ABSCHLUSSARBEIT.Silvia Petermann - Lachclub Recklinghausen

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15.12.2012 Aufrufe

in unserer Beschäftigungsgruppe. Ich werde dich über Konflikte befragen, bei denen du beteiligt warst. Wie ich dir schon erzählt habe, mache ich für meine Ausbildung eine Abschlussarbeit über Humorvoll Konflikte lösen. Konflikte sind Meinungsverschiedenheiten. Darf ich dieses Gespräch auf Kassette aufnehmen? Ich werde diese selbstverständlich wieder löschen, sobald ich deine Antworten aufs Papier gebracht habe. Ich werde auch keine Namen nennen, sondern nur von Person A, B usw. sprechen. Personen-Beschreibung: geistige Behinderung, teilweise grobe Sprache, Stimmungsschwankungen, humorvoll, kann sich verbal gut ausdrücken, selbständig, liebt Katzen. Situationsbeschreibung: Die Gruppe sitzt am Tisch und isst zu Mittag. E. hat die Angewohnheit Personen mit ihrem Blick zu fixieren. G. kann dies gar nicht leiden. Immer wieder deklariert (erklärt) sie es bei E. Für ein bis zwei Minuten ist dann Ruhe und danach fängt das ganze wieder von vorne an. G.: „Schau mich nicht immer an! Schau auf die andere Seite, sonst gebe ich dir eine Ohrfeige.“ E. lacht verlegen und sagt: „Ja, jetzt hämmer di “, schaut aber weiterhin auf G. Diese wird wütend: “Findest du das lustig? Sag nicht Ja und glotze trotzdem weiter! Wenn du nicht sofort aufhörst schlage ich dich. Vielleicht hörst du dann auf.“ Ich sage zu E., sie solle auf ihren Teller schauen. Nebenbei erwähne ich: „Heute morgen hat mein Kater Garfield wie eine Kuh geschaut wenn es blitzt. Mir ist eine Tasse heruntergefallen. Er ist erschrocken und machte vor Angst einen Luftsprung.“ G. ist abgelenkt und muss lachen. Das Fixieren mit den Augen ist kein Thema mehr. G. möchte mehr hören von Garfield. Fragen: Wie hast du dich gefühlt in dieser Situation vor meiner Reaktion? Ich war wütend auf E. Ich hasse es, wenn sie mich immer so anglotzt! Am liebsten hätte ich ihr eine Ohrfeige gegeben, damit sie aufhört. Wie fühltest du dich nach meiner Reaktion? Lustig, entspannt. Ich habe mir Garfield vorgestellt, wie er erschrocken ist. Dies sah sicher lustig aus. Fühltest du dich von mir ernst genommen? Ja. Du hast E. ja auch gesagt, sie soll auf ihren Teller schauen! Ich freue mich immer, wenn du von Garfield erzählst. Wie fühlst du dich, wenn du eine humorvolle Reaktion nicht verstanden hast? Ich kann mich an keine Situation erinnern, in der ich den Humor nicht verstanden habe. Kannst du dich an eine Konfliktsituation erinnern, in der ich ohne Humor reagiert habe? Ja. Als ich die Zeitung holte und F. beleidigt war. Sie hat dich gebeten , dich nicht in unseren Streit einzumischen. Wie fühltest du dich in dieser Situation?

Zuerst konnte ich F. nicht verstehen. Sie macht immer aus einer Mücke einen Elefanten! Als wir aber zusammen geredet haben, fühlte ich mich besser. Ich fand es schön, dass wir uns umarmen konnten. Was war anders, besser, schlechter? Wir konnten uns viel Zeit nehmen um zu sprechen. Wir haben es alleine geschafft. Ich habe es auch gerne wenn wir lachen können. Ich finde beides gut. Ich bin auch nicht immer gleich gut „zwäg“. Gefällt es dir, wenn ich mit Humor reagiere? Ich lache gerne! Ich finde es schön, dass wir auf dieser Gruppe so viel lachen dürfen. Du bringst immer gute Witze. I. macht auch lustige Witze. Wäre es dir lieber ich würde anders reagieren? Nein, bloss nicht. Ich danke dir vielmals für deine offenen und aufschlussreichen Antworten! Interview mit Person I Einführung: Ich danke dir, dass du dich bereiterklärt hast mir einige Fragen zu beantworten über Konflikte in unserer Beschäftigungsgruppe. Ich werde dich über Konflikte befragen, bei denen du beteiligt warst. Wie ich dir schon erzählt habe, mache ich für meine Ausbildung eine Abschlussarbeit über Humorvoll Konflikte lösen. Konflikte sind Meinungsverschiedenheiten. Darf ich dieses Gespräch auf Kassette aufnehmen? Ich werde diese selbstverständlich wieder löschen, sobald ich deine Antworten aufs Papier gebracht habe. Ich werde auch keine Namen nennen, sondern nur von Person A, B usw. sprechen. Personen-Beschreibung: Alleinerziehender Vater, Doppelbelastung, selbständig, humorvoll Situationsbeschreibung: C. hat die Tendenz sich in Situationen hineinzusteigern und auf Mitleid zu hoffen. Ein typisches Beispiel ist, wenn sie zur Therapie gehen soll. C. geht nicht gerne in die Therapie und sie versucht sich mit allen Mitteln zu drücken. I. kann dies jeweils nicht nachvollziehen, da die Therapie C. gut tut. C. äussert: „Weißt du I., die Therapie tut mir gar nicht gut. Ich war eine Sturzgeburt und eine arme Behinderte im Rollstuhl die nichts mehr sehen, sollte man nicht zwingen.“ I. wird leicht nervös. Er sagt zu C., er könne nicht nachvollziehen, warum sie nicht froh sei, dass sie überhaupt in eine Therapie gehen könne. Ohne Therapie–Übungen könne sie bald auch nicht mehr selbständig ins Bett gehen. C.: „Ja schon, aber weißt du ich bin als Kind aufs Köpfchen gefallen und ich bin eine Arme.“ Ich bemerke, dass I. keine Geduld mehr hat. Zu C. sage ich, dass die Therapie eine ärztliche Verordnung sei. Und ob sie wolle, dass sie sich nicht mehr bewegen könne? C. verneint. „Ja siehst du, dann musst du deine Fähigkeiten üben, damit du es nicht verlernst. Ich muss auch immer wieder am Morgen üben meine Hosen hinaufzuziehen. Sonst würde ich eines Tages zur Arbeit kommen mit den Hosen auf Halbmast. Du würdest auch sehr überrascht sein.“

Zuerst konnte ich F. nicht verstehen. Sie macht immer aus einer Mücke einen Elefanten! Als wir<br />

aber zusammen geredet haben, fühlte ich mich besser. Ich fand es schön, dass wir uns<br />

umarmen konnten.<br />

Was war anders, besser, schlechter?<br />

Wir konnten uns viel Zeit nehmen um zu sprechen. Wir haben es alleine geschafft. Ich habe es<br />

auch gerne wenn wir lachen können. Ich finde beides gut. Ich bin auch nicht immer gleich gut<br />

„zwäg“.<br />

Gefällt es dir, wenn ich mit Humor reagiere?<br />

Ich lache gerne! Ich finde es schön, dass wir auf dieser Gruppe so viel lachen dürfen. Du bringst<br />

immer gute Witze. I. macht auch lustige Witze.<br />

Wäre es dir lieber ich würde anders reagieren?<br />

Nein, bloss nicht.<br />

Ich danke dir vielmals für deine offenen und aufschlussreichen Antworten!<br />

Interview mit Person I<br />

Einführung:<br />

Ich danke dir, dass du dich bereiterklärt hast mir einige Fragen zu beantworten über Konflikte<br />

in unserer Beschäftigungsgruppe. Ich werde dich über Konflikte befragen, bei denen du beteiligt<br />

warst. Wie ich dir schon erzählt habe, mache ich für meine Ausbildung eine Abschlussarbeit<br />

über Humorvoll Konflikte lösen. Konflikte sind Meinungsverschiedenheiten.<br />

Darf ich dieses Gespräch auf Kassette aufnehmen? Ich werde diese selbstverständlich wieder<br />

löschen, sobald ich deine Antworten aufs Papier gebracht habe. Ich werde auch keine Namen<br />

nennen, sondern nur von Person A, B usw. sprechen.<br />

Personen-Beschreibung:<br />

Alleinerziehender Vater, Doppelbelastung, selbständig, humorvoll<br />

Situationsbeschreibung: C. hat die Tendenz sich in Situationen hineinzusteigern und auf Mitleid<br />

zu hoffen. Ein typisches Beispiel ist, wenn sie zur Therapie gehen soll. C. geht nicht gerne in<br />

die Therapie und sie versucht sich mit allen Mitteln zu drücken. I. kann dies jeweils nicht<br />

nachvollziehen, da die Therapie C. gut tut.<br />

C. äussert: „Weißt du I., die Therapie tut mir gar nicht gut. Ich war eine Sturzgeburt und eine<br />

arme Behinderte im Rollstuhl die nichts mehr sehen, sollte man nicht zwingen.“<br />

I. wird leicht nervös. Er sagt zu C., er könne nicht nachvollziehen, warum sie nicht froh sei, dass<br />

sie überhaupt in eine Therapie gehen könne. Ohne Therapie–Übungen könne sie bald auch<br />

nicht mehr selbständig ins Bett gehen.<br />

C.: „Ja schon, aber weißt du ich bin als Kind aufs Köpfchen gefallen und ich bin eine Arme.“<br />

Ich bemerke, dass I. keine Geduld mehr hat. Zu C. sage ich, dass die Therapie eine ärztliche<br />

Verordnung sei. Und ob sie wolle, dass sie sich nicht mehr bewegen könne? C. verneint.<br />

„Ja siehst du, dann musst du deine Fähigkeiten üben, damit du es nicht verlernst. Ich muss<br />

auch immer wieder am Morgen üben meine Hosen hinaufzuziehen. Sonst würde ich eines<br />

Tages zur Arbeit kommen mit den Hosen auf Halbmast. Du würdest auch sehr überrascht sein.“

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