ABSCHLUSSARBEIT.Silvia Petermann - Lachclub Recklinghausen
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4.2. Persönliche Auswertung meiner Zielsetzungen<br />
Meine Zielsetzungen waren;<br />
• meine praktischen Erfahrungen im Umgang mit Humor in der Kommunikation mit<br />
Menschen mit Behinderung theoretisch zu überprüfen und<br />
• Methoden herauszukristallisieren wie man humorvoll Konflikte lösen kann bei Menschen<br />
mit Behinderung.<br />
Michael Titze beschreibt in seinem Buch Die Humorstrategie (2004) die Wirkung der K-Strategien<br />
und der E-Strategien. Unbewusste Methoden den Menschen zu gefallen, auf verbaler<br />
Schlichtheit, die mit mimischer Vielseitigkeit kombiniert wird, entsprechen unseren K-Strategien.<br />
Die E-Strategie liegt im Wesen der Vernunft, Regeln zu befolgen. Wir lernen uns anders zu<br />
geben, als wir emotional empfinden. Meine MitarbeiterInnen mit Behinderung kommunizieren<br />
hauptsächlich mit der K-Strategie, verbal schlicht und emotional. Dies zeigt sich auch darin,<br />
dass jeweils MitarbeiterInnen mit Behinderung bei einem Spass mitlachen, obwohl ich mir nicht<br />
sicher bin, dass sie den Witz verstanden haben. Intuitiv spüren sie, dass Lachen die Atmosphäre<br />
reinigt und auf ein Lachen meistens positive Reaktionen folgen. (Angeborenes Verhalten,<br />
kann man auch bei Babys beobachten)<br />
Die Methoden von Humor in der Therapie sind bei Menschen mit Behinderung nicht einsetzbar,<br />
• Provokation<br />
• Paradoxe Kommunikation<br />
• Ironischer Umgang<br />
verstehen Menschen mit geistiger Behinderung nicht. Sie fühlen sich dadurch persönlich angegriffen.<br />
Der Humor sollte einfach und situationsbezogen sein. Dafür sollte man auf sein „inneres<br />
Kind“ (K-Strategie) hören und generell seine „Humor-Fähigkeit“ stärken (Übungen dazu findet<br />
der Leser auf Seite 24 und im Anhang). Die Methode der personzentrierten Haltung ist im<br />
Umgang mit Humor und Menschen mit einer geistigen und/oder psychischen Behinderung zwingend.<br />
Dadurch lassen sich Missverständnisse, Hohn und Überheblichkeit ausschliessen.<br />
Die Interviews mit MitarbeiterInnen mit Behinderung (siehe S. 13 und im Anhang) zeigen mir<br />
auf, dass Humor als Konfliktbewältigung entspannend, schön und ablenkend empfunden wird.<br />
Bei grundsätzlicher personzentrierter Haltung fühlen sich die Menschen mit Behinderung auch<br />
bei humorvollen Konfliktlösung ernst genommen. Wenn die BetreuerInnen eine personzentrierte<br />
Haltung verinnerlichen, bemerken diese auch zu welchem Zeitpunkt Humor einsetzbar ist und<br />
wann die MitarbeiterInnen mit Behinderung nicht in der psychischen Verfassung sind Humor zu<br />
ertragen. In einem Interview kam deutlich zum Vorschein, dass es bei Menschen mit geistiger<br />
und/oder psychischen Behinderung erforderlich ist, sich vor dem Einsetzen von Humor schon<br />
zu kennen. Damit erfasst der Mensch mit Behinderung die Grundhaltung einer Betreuungsperson<br />
und durch diese Kenntnis verringert sich die Gefahr, dass sich der Mensch mit<br />
Behinderung persönlich angegriffen fühlt beim Einsetzen von Humor.<br />
4.3. Visionen für meine Arbeit als Sozialbegleiterin<br />
In meiner Beschäftigungsgruppe werde auf jeden Fall weiterhin Humor einfliessen lassen in den<br />
Tagesablauf, sei dies bei der Kommunikation, verbal und nonverbal, oder bei der Konfliktlösung.<br />
Ausserdem werde ich Weiterbildungen zum Thema Humor absolvieren. Der erste wird im<br />
August und September 2006 bei AGOGIS sein:<br />
„Humor als Ressource im sozialpädagogischen Alltag.“