20 Jahre Rif im PDF-Format - ULSZ Rif
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Georg Graf von Kuenburg<br />
baute eine Meierei und liess<br />
<strong>im</strong> eigens errichteten Gestüt<br />
Pferde züchten, ein grosses<br />
Hochwasser bremste weitere<br />
Ausbaupläne ein.<br />
Erzbischof Wolf Dietrich von<br />
Raitenau hatte mit <strong>Rif</strong> weniger<br />
am Hut, er konzentrierte<br />
sich auf die Stadt, Nachfolger<br />
Markus Sittikus kümmerte<br />
sich vornehmlich um Hellbrunn,<br />
<strong>Rif</strong> geriet etwas in<br />
Vergessenheit. Bis 1800<br />
hatte die Kirche weiter das<br />
Sagen, dann folgte der Adel<br />
als Besitzer.<br />
Nach 1830 zerstörte ein<br />
Brand grosse Teile der Meierei<br />
und des Gestüts, der<br />
ebenfalls in Mitleidenschaft<br />
gezogene Südflügel des<br />
Schlosses wurde nicht wieder<br />
aufgebaut. Nach einem<br />
neuerlichen kurzen Zwischenspiel<br />
der Kirche als<br />
Besitzerin wurde 1860 der<br />
reiche Schiffsmeister<br />
Michael von Fink aus Braunau<br />
neuer Besitzer, ihn löste<br />
1876 Graf Max Arco von<br />
Zinneberg ab, damals Besitzer<br />
der Brauerei Kaltenhausen.<br />
Rund ein Vierteljahrhundert<br />
später standen die<br />
bayerische Filiale der Deutschen<br />
Bank und danach die<br />
Brauerei Kaltenhausen als<br />
Besitzer <strong>im</strong> Grundbuch,<br />
ihnen folgte Hugo Graf<br />
Boos-Waldeck, der Schlossherr<br />
von Raabs an der Thaya.<br />
Zu jener Zeit hatte <strong>Rif</strong> als<br />
Teil der eigenständigen Gemeinde<br />
Taxach zu bestehen<br />
aufgehört, man gehörte zu<br />
Hallein. Der auch als Autorennfahrer<br />
der frühen <strong>Jahre</strong><br />
bekannt gewordene Boos-<br />
Waldeck verkaufte grosse<br />
Teile seines Besitzes, 1926<br />
schlug die Geburtsstunde<br />
der Siedlung <strong>Rif</strong>. Mehrere<br />
Besitzerwechsel prägten die<br />
nächsten <strong>Jahre</strong> und auch die<br />
Zeit nach 1945, als neben<br />
den Amerikanern u.a. Philipp<br />
Graf Boos-Waldeck und<br />
Carlotta Gräfin Plettenberg<br />
über <strong>Rif</strong> „herrschten“. Der<br />
Verband Österreichischer<br />
Volkshochschulen machte<br />
<strong>Rif</strong> ab 1955 zu einem bedeutenden<br />
Mittelpunkt für Bildung<br />
und Kultur. 1974 erwarb<br />
die Familie des Baumeisters<br />
Hans Hager Schloss<br />
und Grund, <strong>im</strong> Jahr <strong>20</strong>03<br />
wurde <strong>Rif</strong> an das Land<br />
Salzburg verkauft (55%<br />
Kostenbeteiligung durch die<br />
Universität). Hier schliesst<br />
sich der Kreis der zahlreichen<br />
Schlossbesitzer in<br />
annähernd neun Jahrhunderten.<br />
Nicht zu klären ist,<br />
weshalb es mit „Rief“ und<br />
„<strong>Rif</strong>“ <strong>im</strong>mer wieder unterschiedliche<br />
Schreibweisen<br />
gegeben hat.<br />
13<br />
Nach der Restaurierung sind in <strong>Rif</strong> heute die Studenten die „Schlossherren“.<br />
Der vorbildlich gestaltete Innenhof lädt gerne zum Verweilen ein.<br />
Die Bibliothek des Interfakultären Fachbereiches für Sport- und Bewegungswissenschaft.