Stadtmagazin CLP Ausgabe 21
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Herbstlese<br />
Die Frauen des Paramentenvereins<br />
trafen sich damals jeden Mittwoch von<br />
15 bis 19 Uhr und fertigten mit großem<br />
Geschick sämtliche für die heilige Messe<br />
notwendigen Gewänder und Textilien<br />
an, die in der Chronik sorgfältig<br />
aufgelistet sind. Dazu gehörten Messgewänder,<br />
Chormäntel, Bursen und<br />
Stolen. So schufen die Frauen schufen<br />
damals neben zahlreichen anderen<br />
Paramenten auch die Ausstattung für<br />
die große Männerwallfahrt mit Bischof<br />
Clemens August Graf von Galen am 12.<br />
August 1934 in Bethen. Die 18 Frauen<br />
nähten, bestickten und verzierten innerhalb<br />
von sechs Wochen eine Kasel<br />
(liturgisches Obergewand), zwei Dalmatiken<br />
(Gewand eines Diakons), zwei<br />
Stolen, zwei Manipel (streifenförmiges<br />
Ziertuch), ein Kelchvelum (Kelch-Tuch),<br />
eine Burse zur Aufbewahrung des Altartuches<br />
und ein Buchstuhldeckchen<br />
aus grüner Seide mit Stickereien.<br />
Die Chronik wurde dem damaligen<br />
Dechant Hackmann am 6. März 1936<br />
zu seinem 65. Geburtstag überreicht<br />
und anschließend mit weiteren Eintragungen<br />
fortgeführt.<br />
Die letzte Eintragung befasst sich<br />
mit der Unterstützung des provisorischen<br />
Waisenhauses auf Gut Vehr in<br />
Quakenbrück, wo nach dem zweiten<br />
Weltkrieg zahlreiche Kinder untergebracht<br />
worden waren. Heute befindet<br />
sich die Chronik im Offizialatsarchiv<br />
Vechta.<br />
Wer der Herde folgt,<br />
sieht nur Ärsche...<br />
...und wer sich ein wenig auskennt in<br />
der heutigenWelt von Querdenkern,<br />
der ahnt, dass dieses Zitat nur von<br />
Hannes Jaenicke stammen kann. Von<br />
eben diesem deutsch-US-amerikanischen<br />
Schauspieler, Drehbuch- und<br />
Buchautor, sowie Dokumentarfilmer,<br />
der sich nicht allein mit seinen markanten<br />
Fernsehrollen und thematisch<br />
generell aufrüttelnden Dokumentarfilmen<br />
einen Namen jenseits<br />
möglicher Glamourfaktoren á la TV<br />
gemacht hat.<br />
Stattdessen nämlich tritt Jaenicke als<br />
konsequenter Umweltschützer ins<br />
Rampenlicht, engagiert sich für die<br />
Rettung aussterbender Tierarten und<br />
ist ebenso aktiv gegen Rechtsextremismus<br />
unterwegs. Hannes Jaenicke<br />
ist überall dort anwesend, wo es gilt<br />
deutlich zu machen, dass wir mit unserem<br />
Planeten Erde so nicht länger<br />
umgehen können. Alle Facetten betreffend,<br />
erst recht unser Miteinander.<br />
Das nach bekennenden Querdenkern<br />
ruft, nach Menschen, die nie<br />
aufhören Fragen, zu stellen. Die hinsehen,<br />
die nachdenken und Visionen<br />
realisieren. Einfach weil´s geht. Und<br />
die kapieren, dass man das Tun der<br />
Dummen, Bösen und Gierigen nur<br />
dann beendet, wenn man was dagegen<br />
unternimmt. Was das Richtige<br />
ist, ergibt sich von selbst – man muss<br />
sich nur dazu bekennen!<br />
Hannes Jaenicke ist einer von ihnen,<br />
einer, der die Gesellschaft zwingt, in<br />
den Spiegel zu schauen. Wer sich darauf<br />
einlässt, erfährt eine humorvolle<br />
Anleitung zur Individualität und zum<br />
Eigensinn, zum Ausscheren aus dem<br />
System und zur Neuentdeckung seiner<br />
eigenen, wahren Kapazitäten.<br />
usch<br />
Hannes Jaenicke: Wer der Herde folgt,<br />
sieht nur Ärsche. Warum wir dringend<br />
Helden brauchen. Gütersloher Verlagshaus.<br />
ISBN 978-3-579-08668-2. €<br />
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