................................................................................................18<br />
3.4. Fazit...............................................................................................................................21<br />
4. <strong>Naturpark</strong>haus <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> – Informationssystem und Konzeptbausteine.............22<br />
4.1. Informationsleitsystem <strong>Naturpark</strong>..............................................................................23<br />
4.1. <strong>Naturpark</strong>haus Konzeptbausteine / Module.............................................................23<br />
4.3. Fazit: .............................................................................................................................27<br />
5. Lokale Lösungsansätze.......................................................................................................28<br />
5.1. Neuhofstraße / Burg ....................................................................................................29<br />
Bewertung und Fazit...........................................................................................................32<br />
5.2. Museumsdorf / Obermühle........................................................................................35<br />
Bewertung und Fazit...........................................................................................................39<br />
5.3. Schloss Pressel..............................................................................................................42<br />
Bewertung und Fazit...........................................................................................................44<br />
5.4. Altes Forstamt Eisenhammer......................................................................................47<br />
Bewertung und Fazit...........................................................................................................51<br />
6. Kalkulationstool ..................................................................................................................54<br />
7. Schlussbetrachtung.............................................................................................................56<br />
8. Weiterführende Literatur und Informationen:.................................................................58<br />
9. Anhang................................................................................................................................59<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 1
Abbildungsverzeichnis:<br />
Abb.1 Bewertung zentraler Kriterien ............................................................................4<br />
Abb.2 Entwicklung der Besucherzahlen nach Angebotstypen .................................... 19<br />
Abb.3 Entwicklung der Besucherzahlen nach Bundesländern.......................................20<br />
Abb.4 Lageplan Neuhofstr. Bad Düben....................................................................... 32<br />
Abb.5 Einordnung Standort Obermühle ......................................................................38<br />
Abb.6 Außenansicht Schloss Pressel.............................................................................46<br />
Abb.7 Lageplan Eisenhammer .....................................................................................48<br />
Abb.8 Innenhofansicht Eisenhammer...........................................................................53<br />
Tabellenverzeichnis:<br />
Tab.1 Erreichbarkeit mit PKW in Minuten.....................................................................11<br />
Tab.2 Ergebnistabelle Beispiel Kalkulation Pressel ......................................................55<br />
Tab.3 Standortbewertung wichtiger Kriterien...............................................................57<br />
Excel - Kalkulationstabelle<br />
Das interaktive Excel-Kalkulationstool ist der digitalen Berichtsversion beigefügt.<br />
! Nachtrag zum <strong>Abschlussbericht</strong> ...........................................................................63<br />
Anmerkung für den eiligen Leser:<br />
Am Ende jedes Kapitels findet sich ein Fazit, auch die Vorstellung der lokalen<br />
Lösungsansätze schließt mit einer Bewertung und einem Fazit zu den einzelnen<br />
Standortvarianten ab. Zusammen mit der Schlussbetrachtung ergibt sich aus der Lektüre<br />
dieser Abschnitte ein Kurzüberblick für den eiligen Leser.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 2
1. Standortwahl <strong>Naturpark</strong>zentrum – Weg zur Entscheidung<br />
Diese Studie untersucht die Machbarkeit für ein gemeinsames Besucherzentrum des<br />
„Presseler <strong>Heide</strong>wald- und Moorgebietes“ und für den <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>.<br />
Sie zeigt verschiedene Besucherzentrumskonzepte und Lösungsansätze zur Realisierung<br />
eines <strong>Naturpark</strong>zentrums auf, erstellt ein Anforderungsprofil und skizziert<br />
Betreiberkonzepte sowie entsprechende Kosten- und Finanzierungsplanungen.<br />
Die Sondierung möglicher Standorte erfolgte schrittweise:<br />
Schritt 1:<br />
Erstellung eines allgemeinen Anforderungsprofils<br />
Das Anforderungsprofil beschreibt in erster Linie inhaltlich/fachliche sowie flächen- bzw.<br />
lagebezogene Aspekte und legt diesbezügliche Standards fest.<br />
Schritt 2:<br />
Sondierung möglicher Standorte und Grobanalyse von acht in Frage<br />
kommenden Gebäudekomplexen (Anlage 1)<br />
Die vorgeschlagenen und vorab geklärten Standorte wurden generell auf die Erfüllung<br />
des Anforderungsprofils hin untersucht. Darüber hinaus wurden eigentumsrechtliche<br />
und finanzielle Aspekte sowie zu diesem frühen Zeitpunkt erkennbare Hindernisse einer<br />
Realisierung dargestellt.<br />
Schritt 3:<br />
Gewichtung relevanter Faktoren durch die begleitende Steuerungsgruppe<br />
– Reduzierung der Standortvorschläge<br />
Die potenziellen Standorte wurden der Steuerungsgruppe vorgestellt, um die relevanten<br />
Standortfaktoren zu gewichten und eine Prioritätenliste zu erstellen. Sowohl im<br />
Entscheidungsgremium als auch innerhalb des <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> Vereines gab es nach dem<br />
Zwischenbericht keine eindeutige Priorisierung. Von den vorgeklärten 8 konnten<br />
übereinstimmend 4 Standorte von einer näheren Untersuchung ausgeschlossen werden.<br />
Zu den verbleibenden 4 Standorten gibt es unterschiedliche Einschätzungen bzw.<br />
Vorstellungen zum Charakter und den Funktionen eines <strong>Naturpark</strong>hauses, was dazu<br />
führte, nicht wie ursprünglich geplant 2, sondern 4 Standorte mit unterschiedlichen<br />
Nutzungsmodellen in der Bearbeitung zu halten:<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 3
Bewertung zentraler Kriterien<br />
* * * Bestnote<br />
Lage und<br />
Erreichbarkeit<br />
1 Eisenhammer<br />
2 Burg Bad<br />
Düben<br />
3 Scheune /<br />
Schmidt Bad<br />
Düben<br />
4 Museumsdorf<br />
5 Haus am See<br />
Schlaitz<br />
6 Bunker<br />
Kossa<br />
7 Schloss<br />
Pressel<br />
* * * * * * (*)<br />
* * * * * *<br />
* * * _ _<br />
Auf der Basis der Informationen bis 12.10.06<br />
Gebäudecharakter Naturattraktivität Kooperationen /<br />
Besucherströme<br />
Sterne<br />
Gesamt<br />
6 oder 7<br />
* * * * * * * *<br />
3<br />
8<br />
_ _ _ _ /<br />
* _ * * * *<br />
5<br />
* * * * * * *<br />
7<br />
8 Winkelmühle * * * * * _ 5<br />
Abb.1 Bewertung zentraler Kriterien aus Zwischenpräsentation Oktober 2006<br />
1. Neuhofstraße / Burg – Bad Düben<br />
Umbau der denkmalgeschützten Wohnbebauung Neuhofstr.4 im Eingangsbereich der<br />
Burg Bad Düben; Kooperation mit der städtischen Tourist-Information<br />
2. Museumsdorf / Obermühle – Bad Düben<br />
„Klassisches <strong>Naturpark</strong>haus“ mit eigenständiger Ausstellung und Aktionsräumen im<br />
direkten Umfeld, mit <strong>Naturpark</strong>verwaltung (eingebunden in einen Kurpark) im<br />
Museumsdorf Bad Düben (ohne städtische Tourist-Information) - Sanierung und Ausbau<br />
der ehemaligen Öl- und Schneidemühle (<strong>Teil</strong> des Gebäudekomplexes) in Kooperation<br />
mit dem Museumsdorfverein und Nutzung von Freiflächen im Museumsdorf<br />
3. Schloss Pressel<br />
Sanierung und Umbau des bisherigen <strong>Naturpark</strong>büros in Pressel in repräsentativem<br />
Gebäude in der Nähe des landschaftlich hoch attraktiven Presseler <strong>Heide</strong>wald und<br />
Moorgebiet.<br />
4. Altes Forstamt Eisenhammer<br />
Großflächiges teilsaniertes Gebäudeensemble in verkehrsgünstiger Solitärlage: eine<br />
kurzfristige <strong>Teil</strong>nutzung bestehender Bürogebäude durch den <strong>Naturpark</strong> ist möglich, die<br />
Entwicklung eines Nutzungskonzeptes für das Gesamtareal angeraten.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 4<br />
6
Schritt 4:<br />
Abstimmungsrunden mit den Eigentümern/Verwaltern der vier<br />
ausgewählten Gebäudekomplexe zur Konkretisierung von<br />
Umsetzungsoptionen<br />
Alle Standorte wurden bei Ortsterminen besichtigt und mit Verantwortlichen/<br />
Eigentümern/Verwaltern vertiefende Gespräche geführt, um Standortbedingungen,<br />
Unterstützungs- und Finanzierungsmöglichkeiten weitmöglichst zu klären.<br />
Schritt 5:<br />
Vertiefende Material- und Informationssammlung zu unterschiedlichen<br />
<strong>Naturpark</strong>hauskonzepten in der Praxis; Adaption an die lokalen Verhältnisse<br />
In persönlichen Gesprächen und Informationsabfragen bei verschiedenen<br />
<strong>Naturpark</strong>einrichtungen im Bundesgebiet, über Literatur– und Internetrecherche wurden<br />
Informationen zu Betrieb und Wirtschaftlichkeit von <strong>Naturpark</strong>häusern<br />
zusammengetragen, die eine realistische Prognose über den (wirtschaftlichen) Erfolg<br />
eines <strong>Naturpark</strong>hauses in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> unterstützen sollen.<br />
Schritt 6:<br />
Berücksichtigung regionaler und lokaler Vorgaben und Forderungen<br />
Die bisherigen regionalen Entwicklungen und Strukturen sowie die naturkundliche<br />
Grundausstattung und die lokal-spezifischen Mindest– und Maximal-Bedürfnisse des<br />
<strong>Naturpark</strong>s <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> sind die Grundlage für Empfehlungen einer zukünftigen<br />
Entwicklung.<br />
Schritt 7:<br />
Aufbereitung eines Modularen Konzeptes als Grundlage für eine endgültige<br />
Standortentscheidung<br />
Um den Entscheidungsprozess zu unterstützen wurde ein modulares System entwickelt,<br />
das die verschiedensten Ansprüche und Vorstellungen an ein <strong>Naturpark</strong>haus in<br />
Einzelmodule gliedert und so weit als möglich deren Kosten ermittelt. So können in<br />
einer Art Baukastensystem partielle Elemente zu lokalen Modellen eines<br />
<strong>Naturpark</strong>hauses zusammengestellt und auch individuelle Kosten berücksichtigt werden,<br />
um einen Beitrag zur Bewertung zu liefern.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 5
2. Anforderungsprofil <strong>Naturpark</strong>zentrum<br />
2.1. Grundsätzliche Vorbemerkungen<br />
• <strong>Naturpark</strong>-Informationszentren sind das Herzstück eines<br />
Informationssystems und haben zudem Steuerungsfunktion für die<br />
Umwelt-Bildungsarbeit innerhalb eines <strong>Naturpark</strong>s.<br />
• Die Akzeptanz durch die Besucher wird einerseits durch die<br />
architektonische und pädagogisch-didaktische Gestaltung der Einrichtung<br />
andererseits aber auch wesentlich durch die Attraktivität und Erreichbarkeit<br />
des Standortes beeinflusst.<br />
• Die Bündelung von Aufgaben, d.h. die gemeinsame Unterbringung von<br />
Verwaltung und Besucherinformation gilt sowohl in der Literatur als auch<br />
bei Experten als ökonomischer und ökologischer Optimalfall<br />
(Flächenverbrauch, umweltgerechte Bewirtschaftung, personelle<br />
Optimierung, optimale Steuerungsfunktionen).<br />
• Im konkreten Fall der Standortsuche in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> wird der<br />
Umwidmung/Umnutzung bestehender Gebäude(-komplexe) der Vorzug<br />
gegeben. Die Standortvorschläge beziehen sich ausschließlich auf Areale<br />
und Einrichtungen mit sanierungsbedürftiger Altbausubstanz und<br />
entsprechen in diesem Punkt bereits einer zentralen Empfehlung des<br />
Verbandes Deutscher <strong>Naturpark</strong>e e.V.<br />
• Alle Anforderungen an ein <strong>Naturpark</strong>zentrum müssen vor dem Hintergrund<br />
der Aufgaben und der Orientierung auf die relevanten Zielgruppen einer<br />
solchen Institution gesehen werden. Zusätzlich muss eine Anpassung an die<br />
regionalen und lokalen Gegebenheiten und Besonderheiten erfolgen und<br />
setzt damit eine gewisse Kompromissbereitschaft voraus.<br />
• Das Presseler <strong>Heide</strong>wald-und Moorgebiet nimmt durch seine besondere<br />
landschaftliche Schönheit und naturkundliche Attraktivität eine<br />
Sonderstellung im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ein. Dieser Edelstein des<br />
<strong>Naturpark</strong>s ist ein besonderer Anziehungspunkt und bedarf gerade deshalb<br />
eines besonderen Schutzes. Mit der Integration in den <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong><br />
<strong>Heide</strong> wurde die Solitärstellung des Gebietes verändert, sie leistete einen<br />
ersten Beitrag zur Einordnung in das natürliche und naturräumliche<br />
Gesamtsystem der Umgebung.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 6
Mit einem Besucherleitsystem soll nun einerseits insbesondere die<br />
Schutzwürdigkeit dieses Kerngebietes sichergestellt werden, gleichzeitig<br />
aber auch dem Erholungs- und Informationsbedürfnis der Bevölkerung in<br />
und über die Natur sowohl in diesem Herzstück als auch im gesamten<br />
<strong>Naturpark</strong> Rechnung getragen werden. Dies ist bei der Betrachtung aller<br />
potenziellen Standorte im <strong>Naturpark</strong> zu berücksichtigen.<br />
• Ein zentrales Informationszentrum kann auf die naturkundliche Vielfalt der<br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> mit dem Presseler <strong>Heide</strong>wald und Moorgebiet hinweisen<br />
und sie erklären, sie aber kaum umfassend und naturnah von einem<br />
Standort aus erschließen. Es empfiehlt sich daher, weitere naturkundlich<br />
attraktive Standorte in dezentraler Lage mit ihren thematischen<br />
Schwerpunkten als Satelliten oder „<strong>Heide</strong>magneten“ beim Aufbau eines<br />
<strong>Naturpark</strong>-Informationssystems zu berücksichtigen.<br />
Der Verband deutscher <strong>Naturpark</strong>e e.V. (VDN) hat im August 2004 eine Arbeitshilfe<br />
„Besucherinformationszentren“ herausgebracht, die neben den Informationen aus<br />
Expertengesprächen als wesentliche Basis für die Zusammenstellung des folgenden<br />
Anforderungsprofils für eine <strong>Naturpark</strong>haus diente.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 7
2.2. Aufgaben und Zielgruppen eines <strong>Naturpark</strong>zentrums<br />
Allgemein<br />
Aufgaben Umweltbildungsarbeit,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Stätte der<br />
Begegnung und des Dialogs<br />
o Treffpunkt für interessierte<br />
Öffentlichkeit und Akteure der<br />
Region<br />
o Ausgangpunkt für Naturerleben<br />
o Ort für die Präsentation von<br />
Informationen (zu<br />
ausgewählten naturparknahen<br />
Themen) für die breite<br />
Öffentlichkeit<br />
o Forum für vertiefende Vortrags-<br />
und Diskussionsreihen<br />
o Kristallisationspunkt für das<br />
Wachsen regionaler Identität<br />
und die nachhaltige regionale<br />
Entwicklung<br />
o „Schaufenster der Region“<br />
o Instrument zur<br />
Besucherlenkung<br />
o ggf. Übernahme allgemeiner<br />
touristischer Aufgaben;<br />
Förderung der Vermarktung<br />
regionaler Produkte<br />
(<strong>Naturpark</strong>shop)<br />
Zielgruppen <strong>Naturpark</strong>besucher, Feriengäste,<br />
Umweltgruppierungen,<br />
Kommunalpolitiker, Land- und<br />
Forstwirte etc.<br />
Zielgruppendefinition nach<br />
Besuchs-Motiv:<br />
o Ausflügler, die einen<br />
unterhaltsamen<br />
Programmpunkt für ihren<br />
Tagesausflug suchen<br />
o Interessierte, die (ein bisschen)<br />
über das Großschutzgebiet, die<br />
Region erfahren möchten<br />
(Überblick und die<br />
wichtigsten/interessantesten<br />
Aspekte)<br />
o Wissensdurstige, die ihr<br />
vorhandenes Wissen erweitern<br />
sowie Details und Fakten sehen<br />
und erfahren möchten<br />
o ggf. Touristen, die sich über<br />
Angebote in der Region<br />
informieren möchten<br />
Anmerkungen/Konkretisierungen<br />
Angebot von Basisinformationen<br />
über den gesamten <strong>Naturpark</strong><br />
Aktive Medienbausteine: Seminare,<br />
Workshops, Führungen,<br />
Diskussionen<br />
Passive Medienbausteine: Info-<br />
Material, Wanderführer etc.<br />
(mehrsprachige Kommunikation<br />
wünschenswert)<br />
Erlebnischarakter des Angebotes, um<br />
zum mehrmaligen Besuch<br />
einzuladen<br />
Zimmervermittlung; Information<br />
über touristische Angebote im<br />
<strong>Naturpark</strong>gebiet und der<br />
touristischen Destination<br />
Laut PEK <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>:<br />
o Kinder- und Jugendliche, über<br />
Schulen, Kindergärten und<br />
Freizeitangebote zu erreichen<br />
o erwachsene Besucher<br />
vorwiegend aus dem<br />
Naherholungsraum<br />
o Multiplikatoren aus<br />
Landwirtschaft, Naturschutz,<br />
Bildung, Tourismus, Wirtschaft<br />
und Kommunalpolitik<br />
o Bevölkerung im <strong>Naturpark</strong><br />
� überwiegend „Interessierte“<br />
(Zielgruppe 2)<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 8
2.2. Anforderungsprofil mit Mindeststandards bzw.<br />
Orientierungshilfen<br />
Ein Anforderungsprofil ist die Beschreibung von vorausgesetzten oder gewünschten<br />
Eigenschaften. Eine Adaption an die Realität ist dabei zwangsläufig.<br />
Lage und<br />
Erreichbarkeit<br />
Gebäude-<br />
charakteristika<br />
Gebäudefläche<br />
Freifläche<br />
Naturkundliche<br />
Besonderheiten<br />
Allgemein<br />
o gute Erreichbarkeit mit ÖPNV<br />
o Landschaftliche Besonderheiten /<br />
Zugang zur Natur* (s.u.)<br />
o Einwohnerzahlen der Region<br />
o Besucherströme in der Region<br />
o Touristische Frequenz bzw.<br />
Übernachtungskapazitäten und<br />
Gästezahlen<br />
o Priorität: Umnutzung alter bzw.<br />
historische Bausubstanz<br />
o Attraktivität des Gebäudes –<br />
Aushängeschild /<br />
Identifikationsort der Region<br />
o Behindertengerechter Ausbau<br />
aller Abteilungen<br />
o Vandalismussicher/ Stabil<br />
o mind. 500 m 2<br />
o mind. 2.000 m 2<br />
o Zugangsmöglichkeit zur Natur mit<br />
attraktiven Erlebnis-Möglichkeiten<br />
o Infopunkt als Ausgangsbasis zur<br />
naturkundlichen Erschließung der<br />
Region<br />
o Berücksichtigung der<br />
Schutzwürdigkeit von<br />
Naturerscheinungen<br />
Anmerkungen/Konkretisierungen<br />
Konfliktpotenzial: zusätzliches/neues<br />
Verkehrsaufkommen in<br />
möglicherweise sensiblen<br />
Naturräumen<br />
Akzeptanz des Standortes<br />
(„weicher Standortfaktor“)<br />
Räumlicher Mindestbedarf leitet sich<br />
von dem Grundmodul einer Bus-<br />
Besuchergruppe (= 60 Personen) ab<br />
und gilt für einen Park bis 1.000 km 2<br />
Größe<br />
o Parkplätze<br />
o Wechselausstellung<br />
o Spielplatz<br />
o Zugang zu Lehr- und<br />
Erlebnispfaden<br />
o Erleben naturkundlicher<br />
Besonderheiten in räumlicher<br />
Nähe<br />
o Neugierig machen auf weitere<br />
attraktive Naturerscheinungen<br />
im gesamten <strong>Naturpark</strong>gebiet<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 9
Raumbedarf<br />
Grundausstattung, Räume für Öffentlichkeitsarbeit<br />
o Foyer, Infotheke<br />
o sanitäre Anlagen für Besucher<br />
o Garderobe<br />
o Ausstellungsraum für Wechselausstellungen<br />
o mehrere Ausstellungsräume für ein Dauerausstellung<br />
o Lagermöglichkeit für Ausstellungsobjekte<br />
o Multimedia-Raum<br />
o <strong>Naturpark</strong>laden /Shop<br />
o Tipp: Schließfächer, Wickelecke<br />
Räume für Bildungsarbeit<br />
o mehrere Gruppenarbeitsräume mit multifunktionaler Ausstattung<br />
o mind. ein Gruppenraum mit kindgerechter Einrichtung<br />
o Lagermöglichkeiten für Arbeitsmaterialien<br />
Räume für interne Arbeit / Personal<br />
o Büroräume für die Verwaltung: Leitung, Sekretariat, Buchhaltung<br />
o Besprechungsraum<br />
o Arbeitsräume für Vor- und Nachbereitung der<br />
Besucherbetreuung<br />
o Werkstatt für Instandhaltung und Ergänzung der Ausstellung<br />
o Aufenthaltsraum, Teeküche, sanitäre Anlagen Personal<br />
o Räume für Haustechnik<br />
o Abstellräume<br />
Als Standards / Orientierungswerte werden empfohlen:<br />
• 500 qm Gebäudegröße<br />
• 2000 qm Freiflächen<br />
• max. 45-90 Min Entfernung von wichtigen Quellgebieten .<br />
• Erreichbarkeit mit ÖPNV<br />
• Abfassen vorhandener Besucherströme<br />
• Konkurrenzsituationen verhindern / Kooperationen fördern<br />
• Gebäude, mit Identifikationscharakter für die Region (Atmosphäre)<br />
• (Gewachsene) Infrastruktur in der Umgebung<br />
• Naturkundliche Attraktivität<br />
• Wirtschaftliche Tragfähigkeit im Ausstellungsbereich<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 10
2.3. Erreichbarkeit<br />
Die Erreichbarkeit eines <strong>Naturpark</strong>zentrums beeinflusst (neben der Attraktivität)<br />
wesentlich die Abschätzung einer möglichen Besucherzahl und ist damit ein<br />
maßgeblicher Faktor für Ausstattung und Betrieb bzw. Auslastung eines <strong>Naturpark</strong>-<br />
Zentrums.<br />
Entscheidend für die Erreichbarkeit ist weniger die tatsächliche km-Entfernung als<br />
vielmehr die Erreichbarkeit in Zeit, d.h. die Entfernung in Fahrzeit (Minuten), da die<br />
Bereitschaft zu einem Besuch einer touristischen Einrichtung tendenziell mit steigendem<br />
Anfahrtsweg abnimmt. Als Beispiel für eine mögliche Einteilung können folgende Zonen<br />
eines Einzugsgebietes unterschieden werden:<br />
1. Entfernungsbereich bis rund 45 Minuten Fahrzeit;<br />
entspricht dem Radius kleinerer Ausflüge,<br />
aus Besuchersicht „Ausflüge in die nähere Umgebung“ („Heimatregion“)<br />
2. Entfernungsbereich bis rd. 90 Minuten Fahrzeit;<br />
entspricht dem Radius mittlerer Ausflüge,<br />
aus Besuchersicht „Ausflüge in benachbarte, angrenzende Regionen“)<br />
3. Entfernungsbereich bis rd. 150 Minuten Fahrzeit;<br />
entspricht dem Aktionsradius bei großen Ausflügen, die i.d.R. nur selten und v.a.<br />
zu hochattraktiven Zielen (z.B. große Freizeitparks) unternommen werden.<br />
Tab.1 Erreichbarkeit mit PKW in Minuten<br />
Bezugsorte: Leipzig Bitterfeld Halle Wittenberg <br />
Standortvarianten: <br />
Eisenhammer<br />
Burg Bad<br />
Düben<br />
Museumsdorf<br />
Scheune /<br />
Schmidt<br />
Bad Düben<br />
Haus am<br />
See Schlaitz<br />
Bunker<br />
Kossa<br />
Schloss<br />
Pressel<br />
Winkelmühle<br />
Dessau Torgau Bad Gräfen-<br />
Düben hainichen<br />
Kemberg Durchschnitt<br />
55 30 60 30 50 55 10 35 15 38<br />
48 34 65 46 59 43 - 30 29 44<br />
48 34 65 46 59 43 - 30 29 44<br />
48 34 65 46 59 43 - 30 29 44<br />
73 22 55 50 45 80 26 20 39 46<br />
77 44 85 49 66 41 15 36 32 49<br />
60 46 77 58 71 42 12 35 42 49<br />
58 57 75 70 72 35 24 53 53 55<br />
Quelle: eigene Zusammenstellung nach Routenplaner<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 11
Der Vorteil der guten Erreichbarkeit kann sich bei der Lage an einer stark befahrenen<br />
Straße durch den Nachteil hoher Lärmbelästigung und mangelnder Sicherheit für<br />
Besucher (insb. Kinder und Fußgänger) aufheben.<br />
Eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist für eine ökologisch<br />
orientierte Einrichtung wie ein <strong>Naturpark</strong>haus quasi verpflichtend. Ein<br />
Besucherlenkungskonzept, welches ÖPNV und zu erwartenden höheren<br />
Individualverkehr berücksichtigt, muss dafür Sorge tragen, sensible Naturräume vor (zu<br />
großer) Belastung durch Besucher zu schützen. Dabei ist zu beachten, dass sich<br />
Besucher nicht immer wunschgemäß lenken lassen.<br />
Anmerkung zur regionalen Situation:<br />
Der ÖPNV im Bereich des sehr ländlich strukturierten und damit relativ dünn besiedelten<br />
<strong>Naturpark</strong>gebietes ist allgemein verbesserungsfähig. Er spiegelt eine typische Situation<br />
im ländlichen Raum wieder, die eine intensivere Nutzung des PKW fördert. Insofern<br />
haben die Standorte in den Stadtrandlagen Bad Dübens zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
eindeutige Vorteile bzgl. der Anbindung an den ÖPNV gegenüber den<br />
Flächenstandorten. Aufgrund dieser ÖPNV-Situation bietet die PKW-Nutzung dem<br />
<strong>Naturpark</strong>- Besucher eindeutige Vorteile bzgl. Flexibilität, Bequemlichkeit aber auch<br />
grundsätzlicher Erreichbarkeit und der Möglichkeit sehenswerte Naturerlebnisse in der<br />
Fläche zu erschließen. Diese Situation sollte in der Planung als ´mittelfristig gegeben´<br />
akzeptiert werden.<br />
2.4. Besucherpotenziale<br />
Als Bezugspunkte im Rahmen der Vorauswahl wurden die bevölkerungsstarken Städte<br />
und Gemeinden in räumlicher Nähe zum <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> gewählt<br />
(Entfernungsbereich bis 90 Minuten, Lage außerhalb des <strong>Naturpark</strong>s). So wurde eine<br />
potenzielle Besuchermenge von 1.048.194 Einwohnern ermittelt und in Bezug gesetzt.<br />
Zusätzlich sind die <strong>Naturpark</strong>bewohner mit ca. 68.400 zu berücksichtigen, so dass<br />
insgesamt die Erreichbarkeit für ein Potenzial von ca.1.1 Millionen Einwohnern<br />
dargestellt gestellt wurde. Die Entfernung zu ausgewählten Gemeinden in den<br />
Grenzlagen des Parks wurde ebenso erfasst, um die Erreichbarkeit für die<br />
<strong>Naturpark</strong>bewohner selbst zu verdeutlichen.<br />
Bevölkerungsstarke Orte im Einzugsgebiet, außerhalb des <strong>Naturpark</strong>s<br />
Leipzig: 504 700<br />
Bitterfeld: 101 189<br />
Halle: 238 497<br />
Wittenberg: 124 321<br />
Dessau: 79 487<br />
1.048.194 Einwohner (2004)<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 12
Siedlungen an den äußeren Grenzen des <strong>Naturpark</strong>s<br />
Torgau<br />
Eilenburg<br />
Bad Düben<br />
Gräfenhainichen<br />
Kemberg<br />
68.400 Einwohner im <strong>Naturpark</strong> (2000)<br />
Gästeankünfte<br />
Auch die Gäste der Tourismusregion <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> (bestehend aus den Orten:<br />
Bad Düben, Bad Schmiedeberg/Pretzsch, Bitterfeld, Dommitzsch, Eilenburg,<br />
Gräfenhainichen, Kemberg-Bergwitz, Schlaitz, Torgau) kommen als potenzielle Besucher<br />
in Betracht: 90.870 Ankünfte, 497.905 Übernachtungen (in 2005)<br />
Quelle: © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Gemeindestatistik 2005<br />
Allgemeine Anmerkungen:<br />
In der Praxis hat sich gezeigt, dass die voraussichtliche Besucherzahl geplanter<br />
Einrichtungen meistens überschätzt wird und das Interesse von Bürgern und Gästen der<br />
Region geringer als erwartet ist. Insofern empfiehlt sich eine gewisse Vorsicht bei<br />
Besucherprognosen und es ist umso wichtiger, Erfahrungswerte vergleichbarer<br />
Einrichtungen sowie regionale und lokale Besucherströme zu berücksichtigen.<br />
2.5. Attraktivität von Gebäude und Umgebung<br />
Dem Gebäude des <strong>Naturpark</strong>-Zentrums kommt im Marketing eine nicht zu<br />
unterschätzende Bedeutung als „Visitenkarte“ und „Gesicht“ der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> zu. Es<br />
ist für den Aufbau einer Marke „<strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>“ Image bildend, d.h. eine<br />
positive Außenwirkung sollte Berücksichtigung finden. Hilfreich ist es, wenn das<br />
Gebäude mit den Charakteristika der Region identifiziert werden kann und die<br />
„Botschaft“ der Region transportiert und damit einen Wiedererkennungswert hat, mit<br />
dem diese Marke aufgebaut werden kann. Dabei ist es oftmals leichter auf Bestehendes<br />
aufzubauen, als Neues zu schaffen.<br />
Auch an die unmittelbare Umgebung werden neben den naturkundlichen besondere<br />
infrastrukturelle Anforderungen gestellt. Eine isolierte Lage findet i.d.R. weniger<br />
Akzeptanz als eine Umgebung mit gewachsener infrastruktureller Grundausstattung. Ein<br />
<strong>Naturpark</strong>haus kann grundsätzlich eine Image fördernde Wirkung für einen Standort<br />
haben und Potenziale für vielfältige positive (auch wirtschaftliche) Nebeneffekte seiner<br />
Umgebung freisetzen.<br />
Bei einem <strong>Naturpark</strong> bis ca. 1000 km2 wird in der Literatur eine Gebäudefläche von<br />
mindestens 500 m2 empfohlen.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 13
Der Besucher erwartet i.d.R. neben aufbereiteten Informationen zu regional relevanten<br />
Themen am Standort eines Naturinformationszentrums einen leichten Zugang zu<br />
direkten Naturerlebnissen. Einerseits soll die Präsentation im Naturkunde-Infozentrum zu<br />
einem Erlebnis werden und so interessant sein, dass sie zu weiteren Besuchen einlädt,<br />
andererseits sollte die Neugier auf weitere Entdeckungen in der vielfältigen und großen<br />
Fläche des <strong>Naturpark</strong>s erhalten bleiben und damit der Anreiz für zusätzliche (gelenkte)<br />
Besuche in andere Bereiche des Parks geschaffen werden.<br />
Anmerkungen zur regionalen Situation:<br />
Im konkreten Fall steht nur die Umnutzung bestehender Gebäude zur Diskussion. Hier<br />
gilt es abzuwägen, welches Gebäude neben der ausreichenden Größe einen besonderen<br />
und geeigneten Identifikationswert hat (der auch in Verbindung mit dem Standort<br />
gesehen werden muss) bzw. welches Objekt dem Zweck einer positiven Imagebildung<br />
im naturkundlichen Kontext am nächsten kommt.<br />
2.6. Eigentumsverhältnisse und Finanzierung<br />
Die aktive Unterstützung des Eigentümers in allen Prozessphasen ist wichtige<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche und zeitnahe Umsetzung eines Projektes. Die<br />
Spekulation auf finanzielle Unterstützung für Objektinvestitionen ist zu<br />
akzeptieren, sollte aber nicht im Vordergrund des Interesses stehen. Das Verfolgen<br />
einer gemeinsamen Idee, die zum Charakter der geplanten Einrichtung passt, ist<br />
eine gute Voraussetzung auch im Hinblick auf den erfolgreichen Betrieb eines<br />
Informationszentrums. Insofern sind die Unterstützungsäußerungen der<br />
Eigentümer/Betreiber auf Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit zu prüfen.<br />
Die Wirtschaftlichkeit eines Informationszentrums wird einerseits durch die<br />
Anfangsinvestitionen und andererseits durch den laufenden Betrieb bestimmt. Die<br />
investiven Maßnahmen zu Beginn müssen einen guten Start, d.h. einen<br />
gelungenen Auftritt und eine positive Markteinführung sicherstellen. Umgekehrt<br />
heißt dass, die Markteinführung darf erst dann beginnen, wenn die Ansprüche der<br />
Besucher an Attraktivität, Information und Erlebnis gewährleistet werden können.<br />
Nachbesserungen sind selten optimal umsetzbar und darüber hinaus besonders<br />
teuer, Imageschäden oftmals schwer wieder auszugleichen.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 14
Die Betriebskosten sind von Anfang an im Auge zu behalten. Verschiedenste<br />
Kooperationsmöglichkeiten können in erheblichem Umfang Investitions- und<br />
Betriebskosten sparen, z.B. Kooperationen<br />
o mit lokaler /regionaler Touristinformation – beides in einem Haus<br />
o mit lokalen /regionalen Umwelt- und Naturschutzverbänden/- initiativen<br />
(generelle Anlaufstelle für naturschutzrelevante Themen, gemeinsame<br />
Betreuung der Info-Theke, gemeinsame Führungen, Angebote)<br />
o mit thematisch passenden Ausflugszielen<br />
2.7. Fazit<br />
Als zentrale Leitlinie der Standortentscheidung empfiehlt es sich, bei den<br />
Abwägungsprozessen die Aufgaben und Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren:<br />
• Zentrale Aufgabe für ein <strong>Naturpark</strong>zentrum in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ist die<br />
Umweltbildung in Form attraktiver Informationsvermittlung für<br />
Schüler, Besucher und Gäste der Region. Das <strong>Naturpark</strong>zentrum soll<br />
außerdem Sitz der Verwaltung sein, die von hier aus eine zentrale<br />
Steuerungsfunktion übernehmen kann.<br />
• Ziel sollte es sein, die Einrichtung in einen wirtschaftlichen Dauerbetrieb<br />
zu führen und einen Identifikationsort für die <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> mit<br />
Umweltbildungsauftrag zu schaffen.<br />
• Die lokalspezifischen Entwicklungen legen eine besondere Reflexion<br />
über die Verbindung aller potenziellen Standorte zum Presseler <strong>Heide</strong>wald-<br />
und Moorgebiet nahe.<br />
• Als zentrale Bewertungskriterien leiten sich daher ab:<br />
� Repräsentatives Gebäude mit ausreichender Fläche<br />
� Kosten und Kooperationen<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 15
3. Erfahrungen anderer <strong>Naturpark</strong>einrichtungen<br />
Zur Informationsabfrage bei verschiedenen <strong>Naturpark</strong>einrichtungen im Bundesgebiet<br />
(Anlage 2) wurden persönliche Gespräche geführt und in Literatur und Internet<br />
recherchiert. Im Ergebnis wurden folgende Informationen zusammengetragen, die für<br />
die Bewertung von Realisierungsmöglichkeiten eines <strong>Naturpark</strong>zentrums in der <strong>Dübener</strong><br />
<strong>Heide</strong> relevant sein können. Dabei ist festzuhalten, dass nicht alle Angaben auf<br />
belastbarem Zahlenmaterial sondern teilweise auf persönlichen Einschätzungen und<br />
Erfahrungen von Mitarbeitern der kontaktierten Einrichtungen basieren.<br />
3.1. Allgemeine Tendenzen<br />
� In der Tendenz sind eher sinkende Besucherzahlen erkennbar.<br />
� Ein nicht unwesentlicher <strong>Teil</strong> der Besucher rekrutiert sich aus <strong>Teil</strong>nehmern an<br />
geleiteten (erlebnisorientierten) Sonder-/ Naturveranstaltungen.<br />
� Die Preisgestaltung der Einrichtungen variiert von kostenlosem Eintritt bis zu<br />
moderaten Preisgestaltungen, immer unter Berücksichtigung von Kinder- und<br />
Familienpreisen. Geleitete Veranstaltungen sind in der Regel kostenpflichtig bei<br />
ebenfalls moderater Preisgestaltung.<br />
� Kinder und Jugendliche sind insbesondere bei den geleiteten Zusatzangeboten<br />
und Sonderveranstaltungen eine wichtige Besuchergruppe.<br />
� Die Öffnungszeiten stehen in Abhängigkeit zu Größe und Organisationsform der<br />
Einrichtungen: größere und „multifunktionelle“ (z.B. Kooperation mit Tourismus-<br />
Info) Einrichtungen haben längere Öffnungszeiten.<br />
� Größere Einrichtungen bemühen sich neben einer attraktiven Dauerausstellung<br />
um ebensolche Wechselausstellungen (teilweise 2 – 3 pro Jahr) um einen Anreiz<br />
für wiederholte Besuche zu geben.<br />
� Die Größe (und Attraktivität) einer Ausstellung nimmt Einfluss auf die Zahl der<br />
Besucher, sie erfordert dabei höhere Investitions-, Unterhaltungs- und<br />
Personalkosten.<br />
� 250qm gelten als große Ausstellungsfläche, die thematische Tiefe und attraktive<br />
Präsentationsformen ermöglicht.<br />
� 50qm gelten als ausreichend für eine kleine Ausstellungseinheit ohne<br />
Personalbetreuung<br />
� Alle befragten <strong>Naturpark</strong>häuser übernehmen Umweltbildungsaufgaben und<br />
werden mit öffentlichen Geldern bezuschusst.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 16
3.2. Ausstellungskosten<br />
Zur Abschätzung der Ausstellungskosten wurden im Dezember 2006 Angebote zweier<br />
Fachbüros eingeholt, die als Grundlage für die Berechnung des Kostenrahmens für eine<br />
Ausstellungsgestaltung und Konzeption dienen können (s. Anlage3):<br />
Preis pro Quadratmeter Ausstellungsfläche (ohne Konzeption):<br />
� ca. 1.000€/qm für eine Minimallösung<br />
� ca. 1.500€/qm für eine zeitgemäße „Standardausstellung“<br />
� ca. 3.000€/qm für Multimedia-Ausstellung mit zahlreichen<br />
Interaktionsmöglichkeiten und optimaler Rauminszenierung<br />
Empfehlungen für Fach- und Aufsichtspersonal:<br />
� 250 qm Ausstellungsfläche: ca. 1,5 Personen<br />
� bis 60 qm Ausstellungsfläche: keine zusätzliche Betreuungskraft nötig.*<br />
individuelle Konzepterstellung:<br />
Die Kosten für die Erstellung eines Feinkonzeptes (Auswahl der regionalen Themen, Art<br />
der Präsentation) sind zusätzlich mit ca. 1/3 der Summe der Ausstellungskosten zu<br />
kalkulieren.<br />
Außerdem sind Mittel für die Aktualisierung und den Unterhalt der Ausstellung bei der<br />
jährlichen bzw. mittelfristigen Budgetplanung zu berücksichtigen, deren Höhe von<br />
Größe, Ausstattung und Inanspruchnahme abhängt.<br />
Eine generelle Empfehlung zu den Öffnungszeiten kann nicht gegeben werden, sie sind<br />
in Abhängigkeit von Größe und Lage der Häuser zu sehen; allgemein gilt: je mehr<br />
Ausstellungsfläche, umso höher der Personalbedarf.<br />
*Angabe der angefragten Büros (Anlage 3)<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 17
3.3. Besucherzahlen<br />
Vorliegende Eckdaten von drei Naturschutzeinrichtungen sind als Orientierungsrahmen<br />
für die Zusammenhänge von Ausstellungsgröße, Personalbetreuung und Besucherzahlen<br />
zu verstehen. Der Erfolg einer Einrichtung wird allerdings durch ein komplexes<br />
Beziehungsgeflecht unterschiedlichster und regionalspezifischer Variablen beeinflusst.<br />
A) Besucherzahlen <strong>Naturpark</strong>zentrum Obere Donau (Baden-Württemberg) 2005:<br />
ca. 200qm Ausstellung:<br />
reine Ausstellungsbesucher : 13.055<br />
+ Veranstaltungen Erwachsene: 2.566<br />
+ Umwelterziehung Kinder und Jugendliche: 5.173<br />
Gesamt-Besucher: 20.811<br />
Von den 200qm Ausstellungsfläche sind ca. 2/3 als Dauerausstellung,<br />
1/3 als Wechselausstellung angelegt; das Haus wurde 1996 eröffnet, die Aktualisierung<br />
der Ausstellung erforderte in den Folgejahren beträchtliche Investitionskosten; es wird<br />
kein Eintritt für die Ausstellung erhoben, Veranstaltungen sind kostenpflichtig<br />
(0,50 – 1,50 €/ Schüler/Besucher)<br />
Zwei Institutionen sind im Haus mit folgendem Personalschlüssel:<br />
Stiftung Naturschutz: 2,5 Personen + 1 FÖJ -Stelle (Freiwilliges Soziales Jahr)<br />
<strong>Naturpark</strong>verein: 1,75 Personen + 1 ZIVI + Praktikanten (1-3/Jahr und Saison)<br />
Die Finanzierung erfolgt über Mitgliedsbeiträge des Vereins und der Stiftung (hier über<br />
Landkreise) sowie über viele Spenden; der Gewinn aus dem Verkauf von Literatur/Karten<br />
etc. bleibt im Haus.<br />
B) Besucherzahlen Naturinformationszentrum Spechtsbrunn (Thüringen):<br />
ca. 80qm Ausstellungsfläche<br />
2000: ca. 5.000 Besucher<br />
2006: ca. 2.500 Besucher<br />
Kein Eintritt<br />
Das Gebäude ist im Eigentum der Gemeinde und wird durch eine Gemeindeangestellte<br />
betreut, die gleichzeitig die Tourist-Informationsaufgaben übernimmt. Die<br />
Betriebskosten werden durch Souvenirverkauf und Pacht aus einem angegliederten<br />
Imbiss erwirtschaftet.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 18
C) Haus am See in Schlaitz<br />
Ca. 50qm Dauerausstellung zu Tierwelt und Bergbaufolgelandschaft.<br />
Jahresdurchschnitt bis 2005: ca. 7.000 Besucher<br />
2006: deutlich über 9.000 Besucher<br />
Die Installation der Fischadler LiveCam hat einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung<br />
der Besucherzahlen geleistet. Die Einrichtung wird vom Landkreis getragen.<br />
Die eher zufällig und nicht repräsentativ ermittelten Angaben zu den Besucherzahlen<br />
werden durch die Ergebnisse des Ostdeutschen Tourismusbarometers* weitgehend<br />
bestätigt. Im Quartalsbericht III/2006 wird dort ermittelt, dass sich der seit 2000<br />
anhaltende Abwärtstrend bei den Besucherzahlen von Naturschutzzentren fortsetzt.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 19
Abb. 2 und 3 aus: Quartalsbericht III 2006 - Ostdeutsches Tourismus Barometer<br />
* Das Sparkassen-Tourismusbarometer ist ein 1998 vom dwif entwickeltes Monitoringinstrument zur<br />
kontinuierlichen Beobachtung der Tourismusentwicklung in den neuen Bundesländern.<br />
Schlüsseldaten und –indikatoren machen regionale Entwicklungsunterschiede transparent,<br />
sogenannte "Wetterstationen" sind ein Gradmesser für die aktuelle Wettbewerbssituation touristisch<br />
relevanter Einrichtungen.<br />
Ostdeutsche Ausflugsziele haben es offensichtlich schwer die Zahl ihrer Besucher zu<br />
stabilisieren, denn die überwiegend negative Entwicklung der Besucherzahlen der<br />
Wetterstationen in den ostdeutschen Barometerländern steht nicht im Einklang mit den<br />
Trends, die für den Tagesausflugsverkehr in Deutschland insgesamt aktuell ermittelt<br />
wurden, wie das dwif in seinem Bericht feststellt.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 20
3.4. Fazit<br />
Die Erfahrungen aus der Praxis bestätigen die Einschätzungen in der Arbeitshilfe des<br />
VDN und sollten auch in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> Berücksichtigung finden:<br />
� Die Zahl der Besucher für naturkundliche Ausstellungen ist sehr vorsichtig zu<br />
prognostizieren. An den Standorten mit vorhandener Besucherfrequenz (Bad Düben)<br />
können voraussichtlich Ströme umgelenkt und durch einen Kumulationseffekt mehr<br />
Besucher im Jahresverlauf erreicht werden als in einer Einrichtung in Solitärlage.<br />
Standorte ohne benachbarte Besucherströme (Eisenhammer und Schloss Pressel) müssen<br />
große Anstrengungen unternehmen, sich bekannt zu machen und Gäste anzuziehen.<br />
Hierfür sind entsprechende Marketingmaßnahmen vorzusehen.<br />
� Der allgemein erkennbare Abwärtstrend bei den Besucherzahlen kann nur durch<br />
besondere Anstrengungen aufgehalten bzw. ins Gegenteil umgekehrt werden kann<br />
( z.B. LiveCam Seeadler im Haus am See, Schlaitz). Bei der Konzeption von<br />
Ausstellungen ist an allen Standorten der Erfahrungsschatz der Gäste zu<br />
berücksichtigen, die i.d.R. erlebnis-und informationsorientiert unterhalten werden<br />
möchten. D.h. 1.500€ pro qm Ausstellungsfläche sind als Kalkulationsbasis für eine<br />
niveauvolle Ausstellungsqualität zu empfehlen.<br />
� Das Angebotsniveau und eine naturräumlich attraktive Lage können zu einem<br />
gewissen Maß Einschränkungen bei der zeitlichen Erreichbarkeit einer Einrichtung<br />
kompensieren.<br />
� Neben einer Ausstellung erwarten die meisten Gäste Zusatzangebote, die eine<br />
intensivere Bindung zu der Einrichtung schaffen und zusätzliche Besucher anziehen<br />
können. Diese Zusatzangebote können einen ganz wesentlichen Kern der<br />
Umweltbildungsarbeit ausmachen. (Führungen, Aufbereitung von aktuellen Themen,<br />
Sonderausstellungen etc.) So werden die Besucherzahlen insbesondere bei Kinder- und<br />
Jugendgruppen, aber auch im Erwachsenensegment in allen angefragten Häusern durch<br />
betreute Individualangebote erhöht. Hier greifen qualitative und quantitative Aspekte<br />
der Umweltbildungsarbeit ineinander.<br />
� Der Verkauf von Souvenirs oder regionalen Produkten kann in Abhängigkeit von<br />
den Besucherzahlen einen (eher kleinen) Beitrag zur Erwirtschaftung der Betriebskosten<br />
leisten. Diese Zusatzdienstleistungen werden sich voraussichtlich als Dauereinrichtung<br />
nur an den Standorten mit größerem Besucheraufkommen (Bad Düben) rechnen. An<br />
den anderen Standorten könnten temporäre Lösungen bei Veranstaltungen gesucht<br />
werden. (Kuchenverkauf / Imbissangebote aus Spenden und Verkauf durch<br />
Vereinsmitglieder oder Unterstützer zu besonderen Anlässen).<br />
� Keines der Häuser kann umfassende Bildungsaufgaben aus eigener finanzieller<br />
Kraft leisten.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 21
4. <strong>Naturpark</strong>haus <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> –<br />
Informationssystem und Konzeptbausteine<br />
Neben den Erfahrungen aus anderen Naturschutzeinrichtungen und den generellen<br />
Anforderungen an <strong>Naturpark</strong>häuser sind die bisherigen regionalen Entwicklungen und<br />
Strukturen sowie die naturkundliche Grundausstattung des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
Grundlage zukünftiger Entwicklungsoptionen.<br />
Verein und Leitung des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> haben ihre lokalspezifischen<br />
Mindest– und Maximal-Bedürfnisse davon abgeleitet und folgendermaßen formuliert:<br />
„Das zukünftige <strong>Naturpark</strong>zentrum soll das Grundverständnis des jetzigen Trägers<br />
stärken und die Funktion eines Bürgervereins oder Dachverbandes leben und sich offen<br />
nach außen präsentieren, um zu einem Informations- und Kommunikationsort für die<br />
Bürger der <strong>Heide</strong> zu werden, an dem sie sich wohlfühlen können. Die Arbeit des<br />
<strong>Naturpark</strong>s steht unter dem Leitmotiv „Engagement für die Bürger“, dieser Leitgedanke<br />
soll in der Konzeption und Gestaltung eines <strong>Naturpark</strong>zentrums ausgedrückt werden.<br />
Die gegenwärtige Raumsituation bedarf dringend einer Verbesserung, daher wird eine<br />
kurzfristige bzw. in absehbarer Zeit realisierbare Veränderung angestrebt.“<br />
Mindeststandard („Pflicht- oder Muss-Aufgabe“):<br />
Entwicklung eines Verwaltungszentrums mit informativen Elementen und Verbesserung<br />
der räumlichen Situation, die mit dem jetzigem Budget und Personal finanzierbar ist.<br />
Raumbedarf:<br />
- mind. 4 Büros, 1 Archiv, 1 Lager, Sanitär,1Teeküche für <strong>Naturpark</strong>verwaltung<br />
- mind. 1 Beratungs-/Schulungsraum<br />
- mind. 1 NP - Informationsraum/ Regionale Produkte...<br />
- eventuell: 2 Bettzimmer mit Dusche/Sanitär<br />
Maximalansprüche („Wunsch- oder Kann-Aufgabe“)<br />
Entwicklung eines Verwaltungs-, Informations- und Erlebniszentrums, in dem das<br />
<strong>Naturpark</strong>zentrum zentraler Anlaufpunkt in der <strong>Heide</strong> für Gäste, Besucher und<br />
Wissensdurstige ist (erfordert zusätzliches Jahresbudget von 50.000 bis 200.000 €).<br />
Raumbedarf:<br />
- Größere Ausstellungs- und Schulungsräume<br />
- Integration Touristinformationszentrum <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
- Verkaufsräume (Souvenir/ Regionale Produkte)<br />
- ggf. kleines Café<br />
- Räume für Gruppenübernachtungen<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 22
4.1. Informationsleitsystem <strong>Naturpark</strong><br />
Die Entwicklungen und Strukturen der Region legen den dualen Aufbau eines Umwelt-<br />
Bildungs-Informationssystem für die <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> nahe, in dessen Mittelpunkt das<br />
<strong>Naturpark</strong>haus als Herzstück und „ zentraler Wegweiser“ steht und das über die<br />
<strong>Heide</strong>magneten die Fläche erschließt und ebenfalls Besucherströme lenkt.<br />
Duales System bedeutet also zwei Zugänge:<br />
o Zentraler Zugang über das <strong>Naturpark</strong>haus und die Internetseite<br />
o Dezentraler Zugang über die 12 <strong>Heide</strong>magneten, die die vorhandenen<br />
naturkundlichen Einrichtungen (z.B. Haus Schlaitz am See) und die<br />
erlebnisorientierten Naturbeobachtungsmöglichkeiten (Wildtierbeobachtung,<br />
Moorerlebnisweg) integriert. Dabei ist auf Erweiterungsmöglichkeiten zu achten.<br />
Für den <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> heißt das konkret, dass die zwischenzeitlich<br />
konkretisierten bzw. bereits umgesetzten Leader-Projekte bei der Konzeption des<br />
<strong>Naturpark</strong>zentrums zu berücksichtigen bzw. soweit möglich zu integrieren und zu<br />
vernetzen sind (z.B. Aufbau einer „Dienstleistungszentrale“ für die Angebote der<br />
<strong>Naturpark</strong>führer aus dem Projekt Naturreich <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>).<br />
Besucherführung und –Information bedeutet dann:<br />
o im Sinne eines Leitsystems die Besucher auf Orte einzustimmen und<br />
neugierig zu machen.<br />
o im Sinne einer Vernetzung gegenseitige Hinweise und Informationen im<br />
<strong>Naturpark</strong>haus, an zentralen Informationsstellen sowie in allen Medien<br />
vorzusehen.<br />
Informationen zum Edelstein des <strong>Naturpark</strong>s, dem Presseler <strong>Heide</strong>wald- und Moorgebiet<br />
sind obligatorisch, ihre Aufbereitung differenziert nach Standort.<br />
4.1. <strong>Naturpark</strong>haus Konzeptbausteine / Module<br />
Jeder der verbleibenden Standorte bietet individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, die im<br />
Wesentlichen durch Lage, Größe und Finanzierbarkeit beeinflusst werden. Dies<br />
erschwert eine generelle Vergleichbarkeit.<br />
So bedarf es der Modifizierung des Anforderungsprofils an die lokalen und regionalen<br />
Gegebenheiten ohne die Kernaufgaben und die Tragfähigkeit einer solchen Einrichtung<br />
in Frage zu stellen, und um die einzelnen Standorte zu bewerten.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 23
Es wurde daher ein modulares System entwickelt, das die verschiedenen Ansprüche und<br />
Vorstellungen an ein <strong>Naturpark</strong>haus in Einzelmodule gliedert. Diese können an den<br />
einzelnen Standorten auf Realisierbarkeit geprüft und den lokalen Standortbedingungen<br />
entsprechend zusammen gesetzt werden. Kapitel 6 stellt ein Kalkulationsmodell für die<br />
Einzelmodule vor. Dieses „Baukastensystem“ bietet die Möglichkeit, partielle Elemente<br />
zu lokalen Modellen eines <strong>Naturpark</strong>hauses zusammenzustellen und individuelle Kosten<br />
zu berücksichtigen.<br />
Grundmodul <strong>Naturpark</strong>verwaltung<br />
Grundmodul<br />
4 Büros 1 Beratungs-/Schulungsraum<br />
1 Archiv 1 Lager<br />
1 Teeküche Sanitärausstattung<br />
Gesamtflächenbedarf ca. 200qm<br />
� Absolute Basisanforderungen, nicht reduzierbar<br />
Zusatzmodul 1 „Übernahme touristischer Aufgaben für den <strong>Naturpark</strong>“<br />
Tourismus<br />
1 zusätzliche (<strong>Teil</strong>-)Arbeitskraft und zusätzlicher Arbeitsplatz mit<br />
größerem Raumbedarf<br />
Flächenbedarf ca. 20 qm<br />
� Zentralisierung der Entwicklung und Koordination touristischer Aufgaben für den<br />
gesamten <strong>Naturpark</strong>.<br />
Zusatzmodul 2 „Infoausstellung klein“<br />
Kleine Infoausstellung<br />
1 Informations-/Verkaufsraum /Regionale Produkte<br />
Flächenbedarf ca. 50qm<br />
� kleine Informationseinheit zu naturkundlichen Themen, Hinweise zu<br />
Verknüpfungsthemen (<strong>Heide</strong>magneten) und ggf. Präsentation/Verkauf ausgewählter<br />
regionaler Produkte<br />
Hier obligatorisch: Information und Hinweis auf die besondere Bedeutung,<br />
Attraktivität und Schutzwürdigkeit des Presseler <strong>Heide</strong>wald- und Moorgebietes<br />
innerhalb des <strong>Naturpark</strong>s mit Hervorhebung dieses „<strong>Heide</strong>magneten“ und seiner lokalen<br />
Aufbereitung (Infopoint/Moor-Erlebnisweg) am Standort Presseler Teich.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 24
Zusatzmodul 3 „Übernachtungsmöglichkeiten“<br />
Logis -<br />
Praktikanten<br />
2-Bettzimmer mit Dusche / Sanitär<br />
Flächenbedarf ca. 30qm<br />
� Unterbringung für Praktikanten/ Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres/ Gäste<br />
(Optional)<br />
Zusatzmodul 4 „Dauerausstellung groß“<br />
Große<br />
Dauerausstellung<br />
Konzeption und Einrichtung einer zeitgemäßen erlebnisorientierten<br />
naturkundlichen Ausstellung, die attraktiv genug ist, um zusätzliche<br />
Besucher ins <strong>Naturpark</strong>haus und weiter zu den <strong>Heide</strong>magneten zu<br />
führen und umfassende Umweltinformations- und<br />
Bildungsaufgaben übernimmt.<br />
Flächenbedarf ca. 200 – 250 qm<br />
� adäquates Element eines großen <strong>Naturpark</strong>hauses mit Vollfunktionen für die<br />
Bildungsarbeit<br />
Das inhaltliche Profil einer solchen Ausstellung entwickelt sich aus der Naturausstattung<br />
der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>. In einer Ausstellung dieser Dimension könnten folgende generellen<br />
Themenstränge erlebnispädagogisch aufbereitetet werden:<br />
• Wild-Tiere und ihr Lebensraum<br />
o Kraniche<br />
o Biber<br />
o Rot- und Schwarzwild<br />
o „Gruselkabinett“ – Fledermäuse, Spinnen, Mäuse etc.<br />
o Schmetterlinge<br />
• Waldheide<br />
o Thematische Aufbereitung des größten zusammenhängenden<br />
Waldgebietes der Mitteldeutschen Tiefebene; Erläuterung zur aktiven<br />
Einflussnahme der Menschen, die zu vielfältiger, differenzierter und<br />
unverwechselbarer <strong>Heide</strong>landschaft führte; Dominanz der Kiefern- und<br />
Mischwälder<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 25
• Presseler <strong>Heide</strong>wald- und Moorgebiet<br />
o Vertiefende Information (im Gegensatz zu den eher allgemein gehaltenen<br />
Aspekten in der kleinen Infoausstellung) und Hinweise auf die besondere<br />
Bedeutung, Attraktivität und Schutzwürdigkeit. Eine anschauliche<br />
inhaltliche Aufbereitung erfolgt immer am Moorerlebnisweg/Infopoint<br />
direkt am Standort Presseler Teich (<strong>Heide</strong>magnet)<br />
• Bergbaufolgelandschaft (Thematisierung wird bereits in Schlaitz geleistet:<br />
<strong>Heide</strong>magnet)<br />
Die Reihenfolge dieser thematischen Auflistung entspricht einer empfohlenen<br />
Prioritätensetzung. Davon unbenommen bleibt auch in einer großen Dauerausstellung<br />
die Notwendigkeit der Verknüpfung mit den <strong>Heide</strong>magneten.<br />
Zusatzmodul 5 „Sonderausstellung“<br />
Sonder-<br />
ausstellung<br />
2 - 3 x jährlich Sonderausstellungen zur Steigerung der Attraktivität<br />
der Einrichtung und als Anreiz zur Wiederholung von Besuchen.<br />
alternativ: Ausstellungsfläche für regionale Künstler, die Aufbau<br />
und Aufsicht selbst organisieren<br />
Flächenbedarf ca. 50 qm<br />
� optionales Modul innerhalb eines großen <strong>Naturpark</strong>hauses, dessen Realisierung als<br />
Anreiz für Besuchswiederholungen anzustreben ist.<br />
Zusatzmodul 6 „Köppe-Kunst-Begegnung“<br />
Köppe<br />
Kunst<br />
Einrichtung einer eigenen Museumseinheit zur Würdigung des<br />
regionalen Künstlers Wolfgang Köppe; eventuell Funktionseinheit<br />
mit Sonderausstellung<br />
Flächenbedarf ca. 50 - 100 qm<br />
� optionale Berücksichtigung einer lokalspezifischen Besonderheit<br />
Zusatzmodul 7 „Café“<br />
Kleines Café mit 2 - 3 Tischen und unkomplizierten Kleinigkeiten<br />
zum Essen; Süßigkeiten und Getränke, ggf. an Wochenenden<br />
Kuchenverkauf oder Sandwiches<br />
Flächenbedarf ca. 25 qm<br />
Café<br />
� wünschenswertes Modul innerhalb eines großen <strong>Naturpark</strong>hauses zur<br />
Vervollständigung der Infrastruktur<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 26
Zusatzmodul 8 „Virtuelles <strong>Naturpark</strong>haus mit Infopoints“ - an ausgewählten<br />
Standorten (<strong>Heide</strong>magneten)<br />
Der <strong>Naturpark</strong> konzipiert und pflegt eine Homepage zu<br />
grundsätzlichen und aktuellen naturkundlich relevanten Themen.<br />
Dabei wird das Interesse an ausgewählten Standorten in der<br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>r geweckt. Vor Ort findet der Besucher dann an<br />
Infopoints unmittelbare und vertiefende Information zur lokalen<br />
Natur.<br />
� Alternativplanung als virtuelle Bildungseinrichtung, die mit realen Elementen in der<br />
Fläche ergänzt wird und keine über das Grundmodul hinausgehenden Raumansprüche<br />
in einem <strong>Naturpark</strong>haus mit sich bringt.<br />
Ein „Corporate Design“ bei der Gestaltung und dem Layout der Infopoints ist<br />
wünschenswert, um mit der visuellen auch die inhaltliche Verbindung der<br />
Einzelelemente zu einem zusammenhängenden Ganzen kenntlich zu machen. Auch der<br />
geplante Moorerlebnisweg oder die Wild-Tier-Beobachtungsstellen sollten der Corporate<br />
Identity verpflichtet sein. Die Anzahl der Infopoints kann sukzessive erhöht werden.<br />
Kleine teilüberdachte Häuschen, in maximaler Größe eines Wartehäuschens, würden<br />
den Ansprüchen gerecht. Es können Standard- und Individualelemente Verwendung<br />
finden, ggf. können Eigenleistungen die Erstellungskosten verringern. Das Preisspektrum<br />
liegt in etwa zwischen 5.000 und 8.000€ pro Point, je nach Material, Größe und<br />
Darstellung der Inhalte.<br />
Zusatzmodul 9: „Umweltbildung“ - Besucherführungen und Aktionsangebote<br />
Führungen +<br />
Aktionen<br />
Der <strong>Naturpark</strong> organisiert Fachführungen und touristische<br />
Führungen zu ausgewählten Themen und bietet für Kinder,<br />
Jugendliche und Erwachsene jahreszeitlich bezogene<br />
Naturaktivitäten (event. Kreativangebote) an.<br />
� Ergänzungselement als Beitrag zur Umweltbildungsarbeit, das bei allen Formen eines<br />
<strong>Naturpark</strong>hauses empfehlenswert und unabhängig von Größe und Lage des Hauses<br />
grundsätzlich (z.B. durch Einbindung externer Führer) umsetzbar ist.<br />
4.3. Fazit:<br />
Neben der reinen Verwaltungsfunktion sollte an allen Standorten – in Abhängigkeit von<br />
den standörtlichen Gegebenheiten - eine Funktionserweiterung angestrebt werden, um<br />
Basisaufgaben der Umweltbildung und touristische Kernaufgaben im <strong>Naturpark</strong>haus<br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> sicherzustellen.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 27
5. Lokale Lösungsansätze<br />
Alle Standorte wurden bei Ortsterminen besichtigt und mit Verantwortlichen/<br />
Eigentümern/Verwaltern vertiefende Gespräche geführt, um Standortbedingungen,<br />
Unterstützungs- und Finanzierungsmöglichkeiten weitmöglichst zu klären.<br />
Dabei wurde deutlich, dass es in der Region bislang wenig konkrete<br />
Auseinandersetzungen mit dem Thema gab und auch vereinsintern weiterer<br />
Diskussionsbedarf über die Realisierungsmöglichkeiten besteht.<br />
In der Standortdiskussion um das <strong>Naturpark</strong>zentrum konnte Bad Düben durch seine<br />
geografische Lage und die gute Infrastrukturausstattung sowie sein Selbstverständnis als<br />
„Tor zur <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>“ punkten. Zwei Standorte innerhalb der Stadt sind weiterhin im<br />
Gespräch:<br />
- das Gelände Neuhofstr. 4 (Klinkerbau/Burg)<br />
(Wohnbebauung im Eingangsbereich der Burg),<br />
- die ehemalige Ölmühle im Museumsdorf.<br />
Das <strong>Naturpark</strong>büro Sachsen ist derzeit im „Schloss Pressel“ untergebracht, es ist zu<br />
prüfen, ob der Standort weiterhin und ggf. mit ergänzenden Informationsfunktionen<br />
sowie in räumlicher Einheit mit dem Zweckverband Presseler <strong>Heide</strong>wald- und<br />
Moorgebiet für den <strong>Naturpark</strong> nutzbar ist. Der <strong>Naturpark</strong> hat in der Vergangenheit sehr<br />
positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Kommune gemacht und sich an<br />
diesem Standort stets „gut aufgehoben gefühlt.“ Die Nähe zum naturkundlich<br />
attraktivsten <strong>Teil</strong> der <strong>Heide</strong>, dem Pressler <strong>Heide</strong>wald-Moorgebiet könnte einen<br />
Standortvorteil ausmachen.<br />
Das Ensemble Altes Forstamt Eisenhammer bietet durch seine verkehrsgünstige und<br />
zentrale Lage im <strong>Naturpark</strong> gute Erreichbarkeit. Es ist außerdem in <strong>Teil</strong>bereichen sofort<br />
nutzbar. Die Größe des Gesamtareals lässt reizvolle gestalterische Spielräume zu. Dieser<br />
Standort liegt in Sachsen-Anhalt.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 28
5.1. Neuhofstraße / Burg<br />
Modell: Informationszentrale mit <strong>Naturpark</strong>haus und Tourist-Information der<br />
Stadt Bad Düben an verkehrsgünstigem Standort<br />
Funktionen:<br />
o Verwaltungszentrale der <strong>Naturpark</strong>s<br />
o Zentrale Informationsstelle – sowohl für touristische als auch naturkundliche<br />
Belange – Optimale Gästeorientierung<br />
o Kleinere personalextensive Ausstellung und ggf. Verkauf regionaler Produkte im<br />
umgebauten Wohnhaus ( hier: in Absprache mit städtischer Touristinformation<br />
Bad Düben)<br />
o Umweltbildungsangebote (in Zusammenarbeit mit NP, z.B. Führungen, Kinder-/<br />
Schüleraktionen etc.)<br />
Module:<br />
Grundmodul<br />
+ + +<br />
Tourismus<br />
o Touristische Doppelfunktion an diesem Standort: städtische und <strong>Naturpark</strong> TI in<br />
räumlicher Einheit!<br />
o Option: zusätzliche temporäre Aufbereitung wichtiger Umwelt-/Naturthemen als<br />
Sonderausstellung in den Räumen des Landschaftsmuseums in der Burg<br />
Baulich-organisatorische Form:<br />
Kleine Infoausstellung<br />
Führungen +<br />
Aktionen<br />
Zusatzmodul 1 Zusatzmodul 2 Zusatzmodul 9<br />
o Vorgesehen sind Verwaltungsräume für den <strong>Naturpark</strong> und die Integration der<br />
städtischen Tourist-Information im denkmalgeschützten Areal an der Straße;<br />
optional ist eine kleinere personalextensive Ausstellung im Eingangsbereich und<br />
Fläche für den Verkauf regionaler Produkte angedacht. Die Thematik der<br />
Ausstellung könnte in der Freifläche mit einer entsprechenden Gestaltung<br />
aufgenommen werden, um damit einen Bogen zum Landschaftsmuseum zu<br />
schlagen.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 29
o Eine enge Kooperation mit dem Landschaftsmuseum wird von allen Seiten<br />
unterstützt. Personelle Kapazitäten, die eine Übernahme von Aufgaben im<br />
<strong>Naturpark</strong>haus zulassen, sind im Landschaftsmuseum allerdings nicht vorhanden.<br />
o Für die Tourist-Information muss sich im Falle einer Umsiedlung eine räumliche<br />
Verbesserung, d.h. Vergrößerung der Nutzfläche ergeben (derzeitige Nutzfläche<br />
ca. 60 qm).Die Tourist-Information stellt Unterstützung bei der Betreuung einer<br />
kleinen Ausstellung in Aussicht. Der Verkauf regionaler Produkte (Souvenirs,<br />
Karten etc.) wird ebenfalls von allen Seiten begrüßt.<br />
o Der <strong>Naturpark</strong> stellt Guides für Fachführungen in der Natur (ggf. auch im<br />
Landschaftsmuseum).<br />
Betreiberkonzept:<br />
o Der <strong>Naturpark</strong>verein und die städtische Tourist-Information sind Mieter, die Stadt<br />
Bad Düben Investor.<br />
Kosten:<br />
Das Grundstück Neuhofstr. 4 befindet sich derzeit in Privatbesitz, der Eigentümer ist an<br />
einem Verkauf interessiert.<br />
o Der voraussichtliche Kaufpreis liegt bei ca. 65.000 €.<br />
o Kostenschätzung zu Sanierung*<br />
Sanierung Wohnhaus mit 214 qm Nutzfläche: 572.650,00 €<br />
Sanierung und Ausbau Stallgebäude mit 364 qm Nutzfläche 609.880,00 €<br />
o Kostenschätzung zu Neubau*<br />
Abbruch und Ersatzneubau Wohnhaus<br />
mit 285 qm Nutzfläche (inkl. DG) 485.000,00 €<br />
Abbruch Stallgebäude und Ersatzbau mit 241qm 399.450,00 €<br />
o Kostenschätzung Ausstellung**<br />
Kleine Infoausstellung mit ca. 50 qm Fläche und einer<br />
zeitgemäßen „Standardausstellung“ mit 1.500€/qm 75.000 €<br />
Zuzügl. 1/3 Konzeptionskosten 25.000 €<br />
* vgl. Anlage 4 ** vgl. Anlage 3<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 30
Finanzierung:<br />
Voraussetzungen zur Ausschöpfung der maximalen Fördermöglichkeiten:<br />
1. Beschluss des Stadtrates, dass die Maßnahme der Sanierung der Altstadt dient<br />
und von öffentlichem Interesse ist;<br />
2. Sicherung der öffentlichen Nutzung<br />
Grunderwerb, Abbruch oder Modernisierung/Instandsetzung:<br />
- zu 100% förderfähig.<br />
Neubau:<br />
- zu 60 % förderfähig<br />
Ausstattung und Folgekosten:<br />
- werden nicht übernommen<br />
Mieteinnahmen verringern den Förderatz nach kommunaler Erstattungsberechnung<br />
Die Förderquote ist prinzipiell gleich, egal ob Stadt oder ein Verein als Investor auftritt.<br />
Bei privaten Investoren gilt die Forderung, dass vertraglich eine langfristige Nutzung<br />
vereinbart werden muss. Bei entstehenden Mieteinnahmen muss der Investor hier<br />
zusätzlich 15% des förderfähigen Aufwands tragen.<br />
Bei Förderung über dieses Instrument muss die Maßnahme bis 2011umgesetzt<br />
sein.<br />
Aus denkmalschutzrechtlichen Gründen wird vordergründig auf den Erhalt der<br />
Eckbebauung Wert gelegt (Sanierung oder Neubau Wohnhaus).<br />
Für beide Standorte in Bad Düben gilt:<br />
In Vorgesprächen haben Vertreter der Stadt starkes Interesse an einer Ansiedlung des<br />
<strong>Naturpark</strong>zentrums erkennen lassen und eine grundsätzliche Unterstützung der Stadt<br />
zugesichert. Ob und wie weit die Stadt eine finanzielle Verpflichtung – an dem einen<br />
oder anderen Standort in Bad Düben - eingehen will und kann, ist allerdings nicht<br />
geklärt. Eine offizielle politische Willensbekundung, bzw. Beschlüsse der Stadt lagen bis<br />
Februar 2007 noch nicht vor.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 31
Abb. 4 Lageplan Neuhofstr. 4 Bad Düben: 1= Wohnhaus 2=Scheune<br />
Bewertung und Fazit<br />
- aus touristischer Sicht:<br />
Hier würde eine optimale Bündelung von touristischen und naturkundlichen Aufgaben<br />
mit einfachem Zugang für die Gäste in verkehrstechnisch günstiger Lage realisiert, die<br />
eine hohe Aufmerksamkeit/Wahrnehmung bei Besuchern erreichen dürfte. Potenziale<br />
zur Abschöpfung weiterer Besucherströme sind vorhanden: Landschaftsmuseum Burg<br />
Bad Düben: ca. 8.500 zahlende Besucher pro Jahr (+ nicht zahlende Besucher der<br />
Burganlage u. Mühlenbesucher); Tourist-Inforamtion Bad Düben: ca. 9000 Besucher /<br />
Jahr; Nutzung und Auslastung der gewachsenen und gut erreichbaren Infrastruktur<br />
einer Kleinstadt mit attraktivem Stadtbild sind vorteilhaft.<br />
Trotz geringerer landschaftlicher Attraktivität und größerer Entfernung zu<br />
naturkundlichen Besonderheiten bietet der Standort im Hinblick auf die<br />
Besucherlenkung Vorteile gegenüber den Solitärstandorten Pressel und Eisenhammer. In<br />
Bad Düben können Besucherströme genutzt und damit mehr Gäste erreicht und auf die<br />
Besonderheiten innerhalb des gesamten <strong>Naturpark</strong>s hingewiesen werden, um Anreize<br />
für Besuche „in der Fläche des <strong>Naturpark</strong>s“ zu schaffen. So wird eine echte<br />
Lenkungsfunktion übernommen, die Besucher steuert und von der letztlich die eher<br />
peripheren Standorte innerhalb des <strong>Naturpark</strong>s profitieren können.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 32
Die Verbindung zum Kernstück des Parks, dem Presseler <strong>Heide</strong>wald- und<br />
Moorgebiet, wird über diesen Informationszugang geschaffen, der die landschaftliche<br />
Schönheit des Gebietes als Anziehungspunkt für die Gäste des Naturschutzzentrums<br />
präsentiert, durch die gezielte Information die Erschließung des Areals steuert und damit<br />
gleichzeitig die geforderte Schutzfunktion für dessen sensible Bereiche bietet. D.h. die<br />
zentrale Informationsstelle lenkt die Besucher zu diesem (und anderen) ´Satelliten´ oder<br />
<strong>Heide</strong>magneten mit Infopoint in die Fläche des <strong>Naturpark</strong>s. Für den gesamten <strong>Naturpark</strong><br />
gilt, dass eine Anbindung der Besucher an diese Satelliten derzeit nur zufriedenstellend<br />
über den Individualverkehr erfolgen (vgl. Kap. 2.3) kann. Das PHMG ist von Bad Düben<br />
aus über eine Bundesstraße in ca.10 Minuten zu erreichen (Bad Düben-Pressel 9 km),<br />
damit kann es auch (zusätzliches) Ziel für Tagesausflügler sein, die sich in der Stadt<br />
aufhalten. Die Bereitschaft der Besucher, sich auf den Weg in die Landschaft zu machen,<br />
wird auch wesentlich von einer interessanten Angebotspräsentation vor Ort abhängen.<br />
- aus naturkundlicher Sicht:<br />
Weniger optimaler Standort, da naturtypische Erscheinungen nicht in unmittelbarer<br />
Nähe erlebbar sind.<br />
- aus funktioneller Sicht:<br />
Die <strong>Naturpark</strong>verwaltung kann nach einer Sanierung mit modernen, funktionellen Büro-<br />
und Arbeitsräumen rechnen. Eine großflächige Ausstellung und Schulungsräume für<br />
Bildungs- und Informationsaufgaben sind aus Platzgründen am Standort nicht<br />
realisierbar. Die Präsenz an einem zentralen Standort mit hoher Besucherfrequenz kann<br />
allerdings die Wahrnehmung und ggf. Wertschätzung der Institution und ihrer<br />
Aufgaben grundsätzlich fördern.<br />
Die zentrale Lage dieses Standortes bietet beste Voraussetzungen für eine effektive<br />
Besucherlenkung und Erschließung der Fläche der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>, von der<br />
nachgelagerte Standorte profitieren dürften.<br />
Naturangebote und –führungen, die in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> stattfinden, können hier<br />
einer größeren Zahl von Interessenten bekannt gemacht werden. Insofern sollte hier auf<br />
jeden Fall mehr als nur ein Verwaltungssitz angestrebt werden.<br />
Durch Sanierung und Umbau kann ein funktionales und durchaus repräsentatives Haus<br />
entstehen, das aber durch seine Lage und die Architektur nicht unbedingt den<br />
Vorstellungen eines charakteristischen „Natur“-Hauses entspricht.<br />
Bei einer gemeinsamen Nutzung durch <strong>Naturpark</strong>verwaltung und Tourist-Information<br />
Bad Düben liegt die benötigte Nutzfläche deutlich über den durch eine Sanierung zu<br />
erreichenden 214qm Nutzfläche im Wohnhaus. D.h. hier ist mindestens ein Neubau mit<br />
285 qm oder die Nutzung des Wohn- und Stallgebäudes anzudenken.<br />
Die Förderrichtlinien fordern an diesem Standort eine Umsetzung des Vorhabens bis<br />
spätestens 2011.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 33
- aus finanzieller Sicht:<br />
Die Erhebung von Mietkosten muss mit der Stadt verhandelt und dabei mit den<br />
Förderoptionen gegengerechnet werden. Im günstigsten Fall werden von der Stadt<br />
keine Mietkosten erhoben.<br />
Für eine Kleinausstellung in der anvisierten Form können keine Eintrittsgelder erhoben<br />
werden, die Begrenzung der Räumlichkeiten wird keine intensive Betreuung von<br />
Gruppen vor Ort zulassen, die zu nennenswerten Einnahmen führen könnte.<br />
Am Standort bietet sich wegen der zu erwartenden höheren Besucherzahl der Verkauf<br />
von Merchandising-Artikeln und Souvenirs an, der bei diesem Modell durch die<br />
Mitarbeiter der städtischen Tourist-Information zu leisten wäre. Über die Verwendung<br />
von Überschüssen zur Deckung von Unkosten am Standort wäre zwischen den beiden<br />
Institutionen eine Absprache zu treffen. Die Einnahmen könnten an diesem Standort<br />
ggf. einen deutlicheren Beitrag zur Deckung der Nebenkosten leisten.<br />
Fazit:<br />
Der Standort ist von der Raumgröße und damit den funktionellen Möglichkeiten am<br />
ehesten mit Pressel zu vergleichen, unterscheidet sich allerdings eindeutig durch die<br />
wesentlich zentralere Lage, die deutlich mehr Besucher erwarten lässt.<br />
Der guten touristischen und funktionellen Bewertung steht derzeit noch eine größere<br />
Unsicherheit über die zeitnahe Realisierung gegenüber, die sich durch fehlende<br />
Beschlüsse der politischen Gremien und bislang nur unverbindlichen Aussagen der<br />
zuständigen Förderstellen begründet. An diesem Standort ist mit einer in etwa<br />
vergleichbaren finanziellen Belastung des <strong>Naturpark</strong>vereins wie am Standort Schloss<br />
Pressel zu rechnen.<br />
� Erweiterte Basisaufgaben bei unwesentlich höherem Mitteleinsatz und Ausnutzung<br />
von Synergieeffekten, Standortvorteile<br />
Nächste Schritte zur Realisierung dieses Standortes:<br />
Dialog mit der Stadt und öffentlichen Gremien intensivieren, um die politische<br />
Diskussion voranzubringen und belastbare Beschlüsse herbeizuführen. Verhandlungen<br />
mit der Stadt bzgl. Dauer und Höhe der Mietverträge; intensiven Dialog mit der<br />
städtischen Tourist-Information und dem Landschaftsmuseum suchen.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 34
5.2. Museumsdorf / Obermühle<br />
Modell: „Klassisches <strong>Naturpark</strong>haus“ mit eigenständiger Ausstellung,<br />
Aktionsräumen im direkten Umfeld und <strong>Naturpark</strong>verwaltung<br />
im Museumsdorf und Kurpark Bad Düben (ohne städtische TI)<br />
Funktionen:<br />
o Zentrale Verwaltungs- und Informationsstelle für den <strong>Naturpark</strong> und für<br />
touristische Informationen innerhalb des <strong>Naturpark</strong>s<br />
o Erlebnisorientierte Aufbereitung wichtiger Umwelt-/Naturthemen in einer<br />
Ausstellung; optional Natur- und Landschaftskunst (Köppe-Stuben), plus<br />
Ausstellung Museumsdorfverein<br />
o Umweltbildungsangebote (Zusammenarbeit Museumsdorfverein und <strong>Naturpark</strong>,<br />
ggf. auch Landschaftsmuseum) , z.B. Führungen, Kinder-/ Schüleraktionen etc.<br />
o Vollausstattung für naturkundliche und touristische Belange möglich<br />
2 Ebenen Ausstellung, 1 Ebene Verwaltung,<br />
Fest- und Aktionsräume im Freigelände und benachbarten Mühlengebäude,<br />
belebte Variante eines <strong>Naturpark</strong>hauses<br />
Module:<br />
Grundmodul<br />
+ + +<br />
+ + Kunst + +<br />
Sonder-<br />
ausste llung<br />
Zusatzmodul 5<br />
Tourismus<br />
Zusatzmodul 1<br />
Köppe<br />
Logis -<br />
Praktikanten<br />
Zusatzmodul 3<br />
Zusatzmodul 6 Zusatzmodul 7<br />
Große<br />
Dauerausstellung<br />
Zusatzmodul 4<br />
Führungen +<br />
Aktionen<br />
Zusatzmodul 9<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 35<br />
Café
Baulich-organisatorische Form:<br />
o Nutzung und Gestaltung der Ölmühle und des alten Wohnhauses zu<br />
Verwaltungsräumen und als Ausstellungsfläche für beide Vereine mit einer<br />
Nutzfläche von ca. 800 qm.<br />
o Das ehemalige Wohnhaus / ehemalige Öl- und Schneidemühle (WÖS) ist als<br />
eigentliches <strong>Naturpark</strong>-Haus angedacht. Es steht unter Denkmalschutz und ist<br />
komplett sanierungsbedürftig. Das angrenzende Mühlengebäude der Obermühle<br />
wird bereits durch den Museumsdorf-Verein genutzt.<br />
o Eine Integration des Landschaftsmuseums ist an diesem Standort nicht<br />
vorgesehen, vielmehr soll diese Einrichtung in der Burg beibehalten und eine<br />
thematische Brücke zwischen den beiden Institutionen geschaffen werden.<br />
o Das Museumsdorf bietet ausreichend Ausstellungs- und Freifläche, um den<br />
Charakter eines <strong>Naturpark</strong>hauses gestalterisch und atmosphärisch zu optimieren.<br />
Mit einer Ansiedlung an diesem Standort werden große Synergieeffekte erwartet.<br />
Der Museumsverein hat diese Möglichkeit bereits in seinem Entwicklungskonzept<br />
berücksichtigt und befürwortet mit Nachdruck und Engagement die Ansiedlung<br />
des <strong>Naturpark</strong>hauses in der Ölmühle, da er darin große Chancen für eine<br />
Weiterentwicklung und eine Attraktivitätssteigerung für das Gesamtareal sieht.<br />
Ein Exposé zum Standort liegt diesem Bericht als Anlage (Anlage5) bei.<br />
o Der Standort im Kurpark und der Atmosphäre eines Freilichtmuseums bietet<br />
große gestalterische Möglichkeiten, profitiert von der Nähe zum <strong>Heide</strong> Spa und<br />
der Einbettung in den Kurpark. In Verbindung mit den heimatgeschichtlichen<br />
Informationen des <strong>Heide</strong>-Vereins und den Interessen des Museumsvereins<br />
eröffnen sich attraktive, thematisch ergänzende Möglichkeiten.<br />
o Der <strong>Naturpark</strong> stellt Guides für Fachführungen im Museum und in der Natur, eine<br />
Sicherung der Öffnungszeiten der Ausstellung wird in Abstimmung mit dem<br />
Museumsverein angestrebt.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 36
Betreiberkonzept:<br />
o Der <strong>Naturpark</strong>verein ist Mieter, die Stadt Bad Düben Investor. Museumsverein<br />
und <strong>Naturpark</strong>verein sind gleichberechtigte Kooperationspartner der Stadt.<br />
Kosten:<br />
Die Stadt Bad Düben ist Eigentümer, der Museumsdorf-Verein derzeit alleiniger Nutzer<br />
des Geländes.<br />
o Kostenschätzung denkmalgerechte Sanierung*<br />
Sanierung Ölmühle/ Altes Wohnhaus (WÖS) mit 819 qm Nutzfläche:<br />
1.080.000,00 €<br />
* Angaben Museumsdorf-Verein<br />
Eine Nutzung wäre frühestens ab II. Quartal 2008 möglich.<br />
Realisierbare Flächen im WÖS nach Sanierung:<br />
Erdgeschoss: 276 qm, 1. OG: 278 qm, Dachgeschoss mit Spitzboden: 265 qm<br />
Raumanzahl in WÖS ist flexibel und großflächig mit bis zu 15 Räumen pro Etage<br />
planbar. 2 Etagen sind für Nutzung <strong>Naturpark</strong>zentrum möglich (denkbar ist zusätzl.<br />
Einbau von zwei Wohnungen)<br />
Der Museumsverein plant eine Eigennutzung auf einer Ebene des Hauses, zeigt sich<br />
dabei aber flexibel bzgl. der Festlegung ob EG, OG oder DG. Die Nutzung ist gemäß<br />
dem touristischen Betreiber- und Marketingkonzept Obermühle Bad Düben (vgl. Anlage<br />
Exposé) geplant.<br />
Wasser / Abwasser (neu seit 2005) sowie Elektroanschluss sind vorhanden, Gas ist bisher<br />
nicht installiert, jedoch ist ein Anschluss möglich. Der Betreiber favorisiert perspektivisch<br />
die Einbeziehung von alternativen, erneuerbaren Energieträgern und die Nutzung der<br />
umliegenden Wasserressourcen (Obermühlenteich, Hammer- / Schwarzbach).<br />
Die Umsetzung behindertengerechter Maßnahmen ist hier ohne zusätzlichen Aufwand<br />
möglich.<br />
Die WÖS ein ist Sanierungsfall, für die derzeit eine Notsicherung (<strong>Teil</strong> 2) aus<br />
Städtebaufördermitteln (geplante 100 T€) vorbereitet wird. <strong>Teil</strong> 1 dieser Notsicherung ist<br />
bereits durchgeführt und beinhaltet die Sicherung von Dach, Giebel und der<br />
Westfassade durch den Museumsdorfverein.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 37
Abb.5 Einordnung Standort Obermühle<br />
o Kostenschätzung Ausstellung**<br />
Große Infoausstellung mit ca. 250 qm Fläche und einer<br />
zeitgemäßen „Standardausstellung“ mit 1.500€/qm 300.000 €<br />
Zuzügl. 1/3 Konzeptionskosten 100.000 €<br />
** vgl. Anlage 3<br />
Finanzierung:<br />
Die Stadt Bad Düben, der Museumsdorf- und der <strong>Naturpark</strong>verein können die nötigen<br />
Finanzmittel nicht aus eigener Kraft aufbringen.<br />
o Eine Finanzierung der Komplettsanierung ist nur über Zuschüsse und<br />
Förderungen zu realisieren.<br />
Dazu gibt es verschiedene Optionen, die aufgrund der Komplexität der Maßnahme und<br />
der Zeitvorgaben nicht abschließend geklärt werden konnten. Der Museumsdorf-Verein<br />
hat zwischenzeitlich ein Exposé vorgelegt, mit dem bei folgenden Einrichtungen<br />
Unterstützungsmöglichkeiten angefragt wurden:<br />
o Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft –<br />
eine Antwort steht noch aus<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 38
o Regierungspräsidium - über den Bereich Wirtschaftsförderung werden derzeit<br />
keine Unterstützungsmöglichkeiten gesehen<br />
Als weitere potenzielle Förderer kommen in Frage:<br />
o Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />
o Sächsische Landsstiftung Natur und Umwelt (freiwilliges<br />
ökologisches Jahr)<br />
o Ostdeutsche Sparkassenstiftung<br />
o Allianz Umweltstiftung<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Museumsdorf könnte weitere Förderquellen eröffnen:<br />
o Kulturraum Leipziger Raum<br />
o Kulturstiftung des Freistaates Sachsen<br />
o Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />
o Birkner Stiftung Leipzig ( Bürgerstiftung für Kultur und Kunst)<br />
o Sächsische Landesstelle für nichtstaatliche Museen<br />
o Fördermittel des sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst<br />
(gemäß Förderrichtlinie Kunst und Soziokultur)<br />
o Unternehmen, die bereits als Spender oder Sponsoren für den<br />
Museumsdorfverein auftreten<br />
o Neue Genossenschaftsmodelle<br />
Für beide Standorte in Bad Düben gilt:<br />
In Vorgesprächen haben Vertreter der Stadt starkes Interesse an einer Ansiedlung des<br />
<strong>Naturpark</strong>zentrums erkennen lassen und eine grundsätzliche Unterstützung der Stadt<br />
zugesichert. Ob und wie weit die Stadt eine finanzielle Verpflichtung – an dem einen<br />
oder anderen Standort in Bad Düben - eingehen will und kann, ist allerdings nicht<br />
geklärt. Eine offizielle politische Willensbekundung, bzw. Beschlüsse der Stadt lagen bis<br />
Februar 2007 noch nicht vor.<br />
Bewertung und Fazit<br />
- aus touristischer Sicht:<br />
Die Verkehrsanbindung und damit Erreichbarkeit des Standortes ist gut, die<br />
Wahrnehmung für „Transitgäste“nicht ganz so „augenscheinlich“ wie am Standort<br />
Burg an der Durchfahrtsstraße aus Richtung Leipzig. Die unmittelbare Nachbarschaft des<br />
<strong>Heide</strong> Spa und die Lage im Kurpark eröffnen Chancen auf zusätzliche Besucher. Die<br />
Obermühle wird derzeit jährlich von ca. 10.000, das benachbarte <strong>Heide</strong> Spa (600m<br />
Entfernung) täglich von ca. 600 Gästen besucht.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 39
In 2007 wird in unmittelbarer Nachbarschaft ein neues Hotel eröffnet, das einen<br />
weiteren Anstieg der Besucherzahlen erwarten lässt. Potenzielle Besucher sind auch die<br />
Besucher der Klinken und Erholungseinrichtungen im Kurpark.<br />
Ein <strong>Naturpark</strong>haus kann grundsätzlich eine Image fördernde Wirkung für einen Standort<br />
haben und Potenziale für vielfältige positive (auch wirtschaftliche) Nebeneffekte seiner<br />
Umgebung freisetzen. Die Ansiedlung des <strong>Naturpark</strong>hauses im Museumsdorf wird die<br />
Ensemblewirkung des Kurparks verbessern und die touristische Attraktivität des<br />
Gesamtareals stärken. Die Erreichbarkeit von Naturflächen und die besondere<br />
Atmosphäre sowie das Raumangebot im Museumsareal geben dem Standort einen<br />
besonderen Charme, der zu einer authentischen „Charakterbildung“ der Einrichtung<br />
beitragen kann. Die Bekanntheit des Museumsdorfes kann in der Etablierungsphase<br />
hilfreich sein, allerdings sollte die erste Identität des Standortes als <strong>Naturpark</strong>zentrum in<br />
der Öffentlichkeitsarbeit dargestellt und auch vom Museumsverein so akzeptiert<br />
werden. („<strong>Naturpark</strong>zentrum im Museumsdorf“ – nicht „Museumsdorf mit<br />
<strong>Naturpark</strong>zentrum“)<br />
Die Verbindung zum Kernstück des Parks, dem Presseler <strong>Heide</strong>wald- und<br />
Moorgebiet, wird auch hier über den zentralen Informationszugang im <strong>Naturpark</strong>haus<br />
mit seiner Besucherlenkungsfunktion geschaffen(„Satellitensystem“). Die thematische<br />
Aufbereitung kann in einer großen Dauerausstellung in der Obermühle breiteren Raum<br />
einnehmen und dadurch ggf. die Anreize eines Besuchs vor Ort nochmals erhöhen. Die<br />
Erreichbarkeit des PHMG ist genauso zu bewerten wie am Standort Burg Bad Düben.<br />
- aus naturkundlicher Sicht:<br />
<strong>Heide</strong>typische Naturerscheinungen sind zwar nicht unmittelbar, aber in akzeptabler<br />
Erreichbarkeit gegeben. Die Anbindung an Naturräume ist sichergestellt. Das Areal<br />
erlaubt eine attraktive Außengestaltung, die zum Charakter der Einrichtung passt.<br />
- aus funktioneller Sicht:<br />
Dieser Standort bietet sowohl räumlich als auch atmosphärisch gute Voraussetzungen<br />
das <strong>Naturpark</strong>zentrum tatsächlich zu einer Stätte der Begegnung und des Dialogs<br />
werden zu lassen, wo Umweltbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit mit<br />
Verwaltungsaufgaben gebündelt werden. Der Zeithorizont für Planung und Umsetzung<br />
ist an diesem Standort mittel- bis langfristig anzusetzen.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 40
- aus finanzieller Sicht:<br />
Die Ausweitung der Aufgaben bringt unabhängig vom Standort zwangsläufig höhere<br />
Investitions- und Betriebskosten mit sich. Insofern ist bei der Realisierung der großen<br />
Variante generell mit einer höheren finanziellen Belastung zu rechnen. Aufgrund der<br />
großen Nutzfläche könnten an diesem Standort (je nach Betreibermodell) höhere<br />
Mietkosten entstehen. Die Betriebskosten werden sich ähnlich wie an den anderen<br />
Standorten darstellen, ggf. durch geplante ökologisch sinnvolle Energiesparkonzepte<br />
und den ebenfalls geplanten Einsatz erneuerbarer Energien aber reduzieren lassen. Für<br />
die Ausstellungskonzeption und –umsetzung ist die Inanspruchnahme öffentlicher<br />
Fördermittel zu prüfen. Die höheren Betriebskosten an diesem Standort können kaum<br />
durch das Angebot kostenpflichtiger Naturerlebnis- und Dienstleistungsangebote<br />
(Souvenirverkauf, Beratungen etc.) gegengerechnet werden. Der Verein muss eine<br />
langfristige Bezuschussung aus anderen Quellen an diesem Standort sicherstellen.<br />
Fazit:<br />
Der Standort Museumsdorf hebt sich durch Gebäude- und Geländegröße von den<br />
Standorten Neuhofstraße und Schloss Pressel ab und bietet dadurch größere<br />
Gestaltungsspielräume und ist diesbezüglich eher mit Eisenhammer vergleichbar.<br />
Standortvorteile gegenüber Eisenhammer gibt es derzeit eindeutig durch die Lage in<br />
einem touristisch attraktiven und gut frequentierten Umfeld mit entsprechender<br />
Infrastrukturausstattung, das positive interdependente Entwicklungen erwarten lässt.<br />
Die Finanzierung des Objektes an diesem Standort ist mit Unsicherheiten behaftet, was<br />
den Zeithorizont zur Realisierung verlängert. Der Museumsverein hat eine verlässliche<br />
Partnerschaft angeboten. Das Areal bietet gute funktionelle, touristische und<br />
naturkundliche Optionen für ein <strong>Naturpark</strong>haus mit allen wünschenswerten Funktionen.<br />
Die Finanzierungsmöglichkeiten sind noch nicht geklärt, es ist aber – bedingt allein<br />
schon durch eine Funktionsausweitung - mit einer höheren finanziellen Belastung als an<br />
den Standorten Neuhofstr. und Pressel zu rechnen.<br />
� Ausweitung der Funktionen mit höherem Mitteleinsatz und Ausnutzung von<br />
Synergieeffekten<br />
Nächste Schritte zur Realisierung dieses Standortes:<br />
Dialog mit dem Museumsverein, der Stadt und öffentlichen Gremien intensivieren, um<br />
die politische Diskussion voranzubringen und belastbare Beschlüsse herbeizuführen.<br />
Erarbeitung eines konkreten Nutzungskonzeptes als Basis für eine aktive Recherche nach<br />
Fördermöglichkeiten, nach alternativen Betreiberstrukturen (Idee Genossenschaft ) und<br />
(langfristigen) Sponsoren sowie eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 41
5.3. Schloss Pressel<br />
Modell: gebündelte Naturschutzkompetenz vor Ort : Verwaltungssitz<br />
mit Fach- und Tourismusinformationen zum <strong>Naturpark</strong> sowie Integration<br />
der Verwaltung des Zweckverbandes Presseler <strong>Heide</strong>wald- und<br />
Moorgebiet in räumlicher Nähe zum Kernstück des <strong>Naturpark</strong>s.<br />
Funktionen:<br />
o Zentrale Verwaltungs- und Informationsstelle für den gesamten <strong>Naturpark</strong> inkl.<br />
dem Presseler <strong>Heide</strong>wald- und Moorgebiet sowie zentrale Anlaufstelle für<br />
touristische Informationen innerhalb des <strong>Naturpark</strong>s<br />
o Kleinere personalextensive Ausstellung / Infothek<br />
o Haus als Ausgangspunkt von Fachführungen (Guides) und Wildtierbeobachtung<br />
(in mindestens 1 km Entfernung) – Umweltbildungsangebote<br />
o Vertiefende Information zum Erlebnisteil Wildtierbeobachtung und Pressler Teich<br />
( „Brückenschlag“ zu den Vor-Ort-Angeboten und Infopoint)<br />
Module:<br />
Grundmodul<br />
Optional:<br />
Logis -<br />
Praktikanten<br />
Zusatzmodul 3<br />
+ + +<br />
Tourismus<br />
Kleine Infoausstellung<br />
Führungen +<br />
Aktionen<br />
Zusatzmodul 1 Zusatzmodul 2 Zusatzmodul 9<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 42
Baulich-organisatorische Form<br />
o Sanierung des Gebäudes und Einrichtung von zeitgemäßen Verwaltungsräumen<br />
und kleiner Ausstellungsfläche nach Anforderungen des Mieters. Nutzfläche von<br />
insgesamt knapp 400qm auf beiden Etagen.<br />
o Zusage der Gemeinde über die Sanierung der Sanitäreinrichtungen in 2007 und<br />
die Restinstandsetzung in 2008 liegt vor<br />
o Der Standort ist als <strong>Naturpark</strong>verwaltungssitz in der Region etabliert. Die<br />
Zusammenarbeit mit der Kommune eingespielt und von gegenseitiger<br />
Wertschätzung getragen. Eine Integration der Verwaltung des Zweckverbandes<br />
wird von der Kommune unterstützt.<br />
o Dieser Standort muss mit besonderen Angeboten explizit Besucher anwerben. Er<br />
kann nicht von benachbarten Besucherströmen profitieren, eine<br />
zufriedenstellende Anbindung an den ÖPNV existiert nicht.<br />
o Das Gebäude hat einen eigenen Charakter, der mit der Nutzung harmonieren<br />
und durch eine Sanierung stärker betont werden kann.<br />
o Der <strong>Naturpark</strong> stellt Guides für Fachführungen in der Natur, bietet weitgehend<br />
selbsterklärende Informationsmöglichkeiten im Foyer zu den <strong>Heide</strong>magneten und<br />
schafft dabei insbesondere eine Verbindung zum nahegelegenen<br />
Moorerlebnisweg und ggf. zum Wild-Tier-Beobachtungspunkt. Dazu muss eine<br />
zufriedenstellende verkehrliche Anbindung geschaffen werden.<br />
Betreiberkonzept:<br />
o Das Gebäude bleibt im Besitz der Gemeinde, der <strong>Naturpark</strong>verein ist<br />
Hauptmieter, ein langfristiger Mietvertrag ist anzustreben.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 43
Kosten/Finanzierung:<br />
Die Gemeinde übernimmt Umbau und Sanierungskosten nach Vorgabe der Nutzer.<br />
o Mietkosten: keine<br />
o Betriebskosten nach tatsächlichem Verbrauch<br />
o Kostenschätzung Ausstellung**<br />
Kleine Infoausstellung mit ca. 50 qm Fläche und einer<br />
zeitgemäßen „Standardausstellung“ mit 1.500€/qm 75.000 €<br />
Zuzügl. 1/3 Konzeptionskosten 25.000 €<br />
Die Nutzfläche im EG inkl. Treppenhaus und Eingangsbereich beträgt ca. 250 qm und<br />
ca. 200 qm im 1.OG. Das Haus hat noch aus- und umbaufähige Raumkapazitäten (z.B.<br />
Keller- und Dachgeschoss)<br />
** vgl. Anlage 3<br />
Bewertung und Fazit<br />
- aus touristischer Sicht:<br />
Der Standort liegt abseits relevanter Besucherströme und ist ohne akzeptable<br />
Anbindung an den ÖPNV. Die Aussicht mit vertretbarem Aufwand größere<br />
Besucherströme hierherzuleiten ist eher gering. Die Nähe zu einem landschaftlich und<br />
naturkundlich überaus attraktiven <strong>Teil</strong> der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> sowie die Kombination mit<br />
den geplanten Projekten Moorerlebnisweg und Wildtiererlebnis kann Besuchsanreize<br />
schaffen, die allerdings zunächst nachdrücklich kommuniziert werden müssen. Die<br />
touristische Attraktivität ist durch diese Umstände als eingeschränkt zu betrachten und<br />
die Zahl der potenziellen Besucher vorsichtig zu prognostizieren.<br />
Die Verbindung zum Kernstück des Parks, dem Presseler <strong>Heide</strong>wald- und<br />
Moorgebiet ist hier durch die räumliche Nähe gegeben. Eine optimale verkehrssichere<br />
Anbindungslösung für die eigentlich fußläufige Distanz zwischen dem Schloss Pressel<br />
und der Neumühle muss allerdings noch erarbeitet werden. Das„Satelliten-Leitsystem“<br />
der anderen potenziellen Standorte würde hier für das Kerngebiet des <strong>Naturpark</strong>s<br />
aufgehoben werden können, über einen (beinahe) direkt erlebbaren Zugang sind kurze<br />
Wege zwischen Theorie und Praxis zu realisieren.<br />
- aus naturkundlicher Sicht:<br />
<strong>Heide</strong>typische Naturerscheinungen und die Anbindung an Naturräume finden sich am<br />
Standort Neumühle, in akzeptabler, allerdings noch nicht gefahrenfreier fußläufiger<br />
Erreichbarkeit (Moorerlebnisweg und Ausgangspunkt für Wanderungen). Am Standort<br />
bietet sich die Verbindung zum Thema Wilderlebnis an, da die theoretische<br />
Aufbereitung des Themas im <strong>Naturpark</strong>haus erfolgen und eine Wanderung zur<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 44
Beobachtungsstelle die nötige räumliche und zeitliche Distanz, wie sie im Bericht zum<br />
Thema gefordert wird, schaffen kann. (vgl. Bericht Wildtiererlebnisse im <strong>Naturpark</strong><br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>; Kai Elmauer und Ulrich Wotschikowsky, November 2006, S. 10 ff)<br />
- aus funktioneller Sicht:<br />
Die gewünschte Verbesserung der räumlichen Situation für die Verwaltungsarbeit ist<br />
durch den von der Gemeinde zugesagten Umbau in einem akzeptablen Zeitrahmen zu<br />
erwarten. Für die Integration der Verwaltung des Zweckverbandes steht Raum zur<br />
Verfügung und sie macht Sinn, um Synergien zu erreichen. Die Aufgaben der<br />
Umweltbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit können den Räumlichkeiten und<br />
Standortbedingungen entsprechend ausgeweitet und in einem „mittleren Umfang“<br />
angeboten werden. Die Umgestaltung des Außenbereichs und die Anbindung an den<br />
Standort Neumühle ist dringend anzustreben, um die Funktionen und Erwartungen<br />
eines <strong>Naturpark</strong>hauses annähernd übernehmen und erfüllen zu können. Der Standort<br />
bietet sich an, Ausgangspunkt für Angebote im Rahmen des Naturreich-Projektes zu<br />
werden. „Schloss Pressel“ ist von seinem Äußeren her eher ein „Herrschaftshaus“ denn<br />
ein Schloss, was bei den Besuchern u.U. zu enttäuschten Erwartungen führen könnte. Es<br />
ist aber ein durchaus repräsentatives Gebäude mit eigenem Charakter, das durch ein<br />
geschicktes Marketing zu einem positiven Imageträger für eine <strong>Naturpark</strong>einrichtung<br />
werden kann. Mit der Realisierung der Umbaumaßnahmen ist in den nächsten 2 Jahren<br />
zu rechnen.<br />
- aus finanzieller Sicht:<br />
Die Zusage der Gemeinde, die Umbaukosten des Hauses nach Anforderungen durch<br />
den Träger zu übernehmen, den <strong>Naturpark</strong> von Mietkosten zu entbinden und nur mit<br />
den reinen Betriebskosten zu belasten, schafft an diesem Standort gute ökonomische<br />
Rahmenbedingungen. Die Umweltbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit ist den hier zu<br />
erwartenden Besucherzahlen entsprechend erweiterbar, der finanzielle Aufwand für die<br />
Konzeption und Umsetzung einer kleineren Ausstellungseinheit muss über externe<br />
Quellen (Fördergelder) und Spenden realisiert werden. Ein dem Standort entsprechendes<br />
Marketingbudget ist einzuplanen.<br />
Fazit:<br />
Der Standort ist von der Raumgröße und damit den funktionellen Möglichkeiten am<br />
ehesten mit der Neuhofstraße 4 in Bad Düben vergleichbar, unterscheidet sich allerdings<br />
eindeutig durch die ungünstigere Verkehrslage. Die Integration der Verwaltung des<br />
Zweckverbandes stellt eine unterstützenswerte Bündelung von Naturschutzkompetenz<br />
an diesem Standort dar. Die naturkundliche Attraktivität kann ggf. durch die<br />
unmittelbare Nähe zum Kernstück des hochinteressanten Presseler <strong>Heide</strong>-Wald- und<br />
Moorgebietes gefördert werden.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 45
An diesem Standort ist mit einer in etwa vergleichbaren finanziellen Belastung des<br />
<strong>Naturpark</strong>vereins wie in der Neuhofstr. in Bad Düben zu rechnen, bei eingeschränkter<br />
touristischer und funktioneller Bewertung. Allerdings gibt es verbindliche Aussagen zu<br />
den finanziellen Rahmenbedingungen und die Zusicherung einer Umsetzung der<br />
baulichen Maßnahmen bis 2008.<br />
� Erweiterte Basisaufgaben bei unwesentlich höherem Mitteleinsatz<br />
Nächste Schritte zur Realisierung dieses Standortes:<br />
Mitteilung an die Gemeinde, Verhandlungen bzgl. Dauer des Mietvertrages; Akquisition<br />
von Sponsoren Geldern für Infoausstellung.<br />
Abb. 6 Außenansicht Schloss Pressel<br />
Allgemeine Anmerkung zur Fördersituation:<br />
Zwischenzeitlich hat das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft eine<br />
finanzielle Förderung für ein <strong>Naturpark</strong>hauses in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ausgeschlossen.<br />
Eine Stellungnahme der Stadt Bad Düben zum Thema <strong>Naturpark</strong>haus ist angekündigt, lag zum<br />
Redaktionsschluss allerdings noch nicht vor. � siehe Nachtrag!<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 46
5.4. Altes Forstamt Eisenhammer<br />
Modell: Touristisches Zentrum mit verschiedenen Funktionen<br />
Funktionen:<br />
o Zentrale Verwaltungs- und Informationsstelle für den <strong>Naturpark</strong> und für<br />
touristische Informationen innerhalb des <strong>Naturpark</strong>s<br />
o Erlebnisorientierte Aufbereitung wichtiger Umwelt-/Naturthemen in einer<br />
Ausstellung; optional Natur- und Landschaftskunst (Köppe-Stuben)<br />
o Umweltbildungsangebote, z.B. Führungen, Kinder-/ Schüleraktionen etc.<br />
o Vollausstattung für naturkundliche und touristische Belange möglich<br />
o Zusätzliche Nutzungen, wie z.B.<br />
- Walderlebniszentrum – evt. mit Baumwipfelpfad (Forst)<br />
- Künstleratelier(s) – Werkstattcharakter im Areal<br />
- Übernachtungsmöglichkeiten – evt. in Zusammenarbeit mit Gastronomie<br />
- Laden für touristische Angeboten (Bauernladen, <strong>Heide</strong>laden, Markt...)<br />
Module:<br />
Grundmodul<br />
Sonder-<br />
ausstellung<br />
Zusatzmodul 5<br />
+ + +<br />
Tourismus<br />
Zusatzmodul 1<br />
+ Köppe + +<br />
Kunst<br />
Logis -<br />
Praktikanten<br />
Zusatzmodul 3<br />
Große<br />
Dauerausstellung<br />
Zusatzmodul 4<br />
Führungen +<br />
Aktionen<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 47<br />
Café<br />
Zusatzmodul 6 Zusatzmodul 7<br />
Zusatzmodul 9
Baulich-organisatorische Form:<br />
o Das Ensemble Eisenhammer wird als „Sondertopf Allgemeines Grundvermögen“<br />
von der Limsa, Liegenschafts- und Immobilienmanagement Sachsen-Anhalt, im<br />
Auftrag des Landes verwaltet.<br />
o Es handelt sich hier um Grundstücke, die als entbehrlich gelten, generelles Ziel<br />
ist es daher, diese Grundstücke zu veräußern. Ein <strong>Teil</strong>flächenverkauf ist sehr<br />
schwierig. Eine Vermietung oder Verpachtung ist als 2. Ziel durchaus denkbar,<br />
zumal es bislang keine Kaufinteressenten gab. Eine <strong>Teil</strong>vermietung ist ebenfalls<br />
vorstellbar. Ein <strong>Teil</strong>mieter könnte beim späteren Verkauf bevorzugt behandelt<br />
werden.<br />
o Grundsätzlich wird eine sinnvolle Nutzung des leerstehenden Areals gewünscht<br />
und die Errichtung eines <strong>Naturpark</strong>hauses an dieser Stelle sehr wohlwollend<br />
gesehen. Bei den Mietkosten oder einer Ausarbeitung eines Nutzungskonzeptes<br />
durch die Hochschule Dessau, würde sich die LIMSA/das Land unterstützend<br />
einbringen.<br />
Abb.7 Lageplan Areal Eisenhammer:<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 48
Die Gebäude 1,2,4,6,9,7,8 des Areals (Umbauung des Innenhofs) werden durch die<br />
LIMSA verwaltet.<br />
Das Gebäude 1 (ehemaliges Forstamt) ist renoviert und kann kurzfristig genutzt werden.<br />
Das EG ist als Bürofläche sofort nutzbar, im OG befinden sich zwei Wohnungen à ca.<br />
100 qm. Die Gesamtnutzfläche des Gebäudes beträgt ca. 479 qm, also je ca. 220 qm im<br />
EG und OG.<br />
Das Gebäude 2 ist ebenfalls zeitnah nutzbar, es ist aber in einem etwas schlechteren<br />
Zustand als Gebäude 1 und hat ältere Fenster. Der Mietpreis wäre anzupassen.<br />
Die Gebäude 6, 7 und 9 sind im gegenwärtigen Zustand kaum oder nur sehr<br />
eingeschränkt nutzbar, hier besteht starker Renovierungsbedarf.<br />
Die Garagen im Norden (Gebäude 3 und 5) gehören nicht zum Flurstück, das die LIMSA<br />
verwaltet. Hier sind Forstreviere untergebracht, die zum Landesforstbetrieb gehören.<br />
Wie lange die beiden bestehenden Forstreviere noch auf dem Gelände ansässig sein<br />
werden, lässt sich nicht abschätzen. Auf die Zufahrten und Besuchsverkehre in diesem<br />
Bereich kann kein Einfluss genommen werden kann.<br />
Die zukünftige Zufahrt zu den anderen Gebäuden muss aus Richtung Süden erfolgen,<br />
nicht wie im Moment praktiziert über das nicht zugehörige Flurstück im Norden. Die<br />
Parkplatzsituation muss geprüft werden, event. müssen die Garagen im Süden<br />
(Gebäude 8) abgerissen werden, um Parkraum zu schaffen.<br />
Der Imbiss (Gebäude 4) ist für 5 Jahre vermietet, er versorgt die Forstarbeiter und bringt<br />
eine kalkulierbare Miete.<br />
Betreiberkonzept:<br />
o Der <strong>Naturpark</strong>verein tritt als Mieter auf. Erst auf der Basis eines Nutzungs- und<br />
Investitionskonzeptes kann ein Betreiberkonzept konkretisiert werden.<br />
Kosten:<br />
Das Areal ist im Eigentum des Landes Sachsen-Anhalt und wir durch die LIMSA<br />
verwaltet.<br />
o Kaufpreis lt. LIMSA Gesamtareal 230.000 €<br />
( Grundstück: 5.065 qm; Nutzfläche Gebäude 2.120qm)<br />
Mietangebote Gebäude (<strong>Teil</strong>nutzung möglich) :<br />
o Mietpreisangebot für Hauptnutzfläche* 3€/qm<br />
o Mietpreisangebot für andere Nutzfläche 2€/qm<br />
zzgl. Nebenkosten inkl. Nutzung von Außenanlagen<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 49
o Kostenschätzung Ausstellung**<br />
Große Dauerausstellung mit ca. 250 qm Fläche und einer<br />
zeitgemäßen „Standardausstellung“ mit 1.500€/qm 375.000 €<br />
Zuzügl. 1/3 Konzeptionskosten 125.000 €<br />
** vgl. Anlage 3<br />
* Die Hauptnutzfläche, ist diejenige, die nach DIN zu berechnen ist und z.B. nur die<br />
Ausstellungsfläche eines <strong>Naturpark</strong>hauses ausmachen könnte. Die andere Nutzfläche<br />
könnte u.U. den größeren <strong>Teil</strong> ausmachen. Als grobe Orientierung kann von ca. 1000 €<br />
Mietkosten (kalt) für die kurzfristig nutzbaren Gebäudeteile ausgegangen werden. Der<br />
Gesamtmietpreis für das komplette Areal ist noch zu verhandeln.<br />
Eine <strong>Teil</strong>nutzung ist kurzfristig möglich.<br />
Angestrebt wird von Seiten der LIMSA ein Mietvertrag mit Nutzungsrechten an den<br />
Außenflächen. (kein Pachtvertrag, der sich auf Grund und Boden beziehen würde und<br />
noch längerfristig datiert wird) Die LIMSA unterstützt einen langfristigen Mietvertrag,<br />
zeigt sich offen für Gespräche und signalisiert größtmögliche Unterstützung.<br />
Die LIMSA bittet innerhalb des 1. Quartals 2007 um eine Absichtserklärung, ob weiteres<br />
Interesse an dem Objekt besteht! Danach wird ein anderweitiger Verkauf angestrebt.<br />
Finanzierung:<br />
o Aufgrund der Größe des Areals ist eine alleinige Nutzung durch den <strong>Naturpark</strong><br />
nicht sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar.<br />
o Erster Schritt zur Klärung und Einschätzung zukünftiger dauerhafter<br />
Nutzungsmöglichkeiten ist die Erarbeitung eines Entwicklungs- und<br />
Nutzungskonzeptes. Insofern ist die Finanzierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
offen.<br />
o Beim zuständigen Ministerium des Landes Sachsen Anhalt läuft eine Anfrage zu<br />
Unterstützungsmöglichkeiten, eine Antwort ist noch nicht eingegangen.<br />
o Nach Einschätzung der LIMSA ist das Land Sachsen Anhalt eher zurückhaltend<br />
bei der direkten Förderung von Naturschutz- Institutionen und sieht eher die<br />
Kommunen in der Pflicht, hier Unterstützungen zu gewähren.<br />
o Größe und Zustand des Areals lassen darauf schließen, dass die Gesamtplanung<br />
eher langfristig anzulegen ist.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 50
Bewertung und Fazit<br />
- aus touristischer Sicht:<br />
Der Standort liegt abseits relevanter Besucherströme aber in zentraler und mit Auto und<br />
ÖPNV gut erreichbarer Lage im <strong>Naturpark</strong>. Es existiert keine gewachsene Infrastruktur in<br />
fußläufiger Nähe, das Interesse des Besuchers muss (zunächst) ausschließlich auf<br />
Naturthemen gelenkt sein/werden. Naturverträgliche Zusatznutzungen könnten die<br />
Attraktivität des Standortes stärken. (Nutzungskonzept) Die Lage an einer stark und<br />
schnell befahrenen Durchgangstraße erfordert besondere Anstrengungen, Passanten<br />
zum Anhalten zu veranlassen; dazu kann der optische Eindruck ganz wesentlich<br />
beitragen.<br />
Der Eindruck und Zustand des Gesamtensembles entspricht derzeit nicht den Wünschen<br />
an eine touristische Einrichtung, insofern gilt es zu überlegen, verstärkte<br />
Marketingaktivitäten erst dann zu lancieren, wenn der Besucher einen positiven<br />
Gesamteindruck gewinnen kann. Enttäuschte Erwartungen sind nur schwer zu<br />
korrigieren und imageschädigend.<br />
Die Verbindung zum Kernstück des Parks, dem Presseler <strong>Heide</strong>wald- und<br />
Moorgebiet, wird auch hier wieder über einen zentralen Informationszugang im<br />
<strong>Naturpark</strong>haus mit der Besucherlenkungsfunktion geschaffen(„Satellitensystem“). Die<br />
thematische Aufbereitung kann in einer großen Dauerausstellung in Eisenhammer<br />
ebenso breiteren Raum einnehmen und dadurch ggf. die Anreize eines Besuchs vor Ort<br />
erhöhen. Die Entfernung zwischen dem Presseler <strong>Heide</strong>wald- und Moorgebiet und dem<br />
Standort Eisenhammer ist größer und die Erreichbarkeit über Landesstraßen schlechter<br />
als von Bad Düben aus (ca. 13 km und 20 Min. Fahrzeit). Das Kerngebiet des <strong>Naturpark</strong>s<br />
ist auch von hier aus nicht mit dem ÖPNV erreichbar. Es ist damit zu rechnen, dass<br />
Besucher, die ein direktes Naturerlebnis suchen, dies zunächst in räumlicher Nähe von<br />
Eisenhammer tun und das PHMG eher als Ziel eines zusätzlichen Ausflugs angestrebt<br />
wird, wenn die Anreize dafür im Zentrum groß genug waren.<br />
- aus naturkundlicher Sicht:<br />
<strong>Heide</strong>typische Naturerscheinungen und die Anbindung an Naturräume sind gegeben,<br />
die Vertiefung der Themen Wald und Biber bieten sich an diesem Standort besonders<br />
an.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 51
- aus funktioneller Sicht:<br />
Das großzügige Areal bietet Raum und Gestaltungsmöglichkeiten, um die Vollfunktion<br />
eines <strong>Naturpark</strong>zentrums mit Verwaltungs- und Ausstellungs-/Bildungseinheit zu<br />
übernehmen. Hier bietet sich auch Spielraum für zusätzliche Funktionen, wie z.B. die<br />
Einrichtung von Ateliers für <strong>Heide</strong>künstler und ein Museumsbereich.<br />
Die Nutzung der Büroflächen ist kurzfristig realisierbar und führt zur gewünschten<br />
räumlichen Verbesserung für die Verwaltungsarbeit. Fragen zur Nutzung, Sanierung und<br />
Ausgestaltung der verbleibenden Räume sind davon aber nicht zu trennen.<br />
Das „alte Forstamt“ ist in seiner Verwaltungsfunktion in der Region bekannt und als<br />
solches etabliert. Es muss damit gerechnet werden, dass die Identifizierung mit dieser<br />
Altnutzung voraussichtlich umso länger andauern wird als keine deutliche optische und<br />
inhaltliche Veränderung stattfindet. Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> möchte nicht als<br />
Verwaltungs- sondern als Bürgereinrichtung verstanden werden und sucht die Nähe<br />
zum interessierten Nutzer. Zustand und Solitärlage des Ensembles machen es nicht leicht<br />
diese Rolle auszufüllen, im Gesamtkontext eines schlüssigen Nutzungskonzeptes wären<br />
Optimierungsmöglichkeiten vorstellbar. Ein voll funktionsfähiges <strong>Naturpark</strong>informationszentrum<br />
innerhalb eines touristischen Zentrums muss an diesem Standort mit langem<br />
Zeithorizont geplant werden<br />
- aus finanzieller Sicht:<br />
Die Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes für das Gesamtareal wird als erster Schritt<br />
einer zukünftigen Entwicklung empfohlen, um tragfähige Finanzierungskonzepte<br />
aufzustellen und Nutzungskonflikten vorzubeugen sowie zukunftsfähige<br />
Entwicklungsoptionen abzuklären.<br />
Die Büroräume sind für die Verwaltungsarbeit kurzfristig nutzbar. Der in Aussicht<br />
gestellte Mietpreis ist moderat, mit den zu erwartenden Nebenkosten entstehen<br />
dennoch aufgrund der großen Fläche deutlich höhere als die bisherigen Fixkosten.<br />
Einnahmen aus Eintrittsgeldern oder nennenswerte andere Einkünfte sind kurzfristig<br />
nicht zu erwarten.<br />
Das Ensemble ist im gegenwärtigen Zustand nicht als repräsentativ zu bezeichnen und<br />
insofern als „Visitenkarte“ des <strong>Naturpark</strong>s (noch) nicht geeignet. Die<br />
Entwicklungsoptionen sind allerdings vielfältig, erfordern aber einen hohen Mitteleinsatz<br />
und einen mittel- bis langfristigen Planungshorizont.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 52
Fazit:<br />
Der Standort Eisenhammer ist in Gebäude- und Geländegröße sowie bzgl. der<br />
Gestaltungsspielräume am ehesten mit dem Standort Museumsdorf vergleichbar.<br />
Das alte Forstamt Eisenhammer bietet keine direkten Kooperationsmöglichkeiten. Das<br />
Areal eignet sich allein durch Lage und Größe grundsätzlich zum Ausbau eines<br />
touristischen Informationszentrums, um aber „Visitenkarte“ des <strong>Naturpark</strong>s zu werden,<br />
bedarf es großer Anstrengungen. Die Finanzierung des Objektes in der Ausbaustufe,<br />
deren Planung langfristig anzulegen ist, ist offen. Eine <strong>Teil</strong>nutzung (Anmietung) ist<br />
kurzfristig zu moderaten Preisen möglich, aber nicht unbedingt empfehlenswert.<br />
� Langfristig Ausweitung der Funktionen bei voraussichtlich höherem Mitteleinsatz.<br />
Derzeit keine, aber event. zukünftige Ausnutzung von Synergieeffekten (nach Erstellung<br />
Nutzungskonzept) möglich.<br />
Nächste Schritte zur Realisierung dieses Standortes:<br />
Erarbeitung eines Nutzungs- und Finanzierungskonzeptes in Auftrag geben, dabei<br />
Kontakte zur Hochschule Dessau nutzen, Öffentlichkeitsarbeit intensivieren, um<br />
potenzielle Investoren zu finden.<br />
Abb.8 Innenhof Eisenhammer<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 53
6. Kalkulationstool<br />
Eine interaktive Exceltabelle bildet ein flexibles Tool zur Kostenkalkulation einzelner<br />
Module an allen Standorten mit variablen Kostensätzen. Die veränderlichen Personal-,<br />
Miet-, Investitions-, Marketingkosten und Flächenbedarfe eröffnen die Möglichkeiten<br />
vielfältige Berechnungsvarianten durchzuspielen.<br />
Abgrenzung, Beschreibung und Kalkulation der Einzelmodule erfolgte auf Basis der<br />
generellen Anforderungen sowie der durch die <strong>Naturpark</strong>leitung konkretisierten,<br />
individuellen und lokalen Anforderungen an ein <strong>Naturpark</strong>haus in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
und die Befragungsergebnisse zu Betrieb und Funktion anderer <strong>Naturpark</strong>häuser.<br />
Die im Kalkulationstool verwendeten Daten basieren soweit vorhanden auf den<br />
Angaben in diesem Bericht. Die weiteren für die Kalkulation notwendigen Daten<br />
wurden Datensammlungen entnommen oder basieren auf eigenen Berechnungen.<br />
Soweit die Daten nicht dem <strong>Abschlussbericht</strong> "<strong>Naturpark</strong>haus <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>"<br />
entstammen, sind die Quellen jeweils angegeben.<br />
Eine Eingabe von Grunddaten durch den Benutzer ist zwingend erforderlich, um die<br />
Berechnungen durchzuführen, die dann im Datenblatt „Ergebnis“ angezeigt werden.<br />
Ermittelt werden die Modulkosten, die sich aus folgenden Posten berechnen:<br />
o den Mietkosten für die benötigte Fläche<br />
o die Personalkosten mit unterschiedlichen Stundensätzen und Arbeitszeiten<br />
o die Investitions- inkl. Abschreibungskosten<br />
o die Marketingkosten und<br />
o die Flächenbedarfe bei unterschiedlichen Funktionen<br />
Das Kalkulationstool liegt dem Auftraggeber vor und kann unter peuling@neulandplus.de<br />
jederzeit angefordert werden. Fragen zu Inhalt und Umgang mit dem Tool werden bei<br />
Bedarf gerne persönlich erläutert.<br />
Die folgende Tabelle zeigt als Beispiel die Kalkulationsergebnisse für den Standort<br />
Pressel unter Berücksichtigung der in Kapitel 5.3 vorgeschlagenen Modullösung.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 54
Tab.2 Ergebnistabelle Beispiel-Kalkulation für Standort Pressel<br />
Ergebnisse Kontrolle<br />
Einnahmen 800,00 €/Jahr Personal<br />
Eintritt 0,00 €/Jahr Personalbedarf 5.436,00 h/Jahr<br />
Führungen 0,00 €/Jahr<br />
Umweltbildung (Modul 9) 800,00 €/Jahr Fläche 0<br />
€/Jahr Fläche Ist 400,00 m²<br />
€/Jahr Fläche Soll 360,00 m²<br />
Investitionskosten 42.800,00 € inkl. Erstellungskosten Marketing<br />
Kosten gesamt 136.371,23 €/Jahr<br />
Personalkosten 118.497,90 €/Jahr inkl. Personal für Module<br />
Sachkosten €/Jahr<br />
Mietkosten 9.600,00 €/Jahr inkl. Nebenkosten<br />
Modulkosten 8.273,33 €/Jahr<br />
Marketingkosten 26.000,00 €/Jahr<br />
Module<br />
Modulkosten nur Investitions- & Sachkosten<br />
Grundmodul <strong>Naturpark</strong>verwaltung 3.600,00 €/Jahr Abschreibung, Ersatz<br />
Zusatzmodul 1 - Touristische Aufgaben 0,00 €/Jahr<br />
Zusatzmodul 2 - Infoausstellung klein 4.533,33 €/Jahr Abschreibung, Ersatz<br />
Zusatzmodul 3 - Übernachtung 140,00 €/Jahr Abschreibung, Ersatz<br />
Zusatzmodul 4 - Dauerausstellung groß 0,00 €/Jahr Abschreibung, Ersatz<br />
Zusatzmodul 5 - Sonderausstellung 0,00 €/Jahr Leihgebühr, Aufbau<br />
Zusatzmodul 6 - Köppe-Kunst-Begegnung 0,00 €/Jahr Abschreibung, Ersatz<br />
Zusatzmodul 7 - Café 0,00 €/Jahr Abschreibung, Ersatz<br />
Zusatzmodul 8 - virtuelles <strong>Naturpark</strong>haus 0,00 €/Jahr Abschreibung, Ersatz<br />
Zusatzmodul 9 - Umweltbildung 0,00 €/Jahr Kosten externe Führer<br />
Investitionskosten<br />
Grundmodul <strong>Naturpark</strong>verwaltung 15.000,00 € Arbeitsplätze<br />
Zusatzmodul 1 - Touristische Aufgaben<br />
Zusatzmodul 2 - Infoausstellung klein 20.000,00 €<br />
Zusatzmodul 3 - Übernachtung 1.000,00<br />
Zusatzmodul 4 - Dauerausstellung groß 0,00 €<br />
Zusatzmodul 5 - Sonderausstellung<br />
Zusatzmodul 6 - Köppe-Kunst-Begegnung 0,00 €<br />
Zusatzmodul 7 - Café 0,00 €<br />
Zusatzmodul 8 - virtuelles <strong>Naturpark</strong>haus 0,00 €<br />
Zusatzmodul 9 - Umweltbildung<br />
Marketing 6.800,00 € Herstellungskosten<br />
Flächenbedarf<br />
Grundmodul <strong>Naturpark</strong>verwaltung 250,00 m²<br />
Zusatzmodul 1 - Touristische Aufgaben 20,00 m²<br />
Zusatzmodul 2 - Infoausstellung klein 60,00 m²<br />
Zusatzmodul 3 - Übernachtung 30,00 m²<br />
Zusatzmodul 4 - Dauerausstellung groß 0,00 m²<br />
Zusatzmodul 5 - Sonderausstellung 0,00 m²<br />
Zusatzmodul 6 - Köppe-Kunst-Begegnung 0,00 m²<br />
Zusatzmodul 7 - Café 0,00 m²<br />
Zusatzmodul 8 - virtuelles <strong>Naturpark</strong>haus 0,00 m²<br />
Zusatzmodul 9 - Umweltbildung 0,00 m²<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 55
7. Schlussbetrachtung<br />
Die anvisierten Standorte bieten zwei grundsätzliche Lösungsoptionen an,<br />
die zunächst eine Grundsatzentscheidung der Träger erfordern:<br />
Soll ein „kleines“ Modell realisiert werden, das der Optimierung der<br />
Verwaltungsarbeit mit Übernahme touristischer Aktivitäten für den <strong>Naturpark</strong><br />
dient und einen kleinen naturkundlichen Informationsüberblick mit<br />
weiterführenden Hinweisen auf die <strong>Heide</strong>magneten gibt? Bei diesem Modell<br />
würden die bestehenden Basisaufgaben in begrenztem Umfang erweitert. Das<br />
finanzielle Risiko bleibt überschaubar.<br />
Hierfür kommen die Standorte Pressel und Burg/Neuhofstr. Bad Düben in Frage.<br />
Soll ein „großes“ Modell realisiert werden, das, neben der Verbesserung der<br />
Verwaltungsaufgaben und der Übernahme touristischer Aktivitäten für den<br />
<strong>Naturpark</strong>, dem <strong>Naturpark</strong>haus echte Umweltbildungsaufgaben überträgt und ihm<br />
eine repräsentative Funktion zuweist? Dadurch wird das allgemeine<br />
Anforderungsprofil eines <strong>Naturpark</strong>hauses erfüllt, die Wahrnehmung der<br />
Einrichtung und ihre Image fördernder Wirkung in der Region verstärkt. Diese<br />
deutliche Aufgabenerweiterung ist mit höheren Kosten verbunden, die ein<br />
größeres finanzielles Risiko mit sich bringen.<br />
Hierfür kommen die Standorte Museumsdorf in Bad Düben und das Alte Forstamt<br />
in Eisenhammer in Frage.<br />
Abwägungen: Bei dem kleinen Modell sind die generellen Standortvorteile von<br />
Bad Düben mit ungewisseren Finanzierungszusagen gegen eine gesicherte<br />
Finanzierung und die Bündelung naturkundlicher Fachkompetenz (Integration des<br />
Zweckverbandes) am peripheren Standort Pressel abzuwägen. (vgl. 5.1 und 5.3)<br />
Beim Vergleich der Standorte für das große Modell bietet die Obermühle<br />
gegenüber dem Alten Forstamt deutliche Vorteile. (vgl. Kap.5.2 und 5.4)<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 56
Tab.3 Standortbewertung wichtiger Kriterien aus gegenwärtiger Sicht (Tendenzen)<br />
"Visitenkarte"<br />
Besucherströme<br />
Kooperationen<br />
Funktionsvielfalt<br />
Zentralität<br />
zeitnahe Realisierung<br />
gesicherte Finanzierung<br />
eher unzutreffend/falsch<br />
eher zutreffend/richtig<br />
Burg Museumsdorf Pressel Eisenhammer<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 57
8. Weiterführende Literatur und Informationen:<br />
Arbeitshilfe Besucherinformationszentren<br />
Herausgeber: Verband Deutscher <strong>Naturpark</strong>e e.V. (VDN)<br />
Dahlmannstr. 5-7<br />
53113 Bonn<br />
info@naturparke.de<br />
www.naturparke.de<br />
Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut<br />
für Fremdenverkehr e.V. an der Universität München<br />
dwif consulting<br />
www.dwif.de/i<br />
Ostdeutsches Tourismus Barometer - Quartalsbericht III 2006<br />
Herausgeber:<br />
Ostdeutscher Sparkassenverband,<br />
Leipziger Str. 51,10117 Berlin.<br />
http://www.osgv.de/tourismus_barometer/<br />
Umweltausstellungen in Umweltbildung und Umweltberatung<br />
Fachtagung, Februar 2002, Lüneburg<br />
Kleinhückelkotten, Silke (Hrsg.)<br />
Umwelt ausgestellt<br />
Ausstelungsagentur UMWELT<br />
Im Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />
Nieschlagstr. 26, 30449 Hannover<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 58
9. Anhang<br />
Anlage 1 Standorte im Überblick als pdf-Dokument:<br />
Anlage1_Standorte_Überblick.pdf<br />
(Ausführlicher Bericht : s. Besucherlenkungskonzept <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> <strong>Teil</strong> 3 vom 15.10.2006)<br />
Anlage 2 <strong>Naturpark</strong>zentren<br />
Informationsgespräche Telefon und/oder Internetrecherche:<br />
<strong>Naturpark</strong>informationszentrum Spechtsbrunn<br />
Am Rennsteig 1<br />
98743 Spechtsbrunn<br />
Telefon 03 67 03 / 70 81 2<br />
Telefax 03 67 03 / 70 81 3<br />
niz_spechtsbrunn@hotmail.com<br />
Naturschutzzentrum Obere Donau<br />
Wolterstr. 16<br />
88631 Beuron<br />
Tel. 07466 - 9280-0<br />
Fax 07466 - 9280-23<br />
E-Mail: NAZObereDonau@t-online.de<br />
<strong>Naturpark</strong> Obere Donau<br />
HAUS AM SEE<br />
Am Muldestausee 2<br />
06774 Schlaitz<br />
Tel: 034955-21490<br />
Fax: 034955-21601<br />
http://www.informationszentrum-hausamsee-schlaitz.de/<br />
Naturschutzzentrum Südschwarzwald<br />
Haus der Natur am Feldberg<br />
Dr.-Pilet-Spur 4<br />
79868 Feldberg<br />
Tel.: 07676 / 9336-30<br />
Fax.: 07676 / 9336-33<br />
email: naturschutzzentrum@naz-suedschwarzwald.bwl.de<br />
<strong>Naturpark</strong> Augsburg - Westliche Wälder e.V.<br />
Fuggerstr. 10, 86830 Schwabmünchen<br />
Telefon 0821 / 3102-278<br />
Telefax 0821 / 3102-856<br />
info@naturpark-augsburg.de<br />
<strong>Naturpark</strong>zentrum Hoher Fläming<br />
Brennereiweg 45<br />
14823 Rabenstein / OT Raben<br />
Tel.: 033848 – 60004<br />
http://www.flaeming.net<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 59
Anlage 3 Kostenschätzung Ausstellung (2 Büros)<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 60
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 61
Anlage 4: Kostenschätzung Neuhofstr. 4 Bad Düben<br />
Architekt Andreas Rüdiger, 17.01.2007<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 62
Anlage 5 Exposé Museumsdorfverein als pdf-Dokument :<br />
Anlage5_Expose_Obermühle.pdf<br />
Nachtrag zum <strong>Abschlussbericht</strong> 29.03.2007<br />
Nach Abgabe des <strong>Abschlussbericht</strong>es ging eine Stellungsnahme der Stadt Bad Düben<br />
ein, in der diese die gegenwärtige Favorisierung des Standortes Neuhofstr.4 gegenüber<br />
dem Standort Museumsdorf mitteilt. Diese Haltung hat BM Tulaszewski auch in einem<br />
Telefongespräch am 26.03.2007 unterstrichen und verdeutlicht, dass die Stadt Bad<br />
Düben bei klarer Unterstützung durch die Verantwortlichen aus <strong>Naturpark</strong> und Verein<br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> zügig an der Planung und Umsetzung einer Baumaßnahme interessiert<br />
ist.<br />
Diese neuen Informationen wurden der Steuerungsgruppe am 28.03.2007 in Pressel bei<br />
der Präsentation des <strong>Abschlussbericht</strong>es mitgeteilt, dabei wurde auf folgende Punkte<br />
hingewiesen:<br />
1. Am Standort Neuhofstr. erkennt die Stadt Bad Düben einen städtebaulichen<br />
Mangel, der durch die Ansiedlung des <strong>Naturpark</strong>hauses und der Städtischen<br />
Tourist-Information behoben werden soll.<br />
2. Geplant ist die Wiederherstellung einer historisch belegten Bebauung an diesem<br />
Standort mit einem Neubau.<br />
3. Aufgrund einschlägiger Erfahrungen wird die Finanzierung über den<br />
Altstadtsanierungsfonds von der Stadt als realistisch eingeschätzt.<br />
4. Die Umsetzung ist in 3 Ausbaustufen geplant; eine erste Nutzung könnte<br />
event. bereits in 2008 möglich sein.<br />
5. Die Wünsche des <strong>Naturpark</strong>s sollen bei der Planung und Umsetzung höchste<br />
Priorität erfahren.<br />
6. Um den anvisierten Zeithorizont einhalten zu können, ist allerdings eine<br />
eindeutige und schnelle Positionierung der Verantwortlichen notwenig. Eine<br />
Kontaktaufnahme ist dringend ratsam. In der Stadtratsitzung am 5. April 2007<br />
sollte eine erste offizielle Information des Gremiums erfolgen.<br />
Diese Informationen nehmen positiven Einfluss auf die Bewertung der Finanzierbarkeit<br />
und die Einschätzung des Umsetzungszeitraums zur Realisierung eines <strong>Naturpark</strong>hauses<br />
am Standort Neuhofstr. 4. Durch die Ankündigung einer kompletten Neubebauung des<br />
zur Verfügung stehenden Areals wird ausreichend Nutzfläche für die beabsichtigten<br />
Funktionen zur Verfügung stehen. Der Neubau dürfte außerdem mehr architektonischen<br />
Spielraum eröffnen, um dem Haus ein individuelles Gesicht zu geben und daraus eine<br />
„Visitenkarte“ der Region zu machen.<br />
Der Schriftsatz der Stadt Bad Düben ist beigefügt.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 63
Die Tab. 3 „Standortbewertung wichtiger Kriterien aus gegenwärtiger Sicht<br />
(Tendenzen) verändert sich durch diese Informationen und wird an dieser Stelle<br />
aktualisiert:<br />
Aktualisierte Tab. 3<br />
"Visitenkarte"<br />
Besucherströme<br />
Kooperationen<br />
Funktionsvielfalt<br />
Zentralität<br />
Zeitnahe Realisierung<br />
Gesicherte<br />
Finanzierung<br />
Burg<br />
Rot: eher nicht zutreffend<br />
Grün: eher zutreffend<br />
Museumsdorf<br />
Pressel<br />
Eisenhammer<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 64
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Teil</strong> 4: Standortbewertung <strong>Naturpark</strong>haus – Gerda Peuling neulandplus 65