Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen

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15.12.2012 Aufrufe

Beschäftigungs- und Therapieangebot (physikalische Therapie, Logopädie, Ergotherapie usw.), das • sozialpädagogische Förderung, sozial-kreative Beschäftigung und Arbeitsmöglichkeiten im offenen Arbeitsbereich umfasst und das • auf die Förderung und Erhaltung sozialer Beziehungen, sensomotorischer und lebenspraktischer Fähigkeiten bis hin zur Erreichung des Arbeitnehmerstatus abzielt. Als begleitende Angebote gibt es in der Regel einen Fahrtendienst, welcher die Klientinnen und Klienten von ihrem Wohnplatz zur Tageseinrichtung und zurück bringt. Weiters gibt es zumeist zusätzliche therapeutische Angebote, pflegerische Dienste und fachbegleitende Dienste (wie Sozialberatung, psychologische Unterstützung usw.). Von Einrichtungen der Tagesbetreuung im hier definierten Sinn sind zwei Leistungsangebote zu unterscheiden, die teilweise ebenfalls Planungsgegenstand in den Bedarfs- und Entwicklungsplänen der Länder waren, zu denen jedoch keine österreichweiten Daten vorliegen: • Einrichtungen der beruflichen Eingliederung bzw. Fachwerkstätten, Arbeitstraining, Arbeitserprobung oder Anlehre. • Geschützte Arbeitsplätze mit Kollektivvertrag, entweder in geschützten Werkstätten bzw. in sozioökonomischen Betrieben oder am freien Arbeitsmarkt, und Arbeitsassistenz. Diese Angebote sind daher weder in der österreichweiten Übersicht über die Bedarfs- und Entwicklungspläne der Länder noch in der Zwischenbilanz erfasst. Ausnahme sind die Daten aus der Steiermark, die auch Einrichtungen der beruflichen Eingliederung beinhalten. In den Bedarfs- und Entwicklungsplänen der Länder wurden für die Tagesbetreuung geistig oder mehrfach beeinträchtigter Menschen zusammengefasst vier Problembereiche und Entwicklungserfordernisse festgehalten: 1. Zu geringes Angebot an Plätzen Alle Bundesländer legten fest, dass die Anzahl an Tagesbetreuungsplätzen in den nächsten Jahren zu erhöhen sei. Dies gilt auch dann, wenn das Angebot zum Zeitpunkt der Erstellung des Bedarfs- und Entwicklungsplanes bedarfsgerecht war, da von einer Zunahme der Anzahl von Menschen mit Beeinträchtigungen auszugehen ist. 2. Regionale Versorgungsunterschiede In einzelnen Bundesländern wurde eine unterschiedliche regionale Versorgungsdichte, bezogen auf Bezirke, festgestellt. Diese sollte ausgeglichen werden, um das Ziel einer wohnortnahen und flächendeckenden Versorgung zu erreichen, das heißt, Menschen mit Einschränkungen sollen möglichst in der Nähe ihres Wohnortes eine Tageseinrichtung besuchen können und nicht in andere Bezirke übersiedeln bzw. lange Fahrten auf sich nehmen müssen. 3. Anpassung des Angebotes an spezifische Zielgruppen und Bedürfnisse Das Angebot an Tagesbetreuung muss entsprechend den unterschiedlichen Bedürfnissen von Menschen mit Beeinträchtigungen differenziert sein. Dies wurde als noch nicht aus- 81

82 reichend umgesetzt wahrgenommen. Lücken wurden vorrangig bei der Betreuung von Menschen mit schwersten Einschränkungen, älterer und pflegebedürftiger Menschen mit Beeinträchtigungen sowie bei speziellen Zielgruppen festgestellt, wie z. B. Menschen, die erst im Erwachsenenalter behindert wurden, Menschen mit psychischen Einschränkungen und schwer rehabilitierbaren Menschen oder jüngeren körperbehinderten Personen. 4. Qualifikation des Personals Hinsichtlich der Entwicklung der Qualifikation des Personals wurden zwei Anforderungen definiert: Sicherung einer spezifischen Ausbildung für alle im Behindertenbereich tätigen Personen, wobei diese österreichweit nach einheitlichen Richtlinien erfolgen sollte, und Qualifizierung des Personals in Hinblick auf die Anforderungen an die Betreuung von Menschen mit schwersten Einschränkungen und alter Menschen mit Beeinträchtigungen. Ausgehend von diesen Entwicklungserfordernissen wurden von den Ländern Maßnahmen für den Zeitraum bis zum Jahr 2010 festgelegt, wobei die Planung in Abhängigkeit vom Bundesland unterschiedlich konkret ausfiel. Mit Ausnahme von Oberösterreich war gemeinsamer Tenor, dass es keine Festlegungen auf quantitative Ausbauziele gab: Da die Berechnung des quantitativen Bedarfs bzw. der Nachfrage nach Plätzen in Einrichtungen der Behindertenbetreuung vor noch größeren Schwierigkeiten steht, als es im Altenbereich schon der Fall ist, wurden nur von fünf Bundesländern Aussagen über den quantitativen Bedarf getroffen. Alle gingen aber davon aus, dass es sich dabei nicht um verbindliche Vorgaben, sondern um Rahmenrichtwerte handelt, die anhand der praktischen Erfahrungen mit der Entwicklung der Nachfrage modifiziert werden sollten. In Oberösterreich erfolgte eine Festlegung auf einen quantitativen Bedarf, allerdings wurden die Bedarfskennzahlen in späterer Folge durch eine zentrale Datenbank von Voranmeldungen ersetzt und die Ausbauziele entsprechend adaptiert. In Kärnten gibt es noch keine Planung der Weiterentwicklung des Behindertenbereiches. Der Kärntner Bedarfs- und Entwicklungsplan sowie dessen Aktualisierung und Fortschreibung behandelt nur den Bereich der Einrichtungen und Dienste für alte pflegebedürftige Menschen. Ein eigener Bedarfs- und Entwicklungsplan für behinderte Menschen wird derzeit erstellt. Zusammengefasst wurden von den Ländern für den Zeitraum bis zum Jahr 2010 vier Maßnahmenprogramme als erforderlich angesehen: 1. Ausbau an Plätzen entsprechend der Entwicklung der Nachfrage, wobei insbesondere Plätze für schwerstbehinderte und pflegebedürftige behinderte Menschen geschaffen und regionale Unterschiede ausgeglichen werden sollten. 2. Anpassung des Leistungsangebotes an die Bedürfnisse älterer Menschen mit Beeinträchtigungen. 3. Erhöhung der Durchlässigkeit der Einrichtungen der Tagesbetreuung zum Arbeitsmarkt bzw. zu geschützten Werkstätten. 4. Sicherung der Qualität und der Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen.

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reichend umgesetzt wahrgenommen. Lücken wurden vorrangig bei <strong>der</strong> Betreuung von<br />

<strong>Menschen</strong> mit schwersten Einschränkungen, älterer <strong>und</strong> <strong>pflegebedürftige</strong>r <strong>Menschen</strong> mit<br />

Beeinträchtigungen sowie bei speziellen Zielgruppen festgestellt, wie z. B. <strong>Menschen</strong>, die<br />

erst im Erwachsenenalter behin<strong>der</strong>t wurden, <strong>Menschen</strong> mit psychischen Einschränkungen<br />

<strong>und</strong> schwer rehabilitierbaren <strong>Menschen</strong> o<strong>der</strong> jüngeren körperbehin<strong>der</strong>ten Personen.<br />

4. Qualifikation des Personals<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Qualifikation des Personals wurden zwei Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

definiert: Sicherung einer spezifischen Ausbildung <strong>für</strong> alle im Behin<strong>der</strong>tenbereich tätigen<br />

Personen, wobei diese österreichweit nach einheitlichen Richtlinien erfolgen sollte, <strong>und</strong><br />

Qualifizierung des Personals in Hinblick auf die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Betreuung von<br />

<strong>Menschen</strong> mit schwersten Einschränkungen <strong>und</strong> alter <strong>Menschen</strong> mit Beeinträchtigungen.<br />

Ausgehend von diesen Entwicklungserfor<strong>der</strong>nissen wurden von den Län<strong>der</strong>n Maßnahmen<br />

<strong>für</strong> den Zeitraum bis zum Jahr 2010 festgelegt, wobei die Planung in Abhängigkeit vom B<strong>und</strong>esland<br />

unterschiedlich konkret ausfiel. Mit Ausnahme von Oberösterreich war gemeinsamer<br />

Tenor, dass es keine Festlegungen auf quantitative <strong>Ausbau</strong>ziele gab: Da die Berechnung<br />

des quantitativen Bedarfs bzw. <strong>der</strong> Nachfrage nach Plätzen in <strong>Einrichtungen</strong> <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenbetreuung<br />

vor noch größeren Schwierigkeiten steht, als es im Altenbereich schon <strong>der</strong> Fall<br />

ist, wurden nur von fünf B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n Aussagen über den quantitativen Bedarf getroffen.<br />

Alle gingen aber davon aus, dass es sich dabei nicht um verbindliche Vorgaben, son<strong>der</strong>n um<br />

Rahmenrichtwerte handelt, die anhand <strong>der</strong> praktischen Erfahrungen mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Nachfrage modifiziert werden sollten. In Oberösterreich erfolgte eine Festlegung auf einen<br />

quantitativen Bedarf, allerdings wurden die Bedarfskennzahlen in späterer Folge durch eine<br />

zentrale Datenbank von Voranmeldungen ersetzt <strong>und</strong> die <strong>Ausbau</strong>ziele entsprechend adaptiert.<br />

In Kärnten gibt es noch keine Planung <strong>der</strong> Weiterentwicklung des Behin<strong>der</strong>tenbereiches. Der<br />

Kärntner Bedarfs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan sowie dessen Aktualisierung <strong>und</strong> Fortschreibung<br />

behandelt nur den Bereich <strong>der</strong> <strong>Einrichtungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienste</strong> <strong>für</strong> alte <strong>pflegebedürftige</strong> <strong>Menschen</strong>.<br />

Ein eigener Bedarfs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan <strong>für</strong> behin<strong>der</strong>te <strong>Menschen</strong> wird <strong>der</strong>zeit erstellt.<br />

Zusammengefasst wurden von den Län<strong>der</strong>n <strong>für</strong> den Zeitraum bis zum Jahr 2010 vier Maßnahmenprogramme<br />

als erfor<strong>der</strong>lich angesehen:<br />

1. <strong>Ausbau</strong> an Plätzen entsprechend <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Nachfrage, wobei insbeson<strong>der</strong>e<br />

Plätze <strong>für</strong> schwerstbehin<strong>der</strong>te <strong>und</strong> <strong>pflegebedürftige</strong> behin<strong>der</strong>te <strong>Menschen</strong> geschaffen <strong>und</strong><br />

regionale Unterschiede ausgeglichen werden sollten.<br />

2. Anpassung des Leistungsangebotes an die Bedürfnisse älterer <strong>Menschen</strong> mit Beeinträchtigungen.<br />

3. Erhöhung <strong>der</strong> Durchlässigkeit <strong>der</strong> <strong>Einrichtungen</strong> <strong>der</strong> Tagesbetreuung zum Arbeitsmarkt<br />

bzw. zu geschützten Werkstätten.<br />

4. Sicherung <strong>der</strong> Qualität <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> <strong>Einrichtungen</strong>.

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