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Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen

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struktur des Personals haben bereits zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Bedarfs- <strong>und</strong> Entwicklungspläne<br />

bestanden. Sie zeigen, dass es kein österreichweit einheitliches Verständnis von<br />

den Aufgaben <strong>und</strong> Kompetenzen <strong>der</strong> einzelnen Berufsgruppen gibt, <strong>und</strong> legen den Schluss<br />

nahe, dass die Bewertung des fachlich besten bzw. legistisch entsprechenden Personaleinsatzes<br />

in den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n unterschiedlich ist. Da nicht davon auszugehen ist, dass sich<br />

die Art des Hilfe- <strong>und</strong> Pflegebedarfs in den einzelnen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n massiv voneinan<strong>der</strong><br />

unterscheidet, werden offenbar gleichartige Dienstleistungen von unterschiedlichen Berufsgruppen<br />

erbracht. Eine Verlagerung <strong>der</strong> Leistungen besteht vor allem zwischen den Alten-<br />

/Pflegehelfer/innen <strong>und</strong> Altenfachbetreuer/innen sowie den Heimhelfer/innen. Ein höherer<br />

Anteil an einer <strong>der</strong> beiden Berufsgruppen geht mit einem niedrigeren Anteil an <strong>der</strong> jeweils<br />

an<strong>der</strong>en einher. Ausnahme ist Wien, wo <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Betreuung durch Heimhilfen erbracht<br />

wird, <strong>und</strong> die Berufsgruppen <strong>der</strong> Alten-/Pflegehelfer/innen bzw. Altenfachbetreuer/innen<br />

ebenfalls nur in geringem Ausmaß bestehen. Hier stellt sich die Frage, ob Hauskrankenpflege<br />

in Wien <strong>der</strong>zeit nur in unbeträchtlichem Umfang erbracht wird, o<strong>der</strong> ob die Befugnisse<br />

<strong>der</strong> Heimhilfen in Wien jene in an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n übersteigen. In den letzten<br />

Jahren wurde in Wien demnach ausschließlich das höher qualifizierte Personal aufgestockt.<br />

Es kann daher zwar innerhalb <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> Regelungen <strong>der</strong> Tätigkeitsprofile <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

geben, diese unterscheiden sich aber zwischen den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n. Eine bedarfsgerechte<br />

<strong>und</strong> effiziente Versorgungsstruktur erfor<strong>der</strong>t jedoch sowohl quantitativ ausreichendes<br />

als auch entsprechend den jeweiligen Bedarfslagen adäquat qualifiziertes Personal. Der<br />

Einsatz hochqualifizierten Personals <strong>für</strong> Tätigkeiten, die auch von an<strong>der</strong>en Berufsgruppen<br />

erbracht werden können, ist ineffizient <strong>und</strong> verursacht vermeidbare Kosten sowohl <strong>für</strong> die<br />

Klientinnen <strong>und</strong> Klienten als auch <strong>für</strong> die öffentliche Hand. Umgekehrt müssen alle <strong>pflegebedürftige</strong>n<br />

Personen Zugang zu qualifizierter Pflege <strong>und</strong> Betreuung haben, sofern sie einen<br />

entsprechenden Bedarf aufweisen.<br />

Die Vereinbarung zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>der</strong>n <strong>für</strong> <strong>pflegebedürftige</strong> Personen sieht demnach<br />

auch vor, dass ein qualitäts- <strong>und</strong> bedarfsgerechtes Angebot nach den Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong><br />

Zweckmäßigkeit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit erbracht werden soll. Dies wurde durch die bislang<br />

durchgeführten Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Angebotes noch nicht erreicht. Zukünftige<br />

Maßnahmen sollten sich daher nicht nur auf die Aufstockung des Angebotes innerhalb<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> konzentrieren, son<strong>der</strong>n auch auf die Erreichung gleichmäßiger <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

effizienter Versorgungsstrukturen über die B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>grenzen hinweg ausgerichtet<br />

werden. Erster Schritt müsste eine Analyse <strong>der</strong> Tätigkeitsprofile <strong>der</strong> Berufsgruppen <strong>und</strong>, darauf<br />

aufbauend, eine eindeutige Definition <strong>der</strong> jeweiligen Aufgaben sein. Eine Basis da<strong>für</strong> sind<br />

die im Zuge <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit in Begutachtung befindlichen Vereinbarung nach Artikel 15a B-VG<br />

über die Neuregelegung <strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> Sozialbetreuungsberufe getroffenen Festlegungen.<br />

Ausgehend davon können Steuerungsmaßnahmen entwickelt werden, wie etwa die Integration<br />

<strong>der</strong> Vorgaben in Leistungsverträge mit den Anbietern. Weiters wäre eine Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit den Auffassungen über den quantitativen Bedarf mit dem Ziel einer österreichweit<br />

einigermaßen ausgeglichenen Versorgungssituation, auch wenn sich diese an jeweilige<br />

regionale Erfor<strong>der</strong>nisse anpassen soll.<br />

Die Qualifikationsstruktur des Personals hat sich bereits in den Jahren 1995/96/97 stark zwischen<br />

den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n unterschieden. Durch die zwischenzeitlich erfolgte massive Auf-<br />

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