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Stadtmagazin CLP Ausgabe 21

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schwarzach an. „Ich bin menschlich<br />

reich beschenkt zurückgekehrt, das<br />

nimmt mir niemand. Emotional war<br />

ich damals aber am Boden. Ich kam gar<br />

nicht hinterher, das alles zu verarbeiten.“<br />

Sechzehn Jahre sei er von Münsterschwarzach<br />

weg gewesen, vieles<br />

sei ihm fremd vorgekommen. „Ich bin<br />

immer noch in der Orientierungsphase.“<br />

Seine jetzigen Aufgaben liegen<br />

außerhalb der Abtei. Mit einer halben<br />

Stelle ist er Seelsorger am Kreiskrankenaus<br />

im nahen Kitzingen, dort arbeitet<br />

er auch im Ethikrat mit. Mit einer<br />

weiteren halben Stelle ist er Pfarrer<br />

in der Großpfarrei Wiesentheid-Großlangheim.<br />

Weihbischof Heinrich Timmerevers in<br />

Garrel im Juni 2016 habe er fast alle<br />

Menschen gekannt. Die Schönheit<br />

der Dammer Berge vermisst er sehr.<br />

Und entgegen anderslautender Vorwarnungen<br />

habe er die Menschen<br />

im Oldenburger Land als humorvoll,<br />

freundlich und nicht kühl erlebt. Er<br />

schätzt ihre Konkretheit und Direktheit.<br />

„Anders als bei uns in Franken<br />

wurde nicht viel rumgeredet, sondern<br />

schnell entschieden.“ Mehrfach hätten<br />

sie in den letzten Monaten Besuch aus<br />

dem Norden bekommen, über soziale<br />

Netzwerke halten sie enge Kontakte<br />

mit ihrem alten Wirkungskreis. Immer<br />

wieder werde ihnen signalisiert, dass<br />

Das Alter ist ein<br />

Aussichtsturm<br />

Kolping-Bildungswoche für<br />

bewegte Menschen ab 60<br />

Vom 23. bis 27. Oktober lädt das Kopingwerk<br />

Land Oldenburg Menschen<br />

ab 60 zu einer Bildungswoche<br />

in das St. Antoniushaus nach Vechta<br />

ein. Hierbei geht es um die Herausforderungen<br />

des Lebens, die man<br />

gestärkt durch den Glauben gemeistert<br />

hat. Die Woche findet unmittelbar<br />

vor Allerseelen und Allerheiligen<br />

statt. In dieser Zeit erinnert<br />

man sich an liebe Menschen, mit denen<br />

man sein Leben teilen durfte.<br />

Diese Tage erinnern aber auch an<br />

die eigene Vergänglichkeit.<br />

© Offizialat/Johannes Hörnemann<br />

Die Benediktiner Br. Isaak Grünberger und Br. Stephan Veith würden gerne ins Oldenburger<br />

Land zurückkommen.<br />

Enge Bindungen an das Oldenburger<br />

Land<br />

Was sie mit dem Oldenburger Land<br />

verbinden? „Viel“, sagt Br. Isaak. Er sei<br />

er oft in Oldenburg gewesen, habe im<br />

Forum St. Peter mitgearbeitet. „Eine<br />

wunderschöne Stadt, ich liebe sie.“<br />

Mehrfach hat er Wilhelmshaven und<br />

die Küste besucht. Er habe in diesen<br />

Jahren ein Stück Deutschland kennengelernt,<br />

was im vorher völlig fremd<br />

gewesen sei. „Große Liebe, große<br />

Freiheit“, lacht er. Kirchlich gesehen<br />

sei das Oldenburger Land sehr fortschrittlich.<br />

In Franken fühle er sich um<br />

Jahre zurückgeworfen, vor allem hinsichtlich<br />

der Pfarreiumgestaltungen.<br />

Besonders lobt Br. Isaak die Ökumene<br />

im Norden: „Völlig unkompliziert und<br />

offen. Ganz anders als hier.“<br />

Br. Stephan fand die Situation sehr<br />

familiär. „Man kannte sich, auch im Offizialat.“<br />

Bei der Verabschiedung von<br />

sie dort oben fehlen würden. „Es fast<br />

manchmal fast ein Stück Trauerarbeit“,<br />

gesteht Br. Stephan ein.<br />

Ihre Verbindungen zum Oldenburger<br />

Land wollen die beiden Benediktiner<br />

nicht abreißen lassen. Br. Isaak<br />

nimmt dort sogar noch im November<br />

eine Taufe vor. Für Wangerooge hat<br />

ihn Pfarrer Egbert Schlotmann angefragt<br />

als Urlaubsvertretung. Leider keine<br />

Zeit. Ob es in einigen Jahren wieder<br />

Missionsbenediktiner im Oldenburger<br />

Land gibt? „Sofort gern“, lacht Br.<br />

Isaak. „So etwas wie Damme können<br />

wir aber wohl nicht mehr stemmen“,<br />

macht Br. Stephan klar. „Aber vielleicht<br />

sind anderswo kleinere und erst einmal<br />

befristete Formen der Gastfreundschaft<br />

möglich.“ Machen würden sie es<br />

sofort. Doch erst sei ein Auftrag durch<br />

den Abt nötig.<br />

Text: Ludger Heuer<br />

Weihbischof Wilfried Theising<br />

Auf dem Programm stehen Vorträge<br />

zur Vitalität & Energie im Alter, zu<br />

Augustinus, Lichtblicken im Leben,<br />

zur Kraft der Liebe und der Besuch<br />

der Klosterkirche in Mühlen. Über<br />

Ökumene und das Reformationsjubiläum<br />

spricht Weihbischof Wilfried<br />

Theising, der anschließend auch<br />

eine Messe mit den Teilnehmern feiert.<br />

Die Abschlussmesse zelebriert<br />

am Freitag Landespräses Stefan Jasper-Bruns.<br />

Die Kosten betragen pro Person 170<br />

Euro inkl. Übernachtung und Vollverpflegung,<br />

Heimschläfer zahlen<br />

95 Euro. Anmeldung bis zum 9. Oktober<br />

unter Tel. 04441 872-273 oder<br />

Kolpingwerk@bmo-vechta.de.<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf zwanzig begrenzt.<br />

Wer teilnehmen möchten und den Beitrag<br />

nicht aufbringen kann, melde sich bitte beim<br />

Veranstalter.<br />

Das <strong>Stadtmagazin</strong> für Cloppenburg & umzu | Reportage<br />

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