Stadtmagazin CLP Ausgabe 21
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Trumps in die Machtzentrale Washingtons.<br />
Er beleuchtet Trumps Persönlichkeit,<br />
dessen familiären und beruflichen<br />
Hintergrund, seine Aussagen und Positionen,<br />
seine Erfolge und die Gegenteile.<br />
Er lässt Trump auch vor dem Hintergrund<br />
der vorherigen Präsidenten zu und<br />
zeichnet so, zusammen mit dem Blick<br />
auf das amerikanische Selbstverständnis<br />
und der gesellschaftlichen Situation<br />
ein in sich schlüssiges Bild des aktuellen<br />
#POTUS.<br />
Wer versuchen will, Trump auch mal in<br />
einem anderen Licht zu sehen, der wird<br />
in diesem Buch Antworten finden. Ob sie<br />
dann noch aktuell sind – so Trump will.<br />
Ansgar Graw: Trump verrückt die Welt.<br />
Herbig Verlag.<br />
ISBN: 978-3-7766-2807-4.<br />
€ 20,00.<br />
Es ist eins der charmantesten Bücher –<br />
nicht nur für dieses Jahr. Denn nie zuvor<br />
wurden private Einblicke in das Leben<br />
deutscher Bundeskanzler(in) so unverfänglich<br />
und unkapriziös dargestellt wie<br />
in diesem Buch. Das lebt von den zahllosen<br />
Details, mit denen die Protagonisten<br />
jenseits der politischen Bühne beschrieben<br />
werden, das in seinem Kontext jedoch<br />
nicht einmal in die seicht-boulevardeske<br />
Ecke abschweift. Dabei müssen die<br />
Verführungen dahingehend zahlreich<br />
gewesen – wenn beispielsweise von<br />
Ehe- und anderen Verhältnissen die Rede<br />
ist, wenn die Partnerinnen und Kinder<br />
der mächtigen Männer von der Welt liebevoller<br />
betrachtet wurden als die „Über“<br />
männer und –väter. Die sie in manchen<br />
Fällen gar nicht waren, sondern ihre Familie<br />
als nicht mehr als schmückendes<br />
Beiwerk um sich scharrten. Für Helmut<br />
Kohl war „die Politik der Mittelpunkt seines<br />
Lebens. Nicht die Familie,“ sagte sein<br />
Sohn Walter und fügte hinzu: „Ich denke,<br />
ich habe lange nicht verstanden, dass<br />
mein Vater dennoch glaubte, das Beste<br />
für uns zu tun.“<br />
Diesen Spagat zwischen Politik, dem<br />
damit verbundenen Glamour und der<br />
Familie wusste Willy Brandt offenbar<br />
besser zu bewältigen, auch wenn es für<br />
die Öffentlichkeit so aussah, als dass<br />
seine Söhne und seine älteste une-<br />
heliche Tochter sich in Rebellion und<br />
Unverständnis für seine Rolle von ihm<br />
abgewandt hatten. Doch wenn man<br />
dann gewahr wird, wie aufmerksam<br />
und liebevoll Willy Brandt, wann<br />
immer es ihm möglich war, auf die<br />
Wünsche und Forderungen seiner<br />
Kinder eingegangen war, dann<br />
geben Passagen wie diese Anlass<br />
zum Nachdenken und das fordert<br />
der unprätentiöse Erzählstil der bei-<br />
den Autoren Jochen Arntz und Holger<br />
Schmale geradezu heraus.<br />
Seit Jahrzehnten begleiten sie die deutschen<br />
Kanzler, doch ist es ihrer feinen<br />
Auffassungs- und Beobachtungsgabe,<br />
sowie ihrem Respekt vor dem jeweiligen<br />
„Privatmenschen Kanzler(in)“ zu verdanken,<br />
dass wir zum Beispiel in Gerhard<br />
Schröder endlich jenen Politiker erkennen,<br />
der am meisten für die Gleichberechtigung<br />
von Frau und Mann getan hat<br />
– weil seine Mutter sein Ein und Alles war<br />
und er sie als stets unermüdlich arbeitende,<br />
die Kinder in ärmlichen Verhältnissen<br />
allein versorgende und dennoch liebevollste<br />
Mutter als Vorbild gesehen und<br />
erlebt hat.<br />
Liebe bestimmte auch das Verhältnis von<br />
Helmut und Loki Schmidt, und wenn<br />
in dem vorliegenden Buch die Rede ist<br />
von dem Erkennungspfiff der Beiden –<br />
„diese kleine Tonfolge aus dem ziemlich<br />
sinnfreien Seemannslied ´Ich muss ein<br />
Schnäpschen haben`“ erzählt wird und<br />
wie sie sich damit überall erkannten,<br />
dann bleibt auch eine Träne nicht aus,<br />
wenn Helmut Schmidt davon sprach, wie<br />
er in den letzten Lebenstagen seiner Loki<br />
ihr „unseren alten Hauspfiff“ gepfiffen<br />
hat, und sie, obwohl bewusstlos, dann<br />
lächelte.<br />
Nein, die Geschichten dieses Buches zu<br />
jedem der deutschen Kanzler(in) sind<br />
nicht schwermütig, nicht kompliziert<br />
und schon gar nicht betulich. Sie sind voller<br />
Leben, bunt, mittendrin und so nicht<br />
selten auch rasant, da sie dem Rhythmus<br />
der Kanzlerpersönlichkeiten und der sie<br />
jeweils umgebenden, sich deutlich wandelnden<br />
Gesellschaft angepasst sind.<br />
„Die Kanzler und ihre Familien“ ist eins<br />
der charmantesten Bücher – nicht nur<br />
für dieses Jahr, und so wäre es ein Affront<br />
gegen sich selbst, es nicht erleben zu<br />
wollen.<br />
Jochen Arntz | Holger Schmale:<br />
Die Kanzler und ihre Familien.<br />
Dumont Buchverlag.<br />
ISBN 978-3-83<strong>21</strong>-9851-0. € 22,00<br />
49661 Cloppenburg • Lange Str. 8<br />
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