15.12.2012 Aufrufe

Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen

Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen

Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

• In Nie<strong>der</strong>österreich besteht eine ähnliche Struktur wie in Kärnten: Die Sozialsprengel entsprechen<br />

den Bezirken, <strong>und</strong> sie wurden per Sozialhilfegesetz eingerichtet. Ziel ist die<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Kooperation <strong>der</strong> mobilen, teilstationären <strong>und</strong> stationären Dienstleistungen<br />

auf Ebene <strong>der</strong> Bezirke. Die Umsetzung <strong>der</strong> Aufgaben erfolgt durch die Bezirksverwaltungsbehörde,<br />

Koordinationsgremium ist <strong>der</strong> Sozialbeirat. Im Bedarfs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan<br />

war die Beibehaltung dieser Struktur vorgesehen. Zusätzlich sollte aber ein Koordinationszentrum<br />

<strong>für</strong> Sozialstationen eingerichtet werden, das operative Aufgaben wie die<br />

Sicherung <strong>der</strong> Kontinuität <strong>der</strong> Betreuung <strong>und</strong> reibungsloser Informationsflüsse zwischen<br />

Anbietern, die Information <strong>und</strong> Beratung <strong>für</strong> die Bevölkerung <strong>und</strong> die Deckung von Angebotslücken<br />

wahrnimmt. Diese Überlegung wurde in Nie<strong>der</strong>österreich nicht weiter verfolgt.<br />

Durch den <strong>Ausbau</strong> regionaler Organisationsstrukturen bei den Anbietern mobiler <strong>Dienste</strong><br />

haben sich aus <strong>der</strong> Sicht des Landes die Abläufe bereits verbessert. Zukünftig ist eine<br />

Evaluierung dieser Strukturen <strong>und</strong> eine darauf aufbauende Weiterentwicklung <strong>der</strong> Strukturen<br />

vorgesehen. Die Vernetzung zwischen mobilen <strong>Dienste</strong>n <strong>und</strong> Alten- <strong>und</strong> Pflegeheimen<br />

wäre etwa aus <strong>der</strong>zeitiger Sicht zu verbessern. Konkrete Maßnahmen sind noch<br />

nicht geplant.<br />

• In Oberösterreich gab es zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erstellung des Bedarfs- <strong>und</strong> Entwicklungsplanes<br />

einzelne Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssprengel (Linz, Wels), die ursprünglich als Pilotprojekte<br />

eingerichtet worden waren. Als landesweite Strategie war vorgesehen, flächendeckend<br />

multifunktionale Sozialzentren in Sozialsprengeln einzurichten, die regionale Versorgungsverantwortung<br />

übernehmen, Einsatzstellen mobiler <strong>Dienste</strong> sind <strong>und</strong> sowohl teilstationäre<br />

als auch stationäre Versorgung (Kurzzeit- <strong>und</strong> Langzeitpflege) anbieten. Diese<br />

Strategie ist in etwa jenen von Vorarlberg <strong>und</strong> Wien vergleichbar (siehe unten).<br />

Die ersten Schritte zur Umsetzung dieser Vorhaben wurden gesetzt: Die Einrichtung von<br />

Sozialsprengeln <strong>und</strong> -zentren wurde 1999 per Sozialhilfegesetz rechtlich verankert. In den<br />

Sozialsprengeln sind mittlerweile 65 Sozialberatungsstellen in Betrieb - dies entspricht einem<br />

<strong>Ausbau</strong>grad von 75 Prozent -, die von <strong>der</strong> Bevölkerung wie von relevanten Akteuren<br />

im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialbereich akzeptiert werden. Zukünftig sollen die Sozialberatungsstellen<br />

zum einen flächendeckend ausgebaut werden, zum an<strong>der</strong>en soll auch <strong>der</strong>en<br />

Aufgabenbereich ausgeweitet werden. Ziel ist, dass die Sozialberatungsstellen zukünftig<br />

auch Steuerungsfunktionen übernehmen, das heißt, Case- <strong>und</strong> Care-Management, Aufgaben<br />

wahrnehmen sollen. Dieses Vorhaben wird <strong>der</strong>zeit einem intensiven Diskussionsprozess<br />

unterzogen. Als weitere Koordinationsstruktur wurden Fachbeiräte auf Ebene <strong>der</strong><br />

Sozialhilfeverbände eingerichtet. Die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Sozialberatungsstellen in<br />

Richtung von multifunktionalen Sozialzentren in unmittelbarer Zukunft ist nicht geplant.<br />

• In <strong>der</strong> Steiermark wurden ebenfalls flächendeckend per Sozialhilfegesetz Integrierte Sozial-<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssprengel vorgesehen, wobei es sich um Zusammenschlüsse von<br />

Gemeinden handelt. Die Sprengel sollen die Leistungserbringung organisatorisch vernetzen<br />

<strong>und</strong> eine koordinierte, flächendeckende Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung sicherstellen. Es<br />

gibt jedoch keine explizite Aufgabenbeschreibung <strong>und</strong> auch keine eigenen Strukturen <strong>für</strong><br />

<strong>der</strong>en Umsetzung, son<strong>der</strong>n die Aufgaben werden von den beteiligten Gemeinden erbracht.<br />

Die Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssprengel werden <strong>der</strong>zeit als unterschiedlich effektiv<br />

wahrgenommen, wobei dies vom Engagement <strong>der</strong> beteiligten Personen abhängig ist.<br />

69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!