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Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen

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10 Betreute Wohnformen<br />

Der Bereich des betreuten Wohnens von <strong>Menschen</strong> mit Einschränkungen umfasst zwei nach<br />

<strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong> Betreuung unterschiedliche Angebotsformen, <strong>und</strong> zwar<br />

• vollbetreutes Wohnen <strong>und</strong><br />

• teilbetreutes bzw. mobil o<strong>der</strong> fallweise betreutes Wohnen.<br />

Beide Angebotsformen sollten in einer Region in einem Wohnverb<strong>und</strong>system angeboten<br />

werden, das heißt, die Angebote sollten aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt <strong>und</strong> vernetzt sein, um die<br />

Durchlässigkeit zwischen den Betreuungsformen <strong>und</strong> nahtlose Übergänge zu ermöglichen.<br />

Ziel des vollbetreuten Wohnens ist es, <strong>Menschen</strong> mit Einschränkungen ein Zuhause anzubieten<br />

<strong>und</strong> ihnen zu ermöglichen, aus dem Elternhaus auszuziehen. Es wird sowohl die notwendige<br />

Betreuung als auch eine individuelle För<strong>der</strong>ung angeboten, die auf die Erhöhung ihrer<br />

Selbständigkeit <strong>und</strong>, falls möglich, auf die Übersiedlung in eine weniger betreute Wohnform<br />

abzielt. Vollbetreute Wohnformen sind keine Heime, son<strong>der</strong>n Wohnungen o<strong>der</strong> Häuser,<br />

in denen <strong>Menschen</strong> mit Einschränkungen in Wohngruppen <strong>und</strong> damit in familienähnlichen<br />

Strukturen leben.<br />

Als Übergangsform zwischen voll- <strong>und</strong> teilbetreutem Wohnen gibt es Trainingswohnungen,<br />

die zwar eine Vollzeit-Betreuung anbieten, in welchen die <strong>Menschen</strong> mit Einschränkungen<br />

aber gezielt auf eine teilbetreute Wohnform vorbereitet werden sollen. Der Aufenthalt in einer<br />

Trainingswohnung ist zeitlich befristet. Plätze in Trainingswohnungen werden in <strong>der</strong> Regel<br />

unter den vollbetreuten Wohnformen subsumiert.<br />

Teilbetreutes Wohnen soll ein möglichst hohes Maß an Selbstständigkeit ermöglichen. Es<br />

wird keine R<strong>und</strong>-um-die-Uhr-Betreuung, son<strong>der</strong>n es werden die dem jeweiligen Bedarf entsprechenden<br />

Hilfen angeboten, wobei auch eine sukzessive Verringerung <strong>der</strong> Leistungen<br />

vorgesehen sein kann. Das Betreuungsausmaß reicht von einigen St<strong>und</strong>en pro Tag bis hin<br />

zu fallweiser Betreuung. Die Wohnung kann sich entwe<strong>der</strong> im Besitz des <strong>Menschen</strong> mit Einschränkungen<br />

selbst befinden o<strong>der</strong> Teil eines Wohnverb<strong>und</strong>systems eines privaten o<strong>der</strong> öffentlichen<br />

Trägers sein.<br />

Ein geringeres Betreuungsausmaß <strong>für</strong> Personen mit Einschränkungen bieten mobile <strong>Dienste</strong>,<br />

die <strong>für</strong> allein o<strong>der</strong> im Familienverband lebende Personen erbracht werden können. Diese<br />

Betreuungsart unterscheiden sich insofern von teilbetreuten Wohnformen, als dass es sich<br />

dabei nicht um Institutionen handelt, son<strong>der</strong>n Dienstleistungen - wie bei den mobilen <strong>Dienste</strong>n<br />

<strong>für</strong> ältere <strong>Menschen</strong> - im Privathaushalt <strong>der</strong> <strong>Menschen</strong> mit Einschränkungen angeboten<br />

werden. Die mobile Betreuung kann wie bei älteren <strong>Menschen</strong> ein breites Spektrum von<br />

Dienstleistungen von Pflege bis zu Hilfestellung bei <strong>der</strong> persönlichen Lebensführung <strong>und</strong> Alltagsbewältigung<br />

umfassen.<br />

Eine Son<strong>der</strong>form des mobil betreuten Wohnens, die sich aber nicht in erster Linie auf die<br />

Zielgruppe <strong>der</strong> <strong>Menschen</strong> mit geistigen o<strong>der</strong> mehrfachen Einschränkungen richtet, ist die<br />

persönliche Assistenz. Diese Betreuungsform zielt darauf ab, <strong>Menschen</strong> mit Einschränkun-<br />

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