Die Christkindlsingerin mit Deckblatt 1
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Maximilian Schmidt <strong>Die</strong> <strong>Christkindlsingerin</strong><br />
Ihr Blick strahlte vor Seligkeit! Gestern so trostlos – heute so selig. Sind es doch die<br />
süßesten Freuden, zu denen man durch Leiden gelangt!<br />
„Ahnl,“ sagte sie zu der glücklichen Alten, „so is ja alles in Erfüllung gangen, wie du und d’<br />
Mutter mir’s prophezeit habt’s!“<br />
„No’ nöt alles!“ fiel Sepp ein. „D’ Hauptsach kommt erst und dös is – unser Hochzeit; jetzt<br />
aber kimm, liab’s Bräutl, zum Rittertanz, da<strong>mit</strong>’s die ganze Stadt erfahrt, wer mei’ rechte<br />
Ritterin is!“<br />
So geschah’s denn, und einige Wochen später war Waberl die glückliche Frau jenes Hauses,<br />
dessen treuester <strong>Die</strong>ner ihr Vater gewesen und wo sie vor wenigen Jahren zum ersten Male ihr<br />
Lied gesungen als arme <strong>Christkindlsingerin</strong>.<br />
München, im Mai 1863<br />
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