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© sxc<br />

38 | Pferdepraxis<br />

ist es wirklich eine Vergiftung?<br />

Giftpflanzen und Schädlingsbekämpfungsmittel gehören zu den häufigsten Ursachen.<br />

VON Dr. meD. <strong>Vet</strong>. JaqUeliNe KUPPer, PrOf. Dr. meD. <strong>Vet</strong>. HaNSPeter NäGeli, Dr. meD. <strong>Vet</strong>. meret WeHrli eSer<br />

vet journal 07|08/11


© J. Kupper<br />

abb. 1: Suchmaske des informationssystems „Clinitox“.<br />

Studie Anhand einer retrospektiven Aufarbeitung der Kasuistik<br />

des Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrums<br />

(STIZ) über 10 Jahre (von 1997-2006) konnte gezeigt<br />

werden, dass Pferde eher selten vergiftet werden. Von insgesamt<br />

1.546 Tieren waren nur 62 Pferde betroffen. Dabei handelt es<br />

sich jedoch nur um die sogenannten wahrscheinlichen und gesicherten<br />

Fälle. Bei den wahrscheinlichen Fällen stimmen die<br />

Symptome und der zeitliche Verlauf mit der aufgenommenen<br />

Noxe überein. Bei den gesicherten Vergiftungen wurde das toxische<br />

Agens nachgewiesen. Bei 17 Pferden verlief die Vergiftung<br />

tödlich.<br />

Die wichtigsten Ursachen waren zu 72% Giftpflanzen und<br />

zu 15% Schädlingsbekämpfungsmittel, hauptsächlich Carbamate,<br />

außerdem Alpha-Chloralose, die Molluskizide Mercapto-<br />

dimethur und Metaldehyd, ein Herbizid und in zwei Fällen<br />

Fungizide. Erkrankt ein Pferd plötzlich, soll deshalb immer sofort<br />

geklärt werden, ob ein Kontakt zu einer Giftpflanze oder zu<br />

einem Schädlingsbekämpfungsmittel stattgefunden <strong>hat</strong>. Gemäß<br />

der retrospektiven Arbeit von Curti et al. waren die wichtigsten<br />

Pflanzen, die Vergiftungen bei Pferden verursacht haben, die<br />

Falsche Akazie (Robinia pseudoacacia), die Eibe (Taxus baccata),<br />

das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobea), der Oleander (Nerium<br />

oleander), das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) und<br />

der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum). Daher soll<br />

auf diese Pflanzen genauer eingegangen werden.<br />

abb. 1<br />

Pferdepraxis | 39<br />

falsche akazie (robinia pseudoacacia) Das Holz dieses<br />

robusten und schnellwachsenden Baums findet primär als Zaun<br />

und auch als Paddock-Einstreu Verwendung. Vergiftungen durch<br />

Akazien-Einstreu sind relativ häufig. Das Gift, in Form von soge-<br />

nannten toxischen Proteinen (Lektinen), ist in der gesamten Pflanze<br />

enthalten. Am höchsten ist die Konzentrationen jedoch in Samen<br />

und Rinde. Die Lektine verursachen Darmepithelschäden, Erythrozytenagglutination<br />

und Gewebsnekrosen. Bereits die Einnahme<br />

von 70 g Rinde kann eine gastrointestinale Störung wie Kolik und<br />

„Die wichtigsten Ursachen waren zu 72 Prozent<br />

Giftpflanzen, zu 15 Prozent Schädlingsbekämpfungsmittel,<br />

hauptsächlich Carbamate.“<br />

Obstipation verursachen. 100 g Rinde bewirken zusätzlich zentralnervöse<br />

Störungen wie Exzitationen, anschließend Somnolenz,<br />

Blindheit, Gleichgewichtsstörungen und Festliegen. Weitere Symptome<br />

sind Herzinsuffizienz, Nephritis und Hufrehe. Die letale Dosis<br />

liegt bei 150 g Rinde/Tier. Wegen der Gefahr der Hufrehe sollte eine<br />

Therapie mit Glucocorticoiden gemieden werden, insbesondere da<br />

deren Nutzen bei der Lektin-Intoxikation nicht bekannt ist. Die<br />

symptomatische Therapie besteht in einer sofortigen Magenspülung<br />

und der Gabe von Aktivkohle via Nasenschlundsonde. Der intra-<br />

vet journal 07|08/11


© J. Kupper (3)<br />

40 | Pferdepraxis<br />

abb. 2<br />

abb. 2: robinia pseudoacacia (falsche akazie); abb. 3: taxus baccata (eibe).<br />

venöse Flüssigkeit- und Elektrolytersatz soll bei Kreislaufstörungen<br />

erfolgen. Bei zentralnervösen Symptomen wird die Verabreichung<br />

von Dimethylsulfoxid (DMSO) und Vitamin B1 empfohlen. Bei<br />

Exzitationen ist ferner eine Sedation mit α 2 -Agonisten indiziert.<br />

eibe (taxus baccata), Oleander (Nerium oleander), Pfaffenhütchen<br />

(euonymus europaeus) Alle drei Pflanzen enthalten<br />

potente Herzgifte. Taxin A und B, die kardiotoxischen<br />

Alkaloide der Eibe (Taxus baccata), agieren als Na + - und Ca ++ -Kanal-<br />

blocker. Sie verändern die Membranleitfähigkeit der Herzmuskel-<br />

„Wegen der Gefahr der Hufrehe sollte eine<br />

therapie mit Glucocorticoiden (bei lektin-<br />

vergiftung, anm.d.red.) gemieden werden.“<br />

zellen und führen zu einer Verlängerung der AV-Leitungszeit, bis<br />

zu einem AV-Block 2. und 3. Grades und schließlich zum vollständigen,<br />

diastolischen Herzstillstand. Zusätzlich kommt es zu einer<br />

QRS-Verbreitung und einer Störung der Reizleitung myelin-<br />

haltiger Axone. Bereits 100-200 g Nadeln/Tier können letal sein, die<br />

Latenzzeit beträgt nur wenige Minuten. Die Tiere verenden unter<br />

Taumeln, Stöhnen oder Krämpfen, infolge einer Herz- und Atem-<br />

vet journal 07|08/11<br />

abb. 3<br />

lähmung. Weitere klinische Symptome sind Agitation, Ataxie, Muskeltremor,<br />

Bradykardie, Dyspnoe, Seitenlage, Konvulsionen und<br />

Kollaps. Der protrahierte Verlauf der Vergiftung geht mit Unruhe,<br />

Kolik, Diarrhoe, Hypotension und Mydriasis einher. Die Therapie<br />

ist symptomatisch. Der Magen muss via Nasenschlundsonde schnell<br />

gespült werden. Anschließend wird Aktivkohle verabreicht. Zusätzlich<br />

erfolgt ein Flüssigkeit- und Elektrolytersatz. Bei Bradykardie<br />

und AV-Block wird Atropinsulfat, bei ventrikulärer Tachyarrhythmie<br />

und Kammerflimmern wird Lidocain eingesetzt.<br />

Digoxinähnlich wirken die kardiotoxischen Cardenolid-Glykoside<br />

des Oleanders (Nerium oleander) und des Pfaffenhütchens<br />

(Euonymus europaeus). Sie binden unter kompetitiver Verdrängung<br />

von K + -Ionen an die α-Untereinheit der Na/K-ATPasen und reduzieren<br />

dadurch den Auswärtstransport von Na + -Ionen und den Einwärtsstrom<br />

von K + -Ionen. Es erfolgt eine intrazelluläre Zunahme<br />

von Na + - und eine Abnahme von K + -Ionen. Da dies zum Verlust<br />

des Membranruhepotenzials führen würde, ersetzt die Herzmuskelzelle<br />

die überschüssigen Na + -Ionen mit extrazellulären Ca ++ und erhöht<br />

dadurch die intrazelluläre Ca ++ -Konzentration. Die klinischen<br />

Symptome sind Apathie, Schwäche oder Agitation, Kolik, Diarrhoe<br />

(z.T. hämorrhagisch), Tenesmus, Tachypnoe, Mydriasis, Herzrhythmusstörung<br />

und kalte Extremitäten. Plötzliche Todesfälle, infolge<br />

einer Herzlähmung, sind häufig. Auch hier soll bei einer Vergiftung<br />

bzw. einem Vergiftungsverdacht sofort eine Magenspülung durch


abb. 4<br />

abb. 4: Nerium oleander (Oleander).<br />

geführt und anschließend Aktivkohle via Nasenschlundsonde eingegeben<br />

werden. Zusätzlich brauchen die Tiere Ruhe sowie Flüssigkeits-<br />

und Elektrolytersatz. Die Verabreichung von Atropin ist bei<br />

Bradykardie oder bradykarden Rhythmusstörungen indiziert, Propranolol<br />

oder Lidocain bei ventrikulärer Tachyarrhythmien. Atropin<br />

und Propranolol sollten jedoch sehr vorsichtig eingesetzt werden!<br />

Kalzium ist wegen der erhöhten intrazellulären Ca ++ -Konzentration<br />

der Herzmuskelzellen kontraindiziert. Die letale Dosis liegt<br />

im Bereich von 15-20 g (etwa 20-60 Stück) grüne Oleanderblätter/Tier.<br />

Die toxische Dosis des Pfaffenhütchens ist für Pferde nicht<br />

bekannt.<br />

Jakobskreuzkraut (Senecio jacobea) Das Toxin der Senecio sp.<br />

sind die sogenannten Pyrrolizidinalkaloide. Diese bewirken eine<br />

Quervernetzung der DNA und anderen Makromolekülen der Le-<br />

ber. Dadurch entsteht eine irreversible Leberzellschädigung mit<br />

einem kumulativen Effekt. Die Symptome treten selten nach<br />

Tagen, häufiger nach Monaten bis Jahren auf. Diese sind Leistungsschwäche,<br />

Gewichtsverlust, Anorexie, Kolik, Obstipation oder<br />

blutige Diarrhoe, Tenesmus, evtl. mit Rektumprolaps, Hämoglobinurie,<br />

häufiges Gähnen, Dyspnoe, Fotosensibilität und Ikterus.<br />

Wegen eines Leberversagens kann später ein hepatoenzephales Syndrom<br />

mit Unruhe, Taumeln, Ataxie, ziellosem Wandern („Walking<br />

Disease“), Zehenschleifen, Lecksucht, Blindheit, Kopfpressen,<br />

Pferdepraxis | 41<br />

Depression, Konvulsionen, hepatisches Koma und Tod auftreten.<br />

Die Therapie der akuten Vergiftung ist eine Magenspülung und die<br />

Gabe von Aktivkohle via Nasenschlundsonde sowie Flüssigkeits- und<br />

Elektrolytersatz. Im chronischen Fall, beim Auftreten eines hepato-<br />

enzephalen Syndroms, die Sedation mit α 2 -Agonisten, Glukose-<br />

infusion, orale Verabreichung von Laktulose oder Neomycin. Zusätzlich<br />

wird das kontaminierte Futter abgesetzt, eine proteinarme, energiereiche<br />

Diät angeboten und eine Infusion mit Aminosäuren-, Glucose-<br />

und Vitamin B verabreicht. Die letale, kumulative Dosis beträgt<br />

5-20% des Körpergewichts, was 0,05-0,20 kg Senecio jacobaea/<br />

kg Körpergewicht entspricht. Der Nachweis der Pyrrolizidin-<br />

alkaloide erfolgt im Futter und Körpergewebe. Eine Leber-<br />

biopsie kann zur prognostischen Beurteilung entnommen werden.<br />

riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) Die Dolden-<br />

blütler Heracleum mantegazzianum (Riesenbärenklau), Heracleum<br />

sphondylium (Wiesenbärenklau) und Angelica archangelica<br />

(Echte Engelwurz) enthalten Furocumarine. Diese sind<br />

in besonders hoher Konzentration im Riesenbärenklau zu fin-<br />

den. Furocumarine sind fototoxische Stoffe, welche die Empfindlichkeit<br />

der Haut gegenüber Sonnenlicht steigern. Diese Gift-<br />

stoffe lagern sich zuerst in die DNS ein und sind dann fähig, unter<br />

Einwirkung von langwelligem UV-Licht kovalente Basenaddukte<br />

und Quervernetzungen zu bilden. Die Schwere der<br />

„Die letale, kumulative Dosis beträgt 5-20<br />

Prozent des Körpergewichts, sprich 0,05-0,20<br />

Prozent Senecio jacobea/kg Körpergewicht.“<br />

zytotoxischen Reaktion hängt demnach nicht nur von der<br />

Konzentration und der Einwirkungszeit der fototoxischen Substanz,<br />

sondern auch von der Intensität der Sonnenbestrahlung ab.<br />

Beim Tier spielt vor allem die Aufnahme der Pflanze im Heu eine<br />

Rolle. Der Hautkontakt wird durch die dichte Behaarung mini-<br />

miert. Die Therapie erfolgt primär lokal mit Brandsalben, antibiotika-<br />

und glucocorticoidhaltigen Präparaten und Analgetika.<br />

Zusätzlich soll die Sonnenlichtexposition vermieden werden.<br />

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vet journal 07|08/11


© J. Kupper<br />

42 | Pferdepraxis<br />

abb. 5<br />

abb. 5: euonymus europaeus (Pfaffenhütchen).<br />

Gemäß der Kasuistik des STIZ waren weitere wichtige Noxen<br />

(13%) das Tierarzneimittel Ivermectin, Botulinustoxin, Streusalz<br />

und Bienen. Nach <strong>neue</strong>n Erkenntnissen lässt sich die Ivermectin-<br />

Überdosierung wirksam mit intravenösen Lipiden, zum Besipiel mit<br />

Intralipid® 20, eine 20%ige Emulsion von Sojabohnenöl in Wasser,<br />

therapieren. Die empfohlene Dosierung ist 1,5 ml/kg Körper-<br />

gewicht als Bolus, gefolgt von 0,25 ml/kg/Min. über 30 Min.<br />

Bei ungenügendem Ansprechen kann dieses Schema nach etwa<br />

15 Stunden wiederholt werden (siehe Fallbeispiel im „CliniTox“).<br />

Ebenfalls potenzielle Noxen, die einer Erwähnung bedürfen, sind<br />

Fumonisine, Quecksilber, Slaframin und Selen. Häufig unter Verdacht,<br />

aber selten, ist die Vergiftung mit Arsen.<br />

Slaframin-Vergiftung Rotklee (Trifolium pratense), seltener<br />

andere Leguminosen wie Weißklee (Trifolium repens), Schwedenklee<br />

(Trifolium hybridum) und Luzerne (Medicago sativa),<br />

können mit dem Schimmelpilz Rhizoctonia leguminicola befallen<br />

sein, speziell bei kühler und feuchter Witterung. Der toxische<br />

Metabolit dieses Schimmelpilzes, Slaframin, ist auch im<br />

Heu und wahrscheinlich auch in der Silage aktiv. Der betroffene<br />

Klee weist schwarze Flecken auf. Das auffälligste Symptom,<br />

exzessiver Speichelfluss (engl.: slobber), entwickelt sich<br />

innerhalb von wenigen Stunden nach der Aufnahme von kontaminiertem<br />

Futter. Weitere Symptome sind milde Lakri-<br />

vet journal 07|08/11<br />

mation, Diarrhoe, milde Blähung und häufiger Harnabsatz.<br />

Die Morbidität ist hoch, Todesfälle sind jedoch nicht zu erwarten.<br />

Die Therapie besteht im Absetzen des kontaminierten Futters.<br />

Die Erholung erfolgt innert 24-48 Stunden. Es gibt kein Antidot,<br />

Atropin kann jedoch die Symptome lindern. Die Krankheit wird<br />

auch Slobber Disease oder Black Patch Disease genannt.<br />

Wie kann ein Vergiftungsverdacht bestätigt werden? Über<br />

das Internet kann unter www.clinitox.ch oder www.giftpflanzen.ch<br />

das frei abrufbare, computergestützte Informationssystem CliniTox<br />

hinzugezogen werden. In die Suchmaske kann direkt der Name der<br />

„Nach <strong>neue</strong>sten erkenntnissen lässt sich die<br />

ivermectin-Überdosierung wirksam mit<br />

intravenösen lipiden therapieren.“<br />

verdächtigten Noxe, wie etwa „Futter“ eingegeben werden (Abb.<br />

1, unter „Giftsubstanz/Quelle/Verwendungszweck/Giftpflanze“).<br />

Es kann aber auch nach spezifischen Substanznamen, z.B. „Phenylbutazon“,<br />

oder Pflanzen, z.B. „Eibe“, oder nach Giftquelle und Verwendungszweck<br />

gesucht werden. Mögliche Suchbegriffe sind deshalb<br />

unter anderem auch „Mykotoxine“, „Fliegenspray“, „Farben“


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Fachkurzinformation zu Effipro im Pflichttextteil.


© J. Kupper (2)<br />

44 | Pferdepraxis<br />

abb. 6<br />

abb. 6: Senecio jacobea (Jakobskreuzkraut).<br />

oder „Industrie“. Es kann auch nur ein Teil eines Worts wie zum<br />

Beispiel „coum“ für Brodifacoum eingegeben werden.<br />

Über die Symptomensuche (Abb. 1, unter „Symptome/Labor/Sektionsbefunde“)<br />

kann eine mögliche Vergiftungsursache eruiert werden,<br />

indem die Symptome eines erkrankten Tiers ausgewählt werden.<br />

Wird zum Beispiel ein Pferd mit Apathie, Muskelschwäche und<br />

Anämie vorgestellt, muss in der Suchmaske „Tierart“ zuerst die Spezies<br />

„Pferd“ angeklickt werden. Dann werden die klinischen Veränderungen,<br />

die unter den entsprechenden Organsystemen zu finden<br />

sind, angewählt. Zum Beispiel „Apathie“ unter „Allgemeinzustand,<br />

V<strong>erhalten</strong>“, „Muskelschwäche“ unter „Nervensystem“, da diese<br />

auch neurologisch bedingt sein kann, und „Anämie“ unter „Blut<br />

und Blutbildung“. Ein optimales Ergebnis wird normalerweise mit<br />

der Kombination von Symptomen aus 3-4 Organsystemen erzielt.<br />

Die Auswahl der vorherigen Symptome führt zu den möglichen<br />

Vergiftungsursachen „Blei und Bleiverbindungen“, „Coumarinderivate“,<br />

„Quecksilber und Quecksilberverbindungen“ sowie der<br />

Pflanze „Mercurialis perennis (Bingelkraut)“. Sollte das Suchergebnis<br />

negativ ausfallen, müsste die Zahl der gewählten Organsysteme<br />

reduziert werden. Alle Suchergebnisse sind mittels Hyperlink mit<br />

den entsprechenden Informationsseiten verknüpft. So können per<br />

Mausklick sämtliche verfügbaren Angaben über die chemisch-physikalischen<br />

Eigenschaften, Quellen und Anwendungsformen, Toxikokinetik<br />

und -dynamik, Grenzdosen, Vergiftungssymptome, Diffe-<br />

vet journal 07|08/11<br />

rentialdiagnosen, Sektionsbefunde, Diagnostik und Therapie sowie<br />

ein Literaturverzeichnis abgerufen werden. Aus den detaillierten<br />

Informationen zu „Coumarinderivate“ erfährt der Anwender beispielsweise,<br />

dass eine Gerinnungsstörung erst nach 3-5 Tagen auftritt,<br />

wenn der Vorrat der noch vorhandenen Gerinnungsfaktoren<br />

tab. 1: antidota.<br />

toxisches agens antidot<br />

amitraz atipamezol<br />

arsen Dimercaprol<br />

Blei CaNa 2 eDta<br />

Botulismustoxin Botulismusantitoxin<br />

Carbamate atropinsulfat<br />

Coumarinderivate Vitamin K 1<br />

eisen Deferoxamin<br />

Kupfer D-Penicillinamin<br />

Nitrat/Nitrit methylenblau<br />

Organophosp<strong>hat</strong>e atropinsulfat<br />

quecksilber Dimercaptopropansulfonat<br />

Zink CaNa 2 eDta


abb. 7<br />

abb. 7: Heracleum mantegazzianum (riesenbärenklau).<br />

verbraucht ist, und dass Vitamin K1 (Phytomenadion) als Antidot<br />

eingesetzt wird. Bei der Suche nach Giftpflanzen eignet sich sowohl<br />

der wissenschaftliche Pflanzenname wie auch eine umgangssprachliche<br />

Bezeichnung in Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch.<br />

Auch hier werden die Symptome, der Wirkmechanismus und das<br />

Toxin (sofern bekannt) sowie die Therapiemöglichkeiten beschrieben.<br />

Bei der Suche nach Symptomen werden bei einem Pferd, das<br />

mit Schweißausbrüchen und Durchfall vorgestellt wird, die Suchresultate<br />

„Bryonia sp.“ und „Ricinus communis“ angezeigt. Durch<br />

das Anklicken der Pflanzennamen ist ersichtlich, dass beide Pflanzen<br />

sehr stark giftig sind und schleimhautreizende Stoffe enthalten.<br />

Bei Vergiftungen sollten allgemein die folgenden therapiegrundsätze<br />

befolgt werden:<br />

1) Sichern der Vitalfunktionen wie Atmung und Kreislauf.<br />

2) Rasche Dekontamination möglichst innerhalb der ersten zwei<br />

Stunden nach Noxenaufnahme durch Abheben des Magen-<br />

inhalts mit einer Nasenschlundsonde und anschließender Verabreichung<br />

von Aktivkohle (Carbo medicinalis, 1-3 g/kg Körpergewicht<br />

als wässerige Suspension, etwa 1 kg auf 4 l Wasser).<br />

Aktivkohle ist jedoch wenig/nicht wirksam bei Erdölderivaten,<br />

Schwermetallen, Glykolen, Alkoholen, Nitrit, Säuren und<br />

Laugen. Bei Kontamination mit Säuren und Laugen soll unmittelbar<br />

und ausgiebig mit Wasser gespült/ verdünnt werden.<br />

Pferdepraxis | 45<br />

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vet journal 07|08/11


46 | Pferdepraxis<br />

3) Verabreichung des spezifisches Antidots (Tab.1), falls vorhanden,<br />

oder symptomatische Behandlung.<br />

4) Bei Todesfällen sollte eine Autopsie durchgeführt werden.<br />

5) Bei forensischen Fällen ist die Gewinnung von Blut (EDTA,<br />

Serum, Heparin), Urin, Nieren- und Lebergewebe zwingend.<br />

Dabei muss eine genaue Protokollierung und Beschriftung in<br />

Anwesenheit einer Amtsperson vorgenommen werden.<br />

Wird eine mögliche Vergiftung erkannt, sollten die Besitzer, bis<br />

zum Eintreffen des Tierarztes, die Giftaufnahme unterbinden und<br />

die Giftquelle sicherstellen. Das Pferd soll nicht gefüttert, jedoch mit<br />

genügend Wasser versorgt werden. Eine gute Einstreu der Box hilft,<br />

bei Koliken oder Krampfanfällen Verletzungen zu vermeiden. Unter<br />

der Rubrik „Management von Vergiftungsfällen“ (Abb. 1) können<br />

bei www.clinitox.ch weitere Ratschläge zu Therapie, Diagnose und<br />

Analytik eingeholt werden.<br />

literatur (auswahl)<br />

Curti r, Kupper J, Kupferschmidt H, Naegeli H. Von Hanf bis Schokolade:<br />

tiervergiftungen im Wandel der Zeit. eine retrospektive aufarbeitung<br />

der Kasuistik des Schweizerischen toxikologischen informationszentrums<br />

(1997-2006). Sat 2009; 151: 265-273<br />

landolt G, feige K, Schöberl m.: Vergiftung bei Pferden durch die rinde<br />

der „falschen akazie“ (robinia pseudoacacia). Schweiz arch tierheilkd<br />

1997; 139: 363-366<br />

talcot P. toxicologic Problems. in: reed Sm, Bayly Wm, Sellon DC<br />

(Hrsg.): equine internal medcine. third edition. St. louis, Saunders<br />

2010: 1364-1416 2005; 17: 252-25<br />

vet journal 07|08/11<br />

Rosenstraße 1 · 4040 Linz<br />

Tel.: (+43) 732/717242- 0 · Fax: (+43) 732/717322<br />

E-mail: labor.linz@laboklin.at<br />

© <strong>Vet</strong>suisse<br />

© <strong>Vet</strong>suisse<br />

Dr. med. vet. Jaqueline Kupper<br />

arbeitet und berät am Institut für <strong>Vet</strong>erinärpharmakologie<br />

und -toxikologie an der <strong>Vet</strong>suisse-Fakultät der Universität<br />

Zürich.<br />

Kontakt: kupper@vetpharm.uzh.ch<br />

Prof. Dr. med. vet Hanspeter Nägeli<br />

ist stellvertretender Direktor am Institut für <strong>Vet</strong>erinärpharmakologie<br />

und -toxikologie an der <strong>Vet</strong>suisse-Fakultät der<br />

Universität Zürich.<br />

Kontakt: naegelih@vetpharm.uzh.ch<br />

Dr. med. vet. meret Wehrli eser<br />

FVH für Pferde, Dipl. ECEIM, ist Oberassistentin an der<br />

Abteilung für Innere Medizin, Departement für Pferde,<br />

<strong>Vet</strong>suisse-Fakultät der Universität Zürich.<br />

Kontakt: mwehrli@vetclinics.unizh.ch<br />

albertsen C. lectins. in: Plumlee KH (Hrsg.): Clinical <strong>Vet</strong>erinary<br />

toxicology. St.louis, mosby 2004: 406-408<br />

tiwary aK, Puschner B, Kinde H, tor er.: Diagnosis of taxus (yew)<br />

poisoning in a horse. J <strong>Vet</strong> Diagn invest 2005; 17: 252-255<br />

Hughes KJ, Dart aJ, Hodgson Dr.: Suspected Nerium oleander<br />

(Oleander) poisoning in a horse. aust <strong>Vet</strong> J 2002; 80: 412-415<br />

Pearson eG. liver failure attributable to pyrrolizidine alkaloid<br />

toxicosis and associated with inspiratory dyspnea in ponies:<br />

three cases (1982-1988). JaVma 1991; 198: 1651-1654<br />

Wohlsein P, Hinrichs U, Brandt K, Kurtz H.: leukoencephomalazie<br />

bei zwei Pferden – moldy Corn Poisoning in Deutschland? tierärztl<br />

Praxis 1995; 23: 582-587<br />

Arbeit mit dem digitalen<br />

Praxis- und Managementsystem<br />

© GRAUPNER GmbH & Co. KG/Dipl. Tzt. M. Kraft<br />

Spezialist für<br />

Röntgentechnik<br />

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E-mail: mail@graupner-medizin.de • Web: www.graupner-medical-group.com


Lungenwurm-Therapie<br />

mit Haarlingskontrolle.<br />

Angiostrongylus vasorum<br />

Pferdepraxis | 47<br />

Neue<br />

<strong>Indikationen</strong><br />

Trichodectes canis<br />

Breiteres Spektrum für Hunde: <strong>Advocate®</strong> <strong>hat</strong> 2 <strong>neue</strong> <strong>Indikationen</strong> <strong>erhalten</strong>.<br />

Es ist wissenschaftlich nachgewiesen. <strong>Advocate®</strong> wirkt gegen 2 weitere<br />

Parasitenarten:<br />

<strong>Advocate®</strong> eliminiert Angiostrongylose, hervorgerufen durch Angiostrongylus<br />

vasorum. Der Lungenwurm wird weltweit zu einem zunehmenden<br />

Problem und ist schwer zu diagnostizieren.<br />

<strong>Advocate®</strong> bekämpft den Haarling (Trichodectes canis).<br />

Mit diesen <strong>Indikationen</strong> bei Hunden <strong>hat</strong> <strong>Advocate®</strong> das breiteste Wirkspektrum<br />

aller zugelassenen Spot-on Präparate.<br />

www.bayer.at<br />

Floh<br />

(Ctenocephalides)<br />

Larven<br />

Neu Neu<br />

Haarling Hakenwurm<br />

(Trichodectes (Ancylostoma,<br />

canis) Uncinaria)<br />

Peitschenwurm<br />

(Trichuris)<br />

Spulwurm<br />

(Toxocara)<br />

Lungenwurm<br />

(Angiostrongylus<br />

vasorum)<br />

Herzwurm<br />

(Dirofilaria)<br />

Ohrmilbe<br />

(Otodectes)<br />

Räudemilbe Haar-<br />

(Sarcoptes) balgmilbe<br />

vet journal 07|08/11<br />

(Demodex)<br />

Advo/M4/08/03/39/TA/A/4c

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