Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen

Die Betrachtung der Versorgungsstruktur ergibt somit, dass nicht nur das quantitative stationäre
Angebot in Österreich uneinheitlich ist, sondern auch die Qualifikationsstruktur des eingesetzten
Personals. Es ist jedoch festzustellen, dass sich die Unterschiede in der Qualifikationsstruktur
des Personals seit dem Zeitpunkt der Erstellung der Bedarfs- und Entwicklungspläne
deutlich reduziert haben. Die Unterschiede im Hinblick auf das Angebot an
Heimplätzen sind hingegen bestehen geblieben.
Dies legt den Schluss nahe, dass es aufgrund unterschiedlicher Faktoren der Inanspruchnahme
und unterschiedlicher sozialer Strukturen kein österreichweit einheitliches Verständnis
von einem regional ausgewogenen Angebot gibt. Es stehen somit in den einzelnen Bundesländern
sowohl eine unterschiedliche Heimstruktur als auch unterschiedlich viele Heimplätze
zur Verfügung.
4.2 Entwicklung seit Erstellung der Bedarfs-
und Entwicklungspläne
Die Versorgungsdichte mit Heimplätzen hat sich bereits in den Jahren 1995/96/97 stark zwischen
den Bundesländern unterschieden. Zwischenzeitlich ist ein geringer Ausbau an Heimplätzen
insgesamt erfolgt (plus 4,3 Prozent oder 2.800 Heimplätze, Iststand 1995/96/97:
64.800 Heimplätze), bei einem gleichzeitigem Anstieg der Bevölkerung ab 75 Jahren zwischen
1996 und 2001 von 13 Prozent. Generell wird dem oben thematisierten Strukturwandel
Rechnung getragen: massiver Abbau von Wohnplätzen zugunsten eines massiven Ausbaus
an Pflegeplätzen. Die Strukturanpassungen erscheinen im Bundesländervergleich homogen,
mit Ausnahme von Wien, wo diese Strukturanpassungen nicht erkennbar sind.
Eine bedarfsgerechte und effiziente Versorgungsstruktur erfordert jedoch sowohl ein quantitativ
ausreichendes Heimplatzangebot als auch entsprechend den jeweiligen Pflegeerfordernissen
adäquat qualifiziertes Personal. Die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern für
pflegebedürftige Personen sieht daher auch vor, dass ein qualitäts- und bedarfsgerechtes
Angebot bundesweit nach gleichen Zielsetzungen und Grundsätzen zu regeln ist. Dies wurde
durch die bislang durchgeführten Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Angebotes noch
nicht erreicht. Zukünftige Maßnahmen sollten sich daher nicht nur auf eine innerhalb der
Länder konzentrierte Aufstockung bzw. Strukturänderungen beschränken, sondern auch die
Erreichung gleichmäßiger und effizienter Versorgungsstrukturen über die Bundesländergrenzen
hinweg anstreben. Eine Auseinandersetzung mit den Auffassungen über den quantitativen
Bedarf mit dem Ziel einer österreichweit einigermaßen ausgeglichenen Versorgungssituation
ist erforderlich, auch wenn sich diese an die jeweiligen regionalen Erfordernisse anpassen
kann.
Die geplanten Maßnahmen der Länder bezogen sich - wie oben ausgeführt - vorrangig auf
die Bereiche Umstrukturierung des Heimplatzangebots, zeitgemäße Ausstattung der baulichräumlichen
Strukturen, Erhöhung der Zahl der Pflege- und Betreuungspersonen sowie auf
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