Weilroder Gazette Juli/August 2018
Die Sommerausgabe der Weilroder Gazette. Feste, Fußball, Feuerwehr.... Vereinsleben und Dorfleben gehört einfach zusammen. Gemeinsam für ein wunderbares Weilrod. #Sommer #Feierei #Weilrod #autofreierweiltalsonntag #buergermeisteresser #wm2018 #jederhilftjedem #altweilnau #cratzenbach #emmershausen #finsternthal #gemünden #hasselbach #mauloff #neuweilnau #niederlauken #oberlauken #riedelbach #rodanderweil #winden
Die Sommerausgabe der Weilroder Gazette.
Feste, Fußball, Feuerwehr....
Vereinsleben und Dorfleben gehört einfach zusammen.
Gemeinsam für ein wunderbares Weilrod.
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25. Jahrgang · Ausgabe Nr. 4 <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
ZEITSCHRIFT FÜR WEILROD UND SEINE BÜRGER<br />
Das Weiltal ist am 5. <strong>August</strong><br />
offen für alles ohne Auspuff<br />
Foto: as
2 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Liebe <strong>Weilroder</strong>, auf ein Wort …<br />
...vor genau einem Jahr habe<br />
ich mich an dieser Stelle erstmals<br />
als ihr neuer Bürgermeister<br />
der Gemeinde zu Wort<br />
gemeldet und mein Grußwort<br />
damit beschlossen, dass<br />
ich mich auf viele intensive<br />
Gespräche und Treffen mit<br />
Ihnen, den Bürgerinnen und<br />
Bürgern von Weilrod, freue.<br />
Damit verband ich schon damals<br />
die Hoffnung, dass wir<br />
alle zusammen zum Wohle<br />
unserer Gemeinde an einem<br />
Strang ziehen. Heute, nach<br />
einem Jahr im Amt, kann ich<br />
sagen, dass es genauso gekommen<br />
ist: Ich darf mich<br />
bei Ihnen für die vielen Gespräche<br />
und Gedankenanstöße<br />
bedanken. Ich finde,<br />
im vergangenen Jahr ist uns<br />
gemeinsam einiges gelungen,<br />
was die Gemeinde nach vorne<br />
bringt. Vieles davon hätte<br />
ich ohne die positive Rückkopplung<br />
von Ihnen nicht so<br />
gut hinbekommen. Dafür bin<br />
ich allen, die dazu beigetragen<br />
haben, dankbar. Es ist für<br />
mich ein Ansporn, den eingeschlagenen<br />
Weg des Miteinanders<br />
und der Transparenz<br />
weiter zu beschreiten.<br />
Der Besuch von Ihnen in der<br />
neuen Bürgersprechstunde<br />
in den Ortsteilen zeigt mir,<br />
dass auch Ihnen an einem<br />
Gedankenaustausch gelegen<br />
ist. Deshalb werde ich das<br />
weiter so handhaben, zumal<br />
sich immer noch Gelegenheit<br />
für ein vertrauliches<br />
Gespräch bietet, nach dem<br />
schon manches Problem gelöst<br />
werden konnte.<br />
Ich bin auch froh, dass die<br />
meisten von Ihnen die Entscheidung,<br />
mit einem Hilfspolizisten<br />
für die Einhaltung<br />
von Spielregeln in der Gemeinde<br />
zu sorgen, mittragen.<br />
Wenn auch schon der eine<br />
oder andere mal ein Knöllchen<br />
bekommen hat, so sind<br />
aber insgesamt die Beschwerden<br />
stark zurückgegangen.<br />
Wir versuchen, mit der technischen<br />
Entwicklung Schritt<br />
zu halten und denken darüber<br />
nach, wie wir die Ladeinfrastruktur<br />
für die E-<br />
Mobilität aufbauen können.<br />
Das geht nicht überall gleichzeitig,<br />
aber in Hasselbach ist<br />
der Anfang mit einer E-Bike-<br />
Ladestation gemacht.<br />
Apropos Hasselbach: Ich<br />
werte es als einen Erfolg, dass<br />
es gelungen ist, mit der Verpachtung<br />
des „Landgasthofs<br />
Zum Löwen“ an Siggi Reitz<br />
auch der gastronomischen<br />
Infrastruktur Weilrods einen<br />
neuen Impuls zu geben, denn<br />
wenn wir Weilrod touristisch<br />
entwickeln wollen, brauchen<br />
wir eine leistungsfähige Gastronomie.<br />
Froh bin ich, dass meine Idee,<br />
einen gemeinsamen Umwelttag<br />
in allen Ortsteilen zu etablieren,<br />
auf so fruchtbaren<br />
Boden gefallen ist, ebenso<br />
die Initiative „Weilrod blüht<br />
auf “, für mich ein Zeichen<br />
dafür, wie sehr auch Ihnen<br />
Weilrod am Herzen liegt.<br />
Eine einfache Idee, die ebenfalls<br />
an den Bürgersinn appelliert,<br />
sind die neuen Mitfahrbänke.<br />
Nach und nach<br />
wird auch hier ein flächendeckendes<br />
Netz aufgebaut und<br />
die Mobilität der Ortschaften<br />
untereinander verbessert. Sie<br />
könnten zwar noch häufiger<br />
benutzt werden, aber das<br />
spielt sich sicher ein. Der Anfang<br />
ist gemacht und die Resonanz<br />
ist ausnahmslos positiv.<br />
Weiterhin „Gute Fahrt!“<br />
Die wünsche ich auch meinen<br />
Kollegen vom Bauhof,<br />
die bald mit neuen, die Arbeit<br />
erleichternden Fahrzeugen<br />
unterwegs sein werden.<br />
Es hat Spaß gemacht,<br />
sie in die Entscheidung mit<br />
einzubeziehen. Sie müssen<br />
letztendlich damit jeden Tag<br />
arbeiten, deshalb war es mir<br />
wichtig, sie bei der Auswahl<br />
der Fahrzeuge zu beteiligen.<br />
In der Dorferneuerung sind<br />
wir, auch dank unseres neuen<br />
Bauamtsleiters Carsten<br />
Filges, gut vorangekommen.<br />
Der Ochsenstallplatz in Riedelbach<br />
ist fertig, die Planungen<br />
für den Dorfplatz in<br />
Oberlauken auch und beim<br />
„Erlebnis Wasser“ in Neuweilnau<br />
geht es auch bad los.<br />
Ich hoffe, wir können auch<br />
zukünftig alle im Schulterschluss<br />
so erfolgreich für<br />
Weilrod zusammenarbeiten.<br />
Ich wünsche Ihnen schöne<br />
Ferien und kommen Sie alle<br />
gesund und munter zurück.<br />
Ihr<br />
Götz Esser<br />
Bürgermeister<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos<br />
übernimmt die Redaktion<br />
keine Haftung.<br />
ZEITSCHRIFT FÜR WEILROD UND SEINE BÜRGER<br />
Herausgeber:<br />
Esser Druck & Medien GmbH<br />
Redaktion:<br />
Gudrun Eßer<br />
Produktion:<br />
Alexander Schneider<br />
Druck und Vertrieb:<br />
Esser Druck & Medien GmbH<br />
Weilblick 16<br />
61276 Weilrod-Neuweilnau<br />
Telefon (0 60 83) 95 98 23-0<br />
Telefax (0 60 83) 95 98 23-23<br />
gazette@druckerei-esser.de<br />
Erscheinungsweise:<br />
sechs mal jährlich,<br />
zweimonatlich.<br />
Gedruckt auf chlorfrei<br />
gebleicht Offset.<br />
Die mit Namen oder Kürzel<br />
gekennzeichneten Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der Redaktion oder<br />
des Herausgebers wie der!<br />
Einsender von Bei trä gen erklären<br />
sich mit einer eventuellen<br />
redaktionellen Bearbeitung<br />
einverstanden.
Editorial<br />
Liebe Freunde der <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong>,<br />
alles aus dem FF. Ferien und Fußball, das sind im Moment die<br />
Themen, die in kleinen und großen Zusammenkünften überall<br />
und auch bei uns in Weilrod erörtert werden. Selbst Menschen<br />
wie ich, die nichts vom Fußball verstehen und diesen<br />
Sport lediglich für eine schöne Nebensache halten, können<br />
sich dieser besonderen Atmosphäre, die bei Großereignissen<br />
wie Europa- oder Weltmeisterschaften herrscht, nicht ganz<br />
entziehen. Wenn selbst Kinderwagen und Autospiegel mit<br />
Deutschlandemblemen geschmückt sind, wenn erwartungsvoll<br />
Leute sich zusammen ein Spiel ansehen, auch wenn es am<br />
Ende für die eigene Mannschaft vielleicht enttäuschend ausgeht,<br />
wie das erste Spiel unserer Nationalmannschaft gegen<br />
die Mexikaner in der Vorrunde, das durch den am Ende sogar<br />
überraschenden Sieg über das schwedische Team im zweiten<br />
Spiel der Vorrunde wieder wett gemacht wurde, so ist es trotzdem<br />
ein tolles Gemeinschaftserlebnis, bei dem man sich näher<br />
kommt, Toleranz übt und gemeinsam Spaß hat.<br />
Tolle Gemeinschaftserlebnisse sind auch in Weilrod keine<br />
Einzelfälle, sondern der Treibstoff für unser Zusammenleben<br />
hier in unseren Dörfern. In der Sommerausgabe der <strong>Weilroder</strong><br />
<strong>Gazette</strong>, die hier vor Ihnen liegt, wird über eine Vielzahl<br />
von Festen, Feiern, Zusammenkünften und Ereignissen berichtet,<br />
bei denen sich Menschen getroffen haben, die Spaß<br />
an der Gemeinschaft haben. Natürlich trifft man bei vielen<br />
oft immer wieder die selben und bei dem einen oder anderen<br />
Fest könnte man eigentlich auch gleich zusammen fahren.<br />
All das zeigt mir, wie sehr wir uns doch alle irgendwie nach<br />
Gemeinschaft, nach gemeinsamem Erleben sehnen. Wir<br />
wollen dabei aber auch die Mitbürgerinnen und Mitbürger<br />
nicht vergassen, die alleine sind. Allein sein und einsam sein,<br />
da passt nicht mehr viel dazwischen. Ich finde es wunderbar,<br />
dass es bei uns in Weilrod jetzt ein „Aktivitätenhaus“ gibt,<br />
angestoßen vom Diakonischen Werk. Die <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong><br />
berichtet heute über die Initiative. Dort kümmert man sich<br />
um Menschen, die niemanden haben. Oft reicht es ja schon,<br />
dass da jemand sitzt, der einfach nur zuhört oder sogar nur<br />
gemeinsam mit einem schweigt. Auch das ist schon eine Art<br />
der Kommunikation, die so vielen von uns heute so sehr fehlt.<br />
Nun wünsche ich Ihnen aber eine angenehme, erholsame<br />
Ferienzeit, wo immer sie diese verbringen. Nehmen Sie sich<br />
auch Zeit für sich selbst und tun Sie etwas, was Sie vielleicht<br />
schon immer einmal tun wollten. Danach sehen wir uns hoffentlich<br />
alle wohlbehalten und voller neuer Eindrücke wieder<br />
und stellen hoffentlich fest, dass es schön ist, mal etwas<br />
anderes zu sehen und zu erleben, aber mindestens genau so<br />
schön, in unser Weilrod zurück zu kehren.<br />
Bis dahin, herzlichst Ihre<br />
Gudrun Eßer<br />
Herausgeberin<br />
Inhalt<br />
Ausgabe 4 / <strong>2018</strong><br />
Freundschaft mit Billy-Berclau soll weiter<br />
wachsen wie der Rosenstock aus Weilrod ............................... 5<br />
Auch die Gemeinde Weilrod ist schon<br />
lange keine „Insel der Glückseligkeit“ mehr ............................6<br />
„Elterncafé“ für junge Leute,<br />
die in Weilrod Anschluss suchen ...............................................7<br />
Weiltalsonntag: Besucherrekord<br />
zum „15.“ nicht ausgeschlossen ...................................................8<br />
Mauloff war im 12. Jahrhundert Teil<br />
der Besitzungen des Klosters Walsdorf ....................................9<br />
Mit 50 gehört man noch nicht zum „alten<br />
Eisen“, das gilt auch für Feuerwehrautos ................................ 10<br />
Veranstaltungskalender ...................................................... 12<br />
<strong>Gazette</strong> gratuliert ................................................................ 13<br />
Termine Sondermüllabholung ........................................... 13<br />
Das „Land der schwarzen Berge“ bot<br />
Senioren aufregende Ein- und Ausblicke ............................... 14<br />
Wüstenbussard „Ezio“ hat bei den<br />
„Zapfenkickern“ Landeerlaubnis ..............................................15<br />
Max-Ernst-Schüler „pflanzten“<br />
kunterbunte Kunstleitpfosten ................................................. 16<br />
Is(s)t der Schüler gesund, freut<br />
sich der Mann vom Schulamt ....................................................17<br />
Gut' Ding will Weile haben: Riedelbach<br />
bekommt doch noch sein Naturdenkmal ...............................18<br />
„Heidegedöööns“ war vom Start weg ein<br />
Erfolg, der nur nach Wiederholung schreit ........................... 19<br />
Die Altweilnauer haben ihr traditionelles<br />
Fest auf der Burg zum Teil neu erfunden ...............................20<br />
Wenn das Wörtchen wenn nicht wär,<br />
hätte Weilrod acht Freibäder .................................................... 22<br />
Überall werden Jugendwehren aufgelöst,<br />
in Mauloff aber wird eine neue gegründet ............................. 23<br />
„Hoch dir edler Göttertrunk“ - Trotz des<br />
miesen Apfeljahrs ist der Schoppen Spitze............................24<br />
Im neuen alten „Löwen“ geht es<br />
deftig, lecker und auch elegant zu ........................................... 25<br />
Wechselbad der Gefühle beim<br />
Brunnenfest der Sängerfrauen ................................................. 27<br />
Worms und Mannheim sind<br />
die Ziele des Seniorenausflugs .................................................28<br />
80 Rallye-Teams freuen sich auf die erste<br />
„Hochtaunus-Rallye“ in und um Weilrod ..............................29<br />
Spargel, so lecker er auch ist,<br />
man kann durchaus dran sterben ............................................30<br />
Schloss Neuweilnau bot wieder einmal mehr den<br />
perfekten Rahmen für eine Ausstellung ..................................31<br />
Die nächste <strong>Gazette</strong> erscheint im September <strong>2018</strong>. Redaktionsschluss ist am 17. <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
3
4 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
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Hundekot darf auf keinen Fall<br />
in die Nahrungskette gelangen<br />
Bauern beklagen verunreinigte Wiesen und Felder<br />
Weilrod. So schön es auch<br />
ist, mit dem Hund durch<br />
Wald und Flur zu streifen - es<br />
gibt Regeln, die jeder Hundehalter<br />
einhalten sollte und<br />
die der gesunde Menschenverstand<br />
auch gebietet. „Der<br />
macht nichts“, sagen Hundehalter<br />
oft, meinen damit<br />
aber die Friedfertigkeit ihres<br />
Vierbeiners, nicht dessen<br />
Verdauung. Dass die meisten<br />
ihren Hund anhalten, nicht<br />
„auf den Weg zu machen“,<br />
ist löblich, ihn dafür aber ins<br />
Feld oder auf die Futterwiese<br />
zu schicken, vielleicht noch<br />
im hohen Gras, damit es keiner<br />
sieht, macht es auch nicht<br />
besser. „Es kommt häufig vor,<br />
dass sich Landwirte bei uns<br />
über verkotete Wiesen und<br />
Felder beschweren“, sagt Bürgermeister<br />
Götz Esser. Hundekot<br />
dürfe nicht in die Nahrungskette<br />
von Mensch und<br />
Tier gelangen, so Esser weiter.<br />
Er wolle den <strong>Weilroder</strong><br />
Keine Frage: Dieser Tipp sollte<br />
respektiert werden. Foto: as<br />
Hilfspolizisten anweisen,<br />
zumindest in der Erntezeit<br />
verstärkt auf die Einhaltung<br />
dieser wirklich nicht schwer<br />
zu verstehenden Regel zu<br />
achten, „vor dem Spaziergang<br />
ein Tütchen einzustecken, in<br />
das die Hinterlassenschaft<br />
des Hundes eingepackt werden<br />
kann, sollte eigentlich<br />
nicht zu viel verlangt sein“, so<br />
Esser abschließend. (as)<br />
Pflegeleichte Gräber sind leider<br />
häufig gar nicht so pflegeleicht<br />
Friedhofsamt: Kein Schmuck auf Grabplatten erlaubt<br />
Weilrod. Bei den so genannten<br />
Rasengräbern, die<br />
für Hinterbliebene wie für<br />
Friedhofsgärtner den Pflegeaufwand<br />
reduzieren sollen,<br />
lässt die Friedhofsordnung<br />
der Gemeinde Weilrod keinen<br />
Grabschmuck auf den<br />
im Rasen bündig eingelassenen<br />
Grabplatten zu. Nach<br />
einer Mitteilung des Friedhofsamtes<br />
halten sich aber<br />
nicht alle Nutzungsberechtigten<br />
daran, weshalb die<br />
Bauhofmitarbeiter häufig<br />
erst Blumen und andere Erinnerungsstücke<br />
wegräumen<br />
müssen, bevor die Fläche gemäht<br />
werden kann. Blumen<br />
sind natürlich zur Erinnerung<br />
Friedhofssatzung erlaubt keinen<br />
Grabschmuck auf Rasengräbern.<br />
Foto: as<br />
an die Verstorbenen erlaubt,<br />
müssen dann aber an einem<br />
zentralen Platz abgelegt werden,<br />
der dann für alle Rasengräber<br />
gilt. Auf dem Roder<br />
Friedhof wird diese Möglichkeit<br />
mit einem großen Stein<br />
gegeben. (as)
Freundschaft mit Billy-Berclau soll weiter<br />
wachsen wie der Rosenstock aus Weilrod<br />
Antrittsbesuch von Bürgermeister Götz Esser und Parlamentschef Mario Lauth in der französischen Partnerstadt<br />
Weilrod. Der Besuch einer<br />
42-köpfigen <strong>Weilroder</strong> Delegation<br />
in der Partnerstadt<br />
Billy-Berclau war einerseits<br />
Routine, aber weit mehr<br />
als nur Pflichterfüllung. Es<br />
gab viele solcher Visiten im<br />
Verlauf der vor 17 Jahren geschmiedeten<br />
Freundschaft.<br />
Für Bürgermeister Götz Esser<br />
und Parlamentsvorsteher<br />
Mario Lauth, beide erst<br />
seit einem Jahr im Amt, war<br />
es der erste Besuch in Billy-<br />
Berclau und ihr Antrittsbesuch<br />
bei Daniel Delcroix,<br />
dem Rathauschef der 4600<br />
Einwohner-Stadt und Mitbegründer<br />
der Partnerschaft.<br />
Vermutlich wird es auch<br />
das letzte Zusammentreffen<br />
der drei Herren in dieser<br />
Konstellation sein, denn<br />
der 72-jährige Delcroix wird<br />
nach 25 Amtsjahren bei der<br />
Bürgermeisterwahl im September<br />
nicht mehr antreten.<br />
Dennoch ist der Funke<br />
zwischen den beiden Rathauslenkern<br />
sofort übergesprungen,<br />
wobei auch hier,<br />
wie so oft im Leben, der<br />
Ton die Musik macht: In<br />
ihrem ersten persönlichen<br />
Gespräch entdeckten beide<br />
Kranzniederlegung am Ehrenmal: Parlamentschef Mario Lauth,<br />
Dolmetscherin Sabine Hartmann, Bürgermeister Götz Esser und<br />
Komitee-Chef Bruno Lehmann (v.li.)<br />
eine gemeinsame Leidenschaft,<br />
die Musik. Delcroix<br />
spielt Saxophon, Esser Tuba.<br />
Die beiden wollen sich beim<br />
nächsten Treffen, in welcher<br />
Funktion auch immer, gegenseitig<br />
freundschaftlich<br />
den Marsch blasen.<br />
Delcroix, Esser und Lauth<br />
sowie die Vorsitzenden der<br />
Partnerschaftskomitees in<br />
Weilrod, Bruno Lehmann,<br />
und Billy-Berclau, Alain Demonde,<br />
waren sich einig,<br />
dass die Städtefreundschaft<br />
nach dem Neustart des <strong>Weilroder</strong><br />
Komitees, das auf der<br />
Kippe gestanden hatte, wieder<br />
neuen Schwung aufgenommen<br />
hat. Man versprach<br />
sich, weiter daran zu arbeiten,<br />
die Freundschaft in vielen<br />
weiteren Begegnungen<br />
auszubauen. Als Gastgeschenk<br />
hatten die <strong>Weilroder</strong><br />
einen Rosenstock dabei, der<br />
als symbolisches Zeichen<br />
der blühenden Freundschaft<br />
gemeinsam im Park von Billy-Berclau<br />
gepflanzt wurde.<br />
Zum Pflegen der Freundschaft<br />
gab es beim jüngsten<br />
Besuch der <strong>Weilroder</strong> reichlich<br />
Gelegenheit, sei es in<br />
den Familien, die die Gäste<br />
sehr herzlich bei sich aufgenommen<br />
haben, oder bei<br />
den offiziellen Programmteilen,<br />
den Ausflügen sowie<br />
dem Festbankett.<br />
5<br />
Bei der Kranzniederlegung<br />
am Ehrenmal erinnerte Esser<br />
im Beisein von Bruno<br />
Lehmann und Mario Lauth<br />
an die Zeit des Krieges, der<br />
auf beiden Seiten tiefe Wunden<br />
gerissen habe. Er zitierte<br />
eine Rede von EU-Kommissionspräsident<br />
Jean-Claude<br />
Juncker zum Volkstrauertag<br />
2008 im Bundestag: „Wer an<br />
Europa zweifelt und verzweifelt,<br />
der sollte Soldatenfriedhöfe<br />
besuchen! Nirgendwo<br />
besser, eindringlicher, bewegender<br />
ist zu spüren, was das<br />
europäische Gegeneinander<br />
am Schlimmsten bewirken<br />
kann.“<br />
Das von den Franzosen vorbereitete<br />
Programm stellte<br />
Gastgeber wie Gäste bei fast<br />
hochsommerlichen Temperaturen<br />
vor große Herausforderungen.<br />
Auf dem<br />
Programm stand Amiens<br />
mit seinen „Schwimmenden<br />
Gärten“ und der gotischen<br />
Kathedrale Notre Dame,<br />
doppelt so groß, wie die in<br />
Paris. Auch das Museum<br />
Maison de Jules Verne im<br />
ehemaligen Wohnhaus des<br />
Science-Fiction-Autors wurde<br />
besichtigt. (as)<br />
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6 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Auch die Gemeinde Weilrod ist schon<br />
lange keine „Insel der Glückseligkeit“ mehr<br />
Oberurseler Verein „Frauen helfen Frauen“ dehnt seine Arbeit mit Dependance in Gemünden auf Weilrod aus<br />
Weilrod. Inseln der Glückseligkeit<br />
gibt es im weiten<br />
Ozean der Gesellschaft<br />
schon lange nicht mehr und<br />
auch Weilrod dürfte keine –<br />
mehr – sein. Auch hier gibt<br />
es Fälle von häuslicher Gewalt<br />
gegen Frauen, sicher<br />
weniger als in den Städten,<br />
aber es gibt sie. Der Verein<br />
„Frauen helfen Frauen“ kümmert<br />
sich um Gewaltopfer,<br />
musste bisher aber in seiner<br />
Zentrale in Oberursel auf sie<br />
warten, wohlwissend, dass<br />
die Distanz oft dafür sorgen<br />
dürfte, dass Frauen mit<br />
ihrem Leid alleine bleiben.<br />
Jetzt kommt der Berg quasi<br />
zum Propheten. Der Verein,<br />
der sich 2017 um 211 solcher<br />
Frauenschicksale gekümmert<br />
hat, eröffnete im Mai<br />
im Dorfgemeinschaftshaus<br />
Gemünden eine zweite Beratungsstelle,<br />
eine dritte soll<br />
im September im <strong>Weilroder</strong><br />
Rathaus folgen. Beratung in<br />
Gemünden findet an jedem<br />
2. und 4. Dienstag im Monat<br />
statt, jeweils zwischen 10<br />
und 13 Uhr. Frauen können<br />
spontan kommen, sich aber<br />
auch in Oberursel (06171-<br />
51768, bzw. rinn.bstelle@<br />
Claudia Rinn (li.), Kathrin Ehrmann und Bürgermeister Götz<br />
Esser sind sich einig darüber, dass es auch in Weilrod häusliche<br />
Gewalt und keine „heile Welt“ gibt.<br />
Foto: as<br />
frauenhaus-oberursel.de)<br />
anmelden, was Claudia Rinn,<br />
die das Konzept mit Kathrin<br />
Ehrmann vom Diakonischen<br />
Werk Hochtaunus vorgestellt<br />
hat, lieber wäre, da die<br />
Beratung bei Anmeldung<br />
besser geplant und Wartezeiten<br />
vermieden werden.<br />
Das Beratungsangebot in<br />
den von der Evangelischen<br />
Kirchengemeinde Gemünden<br />
im Dorfgemeinschaftshaus<br />
zur Verfügung<br />
gestellten Räumen umfasst<br />
Unterstützung bei Partnerschafts-,<br />
Trennungs- und<br />
Scheidungskonflikten, aber<br />
auch allgemeine Lebens-<br />
beratung. Sie gibt Frauen<br />
Informationen zu ärztlicher,<br />
anwaltlicher und psychosozialer<br />
Hilfe. „Auf Wunsch<br />
begleiten wir die Frauen<br />
auch zur Polizei und zum<br />
Gericht“, sagt Claudia Rinn.<br />
Sie weiß, wie schwer es vielen<br />
Frauen fällt, vor Gericht<br />
gegen den Mann aussagen zu<br />
müssen. Einerseits sei sicher<br />
Angst der Grund dafür, viele<br />
Frauen glaubten aber auch,<br />
dass die Bestrafung gewalttätiger<br />
Ehemänner häufig „zu<br />
lasch“ sei und nicht genügend<br />
abschrecke. „Wir dürfen keine<br />
Rechtsberatung machen,<br />
den Frauen aber Kontakte<br />
zu Anwälten vermitteln und<br />
ihnen helfen, an Scheine für<br />
kostenlose Rechtsberatung<br />
zu kommen.“<br />
Dass man sich „auf dem Land<br />
kennt“ und Frauen deshalb<br />
Angst haben könnten, beim<br />
Besuch der Beratungsstelle<br />
beobachtet zu werden,<br />
halten Claudia Rinn und<br />
Kathrin Ehrmann für kein<br />
Problem: „Im DGH finden<br />
im Rahmen der Arbeit des<br />
gerade gegründeten Aktivitätenhauses<br />
auch andere<br />
Treffen statt, sodass die Anonymität<br />
gewahrt ist“, sagt<br />
Rinn. Der Verein „Frauen<br />
helfen Frauen“, der in Oberursel<br />
auch das Frauenhaus<br />
betreibt, weiß, dass nur ein<br />
kleiner Teil betroffener<br />
Frauen um Hilfe nachsucht.<br />
Wie groß die Dunkelziffer<br />
aber ist, weiß der Verein<br />
nicht. Rinn sagt auch: „Prinzipiell<br />
gibt es kaum Unterschiede<br />
zwischen Stadt und<br />
Land. Häusliche Gewalt gibt<br />
es überall, in allen Schichten<br />
und allen Nationen. Spezifische<br />
Häufungen sind uns<br />
nicht bekannt.“<br />
Bürgermeister Götz Esser<br />
begrüßte die Initiative. In<br />
Weilrod sei vieles besser,<br />
eine „heile Welt“ sei die<br />
Gemeinde aber nicht. Es<br />
gebe gewiss auch in Weilrod<br />
Frauen, die Hilfe brauchen.<br />
Dass die Kirchengemeinde<br />
die Räume zur Verfügung<br />
stelle, sei begrüßenswert.<br />
Die Zivilgemeinde folge<br />
dem Beispiel gerne mit der<br />
Einrichtung einer weiteren<br />
Dependance im Rathaus.<br />
Das Gebäude heiße nicht<br />
umsonst Rat-Haus und sei<br />
für ratsuchende Bürger da.<br />
(as)
7<br />
„Elterncafé“ für junge Leute,<br />
die in Weilrod Anschluss suchen<br />
Diakonisches Werk lädt ein - Schwangerschaftsberatung durch erfahrene Hebamme<br />
Weilrod Das Diakonische<br />
Werk möchte mit der Initiative<br />
„Aktivitätenhaus/<br />
Familienzentrum Weilrod“<br />
jungen Leuten, die Anschluss<br />
suchen, Orientierung geben<br />
und startet im <strong>August</strong> das<br />
„Elterncafé Weilrod“. An jedem<br />
dritten Mittwoch im<br />
Monat, erstmals am 15. <strong>August</strong>,<br />
sollen sich Eltern, gerne<br />
mit Kindern von 0 bis drei<br />
Jahren, und auch Schwangere,<br />
von 9.30 bis 11.30 Uhr<br />
in der Pfarrscheune in Rod<br />
treffen. Die Teilnahme ist kostenlos,<br />
Anmeldungen sind<br />
nicht nötig“, so Kathrin Ehrmann,<br />
Leiterin des Familienzentrums.<br />
Eltern sollen sich austauschen,<br />
Projekte und Unternehmungen<br />
planen und Probleme<br />
sowie Fragen klären<br />
können. Leiterin des Elterncafés<br />
ist Marie-Therese Weinmann.<br />
Als frühere und künftige<br />
Cratzenbacherin kennt<br />
sie Weilrod und sie ist Hebamme.<br />
Sie will Schwangeren,<br />
aber auch jungen Eltern,<br />
beiseite stehen: „Ich möchte<br />
ihnen das Gefühl geben, dass<br />
jemand für sie da ist, sie in ihrer<br />
Kompetenzen stärkt und<br />
Marie-Therese Weinmann ist<br />
Hebamme.<br />
Foto: as.<br />
ihnen Hilfestellung bei der<br />
Schwangerschaft gibt“.<br />
Bei Bedarf kann es Geburtsvorbereitungs-<br />
und Rückbildungskurse<br />
geben.<br />
Weinmann arbeitet in einer<br />
Frankfurter Klinik. Die<br />
Selbstständigkeit bei Hebammen<br />
scheitere häufig an<br />
den finanziellen Rahmenbedingungen.<br />
Das fördere nicht<br />
die Bereitschaft, diesen Beruf<br />
zu ergreifen, zumal dafür ab<br />
2020 ein Studium nötig werde.<br />
Gleichwohl will sie 2019<br />
nach Cratzenbach zurückkehren<br />
und sich dann als Geburtshelferin<br />
niederzulassen.<br />
Der Hebammenmangel<br />
im ländlichen Raum ist für<br />
Frauen ein Problem. Die<br />
Zahl der Hausgeburten ist<br />
in Deutschland verschwindend<br />
gering. „Viele Eltern<br />
haben Angst, dabei sind<br />
Hausgeburten bei normalen<br />
Schwangerschaften nicht gefährlicher<br />
als Entbindungen<br />
in der Klinik“, sagt Weinmann.<br />
Und doch macht sie<br />
gewisse Einschränkungen<br />
für Fälle, bei denen Eis und<br />
Schnee eine vielleicht notwendig<br />
werdende Verlegung<br />
in eine Klinik zum Problem<br />
werden lassen könnte.<br />
Ehrmann will versuchen, mit<br />
Hebammen in der Region<br />
Kontakt aufzunehmen und<br />
eine Datenbank anlegen. „In<br />
Weilrod gibt es derzeit zwar<br />
nur zwei Hebammen, aber einige,<br />
die außerhalb leben und<br />
Frauen in Weilrod vor, bei<br />
und nach der Geburt zur Seite<br />
stehen. „Wir könnten dann<br />
auf Nachfragen reagieren und<br />
Kontakte zu Hebammen vermitteln“,<br />
hofft Ehrmann auf<br />
gute Resonanz.<br />
Kontakt: Aktivitätenhaus/<br />
Familienzentrum Weilrod;<br />
Kathrin Ehrmann,<br />
Am Euwerig 2, Weilrod;<br />
Tel. 06083-9576971 (Handy:<br />
0151-61049264); kathrin.ehrmann@diakonie-htk.de<br />
(as)<br />
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Literaturkreis<br />
beginnt im <strong>August</strong><br />
Weilrod. In Weilrod bildet<br />
sich ein neuer Literaturkreis.<br />
Die gemeinsame Lesestunde<br />
wird vom „Aktivitätenhaus<br />
/ Familienzentrum Weilrod“,<br />
organisiert. Sie soll, beginnend<br />
am 28. <strong>August</strong>, an<br />
jedem vierten Dienstag im<br />
Monat von 17 bis 19 Uhr im<br />
Dorfgemeinschaftshaus Niederlauken<br />
stattfinden. „Ziel<br />
ist es, dass sich die Teilnehmer<br />
über gemeinsam gelesene<br />
Bücher austauschen“,<br />
sagt Kathrin Ehrmann, Leiterin<br />
des Familienzentrums.<br />
Die Gruppe soll sich auf einen<br />
Buchtitel verständigen.<br />
Die Teilnehmer kaufen das<br />
Buch und lesen es daheim,<br />
um es dann im Literaturkreis<br />
gemeinsam zu besprechen.<br />
Die Treffen sollen zunächst<br />
bis November stattfinden,<br />
„danach wollen wir entscheiden,<br />
wie und ob es weitergehen<br />
soll“, sagt Ehrmann. Sie<br />
hofft, dass sich Teilnehmer<br />
finden, die Spaß daran haben,<br />
anderen ihre Lieblingswerke<br />
vorzustellen und mit ihnen<br />
darüber zu diskutieren. Besondere<br />
Genres sollen nicht<br />
vorgegeben werden, ob es auf<br />
Krimis, Belletristik, Biografien<br />
oder Sachbücher hinausläuft,<br />
werde sich von ganz<br />
alleine herauskristallisieren.<br />
Anmeldungen sind nicht<br />
erforderlich. Die Literaturkreistermine<br />
sowie die ausgewählten<br />
Bücher werden auf<br />
der Homepage der Gemeinde<br />
Weilrod veröffentlicht.<br />
Roder Dorfest am<br />
21. <strong>Juli</strong> im Weilpark<br />
Rod an der Weil. Das Roder<br />
Dorffest findet in diesem<br />
Jahr am Samstag, 21. <strong>Juli</strong>, 15<br />
Uhr im Weilpark statt. Auf<br />
die Besucher wartet wie immer<br />
ein buntes Programm.<br />
Für Unterhaltung, Speis und<br />
Trank ist reichlich gesorgt.
8 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Christoph<br />
Meckel<br />
Weiltalsonntag: Besucherrekord<br />
zum „15.“ nicht ausgeschlossen<br />
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Weilrod. Am 5. <strong>August</strong> gehört<br />
das Weiltal all jenen, die<br />
zwar Räder haben, aber keinen<br />
Auspuff: Wie in den vergangenen<br />
Jahren findet dann<br />
wieder der Autofreie Weiltal-<br />
Sonntag statt, der 15. in Folge.<br />
Es gilt also, ein kleines Jubiläum<br />
zu feiern. Die Gemeinde<br />
Weilrod, aber auch die<br />
Nachbarn entlang der Weil<br />
abwärts bis nach Weilburg<br />
hoffen diesmal auf besonders<br />
viele Besucher und natürlich<br />
auf gutes Wetter. Die Hoffnung<br />
auf einen neuen Besucherrekord<br />
gründet sich auch<br />
darauf, dass immer mehr<br />
Elektrofahrräder unterwegs<br />
sind und sich deshalb auch<br />
ungeübtere Radler, die bisher<br />
den Rückweg von Weilburg<br />
nach Weilrod gescheut haben,<br />
auf die Strecke machen.<br />
Die Sperrung der Weilstraße<br />
beginnt in Rod a.d. Weil nach<br />
der Einmündung der K 754<br />
Richtung Cratzenbach und<br />
endet in Weilburg. In der<br />
Zeit von 9 bis 17 Uhr ist die<br />
L 3025 auf diesem Abschnitt<br />
für den gesamten motorisierten<br />
Verkehr gesperrt. Wanderer,<br />
Radfahrer und Skater<br />
können sich nach Herzenslust<br />
vergnügen. Verhungern<br />
Foto: as<br />
und verdursten muss auch in<br />
diesem Jahr niemand, viele<br />
Vereine und Gaststätten in<br />
den Ortsteilen entlang der<br />
Strecke sowie auf dem Rewe-<br />
Parkplatz in Rod a. d. Weil<br />
wollen wieder zum Gelingen<br />
der Veranstaltung beitragen,<br />
mit Marschverpflegung, aber<br />
auch mit Informationen rund<br />
um die Themen Gesundheit,<br />
Sicherheit und Freizeit auf<br />
zwei Rädern beitragen.<br />
Der Weiltalsonntag ist ein<br />
Fest für Freizeitsportler und<br />
Familien mit vielen Einkehrmöglichkeiten<br />
und Unterhaltung<br />
an der Strecke.<br />
Auszug aus dem Programm<br />
in Weilrod: Ortsdurchfahrt<br />
Rod: Bauernfrühstück<br />
(Feuerwehr), Bücher übers<br />
Weiltal (Geschichtsverein),<br />
Käse (Partnerschaftsverein);<br />
Rewe-Parkplatz: Spiele<br />
(Kultur- und Förderkreis<br />
Altweilnau), Fahrradservice<br />
(Fahrrad Becker), Rauschsimulationsbrille<br />
(Guttempler),<br />
Unfallprävention (Polizei),<br />
Blutdruckmessung<br />
(Diakonie), Pizza (Frisch<br />
auf Emmershausen), Speisen,<br />
Getränke (SV Winden),<br />
Kaffee und Kuchen (Verein<br />
Jugendförderung). (as)
Mauloff war im 12. Jahrhundert Teil<br />
der Besitzungen des Klosters Walsdorf<br />
Gregor Maier geht auf der Suche nach der Ersterwähnung von Mauloff bis ins Jahr 1156 zurück<br />
Mauloff. In der letzten<br />
Folge dieser Serie, als es<br />
um Cratzenbach ging, haben<br />
wir schon gesehen, wie<br />
wichtig im Hochmittelalter<br />
die großen Klöster gewesen<br />
sind: Sie verfügten nicht nur<br />
über Besitz hier im Taunus,<br />
sondern hatten auch gut<br />
funktionierende Schreibstuben,<br />
weshalb sich eine Reihe<br />
von Ersterwähnungen in<br />
Klosterarchiven finden. Für<br />
Cratzenbach war es das Altmünster-Kloster<br />
in Mainz;<br />
für Mauloff lernen wir das<br />
Benediktinerkloster zu Walsdorf<br />
kennen. Wer auf der B 8<br />
von Königstein in Richtung<br />
Limburg fährt, dem fällt linkerhand<br />
die eindrucksvolle<br />
Fachwerk-Skyline des Dorfes<br />
Walsdorf ins Auge. Von<br />
einem Kloster indes ist nichts<br />
mehr zu sehen – schon seit<br />
über 300 Jahren nicht mehr.<br />
Es war im 12. Jahrhundert als<br />
Männerkloster gegründet,<br />
später in ein Frauenkloster<br />
und infolge der Reformation<br />
in ein Damenstift umgewandelt<br />
worden. Dennoch hatte<br />
es im Dreißigjährigen Krieg<br />
schwer zu leiden, verfiel –<br />
und nach einem Brand in den<br />
1690er Jahren wurde das einstige<br />
Klostergelände als Bauland<br />
zur Verfügung gestellt,<br />
so dass es komplett aus dem<br />
Ortsbild verschwand.<br />
Dieses traurige Ende allerdings<br />
war noch in weiter<br />
Ferne, als um die Mitte des<br />
12. Jahrhunderts Gottfried<br />
von Beselich, ein frommer<br />
und eifriger Priester, durch<br />
seine Predigten die Einwohner<br />
des Dorfes Walsdorf<br />
davon überzeugte, Land für<br />
die Gründung eines Klosters<br />
bereitzustellen. So berichtet<br />
Der Walsdorfer „Hutturm" ist heute das letzte noch sichtbare<br />
Überbleibsel aus der Zeit des dortigen Klosters, dem 1156 Mauloff<br />
gehörte.<br />
Foto: Wikipedia/Frank Winkelmann.<br />
es die Urkunde, um die es<br />
hier für Mauloff geht, und die<br />
heute im Hessischen Hauptstaatsarchiv<br />
verwahrt wird.<br />
Weiter wird berichtet, wie<br />
das Kloster gegründet und<br />
dem Domstift zu Mainz unterstellt<br />
wurde, und wie sich<br />
die Verehrung des Volkes für<br />
die Arbeit der Mönche in<br />
Schenkungen und Stiftungen<br />
niederschlug, die bald auch<br />
durch Käufe vermehrt werden<br />
konnten. Jetzt, nach einigen<br />
Jahren, war es an der<br />
Zeit, sich diesen Klosterbesitz<br />
ordentlich, schwarz auf<br />
weiß, bestätigen zu lassen.<br />
Dazu begaben sich die<br />
Mönche 1156 nach Mainz an<br />
den Hof des Erzbischofs Arnold<br />
von Seelenhofen. Friedrich<br />
Barbarossa, seit 1152<br />
römisch-deutscher König,<br />
hatte kurz nach seiner Wahl<br />
den Mainzer Erzbischof gestürzt<br />
und statt dessen seinen<br />
engen Vertrauten Arnold auf<br />
den Erzbischofsstuhl gesetzt.<br />
Erzbischof Arnold kam der<br />
Bitte der Walsdorfer Delegation<br />
umso lieber nach, als<br />
er damit nicht nur dem Kloster<br />
dessen Besitz bestätigte,<br />
sondern zugleich auch sich<br />
selbst die Herrschaft über<br />
das Kloster. Das geschah vor<br />
großem Gefolge: 29 hohe<br />
Herren werden als Zeugen<br />
der Bestätigung angeführt –<br />
hochrangige Geistliche wie<br />
der Mainzer Dompropst und<br />
gleich vier Äbte ebenso wie<br />
Adelige vom Grafen bis hinunter<br />
zum Ortsadel.<br />
Der Besitz, den sich das Kloster<br />
Walsdorf vom Mainzer<br />
Erzbischof bestätigen ließ,<br />
umfasste drei Positionen:<br />
zehn Hufen in der Erbacher<br />
Mark, die das Dorf Würges<br />
dem Kloster geschenkt hatte,<br />
vier Hufen in Steinfischbach<br />
und 30 Hufen in Mauloff.<br />
Eine Hufe ist ein schwer zu<br />
fassendes Flächenmaß, das<br />
sich am ehesten mit einer<br />
„Hofstelle“ umschreiben<br />
lässt – also der Fläche Land,<br />
die zu einem Bauernhof<br />
gehört. Bei den Gütern in<br />
Steinfischbach und Mauloff<br />
heißt es, sie seien „durch<br />
Kauf oder Schenkung“ in den<br />
Klosterbesitz gekommen.<br />
Wer die Orte an das Kloster<br />
geschenkt oder verkauft hat,<br />
bleibt offen. Allerdings liegt<br />
9<br />
die Vermutung nahe, dass<br />
die Herren von Hattstein ihre<br />
Finger im Spiel hatten. Jedenfalls<br />
gehört ein Guntram<br />
von Hattstein zu den Zeugen<br />
der Urkunde – und Mauloff<br />
liegt zwar nicht gerade zu<br />
Füßen, aber doch nahe der<br />
Burg Hattstein. Ein Zeuge ist<br />
„Heinrich von Reichenbach“,<br />
der auch etwas mit dem Klosterbesitz<br />
in Mauloff und<br />
Steinfischbach zu tun haben<br />
könnte.<br />
Die Walsdorfer Bestätigungsurkunde<br />
von 1156 ist nicht<br />
nur für Mauloff wichtig.<br />
Auch die Namen Hattstein,<br />
Beselich, Steinfischbach und<br />
Reichenbach werden in diesem<br />
Dokument erstmals erwähnt.<br />
Vor allem mit Blick<br />
auf die Hattsteiner ist die Urkunde<br />
von 1156 ein wichtiges<br />
Dokument für die Regionalgeschichte<br />
des Taunus. Wie<br />
so oft, steht auch die Walsdorfer<br />
Bestätigungsurkunde<br />
von 1156 ziemlich isoliert da.<br />
Es vergehen über 200 Jahre,<br />
bis der Name Mauloff das<br />
nächste Mal in einer Urkunde<br />
auftaucht – dann im Besitz<br />
der Grafen von Diez bzw.<br />
der Herren von Kronberg.<br />
Wann und weshalb das Kloster<br />
Walsdorf seinen Besitz<br />
im Taunus abgestoßen oder<br />
verloren hat, ist nicht geklärt.<br />
Auch wenn eine Hufe im<br />
Taunus kaum Ertrag gebracht<br />
haben mag – dass zumindest<br />
nominell die Walsdorfer Einkünfte<br />
zu zwei Dritteln aus<br />
Mauloff kamen, ist doch beachtlich.<br />
So dürfen die Mauloffer<br />
die Gewissheit haben,<br />
dass sie den Grundstein für<br />
fast 500 Jahre kultureller und<br />
religiöser Blüte im Kloster<br />
Walsdorf gelegt haben. (gm)
10 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Mit 50 gehört man noch nicht zum „alten<br />
Eisen“, das gilt auch für Feuerwehrautos<br />
Katastrophenschutzübung mit dem ältesten und dem jüngsten <strong>Weilroder</strong> Einsatzfahrzeug<br />
Rod an der Weil. Feuerwehrautos<br />
sind teuer und<br />
müssen deshalb lange halten,<br />
so um die 25 Jahre. Beim<br />
Wasserwerfer der Emmershäuser<br />
Feuerwehr gilt die<br />
Faustregel, dass er ein Viertel<br />
Jahrhundert halten muss,<br />
nicht so ganz. Er, der bevor er<br />
rot wurde, grün war, weil er<br />
bei der Polizei als Demonstrantenschreck<br />
tätig war, war<br />
nämlich gar nicht so teuer,<br />
weil er ja gebraucht war, als<br />
ihn die Wehr Emmershausen<br />
1985 übernommen hat. Er hat<br />
aber auch länger als 25 Jahre<br />
gehalten und feiert in diesem<br />
Jahr 50. Geburtstag, was ihn<br />
zu einem der ältesten, noch<br />
einsatzbereiten Feuerwehrautos<br />
im Landkreis und gewissermaßen<br />
zum „Alt-68er“<br />
macht, denn 1968 steht in seiner<br />
Geburtsurkunde.<br />
Zum „alten Eisen“ gehört er<br />
aber immer noch nicht, auch<br />
wenn das in ihm verbaute<br />
Metall durchaus alt ist.<br />
Dass er immer noch seinen<br />
Mann steht, beweist er stets<br />
dann, wenn bei Bränden<br />
in Weilrod, aber auch bei<br />
Übungen der heimischen<br />
Wehr, Wasser gebraucht<br />
wird, sehr viel Wasser. Er<br />
rollt dann mit 4000 Litern an<br />
Bord zum Einsatzort, während<br />
seine jüngeren Nachfolger<br />
gerade einmal 3000 Liter<br />
dabei haben, sich aber auch<br />
schon GTLF, also Großtanklöschfahrzeug,<br />
nennen dürfen.<br />
Das gerade erst in Hasselbach<br />
eingestellte, auch dem<br />
Katastrophenschutz dienende<br />
Auto bringt gerade einmal<br />
1200 Liter mit.<br />
Kürzlich trafen sich der Oldie<br />
und der Newcomer erstmals<br />
Alt und Jung Auge in Auge: Dass der Wasserwerfer der Emmershäuser Feuerwehr trotz seiner 50<br />
Lebensjahre noch nicht zum alten Eisen gehört, bewies er bei einer Katastrophenschutzübung, zu der<br />
auch das jüngste Auto der <strong>Weilroder</strong> Feuerwehr sein Debüt gab.<br />
Foto: as.<br />
persönlich. Da war dann zu<br />
sehen, was sich in fünf Jahrzehnten<br />
Feuerlöschtechnik<br />
geändert hat. Der alte Wasserwerfer<br />
ist mit seinen 11,2<br />
Tonnen Gesamtgewicht gewiss<br />
nicht von schmächtiger<br />
Statur, doch das neue „LF10<br />
KatS“ ist noch eine Nummer<br />
größer. Dafür aber auch leiser.<br />
Während die mächtige,<br />
einem Schiffsdiesel ähnliche<br />
Maschine des Wasserwerfers<br />
bei Bergauffahrt akustisch<br />
schon etwas angestrengt<br />
wirkt, könnte man das neue<br />
LF10 fast mit einer Nähmaschine<br />
verwechseln, so<br />
flüsterleise, nimmt allradgetrieben<br />
dank 231 PS jede Anhöhe.<br />
Man hört das Auto<br />
kaum, da ist es auch schon<br />
da.<br />
Jedoch auch bei Feuerwehrautos<br />
liegt die Kraft bisweilen<br />
in der Ruhe. Der Oldie mit<br />
seinem Wasserbauch stand<br />
bei dem Übungseinsatz gewissermaßen<br />
im Zentrum<br />
der Bemühungen, gegen die<br />
imaginäre Feuersbrunst anzuspritzen,<br />
indem er das Roder<br />
GTLF mit Löschwasser<br />
fütterte. Außerdem wurde er<br />
seinem Namen gerecht und<br />
warf auch selbst mit Wasser,<br />
standesgemäß durch das auf<br />
dem Dach montierte Wenderohr,<br />
während Feuerwehrmann<br />
Karsten Kleinschmidt<br />
oben aus der Luke guckte<br />
wie ein U-Boot-Kommandant,<br />
der nachschaut, wie<br />
weit es noch bis zum Hafen<br />
ist. Derweil musste sich das<br />
funkelnagelneue LF 10 eher<br />
bescheiden im Hintergrund<br />
halten und Wasser von einer<br />
Richtung Dorf gelegenen<br />
Zisterne heranpumpen.<br />
So hatte dann jeder seine Aufgabe.<br />
Und der Beweis, dass<br />
Alt und Jung gut miteinander<br />
klar kommen können, wenn<br />
nur jeder sich seiner Fähigkeiten<br />
besinnt, war zweifellos<br />
erbracht.<br />
Nicht nur beim Fahren,<br />
auch in der Bedienung liegen<br />
zwischen dem Generationen<br />
Welten. Hier der<br />
spartanisch eingerichtete<br />
Maschinistenplatz mit dem<br />
spindeldürren Lenkrad, dort<br />
das mit modernster Technik<br />
vollgestopfte Cockpit des<br />
LF 10. Wer den Oldie lenkt<br />
und ein Smartphone besitzt,<br />
hat mehr Elektronik in der<br />
Tasche als im ganzen Auto.<br />
94000 Kilometer hat der Alte<br />
bereits oder auch erst auf<br />
dem Buckel, 1880 pro Jahr.<br />
Der neue, gerade drei Wochen<br />
im Dienst, hat schon<br />
600 km „drauf “.<br />
Jürgen Mühle, Leiter des<br />
Katastrophenschutzzugs<br />
Weilrod, bei dem das neue<br />
Auto Dienst tut, hatte eine<br />
Waldbrandübung oberhalb<br />
von Rod an der Weil angesetzt<br />
und gemeinsam mit den<br />
Wehrführern von Rod und<br />
Cratzenbach, Mario Binz<br />
und Björn Veidt, die Regie<br />
geführt.<br />
Wo Rauch ist, ist für gewöhnlich<br />
auch Feuer, doch hinterm<br />
Bornwiesenhof oberhalb<br />
von Rod, wo die Übung<br />
stattfand, war nicht einmal<br />
Rauch, den mussten sich die<br />
Brandschützer denken. „Wir<br />
können schließlich nicht den<br />
Wald abfackeln, um ihn dann<br />
zu löschen, etwas Phantasie<br />
müssen die Jungs schon haben“,<br />
lachte Mühle. (as)
Dorftreff im Weilpark schafft eine immer<br />
breitere Basis für die Dorfgemeinschaft<br />
Angebot der Dorfgemeinschaft, an jedem ersten Freitag im Monat zusammenzukommen, wird angenommen<br />
Rod an der Weil. „Hier<br />
trifft man auch Neubürger“,<br />
sagte Ingolf Müller. Der Roder<br />
fühlte sich beim 1. Dorftreff<br />
in seinem Ortsteil ausgespochen<br />
wohl und hofft, dass<br />
sich die zwanglosen Treffen<br />
weiter herumsprechen werden,<br />
damit es beim nächsten<br />
Mal „noch voller“ wird. Reimund<br />
Moses von der Dorferneuerungsgruppe<br />
zeigte sich<br />
mit dem Besuch – zeitweise<br />
waren 40 Menschen im Weilpark<br />
– sehr zufrieden. Positiv<br />
sei, dass sich alle Altersgruppen<br />
angesprochen gefühlt<br />
haben: „Alt, jung, ganz jung<br />
– alles da – prima, so kann’s<br />
bleiben, damit in Rod etwas<br />
passiert“, sagte Moses. Auch<br />
Ortsvorsteher Klaus Fuchs<br />
In ungezwungener Stimmung feierten die Roder bis in den Abend<br />
hinein beim Dorftreff im Weilpark<br />
Foto: as.<br />
freute sich, dass die Idee,<br />
im Ortsteil analog zu den<br />
Treffen an den vier Adventswochenenden<br />
nun auch im<br />
Sommer den Bürgern die<br />
Gelegenheit zur zwanglosen<br />
Kommunikation zu geben,<br />
offenbar gezündet hat. Gezündet<br />
hat auch der von<br />
Fuchs bereits lange vor dem<br />
offiziellen Beginn angeheizte<br />
Holzkohlegrill. Früh zur<br />
Stelle war auch Karl-Heinz<br />
Veidt, der die Biertischgarnituren<br />
angeliefert und aufgestellt<br />
hat. Allerdings hätte<br />
Veidt gerne noch mehr gemacht:<br />
„Eigentlich hatten<br />
11<br />
wir gehofft, den Brunnen<br />
endlich in Betrieb zu nehmen.<br />
Leider konnte bis jetzt<br />
aber das Problem mit der<br />
Ableitung des Wassers noch<br />
nicht gelöst werden.“<br />
Das Wetter beim 1. Roder<br />
Dorftreff in diesem Jahr, dem<br />
künftig weitere an jeden ersten<br />
Freitag im Monat folgen<br />
sollen, war prächtig. Später,<br />
als es dann doch etwas kühler<br />
wurde, rückte man im<br />
neuen Pavillon zusammen<br />
und war plötzlich ganz froh,<br />
dass er etwas klein geraten<br />
ist: „Eng ist gemütlich“, sagte<br />
Susanne Breier, die mit Ehemann<br />
Gunnar gekommen<br />
war: „Das ist halt echte Dorfgemeinschaft<br />
wenn man zusammenrückt.“<br />
(as)<br />
Jugendfeuerwehrleute aus drei Ortsteilen<br />
kämpften wieder um den Weilrodpokal<br />
Der Sieg ging einmal mehr an das Team Oberlauken/Niederlauken 1 - Anspruchsvolle Aufgaben waren zu lösen<br />
Oberlauken. Mal wieder<br />
Ober-/Niederlauken I: Beim<br />
Weilrodpokal der <strong>Weilroder</strong><br />
Jugendfeuerwehren in Oberlauken<br />
erwies sich die Truppe<br />
einmal mehr als das Maß<br />
der Dinge. Mit 1413 Punkten<br />
gewannen die Nachwuchsfeuerlöscher<br />
den Wanderpokal,<br />
zum sechsten Mal.<br />
Mit Abstand (1377,8 Punkte)<br />
folgte Ober-/Niederlauken<br />
II auf dem Silberrang, um<br />
Haaresbreite vor Hasselbach<br />
I mit 1377 Punkten. Es folgten<br />
auf den Plätzen Riedelbach I<br />
(1368), Hasselbach II (1357)<br />
und Riedelbach II (1353).<br />
Sechs Sechserteams waren<br />
angetreten, jedoch nur aus<br />
drei Jugendfeuerwehren,<br />
die alle zwei Mannschaften<br />
Beim Überwinden der Leiterwand<br />
war die Schrittfolge genau<br />
vorgegeben. Foto: as<br />
geschickt hatten. Gemeindejugendwart<br />
Benni Grün ist<br />
zufrieden: „Natürlich haben<br />
wir mehr Jugendwehren, darunter<br />
auch die ganz neue in<br />
Mauloff/Finsternthal. Aber<br />
die sind noch nicht soweit.<br />
In Emmershausen reicht es<br />
derzeit nicht für eine Mannschaft<br />
und in Gemünden<br />
sind gerade erst die Minis in<br />
die Jugendwehr gekommen.“<br />
Etwas Grundverständnis fürs<br />
Feuerlöschen sollte beim<br />
Weilrodpokal schon vorhanden<br />
sein, denn die Aufgaben<br />
sind, so Grün, anspruchsvoll.<br />
Schließlich könne man<br />
sich damit ja auch für den<br />
Kreis-, Landes- und Bundesentscheid<br />
qualifizieren. Bis<br />
in den Hessenentscheid haben<br />
es Ober-/Niederlauken<br />
schon zweimal geschafft.<br />
Zwei Komplexe standen an –<br />
ein Staffellauf über 400 Meter,<br />
bei dem es mehrere feuerwehrspezifische<br />
Aufgaben zu<br />
erledigen galt und eine Angriffsübung,<br />
bei der auch die<br />
Befehlskette und die Kommandos<br />
passen mussten. Jedes<br />
Team bestand aus einem<br />
jeweils zweiköpfigen Angriffstrupp<br />
und einem Wassertrupp,<br />
einem Staffelführer<br />
und einem Maschinisten.<br />
Wenn einer in der Aufregung<br />
das Kommando „Wasser<br />
halt“ vergaß, gab’s Punktabzug.<br />
Auch die Schrittfolge<br />
beim Überwinden der Leiterwand<br />
war exakt vorgegeben<br />
und die vier wichtigsten<br />
Feuerwehrknoten sollte<br />
auch jeder drauf haben. Bei<br />
der Angriffsübung mussten<br />
Hydrant, Tragkraftspritze,<br />
Verteiler und Angriffsrohr<br />
mit C-Schläuchen verbunden<br />
werden. Natürlich auf<br />
Zeit. (as)
12 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Veranstaltungskalender<br />
Veranstaltungen im <strong>Juli</strong><br />
1.7.18<br />
19:30 Uhr<br />
2.7.18<br />
15:00 Uhr<br />
3.7.18<br />
10:00 Uhr<br />
4.7.18<br />
10:00 Uhr<br />
4.7.18<br />
15:30 Uhr<br />
5.7.18<br />
10:30 Uhr<br />
5.7.18<br />
14:00 Uhr<br />
10.7.18<br />
10:00 Uhr<br />
10.7.18<br />
15:00 Uhr<br />
11.7.18<br />
10:00 Uhr<br />
12.7.18<br />
10:30 Uhr<br />
14.7.18<br />
14:00 Uhr<br />
14.7.18<br />
17:00 Uhr<br />
17.7.18<br />
17.7.18<br />
10:00 Uhr<br />
17.7.18<br />
19:00 Uhr<br />
18.7.18<br />
10:00 Uhr<br />
18.7.18<br />
15:30 Uhr<br />
19.7.18<br />
10:30 Uhr<br />
21.7.18<br />
15:00 Uhr<br />
21.07.<strong>2018</strong><br />
19:00 Uhr<br />
22.07.<strong>2018</strong><br />
LIVE - Megan O'Neill<br />
Landgasthof Zur Linde, SG Niederlauken<br />
Erzähl-Kaffee<br />
DGH Niederlauken, Seniorenbeirat<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Handarbeiten im Kaffee<br />
Senioren-Park, Carpe Diem, Seniorenbeirat<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Seniorensprechstunde Novasmobil<br />
Rathaus Gemeinde Weilrod, Novas Mobil<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Spielenachmittag Senioren<br />
EspaBar - Neuweilnau, Seniorenbeirat<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Grillfest FFW Finsternthal<br />
FFW Finsternthal<br />
Pizzafest Oberlauken<br />
Backhaus Oberlauken, SG Blau Weiß Oberlauken<br />
Senioren Wanderung<br />
Seniorenbeirat<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
IKEK - AG Freizeit & Tourismus<br />
EspaBar - Neuweilnau<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Handarbeiten im Kaffee<br />
Senioren-Park, Carpe Diem, Seniorenbeirat<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Dorffest im Weilpark<br />
Vereinsring in Kooperation<br />
mit der Dorfentwicklungsgruppe Rod<br />
Dorffest Niederlauken<br />
FFW Niederlauken<br />
Dorffest Niederlauken<br />
FFW Niederlauken<br />
24.7.18<br />
10:00 Uhr<br />
24.7.18<br />
15:00 Uhr<br />
25.7.18<br />
10:00 Uhr<br />
26.7.18<br />
10:30 Uhr<br />
30.07.<strong>2018</strong> -<br />
03.08.<strong>2018</strong><br />
31.7.18<br />
31.7.18<br />
10:00 Uhr<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Spielenachmittag Senioren<br />
EspaBar - Neuweilnau, Seniorenbeirat<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Ferienspiele „JUZ Open Air“ für Jugendliche<br />
zwischen 14 und 22 Jahren in Weilrod<br />
Festplatz Rod a.d. Weil, Gemeinde Weilrod<br />
Seniorenausflug <strong>2018</strong><br />
Gemeinde Weilrod<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Veranstaltungen im august<br />
1.8.18<br />
10:00 Uhr<br />
1.8.18<br />
15:30 Uhr<br />
2.8.18<br />
10:30 Uhr<br />
5.8.18<br />
6.8.18<br />
15:00 Uhr<br />
7.8.18<br />
10:00 Uhr<br />
8.8.18<br />
10:00<br />
9.8.18<br />
10:30 Uhr<br />
9.8.18<br />
14:00 Uhr<br />
11.8.18<br />
14:30 Uhr<br />
14.8.18<br />
14.8.18<br />
10:00 Uhr<br />
14.8.18<br />
15:00 Uhr<br />
15.8.18<br />
10:00 Uhr<br />
15.8.18<br />
15:30 Uhr<br />
16.8.18<br />
10:30 Uhr<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Handarbeiten im Kaffee<br />
Senioren-Park, Carpe Diem, Seniorenbeirat<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Autofreier Weiltalsonntag<br />
Weilrod<br />
Erzähl-Kaffee<br />
DGH Niederlauken, Seniorenbeirat<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Seniorensprechstunde Novasmobil<br />
DGH Emmershausen, Novas Mobil<br />
Backesfest Gemünden<br />
DGH Gemünden, Landfrauen Gemünden<br />
Seniorenfahrt zu Landesgartenschau<br />
Bad Schwalbach, Seniorenbeirat<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
Spielenachmittag Senioren<br />
EspaBar - Neuweilnau, Seniorenbeirat<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Handarbeiten im Kaffee<br />
Senioren-Park, Carpe Diem, Seniorenbeirat<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat
13<br />
19.8.18<br />
21.8.18<br />
10:00 Uhr<br />
21.8.18<br />
19:00 Uhr<br />
22.8.18<br />
10:00 Uhr<br />
Ausflug FFW und Blau Weiß Oberlauken<br />
Feuerwehrgerätehaus Oberlauken,<br />
FFW Oberlauken & SG Blau Weiß<br />
Seniorengymnastik<br />
DGH Gemünden, Seniorenbeirat<br />
IKEK - AG Freizeit & Tourismus<br />
EspaBar - Neuweilnau, Gemeinde Weilrod<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
<strong>Gazette</strong> gratuliert<br />
geburtstage im<br />
<strong>Juli</strong><br />
Franco Brunati<br />
80. Jahre, 02.07.<br />
Hainstr. 1, Riedelbach<br />
Kurt Mickler<br />
75. Jahre, 03.07.<br />
Am Hain 2, Altweilnau<br />
Peter Unrau<br />
80. Jahre, 08.07.<br />
Usinger Str. 21, Gemünden<br />
Wolfgang Weinstein<br />
70. Jahre, 09.07.<br />
Erbismühler Weg 9,<br />
Altweilnau<br />
Milenko Gajic<br />
70. Jahre, 09.07.<br />
Limburger Str. 25,<br />
Hasselbach<br />
Dieter Hellmann<br />
75. Jahre, 12.07.<br />
Seelenberger Weg 14,<br />
Mauloff<br />
Günter Knoth<br />
75. Jahre, 14.07.<br />
Neugasse 1, Niederlauken<br />
Paul Heinrich Wetzel<br />
80. Jahre, 15.07.<br />
Birkenweg 10,<br />
Rod an der Weil<br />
Wilfrid Hilbig<br />
80. Jahre, 18.07.<br />
Am Sommerberg 39,<br />
Riedelbach<br />
Margareta Nagy<br />
75. Jahre, 18.07.<br />
Langstr. 46 A, Riedelbach<br />
Irene Holl<br />
90. Jahre, 19.07.<br />
Am Womberg 6,<br />
Cratzenbach<br />
Helmut Höser<br />
80. Jahre, 25.07.<br />
Langstr. 55, Riedelbach<br />
Joachim Schmitt<br />
70. Jahre, 25.07.<br />
Weilburger Str. 29,<br />
Emmershausen<br />
Erhard Gundermann<br />
80. Jahre, 30.07.<br />
Haingärtenstr. 28,<br />
Hasselbach<br />
Gertrud Stöckl<br />
70. Jahre, 31.07.<br />
Bornwiesenstr. 7, Altweilnau<br />
geburtstage im<br />
<strong>August</strong><br />
Walter Hormann<br />
85. Jahre, 01.08.<br />
Hirtenhainer Str. 9,<br />
Gemünden<br />
Gisela Seel<br />
80. Jahre, 01.08.<br />
Vor der Stadtmauer 3,<br />
Altweilnau<br />
Siegfried Meinke<br />
75. Jahre, 16.08.<br />
Langstr. 21, Riedelbach<br />
23.8.18<br />
10:30 Uhr<br />
24.08.<strong>2018</strong> -<br />
26.08.<strong>2018</strong><br />
28.8.18<br />
15:00 Uhr<br />
29.8.18<br />
10:00 Uhr<br />
Christa Ptak<br />
70. Jahre, 16.08.<br />
Heidestr. 12, Riedelbach<br />
Seniorengymnastik<br />
Felsenkeller Rod an der Weil, Seniorenbeirat<br />
Kerb Oberlauken<br />
Feuerwehrgerätehaus Oberlauken,<br />
FFW Oberlauken<br />
Spielenachmittag Senioren<br />
EspaBar - Neuweilnau, Seniorenbeirat<br />
Senioren Nordic-Walking<br />
Seniorenbeirat Weilrod<br />
Siegfried Maurer<br />
90. Jahre, 21.08.<br />
Bornberger Hof 1, Riedelbach<br />
Günter Maurer<br />
80. Jahre, 23.08.<br />
Lindenstr. 3, Emmershausen<br />
Eduard Schmidt<br />
70. Jahre, 26.08.<br />
Heidestr. 4 B, Riedelbach<br />
Gertrud Höser<br />
80. Jahre, 27.08.<br />
Herrnacker 5, Neuweilnau<br />
Termine Sondermüllabholung<br />
Mittwoch, 15.08.<strong>2018</strong><br />
Neuweilnau, Parkstraße<br />
Hasselbach, Festplatz<br />
Rod an der Weil, Festplatz<br />
Gemünden, Kindergarten<br />
Emmershausen, Gemündener Straße<br />
Mittwoch, 22.08.<strong>2018</strong><br />
Altweilnau, Sportlerheim<br />
Oberlauken, Ortsmitte<br />
Niederlauken, unterhalb des Festplatzes<br />
Samstag, 01.09.<strong>2018</strong><br />
Riedelbach, In den Ensterwiesen<br />
Derviša Brdar<br />
75. Jahre, 28.08.<br />
Am Altenhof 4, Oberlauken<br />
Josepha Maurer<br />
80. Jahre, 29.08.<br />
Feldbergstr. 20, Hasselbach<br />
Otto Friedrich<br />
70. Jahre, 31.08.<br />
Langstr. 77, Riedelbach<br />
eheJubiläum im<br />
<strong>August</strong><br />
Ilse und Hans Weber,<br />
Diamant Hochzeit, 13.08.<br />
Usinger Str. 6,<br />
Gemünden<br />
11.30 – 12.30 Uhr<br />
13.00 – 14.00 Uhr<br />
14.30 – 15.30 Uhr<br />
16.00 – 16.30 Uhr<br />
17.00 – 17.30 Uhr<br />
09.00 – 09.30 Uhr<br />
10.00 – 11.00 Uhr<br />
11.30 – 12.30 Uhr<br />
08.00 – 09.00 Uhr
14 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Das „Land der schwarzen Berge“ bot<br />
Senioren aufregende Ein- und Ausblicke<br />
33 ältere <strong>Weilroder</strong> waren auf Bildungs-, Kutur- und Erholungstour nach Montenegro und Albanien<br />
Weilrod. 33 Senioren aus<br />
Weilrod und Umgebung haben<br />
an der vom Seniorenbeirat<br />
organisierten Reise nach<br />
Montenegro, einem Land,<br />
das nicht zu den typischen<br />
Touristen-Zielen gehört, mit<br />
viel Kultur, Geschichte und<br />
Natur im Mai teilgenommen.<br />
Gleich nach der Ankunft in<br />
Dubrovnik ging es mit dem<br />
Bus in einer dreistündigen<br />
Fahrt weiter nach Bar zum<br />
Hotel Princess, dem Ausgangspunkt<br />
für Ausflüge zu<br />
verschiedenen Kulturdenkmälern,<br />
Städten, Stränden,<br />
aber auch in die einzigartige<br />
Natur von Montenegro, dem<br />
„Land der schwarzen Berge“.<br />
Am zweiten Tag ging es an<br />
die Adriaküste und ins Landesinnere<br />
zu altertümlichen<br />
Städten wie Cetinje mit dem<br />
Schloss, in dem König Nikola<br />
residiert hat. Nachmittags besuchten<br />
die <strong>Weilroder</strong> nach<br />
abenteuerlicher Fahrt über<br />
Serpentinen Kotor am südlichsten<br />
Fjord Europas. Die<br />
Rückfahrt zum Hotel führte<br />
nach Budva, einer der ältesten<br />
Städte an der Adria.<br />
Der dritte Tag war der imposanten<br />
Berglandschaft<br />
Blauer Himmel, blaues Meer, Sonne - die Montenegro-Reise wird den <strong>Weilroder</strong> Senioren noch lange<br />
in Erinnerung bleiben.<br />
Foto: gb.<br />
Zentralmontenegros mit<br />
Kloster Moraca aus dem 13.<br />
Jahrhundert mit seinen einzigartige<br />
Fresken sowie Podgorica,<br />
der Hauptstadt Montenegros,<br />
gewidmet.<br />
Am vierten Tag stand Albanien<br />
mit schönen Landschaften,<br />
Baudenkmälern und Shkoder,<br />
der größten Stadt im<br />
Norden, auf dem Reiseplan.<br />
Von der Festung Rozafa aus<br />
hatte man einen herrlichen<br />
Blick auf die Berge. Das Picknick<br />
am Meer musste wegen<br />
Regens auf die Terrasse eines<br />
Lokals verlegt werden.<br />
Das Ziel des fünften Tages<br />
war die Altstadt von Bar, ein<br />
Spaziergang zurück ins Mittelalter.<br />
Nach dem Besuch<br />
von Ulcinj, einem für seinen<br />
berüchtigten Sklavenmarkt<br />
berühmte Küstenstadt, war<br />
Gelegenheit zu einem erfrischenden<br />
Bad im Mittelmeer.<br />
Der sechste Tag führte die<br />
Gruppe aus Weilrod ins Kloster<br />
Ostrog in Zentralmontenegro.<br />
Wie ein Vogelnest ist<br />
es in die Felsen gebaut, ein<br />
imposanter Sakralbau, den<br />
die Orthodoxen Christen als<br />
Heiligtum verehren. Der Tag<br />
endete mit einer Bootsfahrt<br />
auf dem Skutarisee, dem<br />
größten See des Balkans in<br />
beeindruckender Natur.<br />
Marion Wiegand<br />
Ambulante Krankenpflege<br />
Tag 7 stand zur freien Verfügung.<br />
Einige besuchten den<br />
Gemüse- und Obstmarkt, andere<br />
badeten im Swimmingpool<br />
oder im Meer.<br />
Am letzten Tag konnten die<br />
Weiroder auf der Fahrt zum<br />
Flughafen nach Dubrovnik<br />
die Gründlichkeit der Grenzpolizei<br />
von Montenegro und<br />
Kroatien erleben, die ihre<br />
Geduld etwas auf die Probe<br />
stellte. Eine Entschädigung<br />
dafür war aber noch ein<br />
wunderschöner Spaziergang<br />
durch die Altstadt von Dubrovnik,<br />
bevor das Flugzeug<br />
alle wieder heil zurück nach<br />
Frankfurt gebracht hat. (gb)<br />
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15<br />
Wüstenbussard „Ezio“ hat bei den<br />
„Zapfenkickern“ Landeerlaubnis<br />
Besuch der Falknerin Viola Sode im Waldkindergarten<br />
Weilrod. Die Kinder vom Darauf folgte eine Flugshoweinlage,<br />
Waldkindergarten „Zapfenkicker“<br />
bei der „Ezio“ zeigen<br />
hatten gefiederten konnte, wie vertraut er mit<br />
Besuch: Die Cratzenbacher seiner Besitzerin ist. Er flog<br />
Jungfalknerin Viola Sode in die Wipfel der Bäume, kam<br />
vom Orden Deutscher Falkoniere<br />
war mit „Ezio“, ihrem<br />
aber nach Aufforderung zurück<br />
und es war eine Freude<br />
selbst ausgebildeten Wüstenbussard,<br />
mit anzusehen, wie das Team<br />
in den Waldkin-<br />
„Mensch-Greifvogel“ har-<br />
dergarten gekommen und monierte. Der Höhepunkt<br />
vermittelte den Kindern so<br />
einen engen Kontakt zu dieser<br />
uralten und lautlosen<br />
Form der Jagd. Wüstenbussarde<br />
sind die einzige Greifvogelart,<br />
hatte sich Viola Sode bis<br />
ganz am Ende ihres Besuchs<br />
aufgehoben: Einige mutige<br />
„Zapfenkicker“ durften, mit<br />
einem speziellen Handschuh<br />
die in Gruppen ausgestattet, „Ezio“ einmal<br />
jagt. Sie stehen aufgrund des ganz alleine halten. Der<br />
Washingtoner Artenschutzabkommens<br />
unter strengem<br />
Schutz und erreichen eine<br />
Flügelspannweite von 110 bis<br />
120 cm bei einer Körperlänge<br />
von 55 bis 60 cm und einem<br />
Stolz, der aus den Augen der<br />
Kinder sprach, kannte keine<br />
Grenzen.<br />
Cordelia Hänisch, Erzieherin<br />
bei den „Zapfenkickern“,<br />
hatte den Kontakt zu ihrer<br />
Gewicht von 750 bis 1100 Nachbarin hergestellt und<br />
Gramm. Nach einer kurzen<br />
Vorstellung von „Ezio“, was<br />
das Jagen, die Herkunft der<br />
Wüstenbussarde, das Alter<br />
dankte Viola Sode für diesen<br />
Tag, der den „Zapfenkickern“<br />
sicherlich lange in guter Erinnerung<br />
bleiben wird. Vielleicht<br />
und die Charaktereigenschaften<br />
machen „Ezio“ und<br />
des Vogels betrifft, Viola Sode aber auch mal<br />
durfte jedes Kind „Ezio“ wieder einen „Ausflug“ in<br />
streicheln. Vorsichtig und den Waldkindergarten, der<br />
voller Respekt traute sich fast<br />
jeder, diesen wunderschönen<br />
Greifvogel anzufassen.<br />
demnächst nach Hasselbach<br />
umzieht. Landeerlaubnis haben<br />
sie dort jederzeit. (as)<br />
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Gefiederter Besuch im Waldkindergarten: Die Cratzenbacher<br />
Jungfalknerin Viola Sode war mit ihrem Wüstenbussard „Ezio“<br />
zu den „Zapfenkickern“ gekommen.<br />
Foto: as.<br />
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25<br />
Jahre<br />
Die Schüler der Riedelbacher Max-Ernst-Schule haben die insgesamt<br />
13 Kunstleitpfosten gestaltet, die rund um die Schule im<br />
Dorf verteilt werden.<br />
Foto: sn<br />
Riedelbach. Das Geräusch<br />
eines Presslufthammers tönte<br />
am Mittag durch Riedelbach,<br />
überall war es zu hören. Wolfgang<br />
Rühl vom Bauhof der<br />
Gemeinde Weilrod stemmte<br />
mit schwerem Gerät an dem<br />
er einen speziellen Vorsatz<br />
montiert hatte, Löcher in den<br />
Boden. Doch diese waren<br />
nicht etwa für Verkehrsschilder<br />
oder Pfähle zum Anbinden<br />
frischgepflanzter Bäume<br />
bestimmt, sondern für die so<br />
genannte Kunstleitpfosten<br />
eins besonderen Schulprojektes.<br />
Die Schüler der Riedelbacher<br />
Max-Ernst-Schule hatten<br />
13 solcher bunt gestalteten<br />
Baumpfosten mit sehr viel<br />
Freude und Kreativität fertig<br />
gestellt.<br />
Wie Kunstfachbereichsleiter<br />
Burkhard Weckler erzählte,<br />
seien einige davon vom<br />
Kunstkurs der 5. Klassen<br />
unter Leitung von Sarah<br />
Weichand-Gath, die anderen<br />
von den Zehntklässlern im<br />
Wahlpflichtunterricht Kunst<br />
entstanden. Ob nach Rizzi<br />
oder Haring, mit buntem<br />
Nistkasten und stilisierten<br />
Vögeln versehen, rot-weiß gestreift<br />
oder mit Hanfblättern<br />
bemalt, jeder Pfosten wurde<br />
in Gruppenarbeit außerordentlich<br />
fantasievoll gestaltet.<br />
Die Idee zu der Aktion war<br />
vor etwa einem Jahr im Rahmen<br />
eines Riedelbacher Bürgertreffs<br />
geboren worden.<br />
Zuvor war freilich „mit den<br />
Augen gestohlen worden“.<br />
Die Kunstleitpfosten, die<br />
auf der Landesgartenschau<br />
in Gießen zu sehen waren,<br />
hatten den Teilnehmern des<br />
Treffs so gut gefallen, dass sie<br />
sich so etwas auch für Riedelbach<br />
wünschten.<br />
Der Ortsbeirat stimmte zu<br />
und so wurden Spenden für<br />
die Aktion gesammelt. So<br />
beteiligte sich auch der ehemalige<br />
Leiter der Haupt- und<br />
Realschule Peter Schweikart<br />
sowie Firmeninhaber Lutz<br />
Grünauer an den Kosten.<br />
28 Baumpfähle wurden an<br />
die Kindertagesstätte „Löwenzahn“,<br />
die Grundschule<br />
„Am Sommerberg“ sowie<br />
die Max-Ernst-Schule verteilt.<br />
Die Kindergartenkinder<br />
und die Grundschüler hatten<br />
ihre Pfosten schon vor einer<br />
Weile im Dorf verteilt, jetzt<br />
waren die Haupt- und Realschüler<br />
an der Reihe. (sn)
17<br />
Is(s)t der Schüler gesund, freut<br />
sich der Mann vom Schulamt<br />
Grundschule im Weiltal wurde als gesundheitsfördernde Schule rezertifiziert<br />
Weilrod. Die Grundschule<br />
im Weiltal ist eine „gesundheitsfördernde<br />
Schule“. Das<br />
behaupten sicher auch andere<br />
Schulen von sich, nur die<br />
Roder Grundschule hat es<br />
schriftlich, bereits zum zweiten<br />
Mal. Schon 2013 war sie<br />
vom Staatlichen Schulamt<br />
des Hochtaunus- und des<br />
Wetteraukreises als „gesundheitsfördernde<br />
Schule“ zertifiziert<br />
worden. Jetzt fand<br />
die fünf Jahre gültige Rezertifizierung<br />
statt, zu der vom<br />
Schulamt der für das Gesundheitswesen<br />
an Schulen<br />
zuständige Generalist Dietrich<br />
Lobedank und Fachbereichsleiterin<br />
Alexandra<br />
Riefing im Auftrag des Kultusministeriums<br />
in die Aula<br />
gekommen war. Nicht mit<br />
leeren Händen: Es gab, wohl<br />
auch wegen der Fußballweltmeisterschaft,<br />
aber auch weil<br />
Fußballspielen gesund ist,<br />
einen Sack voller Fußbälle,<br />
einen für Investitionen in<br />
das Thema Gesundheit gedachten<br />
Gutschein über 300<br />
Euro, eine Urkunde und Lob.<br />
Die Grundschule ist damit<br />
eine von nur sechs Schulen<br />
im Schulamtsbezirk, die auf<br />
diese Zertifizierung verweisen<br />
können. Um den Worten<br />
auch Taten folgen zu lassen,<br />
zogen nach dem „offiziellen<br />
Teil“, zu dem auch themenbezogene<br />
Tänze und Vorträge<br />
der Kinder gehörten,<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
mit bunten, selbstgeschnippelten<br />
Gemüsesticks durch<br />
die Reihen der Festgäste, besser<br />
hätte man das Thema „gesunde<br />
Ernährung“ kaum auf<br />
den Teller bringen können.<br />
Lobedank betonte den<br />
hohen Stellenwert der<br />
Schulleiterin Claudia Baumann bekommt von Schulamtsvertreter<br />
Dietrich Lobedank die Urkunde, die die Schule erneut als „Gesundheitsfördernde<br />
Gruncschule“ ausweis.<br />
Foto: as.<br />
Gesundheit im ganzen Leben<br />
und damit auch an dessen<br />
Beginn, in der Schulzeit<br />
also. „Gute Gesundheit unterstützt<br />
erfolgreiches Lernen.<br />
Erfolgreiches Lernen<br />
unterstützt die Gesundheit.<br />
Erziehung und Gesundheit<br />
sind untrennbar“, zitierte er<br />
Desmond O’Byrne, den Leiter<br />
der Abteilung Gesundheitsförderung<br />
der Weltgesundheitsbehörde<br />
WHO.<br />
Die Grundschule im Weiltal<br />
habe das früher als andere<br />
Schulen erkannt. Die verschiedenen<br />
Initiativen, die<br />
von Lehrern und Schülern<br />
in den verschiedenen Zertifizierungsfeldern<br />
gestartet und<br />
mit Leben erfüllt wurden,<br />
seien beeindruckend, sprach<br />
Lobedank der Schulleiterin<br />
Claudia Baumann, die die Initiative<br />
bereits von ihrer Vorgängerin<br />
Sabine Pohlmann<br />
übernommen hat, höchste<br />
Anerkennung aus. Zu den<br />
Zertifizierungsfeldern gehören<br />
verpflichtend die Themenbereiche<br />
Ernährung sowie<br />
Bewegung. Weitere Möglichkeiten,<br />
das Zertifikat,<br />
für das sich die Schulen mit<br />
aussagekräftigen Projekt-<br />
Dokumentationen bewerben<br />
müssen, zu erlangen, bieten<br />
die Felder Verkehrserziehung<br />
und Mobilität, Sucht- und<br />
Gewaltprävention, aber auch<br />
Lehrergesundheit, denn nur<br />
gesunde Lehrer könnten einen<br />
gesundheitsorientierten<br />
Unterricht geben.<br />
Besonders beeindruckt zeigte<br />
sich der Schulamtsvertreter<br />
vom seit Jahren gelebten Projekt<br />
Schulacker, aber auch<br />
vom Bienenstock, der in der<br />
Schule unterhalten wird und<br />
einen Beitrag gegen das Bienensterben<br />
leiste. Dass es an<br />
der Grundschule im Weiltal<br />
einen „zuckerfreien Vormittag“<br />
gebe und sogar einen<br />
„Ernährungsführerschein“,<br />
zeige, wie Ernst das Thema<br />
Gesundheit genommen und<br />
praktisch umgesetzt werde,<br />
sagte Lobedank, der in<br />
seine Laudatio auch die für<br />
die Umsetzung der Zertifizierungskriterien<br />
zuständigen<br />
Lehrerinnen Annette<br />
Rowold, Susanne Elias und<br />
Brigitte Schoen mit einbezogen<br />
und sie als treibende<br />
Kräfte bezeichnet hat. (as)<br />
Spannende Technik<br />
zum Anfassen<br />
Riedelbach. Die Metallund<br />
Elektro-Industrie gehört<br />
bundesweit zu den Branchen<br />
mit der höchsten MINT-Beschäftigung.<br />
Vier Millionen<br />
Akademiker, Meister, Techniker<br />
und ausgebildete Fachkräfte<br />
aus Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften<br />
und Technik (MINT) arbeiten<br />
hier. Es herrscht akuter<br />
Fachkräftemangel. Um<br />
dies zu beheben, wirbt der<br />
Interessenverband der deutschen<br />
M+E-Unternehmen<br />
in Schulen. Zwei Tage lang<br />
stand ein Monstertruck vor<br />
der Max-Ernst-Schule, wo er<br />
von allen drei 9. Realschulklassen<br />
in Arbeitslehre, aber<br />
auch von der Klasse H 8 besucht<br />
wurde. „Wir tun hier<br />
viel zur Berufsorientierung<br />
unserer Schüler“, sagte Jessica<br />
Weil, ihre 28 Schüler<br />
fanden locker Platz in dem<br />
Riesenlaster, der von Berufsberater<br />
Detlef Oehme durch<br />
das Ausfahren des Obergeschosses<br />
zu voller Schönheit<br />
aufgerüstet worden war. Der<br />
Spaß am „selber erleben“<br />
stand im Vordergrund. Die<br />
Schüler konnten im Truck<br />
experimentieren und eine<br />
CNC-Maschine programmieren.<br />
Einige der 28 R9a-ler<br />
konnten sich durchaus vorstellen,<br />
einmal „in die Richtung<br />
M+E zu gehen, andere<br />
hatten andere Vorstellungen,<br />
Schreiner etwa. Auch Darian<br />
(16) will „etwas anderes machen“,<br />
fand den Exkurs in die<br />
M+E-Welt aber interessant<br />
und anschaulich. (as)
18 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Gut' Ding will Weile haben: Riedelbach<br />
bekommt doch noch sein Naturdenkmal<br />
Bei der nächsten Fortschreibung der Liste ist die uralte Eiche am Johannes-Bier-Weg wohl mit dabei<br />
Riedelbach. Die Mühlen<br />
der Bürokratie mahlen langsam,<br />
so langsam, dass sie von<br />
den Jahresringen einer Eiche<br />
locker überholt werden.<br />
Doch was kümmert’s die am<br />
Johannes-Bier-Weg nahe dem<br />
Daubhaus stehende kapitale<br />
Eiche, sie tut das, womit sie<br />
vor rund 280 Jahren begonnen<br />
hat: Sie wächst. Was sind<br />
da schon zehn Jahre? Dem<br />
Baum, der da kraftstrotzend<br />
mit einer mächtigen Krone<br />
am Hauptwanderweg von<br />
Riedelbach nach Bad Camberg<br />
steht, sieht man eine<br />
Dekade kaum an. So lange<br />
ist es nämlich her, dass die<br />
<strong>Weilroder</strong> Gemeindevertretung<br />
auf Vorschlag der FWG<br />
beschlossen hat, der Unteren<br />
Naturschutzbehörde beim<br />
Hochtaunuskreis vorzuschlagen,<br />
die Eiche, die augenscheinlich<br />
einer der ältesten<br />
Bäume in ganz Weilrod,<br />
wenn nicht sogar der älteste<br />
überhaupt ist, als Naturdenkmal<br />
auszuweisen. Die Idee<br />
hatte damals Siegfried Meinke.<br />
Das Parlament war sich<br />
einig, der damalige Bürgermeister<br />
Axel Bangert wandte<br />
sich an den Kreis, nur: Passiert<br />
ist seitdem nichts. Jetzt<br />
will Meinke der Sache zum<br />
10. Jahrestag Jubiläum neuen<br />
Schwung geben, „damit der<br />
Baum nicht doch noch aus<br />
Versehen gefällt wird...“.<br />
Das wird wohl nicht passieren:<br />
Der Leiter der Unteren<br />
Naturschutzbehörde beim<br />
Kreis, Dr. Dieter Selzer, ließ<br />
auf Anfrage ausrichten, dass<br />
der Baum im Amt „bekannt<br />
sei“, dass aus fachlicher Sicht<br />
nichts dagegen spreche, die<br />
Eiche zum Naturdenkmal zu<br />
erheben, dass es aber noch<br />
Siegfried Meinke hat den Umfang<br />
der Eiche mit dem Maßband<br />
überprüft: 3,60 Meter,<br />
eineinhalb Meter über dem<br />
Boden. Den Baum zu umfassen,<br />
braucht es wohl drei große<br />
Männer. (Bild oben) Die<br />
„Schlangenkiefer“ (re.) wurde<br />
wegen ihres skurrilen Wuchses<br />
bereits zum Naturdenkmal erhoben.<br />
Fotos: as<br />
etwas dauern könne. Beim<br />
nächsten Mal, wenn die Liste<br />
fortgeschrieben werde, sei<br />
die Eiche mit dabei. Wann<br />
konkret damit zu rechnen sei,<br />
ließ Selzer hingegen offen.<br />
Thomas Götz, stellvertretender<br />
Forstamtsleiter in<br />
Weilrod, meinte mit einem<br />
leichten Schmunzeln, dass<br />
„gut Ding eben Weile haben<br />
will“. Dass sich der sehr vital<br />
wirkende Baum als Naturdenkmal<br />
eigne, sei keine<br />
Frage. Götz blätterte in alten<br />
Forsteinrichtungsakten und<br />
fand heraus, dass die Eiche<br />
vielleicht keine 350 Jahre, wie<br />
es Siegfried Meinke erfahren<br />
hat, alt sei, mindestens gut<br />
280 Jahre aber schon. Der<br />
Baum lege mit seinem charakteristischen<br />
Wuchs Zeugnis<br />
ab vom Waldbau früherer<br />
Jahrhunderte. Die deutlich<br />
sichtbaren Auswölbungen<br />
im unteren Stammbereich<br />
deuteten darauf hin, dass hier<br />
früher, wohl in den ersten<br />
70 Lebensjahren des Baums,<br />
dicke Äste waren, analysiert<br />
Götz: „Der Wald war damals<br />
lichter als heute. Früher wurde<br />
auf diesen Waldwiesen das<br />
Vieh geweidet.“ Nachdem<br />
die Wiesen dann aufgegeben<br />
worden waren, setzte die Naturverjüngung<br />
der Eichenwälder<br />
ein: „Heute stehen die<br />
Bäume weitaus dichter, was<br />
bei den Eichen dazu geführt<br />
hat, dass sie ihre Kronen erst<br />
viel weiter oben ausbildeten“,<br />
sagte Götz.<br />
Naturdenkmäler:<br />
Neun in ganz Weilrod<br />
In Weilrod gibt es neun Naturdenkmale,<br />
mit Ausnahme<br />
eines Amphibienlaichgebietes<br />
mit Schilfsaum, alles<br />
Bäume: Fünf Linden, je eine<br />
Kiefer, Eiche und Stieleiche.<br />
Datiert sind lediglich zwei<br />
dieser denkmalgeschützten<br />
Bäume, bzw. Ensembles. Die<br />
Luther-Linde in Rod soll am<br />
400. Geburtstag von Martin<br />
Luther, das wäre der 10. November<br />
1883, gepflanzt worden<br />
sein. Auch die Pflanzung<br />
der drei Stieleichen an der<br />
alten Schule in Gemünden<br />
ist belegt, sie wurden anlässlich<br />
des „Drei-Kaiser-Jahres“<br />
1888 in die Erde gebracht. Zu<br />
dem Ensemble gehört auch<br />
eine weitere, am 400. Luthergeburtstag<br />
gepflanzte Linde.<br />
Am Hof Talblick in Rod steht<br />
ein zum Naturdenkmal erhobener,<br />
„sehr alter Baum mit<br />
kurzem, gegabeltem Stamm<br />
und auffällig gedrungenem<br />
Wuchs“. Ein Alter wird nicht<br />
angegeben. Ob die Linden<br />
an der Kirche oberhalb von<br />
Oberlauken zur Kaplle, die<br />
1811 in ihrer heutigen Form<br />
fertiggestellt worden ist, passen,<br />
ist nicht belegt.<br />
Ein Exot unter den Naturdenkmälern<br />
ist die „Schlangenkiefer“<br />
am Tannenkopf<br />
zwischen Rod und Hasselbach,<br />
deren schlangenartig<br />
gewundener Stamm im<br />
Hochtaunus einmalig sein<br />
dürfte. (as)
„Heidegedöööns“ war vom Start weg ein<br />
Erfolg, der nun nach Wiederholung schreit<br />
Konzept der Riedelbacher Vereine gemeinsam ein riesiges Sommerfest auf der Heide zu veranstalten, ging auf<br />
Riedelbach. Eigentlich war<br />
es ja ein Experiment, von<br />
dem man vorher nicht wusste,<br />
ob es funktioniert. Hat es<br />
aber, auf Anhieb: Das „Heidegedöööns“<br />
auf der Riedelbacher<br />
Heide hat das Zeug<br />
zum Klassiker und schreit<br />
förmlich nach Wiederholung.<br />
Vereine müssen heutzutage<br />
selbst bei den traditionellsten<br />
Veranstaltungen<br />
immer hoffen und bangen,<br />
dass genügend Gäste kommen,<br />
wenn dann auch noch<br />
das Wetter dazwischenfunkt<br />
– Katastrophe. Das Fliegerfest<br />
des Sportfliegerclubs<br />
Riedelbach, die Freiwillige<br />
Feuerwehr mit ihrem Sonnwendfeuer,<br />
die Heidebube<br />
mit dem „Bembel-Kick“ und<br />
die Motorsportler sind vor<br />
Besucherschwund nie ganz<br />
gefeit. Die Vereinsoberen<br />
hatten deshalb die Köpfe zusammengesteckt,<br />
um die Sache<br />
etwas größer zu denken,<br />
nur so zum Ausprobieren.<br />
So wurde dann das „Heidegedöööns“,<br />
mit drei ö, geboren,<br />
wobei als Festarena das<br />
Sport- und Flugplatzareal<br />
auserkoren wurde.<br />
Das Fußballturnier der Heidebube<br />
ist seit Jahren ein<br />
Selbstläufer. Hier geht es<br />
zwar auch um Fußball, aber<br />
nicht nur. Spaß soll’s machen,<br />
in erster Linie. Darauf deuten<br />
schon die Trophäen hin:<br />
bestimmt nicht mit Wasser<br />
gefüllte Äbbelwei-Bembel<br />
für jeden und einen Wanderpokal<br />
fürs Siegerteam. In<br />
diesem Jahr gewann das aus<br />
Usingen angereiste, betont<br />
international aufgestellte<br />
„Team Aria“. Die Multikulti-<br />
Truppe hat das Turnier bereits<br />
dreimal gewonnen, aber<br />
nicht hintereinander, sodass<br />
sie den Wanderpokal noch<br />
nicht behalten darf. „Aria“<br />
rang in einer spannenden<br />
Partie die „Greenbacks“ 1:0<br />
nieder. Platz 3 ging an Titelverteidiger<br />
„Kenning West<br />
Aller“, der letztes Jahr noch<br />
als „Ajax Hackestramm“<br />
aufgelaufen war, jetzt aber<br />
16 Feuerwehrarmaturen mussten<br />
in möglichst kurzer Zeit zusammengekuppelt<br />
werden, und<br />
dann musste das Ding auch<br />
noch fünf Sekunden stehen.<br />
- Selina Hennig hat offenbar<br />
Benzin im Blut und sagt sich<br />
bei der Rallye-Demonstration:<br />
„Wer später bremst, ist länger<br />
schnell.“<br />
Fotos: as<br />
„Booyakasha“ 6:0 vom Platz<br />
fegte. Mit zwölf hochmotivierten<br />
und recht durstigen<br />
Mannschaften aus dem<br />
ganzen Usinger Land und<br />
weit darüber hinaus war der<br />
16. Kleinfeld-Bembel-Kick<br />
wieder deutlich besser gebucht<br />
als in den Jahren zuvor.<br />
Auf reges Interesse stieß auch<br />
der Heiderundgang mit dem<br />
stellvertretenden Forstamtsleiter<br />
Thomas Götz, der sehr<br />
viel üer die Entstehung der<br />
Heide zu berichten wusste.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war<br />
der Spiel- und Spaßwettkampf<br />
der <strong>Weilroder</strong> Feuerwehren.<br />
Was die Jugendfeuerwehr<br />
kann, das können<br />
die „Großen“ allemal, hatten<br />
sich die Riedelbacher Brandschützer<br />
letztes Jahr beim<br />
19<br />
Sonnwendfeuer gedacht<br />
und die Einsatzabteilungen<br />
vor acht knifflige Aufgaben<br />
gestellt, die alle irgendetwas<br />
mit Feuerwehr zu tun hatten.<br />
Nun also die Zweitauflage<br />
der Feuerlöscherolympiade,<br />
bei der es dem Hasselbacher<br />
Team gelang, den Rodern<br />
die im vergangenen Jahr gewonnene<br />
Trophäe abzuluchsen<br />
und sie auf den 2. Rang<br />
zu verweisen. Bronze ging an<br />
Gemünden, Platz 4 an Rod 2,<br />
Platz 5 an Neuweilnau.<br />
Besonders spannend: Bei<br />
einer Aufgabe mussten<br />
möglichst schnell 16 Feuerwehrarmaturen<br />
so ausbalanciert<br />
zusammengesteckt werden,<br />
dass die Gebilde, von<br />
denen einige das Zeug hatten,<br />
auf der nächsten Documenta<br />
in Kassel ausgestellt<br />
zu werden, fünf Sekunden<br />
aus eigener Kraft stehenbleiben<br />
mussten. Zum Schreien<br />
komisch: Die Teammitglieder<br />
mussten sich selbst<br />
am Stück auffädeln, wobei<br />
sie eine Leine durch alle<br />
zehn Hosenbeine und zehn<br />
Jackenärmel führen mussten.<br />
Hurtig zur Sache ging es<br />
auch bei der Rallye-Demonstration<br />
des MSC Riedelbach<br />
mit freiwilligen<br />
Beifahren, die sich völlig umsonst<br />
todesmutig von den<br />
erfahrenen Piloten um die<br />
Ecke bringen ließen. Reger<br />
Betrieb herrschte auch auf<br />
der Start- und Landebahn<br />
der Segelflieger, auch hier<br />
waren Co-Piloten willkommen<br />
bei den Gästeflügen.<br />
Später beim Public-Viewing<br />
im Hangar wollte das „1.<br />
Heidegedöööns“ nach dem<br />
erlösenden Kroos-Tor so gar<br />
kein Ende finden...(as)
20 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Die Altweilnauer haben ihr traditionelles<br />
Fest auf der Burg zum Teil neu erfunden<br />
Die drei Altweilnauer Ortsvereine feiern künftig gemeinsam - Am Ersatz fürs Pflasterfest wird noch gearbeitet<br />
Altweilnau. Das alte Pflasterfest<br />
ist tot, es lebe (vielleicht)<br />
das neue: Für die Altweilnauer<br />
war es letztes Jahr<br />
natürlich ein herber Schlag,<br />
als, aus verschiedensten, auch<br />
organisatorischen Gründen,<br />
das letzte Pflasterfest gefeiert<br />
wurde. Da die Ortsteilbürger<br />
und die über Jahrzehnte<br />
fürs Pflasterfest verantwortlichen<br />
Vereine – Sportverein<br />
und Feuerwehr – aber den<br />
Kopf nicht in den Sand stecken<br />
wollten, sannen sie auf<br />
Abhilfe, getreu dem Motto:<br />
„Todgesagte leben länger“.<br />
Jetzt war Premiere. Ein<br />
neues Format war geboren<br />
worden, das „Altweilnauer<br />
Burgfest“! Gibt`s schon?<br />
Ja und nein. Auf den ersten<br />
Blick sah es so aus, als würde<br />
das alljährliche Ritterfest<br />
„Offene Burg“ nun zweitägig<br />
sein. Ist es auch: Der Samstag<br />
Abend zum Aufwärmen<br />
unterhalb der Burg und dann<br />
der Sonntag wie gewohnt bei<br />
Ritterspielen, Mittelaltertanz,<br />
Gerichtsverhandlung<br />
und Armbrustschießen auf<br />
der Burg.<br />
Das Fest wird künftig vom<br />
Kultur- und Förderkreis Burg<br />
Altweilnau, vom TuS Weilnau<br />
und von der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Altweilnau gemeinsam<br />
veranstaltet, aber<br />
nur alle zwei Jahre. In den<br />
Jahren dazwischen soll sich<br />
als Ersatz fürs Pflasterfest ein<br />
neues Feierformat etablieren,<br />
für das aber noch ein Name<br />
gesucht wird und dessen<br />
Ausgestaltung noch im Kreis<br />
der drei Vereine diskutiert<br />
werden muss. Ideen gibt es<br />
bereits, aber der Feinschliff<br />
fehlt noch. Auftakt soll bereits<br />
2019 sein.<br />
Bei der „Feuershow“ ließen die<br />
beiden Künstler „Maren & Tobias“<br />
in der Tat nichts anbrennen.<br />
(Bild oben) - Die Härmleins<br />
aus Oberreifenberg und<br />
die Danzerey des Förderkreises<br />
Burg Altweilnau schufen vor<br />
dem Torbogen auf dem historischem<br />
Pflaster mittelalterliche<br />
Stimmung und animierten die<br />
Zuschauer mit Erfolg zum Mittanzen<br />
Fotos: as<br />
Die Premiere ist geglückt.<br />
Schon beizeiten strömten die<br />
Altweilnauer und viele Gäste<br />
aus den anderen <strong>Weilroder</strong><br />
Ortsteilen durch den Torbogen<br />
am alten Rathaus dem<br />
Festplatz zu. Gefeiert wurde<br />
auf der Straße und in den<br />
Höfen der Anlieger, die diese<br />
gerne zur Verfügung gestellt<br />
hatten. Im Hof der Schreinerei<br />
Rühl stand ein großes<br />
Festzelt, das aber wegen des<br />
lauen Frühsommerabends<br />
kaum gebraucht wurde. Zwar<br />
donnerte und blitzte es rund<br />
um Altweilnau kräftig und<br />
im nahen Usingen schien<br />
gar die Welt unterzugehen –<br />
um Altweilnau machten die<br />
Gewitterwolken aber einen<br />
respektvollen Bogen. Das<br />
himmlische Feuerwerk blieb<br />
also aus. Offenbar hatte der<br />
Wettergott ins Programm geschaut,<br />
so von der geplanten<br />
„Feuershow“ erfahren und<br />
sich überflüssig gefühlt.<br />
Eine gute Entscheidung,<br />
denn wäre die Feuershow<br />
ins Wasser gefallen, hätten<br />
die bestimmt 200 Besucher<br />
etwas verpasst.<br />
Die beiden professionellen<br />
Zündler „Maren & Tobias“<br />
ließen in der Tat im wahrsten<br />
Sinne nichts anbrennen. Es<br />
war schon fast dunkel, als die<br />
beiden brennende Fackeln,<br />
Kugeln und Stangen schwingend<br />
förmlich übers gepflasterte<br />
Parkett schwebten und<br />
so faszinierende Lichteffekte<br />
auf Zuschauergesichter<br />
und Fachwerkfassaden zauberten.<br />
Den Höhepunkt hatte<br />
sich Maren für die natürlich<br />
eingeforderte Zugabe<br />
aufgehoben: eine anmutige,<br />
mit Rittermusik untermalte<br />
Tanzeinlage mit einem brennenden<br />
Hula Hoop-Reifen.<br />
Den Gästen wurde es dabei<br />
richtig warm ums Herz, der<br />
Künstlerin nicht einmal um<br />
den nackten Bauch...<br />
Noch bei Tageslicht hatten<br />
sich die Härmleins aus<br />
Oberreifenberg und die<br />
Danzerey des Förderkreises<br />
Burg Altweilnau zum mittelalterlichen<br />
„Ringelpiez<br />
mit Anfassen“ formiert. Die<br />
historischen Kostüme, der<br />
verwunschen wirkende,<br />
efeuumwucherte Torturm,<br />
dazu die passende Musik –<br />
man konnte sich schon um<br />
das eine oder andere Jahrhundert<br />
ins uralte Altweilnau<br />
zurückversetzt fühlen.<br />
Doch nur kurz, denn nach<br />
dem Tanz gab Alleinunterhalter<br />
Frank Hammer eher<br />
zeitgenössischen Ohrenschmaus<br />
zum Besten, „Take<br />
me home, countryroads“<br />
zum Beispiel. Völlig überflüssig<br />
für die Altweilnauer,<br />
die waren schließlich schon<br />
daheim… (as)
In Cratzenbach steht es 3:1: Auf drei<br />
Bürger kommt ein Mitglied der Feuerwehr<br />
Mitgliederwerbung ist für die Feuerwehren eine große Herausforderung, die Überzeugungsarbeit erfordert<br />
Cratzenbach. Mit 218<br />
Einwohner liegt Cratzenbach<br />
unter den 13 <strong>Weilroder</strong><br />
Ortsteilen im hinteren<br />
Drittel. Kleiner sind mit 190<br />
Einwohnern nur Finsterthal,<br />
Neuweilnau mit 179 und<br />
Winden mit 177 Erstwohnsitzinhabern.<br />
Brennen kann es<br />
bei so wenigen Leuten natürlich<br />
trotzdem, und deshalb<br />
ist eine breite Personalbasis<br />
bei der Feuerwehr natürlich<br />
wünschenswert. In Cratzenbach<br />
ist die gegeben, wie<br />
Wehrführer Björn Veidt beim<br />
traditionellen Fronleichnamsgrillen<br />
am Gerätehaus<br />
vorrechnete: „Wir haben 74<br />
Mitglieder, auf unsere Einwohner<br />
bezogen bedeutet<br />
das etwa 3:1, damit sind wir<br />
eigentlich ganz gut dabei.“<br />
Bei der 15-köpfigen Einsatzabteilung<br />
steht es etwa 14:1.<br />
Wenn Neubürger nach Cratzenbach<br />
kommen, werden<br />
die gleich von der Feuerwehr<br />
umgarnt: „Wir machen<br />
zwar keine Hausbesuche,<br />
74 der 218 Cratzenbacher sind in der Feuerwehr. Dieter Veidt<br />
(links) und Klaus Jourdan, Anke Pitz und Waltraud Buhlmann<br />
(rechts vom Tisch, v.li.) demonstrieren das „3:1“. Foto: as<br />
aber man trifft sich halt auf<br />
der Straße. Da lässt sich das<br />
Gespräch leicht auf die Feuerwehr<br />
lenken“, sagt Veidt.<br />
Bei den meisten Neu-Cratzenbachern<br />
sei diese Art<br />
der Mitgliederwerbung auf<br />
fruchtbaren Boden gefallen.<br />
Offenbar gibt es aber auch<br />
Menschen, bei denen der<br />
Strom aus der Steckdose und<br />
das Feuerwehrauto aus dem<br />
Gerätehaus kommt. Manche<br />
glauben sogar, Weilrod habe<br />
eine Berufsfeuerwehr, erzählt<br />
Veidt. Im „Gespräch über<br />
den Gartenzaun“ lasse sich<br />
das aber rasch zurechtrücken<br />
und am Ende stehe da auch<br />
schonmal die Unterschrift<br />
auf dem Beitrittsformular.<br />
Neue Mitglieder seien enorm<br />
wichtig: „Wie in den meisten<br />
Ortsteilen auch, werden die<br />
Mitglieder immer älter, das<br />
ist ganz normal. Um so dringender<br />
ist es, jüngere Leute<br />
für die Feuerwehr zu begeistern.“<br />
So dringend nötig eine<br />
möglichst breite personelle<br />
21<br />
Basis beim Förderverein ist,<br />
um Anschaffungen für den<br />
Brandschutz zu finanzieren,<br />
für die die Gemeinde kein<br />
Geld hat, so wichtig ist es<br />
auch, die Einsatzabteilung zu<br />
stärken, denn auch hier droht<br />
mit Erreichen der Altersgrenze<br />
von 60 Jahren ein Aderlass<br />
in Richtung Alters- und Ehrenabteilung.<br />
„Bei jüngeren<br />
Leuten, vor allem denen, die<br />
in Cratzenbach aufgewachsen<br />
sind, funktioniert das<br />
zum Teil auch ganz gut“, ist<br />
Veidt sicher, dass seine Wehr<br />
noch eine Weile ihren Mann<br />
und ihre Frau stehen wird.<br />
Zum Glück gebe es aber auch<br />
Seiteneinsteiger aus reiferen<br />
Jahrgängen. Erst vor kurzemsei<br />
ein 50-Jähriger „ganz<br />
frisch“ zur Einsatzabteilung<br />
gekommen. Veidt: „Den haben<br />
wir natürlich ganz behutsam<br />
angelernt und ihm nicht<br />
gleich den Schneid dadurch<br />
abgekauft, dass er erst einmal<br />
etliche Wochenenden lang<br />
auf Schulung musste.“ (as)<br />
Aufsuchende Seniorenberatung geht weiter<br />
Diakonisches Werk hat mit Simona Hofmann-Sut hochmotivierte Nachfolgerin für Michael Schäfer gefunden<br />
Weilrod. Zweieinhalb Jahre<br />
lang hat Michael Schäfer<br />
für das Diakonische Werk<br />
Hochtaunus in Weilrod das<br />
„Drin-Projekt“ betreut, Ältere,<br />
einsame Menschen daheim<br />
aufgesucht, und ihnen<br />
damit aktive Lebenshilfe geleistet,<br />
aber auch Senioren<br />
mit dem Kleinbus zum Erzähl-Café<br />
gefahren oder mit<br />
ihnen im Dorfgemeinschaftshaus<br />
Niederlauken gespielt<br />
und gefrühstückt. Jetzt hat er<br />
Weilrod verlassen. Die „Aufsuchende<br />
Seniorenberatung“<br />
geht aber trotzdem weiter.<br />
Mit Simona Hoffmann-Sut<br />
habe man eine Nachfolgerin<br />
für Schäfer gefunden, sagte<br />
Gintare Bertasius vom Diakonischen<br />
Werk. Sie hofft,<br />
dass Simona Hoffmann-Sut<br />
rasch in Schäfers Fußstapfen<br />
treten und wie er einen engen<br />
Kontakt zu den älteren<br />
und kranken Bürgern aufbauen<br />
kann. Sie werde sich<br />
den Senioren demnächst<br />
im „Erzähl-Café“ vorstellen.<br />
„Die alten Leute müssen sie<br />
natürlich erst kennenlernen,<br />
manch einer macht vielleicht<br />
auch gar nicht auf, wenn da<br />
eine fremde Frau in der Tür<br />
steht. Vorsicht sei natürlich<br />
gut, aber Simona Hoffmann-<br />
Sut werde auch einen Dienstausweis<br />
haben und sich<br />
ausweisen können. Außerdem<br />
wird sie auch mit dem<br />
Kleinbus des Diakonischen<br />
Werkes unterwegs sein und<br />
nach Vereinbarung damit<br />
unter anderem für Fahrten<br />
gehbehinderter oder kranker<br />
Menschen zum Arzt oder<br />
zur Apotheke zur Verfügung<br />
stehen. „Der Bus, den wir von<br />
der Glücksspirale bekommen<br />
haben, könnte weit mehr genutzt<br />
werden, es fehlt aber<br />
leider immer noch an Fahrern“,<br />
sagt Bertasius. Sie hofft<br />
deshalb, dass sich Menschen<br />
mit Zeit und dem passenden<br />
Führerschein – der alte „3-er“<br />
reicht völlig aus – finden, die<br />
sich für solche Fahrten, aber<br />
auch für kleinere Ausflüge,<br />
finden, „vielleicht ein rüstiger<br />
Rentner oder jemand, der<br />
momentan ohne Arbeit ist“,<br />
so Bertasius. (as)
22 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Wenn das Wörtchen wenn nicht<br />
wär, hätte Weilrod acht Freibäder<br />
Treisberger Heimatforscher Wolfgang Ettig: Vortrag über Badespaß im Weiltal<br />
Emmershausen. In Hasselbach<br />
sind die letzten Spuren<br />
einstmaliger <strong>Weilroder</strong> Freibad-Kultur<br />
noch sichtbar:<br />
Zugewuchert, die blauen Kacheln<br />
grün veralgt, das Wasser<br />
trüb – das alte Schwimmbad<br />
ist zwar noch da, darin kühle<br />
Erquickung suchen mag heute<br />
aber niemand mehr. So interessant<br />
der Gedanke auch<br />
wäre, denn letztes Jahr war<br />
die Idee, das seit 1970 verwaiste<br />
Bassin wieder in Betrieb<br />
zu nehmen, sogar Thema im<br />
Ortsbeirat. Der Treisberger<br />
Heimatforscher Wolfgang<br />
Ettig beschrieb das alte Freibad<br />
in seinem Vortrag beim<br />
Geschichtsverein über den<br />
„Badespaß im Usinger Land“<br />
als wahren Quell sportlicher<br />
Erbauung. Noch 1970, als die<br />
Gebietsreform schon absehbar<br />
war, gab es in Hasselbach<br />
Überlegungen, das Bad für<br />
viel Geld zu sanieren und es<br />
so als Mitgift in die Ehe mit<br />
den zwölf anderen <strong>Weilroder</strong><br />
Dörfern einzubringen.<br />
Hasselbach hätte zentrale<br />
Erholungsfunktion im neuen<br />
Weilrod gehabt, nachdem<br />
das Projekt Weiltalsee bereits<br />
1964 aufgegeben worden war.<br />
Von den anderen sieben Freibäder<br />
im heutigen Weilrod<br />
ist nichts geblieben, außer<br />
lebhafter Erinnerung vieler<br />
<strong>Weilroder</strong>. Sie erzählten<br />
während des Vortrags munter,<br />
wie sie als Kinder in den<br />
Bassins und auf den Liegewiesen<br />
Spaß hatten und das<br />
Schwimmen gelernt haben.<br />
Fotos, zum Teil auf Postkarten,<br />
frischten die Erinnerung<br />
auf. Auch der eine oder andere<br />
aus den Fluten ragende<br />
Kopf wurde identifiziert.<br />
„Das da vorne ist Hannelore<br />
Von den acht Freibädern im heutigen Weilrod existiert heute nur<br />
noch das Hasselbacher. Gebadet wird dort seit den 70-er Jahren<br />
nicht mehr, es dient als Löschteich für die Feuerwehr. Fotos: as<br />
Schneider“, ruft Friedel Bach<br />
aus Riedelbach.<br />
Das erste <strong>Weilroder</strong><br />
Schwimmbad hatte Emmershausen.<br />
Ettig zeigte Baupläne<br />
des stattlichen Beckens auf<br />
dem Gelände der Emmershäuser<br />
Mühle. Anfangs war<br />
es von der Weil durchflossen,<br />
später hatte es sogar eine Umwälzanlage.<br />
Im Winter wurde<br />
dort auch Eissport betrieben.<br />
Ein Jahr später hatte auch<br />
Neuweilnau im Schnepfenbachtal<br />
ein idyllisch gelegenes<br />
Bad, 40 mal 14 Meter<br />
maß das Betonbecken. Es<br />
wurde bis in die 60-er Jahre<br />
hinein betrieben und als<br />
touristische Attraktion beworben.<br />
Dabei schreckte<br />
man nicht einmal davor zurück,<br />
auf einer Postkarte ein<br />
zweites Becken einzukopieren.<br />
1929 bekam Riedelbach sein<br />
Bad, mit eigener Quelle, 43<br />
mal 18 Meter groß.<br />
Rod hatte ab 1933 ein kleines,<br />
Freibad hinter dem „Taunus“.<br />
Der damalige Wirt<br />
wollte nicht bis zur Baugenehmigung<br />
warten. Es war<br />
anfangs ein Schwarzbau,<br />
bekam später aber doch den<br />
baubehördlichen Segen.<br />
Finsternthal baute 1937 den<br />
Löschteich um, entsprechend<br />
klein war das Becken.<br />
„Zum Plantschen hat’s gereicht“,<br />
erinnert sich Herbert<br />
Wischmann.<br />
1936 bekam Hasselbach<br />
sein Bad. Die Gelegenheit<br />
war günstig, Stürme hatten<br />
im Wald gewütet. Mit dem<br />
Holzverkauf wurde der Bau<br />
finanziert. In der Umgebung<br />
fragte man sich damals, warum<br />
Hasselbach, wo es doch<br />
„drei Monate lang kalt und<br />
neun Monate lang Winter“<br />
war, überhaupt ein Bad<br />
brauchte. Der Erfolg strafte<br />
die Zweifler Lügen, denn das<br />
Bad war von allen am längsten<br />
in Betrieb.<br />
1960 entstand auf dem Gelände<br />
des Gasthofs Ziegelhütte<br />
ein respektables, prächtig<br />
am Hang über dem Weiltal<br />
gelegenes, aber auch längst<br />
zugeschüttetes Freibad. Auch<br />
dem im selben Jahr für Hausgäste<br />
des Hotels Erbismühle<br />
eröffneten kleinen Freibad<br />
war keine all zu lange Zukunft<br />
beschieden. (as)<br />
Emmershäuser<br />
Feuer ist Spitze<br />
Emmershauen. Klar, die<br />
Emmershäuser Feuerwehr ist<br />
dazu da, Feuer auszumachen.<br />
Sie hält sich nur nicht immer<br />
daran, treibt es aber beim<br />
Zündeln auf die Spitze. Wären<br />
nicht Berge und Wälder<br />
dazwischen – das Sonnwendfeuer<br />
der Florianer, wäre<br />
noch vom Bodensee aus zu<br />
sehen gewesen... In der Tat:<br />
Wenn es um die Gretchenoder<br />
besser Schneewittchen-<br />
Frage „Wer hat das größte<br />
Sonnwendfeier im ganzen<br />
Usinger Land“ geht, lassen<br />
die Emmershäuser Brandschützer<br />
nun wirklich nichts<br />
anbrennen. Außer einem riesigen<br />
Haufen Holz natürlich.<br />
Drunten am Festplatz, denn<br />
dort ist genügend Platz, der<br />
von der Feuersbrunst ausgehenden<br />
Bullenhitze aus dem<br />
Weg zu gehen. Und Platz<br />
wurde in diesem Jahr mehr<br />
als sonst gebraucht. Üblicherweise<br />
zünden gleichzeitig<br />
mit den Emmershäusern<br />
auch die Riedelbacher ihr<br />
Sonnwendfeuer an. Diesmal<br />
nicht, das passierte erst eine<br />
Woche später beim großen<br />
„Heidegedöööns“. Deshalb<br />
konzentrierte sich das Interesse<br />
der Besucher auch auf<br />
das Feuer in Emmershausen.<br />
Aus ganz Weilrod und dem<br />
Usinger Land waren sie gekommen<br />
und sehr viele von<br />
ihnen blieben bis tief in die<br />
Nacht. (as)<br />
Wer hat das größte Feuer im<br />
Usinger Land? Na klar, Emmershausen.<br />
Foto: as
Überall werden Jugendwehren aufgelöst,<br />
in Mauloff aber wird eine neue gegründet<br />
Nachwuchsfeuerlöscher trafen sich zu ihrer ersten Übung: „Helga“, das Eichhörnchen musste gerettet werden<br />
Mauloff. Zugegeben, die<br />
wenigsten Eichhörnchen<br />
heißen „Helga“. Und dass<br />
eines verletzt vier Meter<br />
über Grund in einer Astgabel<br />
steckenbleibt, passiert auch<br />
nicht überall. Nur in Mauloff.<br />
Zum Glück gibt es aber die<br />
neue Mauloffer Jugendfeuerwehr,<br />
die „Helga“, das Kuscheltier<br />
von Feuerwehrfrau<br />
Jenny Pauly, binnen Minuten<br />
nach fachgerechtem Anlegen<br />
zweier Steckleitern aus ihrer<br />
misslichen Lage befreite.<br />
„Darf ich es retten“, bettelte<br />
Jan. Er durfte, wurde von<br />
Marcus Klingelhöfer aber behutsam<br />
die Leiter hinaufgesprochen.<br />
Weil „Helga“ nur<br />
fünf Retter brauchte, aber<br />
alle 14 im TSF und MTF den<br />
Ein kleiner Schmetterling macht großen Ärger<br />
Agendagruppe gibt praktische Tipps zur nicht ganz einfachen Bekämpfung des Buchsbaumzünslers<br />
Weilrod. Der Buchsbaumzünsler<br />
ist der Schreck vieler<br />
Gartenbesitzer, da er die immergrünen<br />
Buchspflanzen<br />
vernichtet. In Frankfurt sind<br />
schon ganze Hecken skelettiert,<br />
in Weilrod gab es auch<br />
schon erste Sichtungen. Der<br />
Buchsbaumzünsler ist ein<br />
ostasiatischer Kleinschmetterling,<br />
dessen Raupen durch<br />
Kahlfraß die Pflanzen so stark<br />
schädigen, dass sie eingehen.<br />
Die Bekämpfung ist schwierig,<br />
da sich die Raupen durch<br />
Gespinste tief im Buchsbaum<br />
schützen. Zum Schutz vor<br />
Kälte überwintern die Raupen<br />
in ihrem Kokon. Wichtig<br />
ist eine frühe Entdeckung.<br />
Schon im Winter sollte man<br />
seine Sträucher absuchen<br />
und befallene Stellen am besten<br />
herausschneiden, da der<br />
Ein Mann war unter einem Holzstoß eingeklemmt und musste<br />
von den jungen Feuerwehrleuten geborgen werden, bevor er dem<br />
Rettungsdienst übergeben werden konnte.<br />
Foto: as<br />
Seelenberger Weg hinaufgebraust<br />
waren, wurde auch<br />
gleich noch ein unter einem<br />
Holzstoß eingeklemmter<br />
Waldarbeiter geborgen und<br />
erstversorgt. Auch das wäre<br />
noch kein Programm für eine<br />
Buchsbaumzünsler sonst im<br />
Jahr bei optimalen Temperaturen<br />
von 18 bis 30°C zwei bis<br />
drei oder sogar vier Generationen<br />
bildet. Auch Lockstofffallen<br />
helfen. Dann gilt es,<br />
die Raupen abzusammeln.<br />
Dabei helfen neben Handschuhen<br />
auch ein Staubsauger<br />
oder ein Wasserstrahl. Da<br />
die Eier in den äußeren Blättern<br />
abgelegt werden und die<br />
Raupen sich erst nach dem<br />
ersten Fraß ins Innere der<br />
Pflanze zurückziehen, hilft<br />
manchmal auch schon ein<br />
Rückschnitt zum richtigen<br />
Zeitpunkt. Allerdings sollte<br />
der Schnittabfall im Restmüll<br />
entsorgt werden. Außer<br />
dem Absammeln der Raupen<br />
können zur Bekämpfung des<br />
Buchsbaumzünslers<br />
Pflanzenschutzmittel<br />
auch<br />
zum<br />
24-Stundenübung gewesen,<br />
weshalb sich Jugendfeuerwehrwart<br />
Markus Witte,<br />
sein Stellvertreter Markus<br />
Klingelhöfer und die Einsatzabteilung<br />
noch einiges<br />
mehr hatten einfallen lassen:<br />
Einsatz kommen. Geeignet<br />
sind biologische Mittel auf<br />
Basis des Bakteriums Bacillus<br />
thuringiensis. Das Mittel<br />
sollte mit hohem Druck auf<br />
die Pflanzen gegeben werden,<br />
am besten in der zweiten<br />
Aprilhälfte, wenn die Raupen<br />
ihren Winterkokon verlassen<br />
haben. Ein weiteres<br />
Mal kann Mitte <strong>Juli</strong> gespritzt<br />
werden. Eine simplere, aber<br />
nicht zu empfehlende Alternative<br />
sind chemische Mittel.<br />
Das Fraß- und Kontaktgift ist<br />
schädlich für Nutztiere wie<br />
Bienen und muss 3 – 4 mal<br />
pro Jahr angewendet werden.<br />
Aber auch die Mischung aus<br />
einem halben Liter Wasser,<br />
drei bis vier Esslöffel Essig,<br />
ein paar Spritzern Öl<br />
und Spülmittel hilft. Dieses<br />
Gemisch auf die Pflanze<br />
23<br />
Reifenteile von der Fahrbahn<br />
einsammeln, eine in einem<br />
Kanalrohr feststeckende Person<br />
befreien, eine Mülltonne<br />
löschen, eine vermisste<br />
Person finden, gemeinsam<br />
essen, spielen, nicht schlafen<br />
und am Sonntag Abend jeder<br />
für sich früh ins Bett gehen.<br />
Um 10.28 Uhr hatte es den<br />
ersten Sirenenalarm gegeben,<br />
vom Tonband zwar nur, aber<br />
laut genug. Nach dem Einsatz<br />
war vor dem Einsatz.<br />
Die acht Jungs und sechs<br />
Mädels zwischen 10 und 15<br />
Jahren wussten zwar, dass<br />
einiges auf sie zukommen<br />
würde. Zehn Einsätze, gut,<br />
ein Fehlalarm war auch dabei,<br />
waren aber schon ganz<br />
schön heftig. (as)<br />
sprühen und die abfallenden<br />
Zünsler aufsammeln. Oder<br />
man stülpt im Hochsommer<br />
morgens einen lichtundurchlässigen,<br />
dunklen<br />
Müllsack über den Buchs.<br />
Aufgrund der darunter entstehenden<br />
hohen Temperaturen<br />
sterben alle Raupen<br />
ab. Oft reichen schon einige<br />
Stunden Mittagshitze. Da die<br />
Eier des Buchsbaumzünslers<br />
durch ihre Kokons gut geschützt<br />
sind, nehmen sie leider<br />
keinen Schaden. Deshalb<br />
sollte man den Vorgang etwa<br />
alle 14 Tage wiederholen. In<br />
großen Park- und Schlossanlagen<br />
wird der Buchs mittlerweile<br />
gegen alternative<br />
Pflanzen ausgetauscht, da die<br />
Bekämpfung der Schädlinge<br />
auch für Profis sehr schwierig<br />
ist. (Agenda Umwelt)
24 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
„Hoch dir, edler Göttertrunk“ - Trotz des<br />
miesen Apfeljahres ist der Schoppen Spitze<br />
MGV Eintracht feierte im Kronensaal sein 4. Apfelweinfest - Dazu gab's Handkäs mit Musik und Schneegestöber<br />
Hasselbach. 2017 ging als<br />
das Jahr mit der miesesten<br />
Apfelernte in die Geschichte<br />
ein. Beim Einholen der Ernte<br />
hatte sich die Mitnahme<br />
von Säcken erübrigt, Eimer<br />
reichten völlig. Der MGV<br />
Eintracht, der seit 2014 die<br />
Freunde des Hohenastheimers<br />
zur Verkostung des güldenen<br />
Trunks alljährlich im<br />
Mai in den Kronensaal bittet,<br />
bekam es mit der Angst. Von<br />
den Bäumen der Mitglieder<br />
gähnte die Leere und gekauften<br />
Schoppen wollte man<br />
den Gästen nicht anbieten.<br />
Die Not war also groß, fand<br />
dann aber doch noch ein<br />
versöhnliches Ende, Herbert<br />
Nagel sei Dank. Der Herbert<br />
ist der Schwiegervater<br />
vom Jörg (Hill) und kennt<br />
einen gewissen Rainer. Der<br />
Rainer hatte in Seckbach ein<br />
„Äbbelstück“, das er altersbedingt<br />
nicht mehr abernten<br />
konnte. Und bevor etwas<br />
umkommt, machten sich die<br />
Eintrachtsänger Harald Heuser,<br />
Jörg Hill, Herbert Nagel<br />
„Hoch dir, edler Göttertrunk...“ Obwohl das Apfeljahr 2017<br />
schlecht war, der Schoppen ist Spitze.<br />
Foto: as<br />
eines schönen Samstages<br />
im Herbst auf den Weg gen<br />
Seckbach, um die Ernte zu sichern.<br />
Rund 600 Kilo kamen<br />
zusammen, die von Justus<br />
Hill in einer Weilmünsterer<br />
Kelterei zu 425 Liter Süßem<br />
gepresst wurden. Damit fürs<br />
4. Äbbelwoifest auch bloß<br />
genug Flüssigkeit übrig war,<br />
wurde Naschen unter Strafe<br />
gestellt. Ab und zu nahmen<br />
sich der Jörg und der Harald<br />
das Recht heraus, zaghaft<br />
daran zu nippen, natürlich<br />
nur zur Qualitätssicherung.<br />
Schließlich war aber alles<br />
klar, auch im Gerippten. Die<br />
Sänger boten im restlos besetzten<br />
Kronensaal ihren<br />
Jahrgangsschoppen an. Mit<br />
Rücksicht auf die Mobilität<br />
der Zecher konnte man<br />
ihn zwar mit etwas Selters<br />
entschärfen, musste es aber<br />
nicht, denn immer noch gilt<br />
die alte Weisheit vom Hohenastheimer,<br />
wonach da<br />
schon genug Wasser drin ist.<br />
Geschmacksverstärker sind<br />
auch keine drin. Mit Speierling<br />
haltbar machen musste<br />
man ihn auch nicht, da zum<br />
Verfallsdatums ohnehin<br />
nichts mehr da sein dürfte.<br />
Wie immer beim Hasselbacher<br />
Schoppefest gab es auch<br />
andere Nahrung, nicht nur<br />
flüssige. Edgar Bargon, Chef<br />
der Eintracht, hatte eine sämige<br />
Kartoffelsuppe zubereitet<br />
und das Fest damit zu<br />
einer Art „Himmel & Erd’-<br />
Event“ gemacht, von Harald<br />
Heuser kam die „Musik“ zum<br />
Handkäs’, die Sängerfrauen<br />
hatten das „Schneegestöber“<br />
produziert und Schmalz auf<br />
das Dortelweiler Apfelweinbrot<br />
geschmiert.<br />
Es gab auch geistige Erbauung.<br />
Die Mädels der Hasselbacher<br />
Tanzgarde traten auf,<br />
der „Äbbelwei-Günther“ aus<br />
Idstein gab in breitestem Dialekt<br />
Gereimtes zum Thema<br />
Apfelwein zum Besten und<br />
Gastgeber MGV Eintracht<br />
äußerte im Chor heimisches<br />
Liedgut. Und was hätten sie<br />
wohl anderes singen sollen<br />
als „Hoch dir, edler Göttertrank,<br />
unser Sang erschalle<br />
hoch! Wein mit Sang schmeckt<br />
besser noch!“ (as)<br />
Spaß auf beiden Seiten, auch beim 10:0<br />
Freiwillige Feuerwehr hat die Hasselbacher Tischfußball-Elite zum 4. Vatertagsvorabendturnier gebeten<br />
Hasselbach. Man soll anderer<br />
Leute Gespräche nicht<br />
belauschen. Der am Eingang<br />
des Zeltes stehende Mann<br />
hatte offensichtlich Kummer,<br />
den er der Ehefrau fernmündlich<br />
mitteilen wollte. Er<br />
suchte einfach Trost. Das Gespräch<br />
ging so: „Ich bin’s.“; „Ei<br />
ja!“; „Verlor’n, halt.“; „Frach’<br />
besser net!“; „Also gut, du<br />
erfährst’s ja doch, 10:0!“;<br />
„Nee, für die annern!“ Die<br />
dazu passenden Fragen dürften<br />
diese gewesen sein: „Wie,<br />
Volle Konzentration ist hier gefragt.<br />
Foto: as<br />
schon fertig?“; „Und, wie<br />
war’s?“; „Wie hoch?“; „Nu,<br />
sag’ schon!“; „Für euch?“<br />
Dabei wollte der betröppelte<br />
Held der Hasselbacher<br />
Tischkicker-Elite zeigen,<br />
wo Bartel den Most holt.<br />
So ist eben das Spiel. So ist<br />
aber auch der Spaß, den das<br />
4. VVKT („Vatertags-Vorabend-Kickerturnier“)<br />
der<br />
Feuerwehr gemacht hat.<br />
Die halbe Nacht über hallte<br />
das „Plopp-Plopp-Plopp“ der<br />
mit aberwitzigem Tempo in<br />
die Torrückwände der vier<br />
Tischkicker einschlagenden<br />
Bälle wie Maschinengewehrfeuer<br />
über den Festplatz.<br />
Die Regel: Zweimal zwei<br />
Minuten oder 10:0. Viele<br />
Spiele dauerten keine zwei<br />
Minuten... Auch Hasselbachs<br />
Ortsvorsteher Heiko Zander<br />
und Mike Zieba, alias „Dorffutzi<br />
mit Gehilfe“, waren<br />
schneller fertig, mussten aber<br />
auch keine Klötzchen schieben.<br />
Es siegten wie im letzten Jahr<br />
„Paxi und Fixi“ (Tom Bördner<br />
und Philipp Messinger).<br />
Der Silberpokal ging an das<br />
Team „Lattenschuss“, Bronze<br />
an das „Actionteam“. (as)
25<br />
Im neuen alten „Löwen“ geht es<br />
deftig, lecker und auch elegant zu<br />
Siggi Reitz öffnete seinen Landgasthof in Hasselbach<br />
Hasselbach. Es ist vollbracht.<br />
Der „Löwe“ ist los<br />
und Weilrods Gastronomielandschaft<br />
wurde um eine<br />
Feinschmeckeradresse aufgewertet.<br />
Fünf Jahre nach<br />
Fertigstellung des vom MGV<br />
Liederkranz sanierten Kulturforums<br />
konnte nun auch<br />
die darin integrierte, ebenfalls<br />
sanierte, seit den 70-er<br />
Jahren aber verwaiste Gastwirtschaft<br />
wiedereröffnet<br />
werden – ein neues Konzept<br />
unter altem Namen, denn die<br />
von Patron Siggi Reitz geleitete<br />
Wirtschaft heißt wie<br />
früher „Landgasthof Zum<br />
Löwen“. Ein wunderschön<br />
„auf alt gemachtes“ Wirtshausschild<br />
an der vorderen<br />
rechten Hausecke lädt zum<br />
Besuch ein, ebenso die gemütliche<br />
Gaststube und der<br />
Biergarten in der Kurve am<br />
Hasselbacher Brunnenplatz.<br />
Reitz ist weit über den<br />
Hochtaunus hinaus als TV-<br />
Koch bekannt. In rund 60<br />
Sendungen des Regionalmagazins<br />
„Hallo Hessen“<br />
hat er bereits am Studioherd<br />
gestanden. Reitz, der seine<br />
Kochausbildung auf der<br />
„Tenne“ absolviert hat, arbeitete<br />
danach über 30 Jahre<br />
lang im elterlichen Gasthaus<br />
„Zum Aussichtsturm“ in<br />
Treisberg und nach Schließung<br />
des Betriebs als stellvertretender<br />
Küchenchef im<br />
„Martin-Niemöller-Haus“ in<br />
Schmitten. Der Wunsch, sich<br />
mit einem eigenen Restaurant<br />
selbstständig zu machen,<br />
hat ihn nie losgelassen.<br />
Reitz steht für eine bodenständige<br />
deutsche Küche, die<br />
er unter Wahrung der Bodenhaftung<br />
kreativ interpretiert.<br />
„Auf den Tisch kommt nur,<br />
was mir selbst schmeckt“,<br />
sagt Reitz, der sich für deftige<br />
Wer einen „Löwenhunger“ hat,<br />
ist hier genau richtig. Foto: as<br />
Schmorgerichte wie Gulasch<br />
oder Roulade ebenso verzehrt<br />
wie für einen würzigen<br />
Hackbraten, Steaks und dicke<br />
Koteletts. Er ist auch<br />
Experte für Raffiniertes vom<br />
Fisch, Lamm und Wild. Die<br />
Zutaten für seine Kreationen<br />
besorgt er in der Region,<br />
denn kurze Transportwege<br />
sind der Qualität dienlich.<br />
Gekocht wird saisonal, alles<br />
zu seiner Zeit, also Spargel,<br />
Pfifferlinge, Erdbeeren wenn<br />
sie draußen wachsen.<br />
Im „Löwen“ wird es eine<br />
„normale“ Karte mit preiswerten,<br />
frisch gekochten<br />
Gerichten geben. Daneben<br />
eine „Extrakarte“, auf<br />
der dann Wild oder Lamm<br />
steht, aber auch Saisonales,<br />
Aufwendigeres und Außergewöhnliches<br />
für verwöhntere<br />
Gaumen. „Wir werden<br />
für den Anfang donnerstags<br />
ab 17 Uhr öffnen, freitags,<br />
samstags und sonntags ab<br />
11.30 Uhr, warme Küche gibt<br />
es jeweils bis 22 Uhr“, sagt<br />
Reitz. Montags, dienstags<br />
und mittwochs soll zunächst<br />
geschlossen bleiben, „mal<br />
schauen, wie es sich entwickelt,<br />
vielleicht ändert sich<br />
da noch etwas“, so Reitz. (as)<br />
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26 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
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28. <strong>Juli</strong> Sommerfest mit Grill Buffet<br />
7. <strong>August</strong> Einschulungsbuffet 11:30 bis 14:00 Uhr<br />
2. Oktober Oktoberfest mit Bayrischem Buffet<br />
3. November Happy Halloween mit Schnitzel Buffet<br />
15. November Oldienight mit Schlemmer Buffet<br />
24. Dezember Heiligabend mit Festlichem Buffet<br />
29. Dezember Schlager/Oldieparty<br />
31. Dezember Silvesterparty mit Schlemmer Buffet<br />
12. Januar 2019 Oldienight mit New Year Knoblauchmenu<br />
Heckenfest steht immer<br />
noch „auf der Kippe“<br />
Günther Wehr wünscht sich mehr Engagement<br />
Niederlauken. Mit Ausnahme<br />
einer, so die Polizei,<br />
„kleineren Auseinandersetzung“<br />
war das Heckenfest<br />
„sehr friedlich“. Fest-Organisator<br />
Günther Wehr zog<br />
eine Bilanz in Dur und Moll.<br />
Einerseits sei es ein schönes<br />
Fest gewesen. So sei der<br />
Frühschoppen am Pfingstmontag<br />
endlich mal wieder<br />
gut besucht gewesen. „Tolle<br />
Stimmung, den Leuten hat’s<br />
Spaß gemacht“, sagte Wehr.<br />
Die Atmosphäre sei auch an<br />
den anderen Tagen prima<br />
gewesen, wobei Wehr mehr<br />
Besucher erwartet hatte,<br />
vor allem aus Niederlauken Verantwortungsgefühl<br />
selbst und auch beim Flohmarkt.<br />
Das Interesse der<br />
Ortsbürger , noch dazu bei<br />
einem so breiten Programm,<br />
hätte größer sein können,<br />
meinte Wehr. Finanziell sei<br />
man zwar „rausgekommen“,<br />
habe aber auch die Kosten<br />
extrem niedrig gehalten.<br />
Das Heckenfest stehe und falle<br />
aber mit der Bereitschaft,<br />
anzupacken. Irgendwie hat<br />
es aber auch diesmal wieder<br />
gepasst. „Helfer gibt es<br />
durchaus, aber sie kommen<br />
nicht aus freien Stücken, sondern<br />
weil sie von ihren Vätern,<br />
die schon immer beim<br />
Heckenfest geholfen haben,<br />
verdonnert werden“, sagt<br />
Wehr, der das Herzblut vermisst.<br />
Er habe zwar wieder so<br />
etwas wie „Wir-Gefühl“ gespürt,<br />
das aber, um dem Fest<br />
eine Perspektive zu geben,<br />
noch ausgeprägter sein müsse.<br />
Dass am Samstag beim<br />
DFB-Pokalfinale im Zelt<br />
gähnende Leere herrschte,<br />
hat Wehr registriert. „Natürlich<br />
hätte man auch Public<br />
Viewing anbieten können,<br />
aber wer hätte es denn machen<br />
sollen?“, meinte Wehr.<br />
Jeder habe nur zwei Hände.<br />
Hier gehe es auch um das<br />
den<br />
schon etwas betagteren Helfern<br />
gegenüber, sagt Wehr<br />
und spricht damit die „Mutter<br />
aller Fragen“ an: War es<br />
diesmal schon wieder das<br />
letzte Heckenfest? Zu einem<br />
klaren Ja oder Nein wollte er<br />
sich noch nicht durchringen.<br />
Das Fest stehe also „immer<br />
noch auf der Kippe“ und<br />
müsse sich breiter aufstellen.<br />
Fast schon resignativ kommt<br />
er zu dem Schluss: „Wenn<br />
ich mir die Helfer hier so<br />
anschaue und sehe, wie sie<br />
sich quälen, dürften wir<br />
es eigentlich nicht wieder<br />
machen.“(as)<br />
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Auch beim Flohmarkt war wenig los, beklagt Günther Wehr (re.),<br />
hier mit Bruno Rühl, der eine alte Bibel gekauft hat. Foto: as
27<br />
Wechselbad der Gefühle beim<br />
Brunnenfest der Sängerfrauen<br />
Schicksalsspiel der Nationalelf im Festzelt übertragen<br />
Die Verwirklichung eigener<br />
Ideen beim Drechseln<br />
fasziniert mich<br />
Jann Schüder<br />
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bin ich begeistert von dem<br />
handwerklichen Können unserer<br />
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Maschinenpark. Nach Ihren<br />
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wir mit Begeisterung<br />
Ihre Fenster und Türen.<br />
Entsetzen herrschte im Zelt, als Schweden die Führung über die<br />
Deutsche Elf übernahm.<br />
Foto: as<br />
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Hasselbach. Hasselbachs<br />
Sängerfrauen feiern nicht nur<br />
bei jedem Wetter ihr Brunnenfest,<br />
sie kümmert es auch<br />
nicht, was sonst noch so los<br />
ist. Da kann sich Deutschland<br />
gegen Schweden Richtung<br />
Achtelfinale zittern, da<br />
feiern die Damen trotzdem.<br />
Sie machen dann aus der<br />
Not eine Tugend, stellen ein<br />
großes Zelt auf den Brunnenplatz,<br />
positionieren darin einen<br />
großen Flachbildfernseher,<br />
stellen Bierbänke davor<br />
in Reih und Glied auf, und<br />
fertig ist die Public Viewing<br />
Arena. Es musste also kein<br />
Fußballfan daheimbleiben.<br />
Und doch taten es viele, denn<br />
richtig viel los war nicht, jedenfalls<br />
am Samstag Abend<br />
nicht, am Sonntag war es<br />
bei Kaffee und Kuchen dann<br />
schon eher. Doch als das<br />
Spiel endlich um 20 Uhr angepfiffen<br />
wurde, besorgte<br />
sich jeder noch schnell ein<br />
Bier und eine Wurst und sah<br />
zu, dass er drinnen im Zelt<br />
noch einen Platz erwischte.<br />
Gemütlich war es trotzdem<br />
und nach dem Wechselbad<br />
der Gefühle – erst die große,<br />
wenn auch trügerische Zuversicht,<br />
dass Jogis Jungs die<br />
Oberhand behalten würden,<br />
dann die Ernüchterung nach<br />
dem ersten Schwedentor -<br />
betröppelte Gesichter auf<br />
dem Bildschirm und im Zelt.<br />
Als dann der Ausgleich geschafft<br />
war, hätte die Bedienung<br />
acht Hände gut gebrauchen<br />
können, so stark war<br />
plötzlich der Durst. In der 93.<br />
Minute, nach dem zu diesem<br />
Zeitpunkt nicht mehr erwarteten<br />
Siegtor, brachen dann<br />
doch alle Dämme, Hasselbach<br />
hatte seinen Frieden mit<br />
der Bundes-Elf gemacht und<br />
ließ sie hochleben. Ein ganzes<br />
Zelt voller Bundestrainer<br />
hatte es ja gleich gewusst.<br />
Das Brunnenfest sorgt seit<br />
1992 einmal im Jahr dafür,<br />
dass ein ganzes Dorf nach<br />
frisch gebackenem Kuchen<br />
duftet. Gut 30 Blechkuchen<br />
und Torten kommen da immer<br />
zusammen, mit dem Erfolg,<br />
dass Alufolie plötzlich<br />
knapp wird, denn: Ein großer<br />
Teil des Backwerks wird am<br />
Brunnenfest-Sonntag für die<br />
Lieben daheim eingepackt.<br />
Meistens bleiben für das<br />
Team hinter der Theke nur<br />
noch „Krümmele“. Petra Sieber,<br />
Chefin des Frauensingkreises,<br />
ist es recht. Je mehr<br />
Süßes, aber auch Deftiges<br />
und Flüssiges vor Ort oder<br />
andernorts verzehrt wird, desto<br />
besser ist es. Der Verein<br />
braucht nämlich Geld, denn<br />
der Dirigent kommt zwar<br />
gerne nach Hasselbach, aber<br />
eben nicht für Gottes Lohn.<br />
Und Noten gibt es auch nicht<br />
umsonst. (as)<br />
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Der malerische Hof der Familie Schieberle gab den passenden<br />
Rahmen für das „2. IKEK-Frühstück“ in Neuweilnau. Foto: ge<br />
Neuweilnau. Nach der gelungenen<br />
Premiere im vergangenen<br />
Jahr gab es auch<br />
in diesem Frühjahr wieder<br />
in Neuweilnau ein sonntägliches<br />
Dorffrühstück. Die<br />
IKEK Gruppe hatte mit dem<br />
Motto „Dorfleben kommt<br />
von im Dorf leben“ dazu<br />
eingeladen. Tische und Bänke<br />
luden im Sonnenschein<br />
oder Schatten, ganz wie gewünscht,<br />
im malerischen<br />
Hof der Familie Schieberle,<br />
im Herrnacker, zum Verweilen,<br />
Essen, Trinken und Plauschen<br />
ein. Die IKEK Gruppe<br />
hatte für die Grundlagen mit<br />
Kaffee, Tee, Butter, Brot und<br />
Brötchen gesorgt und die Besucher<br />
brachten die Extras<br />
wie Wurst, Käse, Obst, Kuchen<br />
und Salat mit.<br />
Groß und Klein, zum Glück<br />
gibt es wieder einige Kinder<br />
in Neuweilnau, saßen und<br />
spielten in gemütlicher Runde<br />
viele Stunden ungezwungen<br />
beisammen und genossen<br />
den schönen Sommertag.<br />
Zum nächsten Treffen lädt<br />
der Dorftreff zum Grillen unter<br />
den Linden am 4. <strong>August</strong><br />
ab 18:00 Uhr ein. Wie immer<br />
ist für Getränke und Grillfeuer<br />
gesorgt, Grillgut und Teller<br />
und Besteck bringt jeder<br />
selbst mit. (ge)<br />
Worms und Mannheim sind<br />
die Ziele des Seniorenausflugs<br />
Weilrod. Der Ausflug der<br />
<strong>Weilroder</strong> Seniorinnen und<br />
Senioren findet dieses Jahr<br />
am Dienstag, 31. <strong>Juli</strong> <strong>2018</strong><br />
statt. Gefrühstückt wird wie<br />
immer auf der Autobahn, in<br />
diesem Jahr auf der Raststätte<br />
Weiskirchen. Mit Fleischwurst,<br />
Brötchen und Saft<br />
frisch gestärkt, fahren die Senioren<br />
weiter über Otzberg,<br />
Ober-Ramstadt, Gernsheim<br />
bis nach Worms. In der<br />
Gaststätte „Hagenbräu“, die<br />
direkt am Rhein liegt, wird<br />
das gemeinsame, sehr reichliche<br />
Mittagessen für die<br />
<strong>Weilroder</strong> vorbereitet sein.<br />
Danach geht es weiter nach<br />
Mannheim in den „Luisenpark“.<br />
Hier ist Gelegenheit,<br />
den Park zu besichtigen. In<br />
der Gaststätte „Seerestaurant“<br />
warten dann Kaffee<br />
und Kuchen. Pro Person<br />
wird ein Unkostenbeitrag<br />
von 30,00 € erhoben. Wer<br />
an dieser Fahrt teilnehmen<br />
möchte, kann sich bei der<br />
Gemeinde Weilrod, Frau<br />
Huber (Tel.: 06083/950932)<br />
anmelden. Die Abfahrtzeiten<br />
werden frühzeitig bekanntgegeben.<br />
(as)
80 Rallye-Teams freuen sich auf die erste<br />
„Hochtaunus-Rallye“ in und um Weilrod<br />
Auch heimische Motorsportler am Start in Riedelbach - 37 km Wertungsprüfungen - Gesamtstrecke 120 km<br />
Weilrod. Im Mittelgebirge<br />
ist in der Regel auf Grund<br />
zahlreicher Kurven, Gefällstrecken<br />
und Engstellen<br />
zurückhaltende Fahrweise<br />
angesagt. Für sportliche orientierte<br />
Zeitgenossen sind<br />
diese Voraussetzungen jedoch<br />
eine Herausforderung,<br />
auch im Hochtaunuskreis.<br />
So werden rund 80 Teams<br />
am zweiten Wochenende<br />
im <strong>August</strong> die Möglichkeit<br />
haben, ihr Können bei der<br />
diesjährigen Hochtaunus –<br />
Rallye, die die bisherige<br />
„Buchfinken-Rallye“ ablöst<br />
zu zeigen. Die Rallye, die<br />
ausschließlich in und um<br />
Weilrod stattfindet, zählt zur<br />
Deutschen Amateur Rallye<br />
Meisterschaft.<br />
Das Rallye-Wochenende beginnt<br />
am Freitag, 3. <strong>August</strong>,<br />
mit der obligatorischen technischen<br />
Abnahme im Rallye-<br />
Zentrum mit anschließender<br />
Grillparty am Segelflugplatz<br />
in Weilrod-Riedelbach. Die<br />
ersten Motorhauben werden<br />
von den Prüfingenieuren ab<br />
17 Uhr geöffnet.<br />
Am Samstag, 4. <strong>August</strong>, haben<br />
die Teilnehmer dann<br />
Bei der Hochtaunus-Rallye am 4. <strong>August</strong> gehen 80 Teams aus ganz Deutschland an den Start.<br />
erstmals Gelegenheit, mit<br />
der Strecke Kontakt aufzunehmen.<br />
Die Besichtigung<br />
der Start-Ziel-Prüfungen<br />
und eines Rundkurses zum<br />
Erstellen des Aufschriebs,<br />
bei Rallyefahrern auch „Gebetbuch“<br />
genannt, kann von<br />
7.30 Uhr bis 10.30 Uhr erfolgen.<br />
Insgesamt stehen 37 Kilometer<br />
Wertungsprüfungen<br />
(WP) auf dem Tagespensum.<br />
Die Streckenlänge insgesamt<br />
beträgt etwa 120 Kilometer.<br />
Die Wertungsprüfungen führen<br />
zu 60 Prozent über Asphalt,<br />
40 Prozent sind Schotterpisten.<br />
Ab 11 Uhr startet<br />
dann die Sekundenhatz in<br />
Riedelbach. Die Veranstalter<br />
gehen davon aus, dass die<br />
letzten Fahrer gegen 18 Uhr<br />
am Riedelbacher Segelfluggelände<br />
eintreffen werden.<br />
Die Hochtaunus-Rallye wird<br />
wieder perfekt vorbereitet<br />
sein. Rund 250 Helfer, darunter<br />
auch Feuerwehr und<br />
Rettungsdienste, werden in<br />
der Organisation, im Rallye-<br />
Zentrum und draußen an<br />
der Strecke im Einsatz sein<br />
und für einen reibungslosen<br />
Ablauf der Veranstaltung sorgen.<br />
Zum Favoritenkreis auf den<br />
Sieg zählt der Pfälzer Stefan<br />
Schulze (Bad Bergzabern),<br />
29<br />
der als Führender der Gruppe<br />
3 im Subaru Impreza nach<br />
Riedelbach kommt.<br />
Unter den heimischen Startern<br />
sind Jan Schneider auf<br />
BMW 318TI, Robin und<br />
Nicole Hofmann mit ihrem<br />
heißen Honda Integra, Uli<br />
Moses im BMW 318is und<br />
Jan-Patrik Lauth, ebenfalls<br />
im BMW 318is.<br />
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30 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Spargel, so lecker er auch ist,<br />
man kann durchaus dran sterben<br />
Peter Jungwirth las vor den Landfrauen aus seinem Krimi „Die Spargelbaronin"<br />
Gemünden. Als wär’s abgesprochen<br />
gewesen: Der Sohn<br />
der Küsterin ging einem infernalischen<br />
Gestank nach<br />
und fand die Quelle des morbiden<br />
Duftes ausgerechnet<br />
im Brunnen des Klostergartens.<br />
Dort hatte nach einer<br />
rauschenden Liebesnacht<br />
mit seiner Chefin Gutsverwalter<br />
Paul durch meuchelnde<br />
Hand sein Junggesellenleben<br />
ausgehaucht. Tragischer<br />
geht’s wohl kaum.<br />
Just in dem Moment, als Peter<br />
Jungwirth, Hobbyautor<br />
aus Usingen, Gemündens<br />
Landfrauen genau diese<br />
Stelle seines jüngsten Werks<br />
„Die Spargelbaronin“ vorlas,<br />
wehte durchs Bürgerhaus ein<br />
ganz anderer, weit angenehmerer<br />
Duft, wie er entsteht,<br />
wenn gebutterter Toast, belegt<br />
mit Spargelspitzen und<br />
gebadet in einer Milch-Sahnesauce,<br />
unterm Grill seinem<br />
Verzehr entgegenbrutzelt.<br />
Das Buch „Die Spargelbaronin“<br />
des 80-jährigen Usingers<br />
ist ein Lesebuch zum Kochen<br />
oder ein Kochbuch zum Lesen,<br />
je nach dem, ob man sich<br />
ihm von vorne oder von hinten<br />
nähert.<br />
Also sagten sich die Landfrauen:<br />
Spargel ist lecker,<br />
Spargel ist derzeit in aller<br />
Munde und Spargel ist gesund.<br />
Wenn man nicht gerade<br />
daran stirbt, wie der<br />
arme Paul. Deshalb war es<br />
für die Damen auch naheliegend,<br />
Peter Jungwirth mit<br />
seinem jüngsten Werk zur<br />
Spargelzeit, zu einer Lesung<br />
einzuladen. Und damit die<br />
Kunst nicht brotlos blieb, unterfütterten<br />
die Landfrauen<br />
den Abend mit Schmackhaftem<br />
vom königlichen<br />
Spannende Sache: Der Usinger<br />
Autor Peter Jungwirt, las<br />
aus seinem neuen Roman „Die<br />
Spargelbaronin“. Foto: as<br />
Gemüse, eben jenem schon<br />
erwähnten, jeden literarischen<br />
Leichengeruch lecker<br />
überspielenden Toast<br />
und einem Spargelcocktail<br />
in Kräutercreme, der nur<br />
nach einem schmeckte: nach<br />
mehr!<br />
Jungwirth hatte die Kostproben<br />
mit Bedacht gewählt.<br />
Akribisch las er um alles herum,<br />
was auf den Täter hinwies.<br />
Deshalb ließ er auch die<br />
Pointe aus. Spannung muss<br />
sein.<br />
Einen kleinen Tipp gab der<br />
Autor neugierigen Naturen<br />
am Ende aber doch. Er habe<br />
erst das Buch geschrieben,<br />
um dann festzustellen, dass<br />
da noch etwas fehlte, Spargel!<br />
Also fügte er eine Rezeptsammlung<br />
zum Umgang<br />
mit den edlen Stangen<br />
an, wobei er jeder im Buch<br />
vorkommenden Person ein<br />
Lieblingsspargelmahl zuwies.<br />
Ein aufmerksamer Leser, von<br />
dem Jungwirth berichtete,<br />
habe bemerkt, dass ein Protagonist<br />
kein Lieblingsrezept<br />
hatte, der müsse dann ja wohl<br />
der Mörder sein. Im Kittchen<br />
ist zwar oft kein Zimmer frei,<br />
aber Spargel gibt es dort auch<br />
nicht.<br />
Peter Jungwirth, nach seinem<br />
Schreibimpuls befragt,<br />
gab zu, dass der Provinzkrimi<br />
auch mit Gurken<br />
oder Äpfeln funktionieren<br />
könnte. Er habe sich aber für<br />
Spargel entschieden, weil er<br />
den gerne esse, ihn aber auch<br />
regional zwischen Hessen,<br />
der Pfalz und Baden verorten<br />
konnte. Natürlich wohnt<br />
dem veritablen Stangengemüse<br />
auch eine gewisse Noblesse<br />
inne, was sich schon<br />
dadurch zeigt, dass sich die<br />
Baronin mit Vorliebe an<br />
Kalbssteak unter der Pinienkernkruste<br />
in Begleitung<br />
zarten Spargelgemüses labt.<br />
Ansonsten geht es um das<br />
von Intrigen und Gerüchten<br />
be- oder auch entseelte<br />
Leben einer Kleinstadt irgendwo<br />
tief drin in der Spargelprovinz,<br />
wo jeder jedem<br />
völlig zu Recht nicht über<br />
den Weg traut. Es geht um<br />
Geld, auch schwarzes, um<br />
Vetternwirtschaft, Korruption,<br />
Erpressung und Steuerhinterziehung<br />
– pralles<br />
Leben und Sterben auf 181<br />
Seiten. Jungwirth würzt sie<br />
mit schlüpfrigen Einsprengseln,<br />
bei denen selbst der<br />
Kaplan, an der eigenen Karriereleiter<br />
sägend, nicht zurückstehen<br />
mag und bei einer<br />
Weinprobe unterm Tisch<br />
bei des Bürgermeisters Gattin<br />
Hand anlegt, was der Gehörnte<br />
sogar duldet. Er hat<br />
selbst längst eine andere...<br />
„Die Spargelbaronin“ von<br />
Peter Jungwirth, 181 Seiten,<br />
Hardcover, erschienen im<br />
NOEL-Verlag, ISBN 978-3-<br />
95493-078-4; 15,90 Euro. (as)<br />
Großes Fest zum<br />
„25-jährigen“<br />
Gemünden. Die Freiwillige<br />
Feuerwehr Gemünden<br />
bereitet ihr größtes Fest seit<br />
Jahren vor: 25 Jahre währt<br />
die Freundschaft zwischen<br />
Feuerwehren mit dem Namenszusatz<br />
„Gemünden“<br />
nun schon. Wenn das kein<br />
Grund zum Feiern ist. Als<br />
1993 die Freiwilligen Feuerwehren<br />
Weilrod-Gemünden,<br />
die damals gerade 60-jähriges<br />
Bestehen feierte, Gemünden<br />
(Wohra) und Gemünden im<br />
Westerwald erste, zarte Bande<br />
knüpften, rechnete niemand<br />
im Trio damit, dass man sich<br />
<strong>2018</strong> zu einem großen Jubiläumsfest<br />
im <strong>Weilroder</strong> Gemünden<br />
treffen wird. Und<br />
jetzt ist es soweit. Anfangs war<br />
es nur eine nette Idee wegen<br />
der gemeinsamen Ortsnamen,<br />
daraus sollten sich aber<br />
bald vielgestaltige Begegnungen<br />
und gemeinsame Unternehmungen<br />
entwickeln.<br />
Zum Wehrjubiläum 1993 marschierten<br />
die beiden auswärtigen<br />
Gemündener Wehren der<br />
Einladung folgend im Festzug<br />
mit. Die Gäste waren angetan<br />
von der freundschaftlichen<br />
Atmosphäre, aber auch von<br />
der Tüchtigkeit ihrer Kameraden<br />
in dem kleinen Ort an<br />
Sattel- und Laubach. Am 7.<br />
und 8. <strong>Juli</strong> findet nun auf dem<br />
Festplatz in Weilrod-Gemünden<br />
das große Begegnungsfest<br />
der drei Wehren statt:<br />
Festzelt, Kinder-Hüpfburg,<br />
Schminkbude, Spiel- und<br />
Spaß-Wettkämpfe. Ab 15 Uhr<br />
laden Kuchenbuffet, Popcorn-<br />
und Eismaschine ein -<br />
und natürlich der bekannte<br />
Gemündener Spezialitätengrill.<br />
Abends gibt es Live-<br />
Musik und ein musikalisches<br />
Kräftemessen. Am Sonntag<br />
geht es ab 11.oo Uhr mit einer<br />
Jugendfeuerwehrübung, bayerischen<br />
Spezialitäten und<br />
Weißbier vom Fass weiter.
Schloss Neuweilnau bot wieder einmal mehr<br />
den perfekten Rahmen für eine Ausstellung<br />
Zum 4. Mal „Kunst im Schloss“ - 15 Künstler präsentierten ein Wochenende lang unterschiedlichste Werke<br />
Neuweilnau. Seit 2015 verwandelt<br />
sich Schloss Neuweilnau<br />
einmal im Jahr in<br />
eine Galerie. Es ist eine Galerie<br />
der besonderen Art, denn<br />
jeder Raum strahlt eine eigne,<br />
besondere Atmosphäre<br />
aus und tritt so mit den Ausstellungsstücken<br />
in Wechselwirkung.<br />
Bei der 4. Auflage<br />
von Kunst im Schloss stellten<br />
15 Künstler ihre Werke aus<br />
verschiedensten Kunstrichtungen<br />
aus. Im Schlossgarten<br />
ergaben sich Durchblicke<br />
mit Metallskulpturen von<br />
Uwe Lisken, den Glasstelen<br />
von Christa Murk oder den<br />
Holzwerken von Matthias<br />
Schmidt und Britta Röll, die<br />
vor der grünen Kulisse oder<br />
dem Blick über das Tal ihre<br />
Wirkung entfalteten. Die organischen<br />
Formen der Holzskulpturen<br />
von Röll luden<br />
nicht nur zum Anschauen<br />
sondern auch zum Streicheln<br />
ein. Beim Blick in den<br />
ehemaligen Pferdestall fielen<br />
die keramischen Raben,<br />
die Schildkröten oder das<br />
große Schneckenhaus von<br />
Margret Döring ins Auge.<br />
Gemeinsam mit Steffi Weber<br />
zeichnet Döring auch für die<br />
Organisation verantwortlich.<br />
Weiter ging die Entdeckungsreise<br />
durchs Schloss mit dem<br />
Trauzimmer. In der eleganten<br />
Umgebung wirkten die Holzskulpturen<br />
von Christine<br />
Wenzhöfer wie Wesen von<br />
einem anderen Stern. Auf<br />
den ersten Blick fast wie keramische<br />
Werke anmutend,<br />
sieht der Betrachter bei den<br />
teils metallisch glänzenden<br />
Figuren erst bei näherer Betrachtung,<br />
dass es sich um<br />
Holz handelt. Die geschichteten<br />
Steine von Ludwig Reydt<br />
15 Künstler stellten ihre Werke<br />
auf Schloss Neuweilau aus<br />
(Bild oben). Das Torhaus<br />
mit seinem leicht morbiden<br />
Charme bot interessante,<br />
künstlerische Ein-, Aus- und<br />
Durchblicke. Fotos: sn<br />
zogen ebenso die Blicke auf<br />
sich. Im Gewölbekeller standen<br />
die farbkräftigen Gemälde<br />
von Martina Haunert in<br />
interessantem Kontrast zu<br />
den rohen Steinwänden. Das<br />
Torhaus mit seinem morbiden<br />
Charme, das eigentlich<br />
eine Innensanierung nötig<br />
hat, bot weiteren Künstlern<br />
Ausstellungsräume. Die erst<br />
schmunzelnden, dann lächelnden<br />
und schließlich<br />
lachenden Gesichter des<br />
Mutter-Sohn-Paares, die Kalli<br />
Schiffer fotografiert hat,<br />
begrüßten den Besucher,<br />
der die steile Treppe erklommen<br />
hatte. In der schmalen<br />
Galerie hatte Jalil Azimi seine<br />
teils etwas verstörenden<br />
Zeichnungen verfremdeter<br />
menschlicher Körper oder<br />
Gesichter angeordnet. Ein<br />
kleiner Raum war von hellblauen<br />
Licht erfüllt und<br />
mutete dadurch wie ein<br />
Aquarium an, in dem keramische<br />
und gemalte Fische<br />
und Oktopusse von Alice<br />
Messinger „schwammen“.<br />
Neu im Reigen der Künstler<br />
waren Siglinde Ruß und Jutta<br />
Flatt. Letzte hat sich dem<br />
Thema „Pusteblumen“ verschrieben<br />
und diese zierten<br />
in verschiedenen Variationen<br />
die Wände. „Das ist ein Thema,<br />
an dem ich mich festgebissen<br />
habe“, sagt sie, „es ist<br />
aber noch nicht ausgereizt“.<br />
Bei Ruß tauchten Haussilhouetten<br />
immer wieder auf,<br />
aber auch Blumen haben es<br />
ihr angetan, die sie mal eher<br />
Auch Ihr Leben<br />
könnte einmal von<br />
wenigen Minuten<br />
abhängig sein!<br />
31<br />
naiv, dann wieder impressionistisch,<br />
naturalistisch oder<br />
expressiv auf die Leinwand<br />
bringt. Einen Raum weiter<br />
faszinierten Tuschezeichungen<br />
von Regina Krugel,<br />
die Tänzerinnen auf das Papier<br />
bannte. Im Stockwerk<br />
darunter hatte Steffi Weber<br />
im „vergessenen Zimmer“<br />
ihre floralen Arrangements<br />
und Keramiken ausgestellt.<br />
Die „Kunst des Redens“<br />
präsentierte Jürgen Fischer<br />
bei der Vernissage. Er schlug<br />
den Bogen von Kunststoff<br />
über Gartenkunst bis hin zur<br />
Kunst der Fuge. Schirmherr<br />
Bürgermeister Götz Esser,<br />
zeigte sich erfreut, dass die<br />
Künstler diesen seiner Meinung<br />
nach schönsten Ort im<br />
Hochtaunuskreis – es ist sein<br />
Heimatort – für ihre Ausstellung<br />
gewählt hatten. (sn)<br />
Besonders in den<br />
engen Gassen:<br />
Durchfahrt für den<br />
Notdienst lassen!