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Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen

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Ein weiterer Aspekt ist die Betreuung <strong>der</strong> Bewohner durch therapeutische <strong>Dienste</strong>, die zur<br />

Aufrechterhaltung <strong>und</strong> zur Wie<strong>der</strong>herstellung funktioneller Fähigkeiten <strong>der</strong> Bewohner <strong>und</strong><br />

damit zur Erhöhung <strong>der</strong> Selbstständigkeit erfor<strong>der</strong>lich sind. Der Pflegebereich ist zwar nicht<br />

in erster Linie auf Rehabilitation <strong>pflegebedürftige</strong>r <strong>Menschen</strong> ausgerichtet, dennoch ist die<br />

rehabilitative Versorgung hier von großer Bedeutung, da durch das weitgehende Fehlen entsprechen<strong>der</strong><br />

Leistungsangebote im stationären Akutbereich <strong>und</strong> auch im privaten Umfeld<br />

Rehabilitationschancen alter <strong>Menschen</strong> vor <strong>der</strong> Aufnahme in ein Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim oftmals<br />

nicht zeitgerecht genutzt werden.<br />

Der Österreichische Krankenanstalten- <strong>und</strong> Großgeräteplan sieht mittlerweile die Einrichtung<br />

von Abteilungen bzw. Departments <strong>für</strong> Akutgeriatrie/Remobilisation in Krankenanstalten vor,<br />

die dieses Defizit im stationären Akutbereich beseitigen bzw. zumindest verringern sollen.<br />

Aber auch wenn es geriatrische Rehabilitation in Akutkrankenanstalten gibt <strong>und</strong> in noch größerem<br />

Umfang geben wird, ist ein therapeutisches Angebot (Physio- <strong>und</strong> Ergotherapie bzw.<br />

Logopädie) auch im Pflegebereich <strong>für</strong> Erhalt <strong>und</strong> Verbesserung funktioneller Fähigkeiten unerlässlich.<br />

In Bezug auf die Rehabilitation älterer <strong>Menschen</strong> lassen sich zwei Patientengruppen<br />

unterscheiden: Schwerst<strong>pflegebedürftige</strong>, behin<strong>der</strong>te <strong>Menschen</strong>, bei denen die Rehabilitation<br />

primär <strong>der</strong> Funktionserhaltung dient, <strong>und</strong> Patienten mit/nach akuten Erkrankungen, bei<br />

denen ein aktivierendes Programm mit dem Ziel <strong>der</strong> bestmöglichen Wie<strong>der</strong>herstellung ihrer<br />

Unabhängigkeit durchgeführt wird.<br />

Die Darstellung des Iststands <strong>der</strong> personellen Ausstattung in den Alten- <strong>und</strong> Pflegeheimen in<br />

Österreich ist nur eingeschränkt möglich. Erstens ist das Personal nicht dem Pflege- o<strong>der</strong><br />

dem Wohnbereich zuzuordnen, da häufig beide Leistungsbereiche im Rahmen einer Einrichtung<br />

angeboten werden. Damit ist auch eine <strong>der</strong> interessantesten Aussagen - Anzahl <strong>und</strong><br />

Qualifikation des Personals im Pflegebereich - nicht zu treffen. Zweitens ist das Personal in<br />

Nie<strong>der</strong>österreich nicht in vergleichbarer Weise nach seiner Qualifikation aufgeschlüsselt, <strong>und</strong><br />

drittens bezieht sich <strong>der</strong> Erhebungszeitpunkt in Wien auf die Jahre 1999/2000.<br />

Die folgenden Personalzahlen können daher nur eine Größenordnung zeigen: In den Alten-<br />

<strong>und</strong> Pflegeheimen Österreichs gibt es r<strong>und</strong> 21.250 vollzeitäquivalent (also entsprechend 40<br />

St<strong>und</strong>en pro Woche) beschäftigte Personen. Die Zahl <strong>der</strong> tatsächlich Beschäftigten ist im<br />

Vergleich zur Anzahl dieser Vollzeitäquivalente deutlich höher, da ein - allerdings in den<br />

meisten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n nicht bekannter - Teil des Personals teilzeit- o<strong>der</strong> st<strong>und</strong>enweise beschäftigt<br />

ist (vgl. Tabelle 4.2).<br />

Unter Außerachtlassung von Nie<strong>der</strong>österreich war r<strong>und</strong> die Hälfte des Personals (47 Prozent)<br />

<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Alten-/Pflegehelfer/innen <strong>und</strong> Altenfachbetreuer/innen zuzuordnen. Etwa<br />

ein Drittel sind diplomierte Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflegepersonen, den Rest nimmt<br />

mit elf Prozent das Hilfspersonal (angelernte Personen) ein. Wie die Versorgungsdichte unterscheidet<br />

sich auch die Versorgungsstruktur im Hinblick auf die Zusammensetzung des<br />

Personals zwischen den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n beträchtlich (vgl. Abbildung 4.2).<br />

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