Blickpunkt Ausgabe 52-2011.pdf - Stadt Winnenden
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zu. Das Gewerbegebiet Schmiede in Hertmannsweiler<br />
bietet interessante Möglichkeiten<br />
für Unternehmen und Gewerbetreibende.<br />
Doch auch die Innenstadtverdichtung<br />
darf nicht vernachlässigt werden, damit<br />
uns „grüne Wiesen“ erhalten bleiben.<br />
Daher ist es gut, dass brachliegende Flächen<br />
weiterentwickelt und genutzt werden.<br />
Das Gelände der ehem. Dachziegelei<br />
zum Beispiel wird von Kärcher übernommen,<br />
das Gerberviertel an der alten B14<br />
wird bald attraktive Wohnmöglichkeiten<br />
bieten. Auch an der Wiesenstraße sehen<br />
wir weiteres Entwicklungspotential.<br />
Darüber hinaus ist ein Abriss der alten<br />
maroden Notunterkünfte in der Nikolaus-<br />
Lenau-Straße unerlässlich. Seit Jahrzehnten<br />
stellen diese einen Schandfleck in der<br />
Kernstadt dar. Gut, dass nun endlich ein<br />
erster Schritt getan wurde, um den Abriss<br />
dieser Häuser zu ermöglichen. Die <strong>Stadt</strong><br />
hat die Pflicht, in Not geratenen Menschen<br />
zu helfen und ihnen vorübergehend<br />
eine vernünftige Unterkunft bereitzustellen.<br />
Die Standorte sollten jedoch dezentral<br />
aufs <strong>Stadt</strong>gebiet verteilt werden, um<br />
eine Ghettoisierung zu verhindern. Dass<br />
die Suche nach einem geeigneten neuen<br />
Platz nicht einfach werden wird, war zu<br />
befürchten. Dennoch bleibt für uns als<br />
Entscheidungsträger immer das Abwägen<br />
von Gemeinwohl gegen Einzelinteressen.<br />
Ein erstes Baugrundstück beim ehemaligen<br />
Segelfliegerheim ist endlich gefunden.<br />
Andere müssen zu einem späteren<br />
Zeitpunkt noch beschlossen werden.<br />
Schließlich wird auch die Umgestaltung<br />
der alten B14 neue Impulse für die <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
ermöglichen. Ausdrücklich<br />
loben wir die Einbindung der Bürger in<br />
diese Fragen. In kleinen Arbeitskreisen<br />
hatten sie bereits die Möglichkeit, ihre<br />
Ideen einzubringen und so die Neugestaltung<br />
mit zu beeinflussen. Nun wird mit<br />
diesen Anregungen ein städtebaulicher<br />
Wettbewerb ausgeschrieben. Wir sind gespannt<br />
auf die Vorschläge und werden darauf<br />
achten, dass den Wünschen und Vorstellungen<br />
der Bürger nach Möglichkeit<br />
Rechnung getragen wird.<br />
Auch die Weiterentwicklung des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs ist vorangekommen.<br />
Aber bessere Bustakte, verlässliche,<br />
regelmäßige Fahrzeiten und ein<br />
sinnvolles Haltestellenkonzept gibt es<br />
nicht zum Nulltarif. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Winnenden</strong><br />
investiert jährlich dafür fast 200.000 Euro<br />
mehr. Dennoch wird sich diese Investition<br />
lohnen und es bleibt zu wünschen, dass<br />
die Bürger diese neue Konzeption rege<br />
annehmen.<br />
Gut ist, dass der Neubau des Feuerwehrhauses<br />
Zipfelbach in die mittelfristige Finanzplanung<br />
mit aufgenommen wurde.<br />
Derzeit wird ein geeignetes Grundstück<br />
für den neuen Standort gesucht. Somit<br />
kann das Brandschutzkonzept der Feuerwehr<br />
umgesetzt werden. Es ist wichtig,<br />
dass die freiwillige Feuerwehr in <strong>Winnenden</strong><br />
gestärkt und das ehrenamtliche Engagement<br />
der Feuerwehrleute gewürdigt<br />
wird und auch die Nachwuchsförderung<br />
vorankommt. Durch den Neubau wollen<br />
wir dies ermöglichen. Dadurch wird im<br />
Ernstfall schnellere und bessere Hilfe für<br />
uns Bürger möglich.<br />
Sorgen bereiten uns die stetig steigenden<br />
Personalausgaben, die zum Teil durch<br />
notwendige Stellenaufstockungen und -<br />
neuschaffungen bedingt sind. Bis 2015<br />
sollen diese von heute rd. 15 Mio. Euro<br />
auf 18 Mio. Euro steigen (2007: 13,1 Mio.<br />
Euro). Dadurch wird der Handlungsspielraum<br />
des Verwaltungshaushaltes erheblich<br />
eingeschränkt. Wir werden darauf ein<br />
besonderes Augenmerk haben.<br />
Ein weiterer besorgniserregender Punkt<br />
sind die Unterhaltungsmaßnahmen des<br />
Wunnebades. Aufgrund stark gestiegener<br />
Energie- und Wasserpreise sowie Mehrkosten<br />
bei den Betriebs- und Personalkosten<br />
entstand 2009 ein Rekordabmangel<br />
von rd. 840.000 Euro. Auch 2010 musste<br />
ein Minus von mehr als einer ¾ Million<br />
Euro ausgewiesen werden. 2012 steht<br />
eine dringend notwendige Dachsanierung<br />
des Hallenbades sowie der Sommerumkleiden<br />
von geschätzten 590.000 Euro<br />
(evtl. auch mehr) an, was zu einem angesetzten<br />
Zuschuss von rd. 1,8 Mio. Euro<br />
führt. Eine weitere Million wird voraussichtlich<br />
zukünftig für die Erneuerung<br />
von technischen Anlagen benötigt. Wir<br />
stellen uns die Frage, welche Wege und<br />
Möglichkeiten es gibt, die Kosten dauerhaft<br />
im Griff zu behalten und dennoch die<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität<br />
des Wunnebades zu stärken.<br />
In den letzten Jahren sprießen Spielcasinos<br />
nicht nur in <strong>Winnenden</strong> wie Pilze aus<br />
dem Boden. Derzeit wird ein größeres Casino<br />
neben einem Hotel im Gewerbegebiet<br />
Langes Gewand eingerichtet. Aufgrund<br />
der steigenden Anzahl von Spielgeräten<br />
und -möglichkeiten und der daraus<br />
resultierenden Spielsuchtgefahr muss die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Winnenden</strong> handeln und die Vergnügungssteuer<br />
2012 auf 20% erhöhen.<br />
Wir werden im Jahr 2013 sogar weitere<br />
2%-Punkte beantragen. Das Problem der<br />
Spielsucht lässt sich dadurch sich nicht<br />
bekämpfen, aber wir möchten das Aufstellen<br />
neuer Geräte erschweren. Daher<br />
halten wir eine Erhöhung in diesem Bereich<br />
für gerechtfertigt.<br />
Richtig ist, dass wir das Budget des Jugendgemeinderates<br />
in 2012 auf 3000<br />
Euro erhöhen. Damit bieten wir jungen<br />
Menschen die Chance, Demokratie zu<br />
üben und sich für ihre <strong>Stadt</strong> zu engagieren.<br />
Darüberhinaus können Aktionen und<br />
Veranstaltungen des Jugendgemeinderats<br />
für Winnender Jugendliche besser unterstützt<br />
und gefördert werden.<br />
In Zeiten der Finanz-und Wirtschaftskrise<br />
haben Bürger und Unternehmen mit ihren<br />
erhöhten Abgaben dafür gesorgt, den<br />
städtischen Haushalt zu entlasten. Auch<br />
2012 müssen wir die 2010 beschlossene<br />
Erhöhung der Gewerbe- und Grundsteuer<br />
noch unangetastet lassen, um die nötigen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n zu schultern. Sollte sich jedoch<br />
die konjunkturelle Entwicklung weiterhin<br />
so positiv entwickeln, sollten Unternehmen<br />
und Bürger auch Entlastungen erfahren<br />
dürfen.<br />
Im Mai wird eine neue Brunnenfigur enthüllt.<br />
Als gute Demokraten haben wir die<br />
Abstimmung des Gemeinderates zu akzeptieren.<br />
Über das Ergebnis jedoch sind<br />
wir enttäuscht. Wir bedauern im Nachhinein,<br />
dass wir uns damals nicht für eine<br />
offizielle Befragung der gesamten Winnender<br />
Bevölkerung entschieden haben.<br />
Geblieben vom Entwurf Martin Kirsteins<br />
ist die Idee mit dem Kranz windenden<br />
Winnender Mädle, das nun im Mai beim<br />
Mädlesfest losgelöst von der neuen Brunnenfigur<br />
aufgegriffen werden soll.<br />
Bleibt nur zu hoffen, dass trotz dieser<br />
Missstimmungen auch für die nun bestellte<br />
Nussfigur genügend Spendenbereitschaft<br />
in der Bürgerschaft, bei den Unternehmen<br />
und Stiftungen besteht, damit die<br />
Kosten dafür - wie geplant - auf diese<br />
Weise gedeckt werden können. Eine neue<br />
Brunnenfigur ganz oder teilweise aus<br />
Steuermitteln zu bezahlen, würden wir<br />
ablehnen, da dies sicherlich nicht zu einer<br />
Befriedung, sondern zu noch mehr Unmut<br />
führen würde. Daher begrüßen wir aus-<br />
drücklich den jüngsten Vorstoß von Oberbürgermeister<br />
Holzwarth, weitere Spenden<br />
zu generieren.<br />
Erfreuliches lässt sich zu den Bemühungen<br />
um ein schnelleres Internet in den damit<br />
benachteiligten <strong>Stadt</strong>teilen feststellen.<br />
Unser FDP-Mitstreiter Ulrich Kuppinger<br />
und weitere Hanweiler Bürger erreichten,<br />
dass in Hanweiler bereits ab Januar mit<br />
verbesserten Geschwindigkeiten zu rechnen<br />
ist. Die nächsten Schritte sind fürs<br />
Schelmenholz und für Hertmannsweiler<br />
in Arbeit.<br />
<strong>Winnenden</strong> ist eine liebenswerte <strong>Stadt</strong>.<br />
Dazu gehört auch die schmückende Arbeit<br />
der <strong>Stadt</strong>gärtnerei sowie die Sauberkeit<br />
auf Straßen und Plätzen. Viele Ehrenamtliche<br />
engagieren sich zusätzlich bei<br />
der Verschönerung ihres Wohnumfeldes.<br />
Wo viel Publikumsverkehr (und viel Umsatz)<br />
ist, gibt es aber vermehrt Schmutz<br />
und Abfall. Auf der einen Seite ist die<br />
<strong>Stadt</strong> in der Pflicht für Sauberkeit zu sorgen,<br />
auf der anderen Seite sollten sich<br />
auch Geschäftsinhaber darum kümmern,<br />
wie es vor ihren Schaufenstern aussieht.<br />
Ein Negativbeispiel dafür ist der Adlerplatz,<br />
von wo uns immer wieder Beschwerden<br />
erreichen.<br />
In der vergangenen Sitzung des Gemeinderats<br />
am 20. Dezember 2011<br />
stand die Verabschiedung der Haushaltssatzung<br />
und des Haushaltsplan<br />
2012 im Mittelpunkt.<br />
In der Gemeinderatssitzung am 8. November<br />
2011 hatte Oberbürgermeister<br />
Hartmut Holzwarth den Entwurf des<br />
Haushaltsplans 2012 vorgelegt. Es folgte<br />
die ganztägige Haushaltsplanberatung<br />
am 29. November 2011, bei welcher<br />
auch verschiedene Anträge der Fraktionen<br />
vorlagen. Es wurden drei haushaltswirksame<br />
Anträge aus der Mitte des Gemeinderats<br />
gestellt, von denen einer angenommen<br />
wurde.<br />
Antrag der CDU-Fraktion:<br />
Die Bau- und Planungskosten für den<br />
Neubau des Feuerwehrhauses Zipfelbach<br />
sollen auf 1,9 Millionen Euro gedeckelt<br />
werden. Diesem Antrag stimmte<br />
der Gemeinderat mehrheitlich bei 3 Gegenstimmen<br />
und 4 Enthaltungen zu.<br />
In der vergangenen Sitzung trugen die<br />
Aus dem Gemeinderat<br />
Gutachterausschuss<br />
Fraktionen nun ihre Stellungnahmen<br />
zum Haushaltsplan 2012 vor. Diese sind<br />
im aktuellen <strong>Blickpunkt</strong> abgedruckt.<br />
Der Gemeinderat stimmte anschließend<br />
einstimmig der Haushaltssatzung und<br />
dem Haushaltsplan 2012 zu. Der Gesamthaushalt<br />
für das Jahr 2012 beläuft<br />
sich auf 81,6 Millionen Euro. Auf den<br />
Verwaltungshaushalt entfallen davon<br />
66.863.810 Euro und auf den Vermögenshaushalt<br />
14.741.460 Euro. Die mittelfristige<br />
Finanzplanung für die Jahre<br />
2011 bis 2015 wurde vom Gemeinderat<br />
ebenfalls festgestellt. Demnach beträgt<br />
der Schuldenstand zum 31. Dezember<br />
2012 rund 3,8 Millionen Euro.<br />
Auf der Rückseite dieser <strong>Blickpunkt</strong>-<br />
<strong>Ausgabe</strong> sind die wichtigsten Eckdaten<br />
des Haushalts 2012 nochmals im Überblick<br />
dargestellt.<br />
Über die weiteren Tagesordnungspunkte<br />
berichten wir in der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
des <strong>Blickpunkt</strong>es. (cg)<br />
Die Sitzungen des Gutachterausschusses der <strong>Stadt</strong> <strong>Winnenden</strong> zur Erstattung von<br />
Verkehrswertgutachten über bebaute und unbebaute Grundstücke finden im<br />
Jahr 2012 statt am<br />
Mittwoch, den 29.02.2012<br />
Mittwoch, den 09.05.2012<br />
Mittwoch, den 11.07.2012<br />
Mittwoch, den 26.09.2012<br />
Mittwoch, den 12.12.2012<br />
Dienstag, 27. Dezember 2011 Nummer <strong>52</strong><br />
Meine Damen und Herren,<br />
insgesamt lässt sich sagen: der wirtschaftliche<br />
Aufschwung bringt Entspannung.<br />
Die Talsohle ist durchschritten. Ob dies<br />
ein dauerhafter Trend nach oben ist, kann<br />
niemand mit Sicherheit sagen. Weltwirtschaftliche<br />
Turbulenzen und abschwächende<br />
Konjunkturaussichten können unseren<br />
Haushalt belasten. Daher ist es sinnvoll,<br />
dass die <strong>Stadt</strong>kämmerei wie bisher<br />
mit vorsichtig optimistischen Zahlen<br />
plant.<br />
Wir bedanken uns bei der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
und unseren Kolleginnen und Kollegen<br />
für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
Unser besonderer Dank gilt allen<br />
Personen, die sich im vergangenen Jahr<br />
für unsere <strong>Stadt</strong> engagiert haben, sei es finanziell<br />
oder durch ihren persönlichen<br />
Einsatz. Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes<br />
und friedvolles Weihnachtsfest sowie<br />
ein gesundes neues Jahr.<br />
Für weitere Fragen steht Ihnen die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Rathaus,<br />
3. OG, Zi. 306, Telefon 07195/13-167 zur Verfügung.