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HEIMSPIEL FC Aarau BSC Young Boys

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JOËL MALL<br />

10 11<br />

PATRICK HALLER<br />

«Der beste Beweis, dass Goalies nicht immer verrückte Typen sein müssen»<br />

Vorletzten Sonntag endete eine eindrück -<br />

liche Serie von <strong>FC</strong>A-Stammkeeper Ivan<br />

Benito: Nach 109 Meisterschaftsspielen in<br />

Folge musste das <strong>Aarau</strong>er Urgestein beim<br />

Auswärtsspiel in Neuchâtel wegen einer<br />

Bauchmuskelzerrung aussetzen. Dadurch<br />

kam der 19-jährige Nachwuchstorhüter Joël<br />

Mall gegen Xamax zu seiner Feuertaufe in<br />

der höchsten Schweizer Liga.<br />

«Natürlich war der erste Einsatz in der<br />

Super League etwas Spezielles», so Mall,<br />

dessen Gedanken sich nach der Nomina tion<br />

durch Cheftrainer Martin Andermatt zwei<br />

Tage vor dem Spiel nur noch um den bevorstehenden<br />

Ernstkampf drehten. Im Spiel<br />

sei die Nervosität allerdings schnell verflo-<br />

gen gewesen. «Dass ich eine erste Flanke<br />

sicher fangen konnte, gab mir zusätzliches<br />

Selbstvertrauen», erklärt Mall, der die Unterstützung<br />

der Mitspieler als zentrales<br />

Element seiner starken Leistung sieht. Er<br />

habe sich aufgrund der unglück lichen 1:2-<br />

Niederlage allerdings nicht wirklich über<br />

seinen eigenen Auftritt freuen können,<br />

sagt Mall, der den tschechischen Chelsea-<br />

Torhüter Petr Cech als Vorbild ansieht. «Er<br />

hat eine ähnliche Statur. Zudem bewundere<br />

ich seine Ruhe und seine Sicherheit»,<br />

um mit einem augenzwinkernden Verweis<br />

auf die eigene Person anzufügen: «Ich bin<br />

der beste Beweis, dass Goalies nicht<br />

immer verrückte Typen sein müssen.»<br />

Dass Joël Mall zwischen den Pfosten steht,<br />

lässt sich – wie so oft – mit einer aussergewöhnlichen<br />

Anekdote erklären. Als D-Junior<br />

beim <strong>FC</strong> Brugg kam Mall zu seiner persönlichen<br />

Premiere. «Der Torhüter erschien zu<br />

spät zur Partie, worauf ich ins Tor gestellt<br />

wurde. Dabei spielte ich so gut, dass ich<br />

fortan immer als Goalie eingesetzt wurde»,<br />

blickt Mall amüsiert zurück. Inzwischen<br />

hat der 19-Jäh rige, der vor fünf Jahren<br />

zum <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong> kam, seinen Lebensmittelpunkt<br />

in die Kantonshauptstadt verlegt.<br />

«Ich lebe faktisch in <strong>Aarau</strong>», erklärt Mall,<br />

der die Sportklasse an der Alten Kantonsschule<br />

besucht und dank individuellen<br />

Lehrplänen fast allen Trainingseinheiten<br />

der 1. Mannschaft beiwohnen kann.<br />

Apropos Mall: Ältere Semester dürften diesen<br />

Nachnamen in erster Linie mit Uwe<br />

Mall, Joëls Vater, in Verbindung bringen.<br />

Als Handballer gewann er einen Meister -<br />

titel mit dem TV Zofingen (1983), und<br />

im darauffolgenden Jahr nahm er mit der<br />

Schweizer Nationalmannschaft an den Olym -<br />

pischen Spielen in Los Angeles teil. In der<br />

ewigen Torschützenliste der Swiss Handball<br />

League befindet sich Uwe Mall mit<br />

1174 Toren noch heute an 19. Stelle – vor<br />

bekannten Namen wie Carlos Lima und<br />

Iwan Ursic, ihres Zeichens zweimal Schweizer<br />

Meister mit dem TV Suhr. Warum trat<br />

Joël Mall nicht in die Fussstapfen seines<br />

Vaters? «Alle in meinem Alter spielten<br />

Fussball», begründet der junge Sportler<br />

seine Entscheidung. Vom Vater sei er keineswegs<br />

zum Handball gedrängt worden.<br />

«Ihm war nur wichtig, dass ich eine Sportart<br />

ausübe», erklärt Joël, dessen Vater<br />

auch sein persönlicher Manager ist. «Ich<br />

kann viel von seiner Erfahrung als ehemaliger<br />

Spitzensportler profitieren.» Er brauche<br />

(noch) keinen externen Berater, auch<br />

wenn er einräumt, dass das Interesse an<br />

seiner Person nach dem Xamax-Spiel schon<br />

sprunghaft angestiegen sei.<br />

Wie soll es nun weitergehen? «Ich habe<br />

mir zum Ziel gesetzt, im Laufe von ein bis<br />

zwei Jahren zum Stammkeeper beim <strong>FC</strong><br />

<strong>Aarau</strong> aufzusteigen», so Mall, dessen Vertrag<br />

kürzlich bis 2014 verlängert wurde.<br />

Nach der Genesung von Ivan Benito wird<br />

er vorläufig jedoch wieder mit der Rolle der<br />

«geteilten» Nummer zwei, gemeinsam mit<br />

Sascha Studer, Vorlieb nehmen müssen.<br />

Für seinen gleichaltrigen Konkurrenten, der<br />

seinen ersten ASL-Einsatz schon im Alter<br />

von 15 Jahren bestritt, nachdem sich der<br />

damalige Stammkeeper Massimo Colomba<br />

verletzt hatte, findet Mall nur lobende<br />

Worte: «Ich fand es beeindruckend, wie<br />

sich Sascha mir gegenüber verhalten hat,<br />

obwohl er sicherlich sehr enttäuscht war,<br />

in Neuchâtel nicht zum Einsatz zu kommen.<br />

Wir haben wirklich ein starkes Tor -<br />

hüter-Team, das sich gegenseitig zu Höchstleistungen<br />

antreibt.» Es sei für ihn nun<br />

wichtig, dass er möglichst viel Spielpraxis<br />

sammeln könne. «Es macht mir auch im -<br />

mer viel Spass, in der U-21 spielen zu<br />

können. Im Team herrscht eine tolle Stimmung.<br />

Und ein Aufstieg in die 1. Liga wäre<br />

natürlich die Krönung der Saison.»<br />

Patrick Haller<br />

Portraitbild als MMS: SMS mit Text MMS <strong>FC</strong>A<br />

MALL an die Zielnummer 939 (Fr. 1.50/Bild)

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