ABSCHLUSSARBEIT.Silvia Petermann - Lachclub Recklinghausen
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Diese Beschreibung gefällt mir besser. Sie lässt immerhin noch Freiraum auf die möglichen<br />
Ressourcen eines Menschen mit Behinderung und nicht nur auf die Defizite. Nach meiner Erfahrung<br />
können Menschen mit einer geistigen Behinderung in ihrer emotionalen und einfachen<br />
logischen Art gewisse Themen sehr genau auf den Punkt bringen. Besser als ein so genannter<br />
Mensch ohne Behinderung. Dazu möchte ich hier zwei Beispiele aufzeigen:<br />
1. einen Beitrag zu Trisomie 21, in der Umgangssprache auch Down Syndrom genannt:<br />
„Und der Mann der uns beschrieben hat heißt Langdon Down<br />
von Hermine Fraas<br />
Das Leiden kommt immer nur von außen. Das ist schade.<br />
Ich kann einiges über meine geistige Behinderung Erscheinungsform schreiben.<br />
Ich habe ein Chromosom zuviel, das 21.<br />
Und der Mann der uns beschrieben hat heißt Langdon Down.<br />
Und der hat in England gelebt.<br />
Und ich sehe so wie ein Chinese aus.<br />
Und die Kinder von der Schule haben mich deshalb sehr gehänselt und das war nicht<br />
gerade lustig. Und ich war auch sehr traurig darüber und ich habe auch sehr geweint<br />
und auf dem nach Hauseweg.<br />
Und ich habe aber schon als Kind mit den kleinen Jungs gespielt und da war ich auch<br />
sehr glücklich darüber.<br />
Und da habe ich über meine geistige Krankheitsform Down Syndrom habe ich auch<br />
früher verschwiegen und sie nahmen mich so wie ich bin und da war ich auch sehr<br />
glücklich drüber.<br />
Ich bin sehr leicht erkältet und ich bin aus der Wäschereigruppe herausgekommen. Und<br />
dort hat es immer gezogen und es war immer Zugluft dort.<br />
Und ich soll auch mit meiner Gesundheit selber aufpassen und auch auf mein Körperbau<br />
und auch weil ich auch so klein bin.<br />
Und das sind mittelkleine Menschen und ich habe auch kleine Menschenhände und die<br />
sind auch sehr fleißig.“<br />
www.ohrenkuss.de (geöffnet am 3. September 2005 um 19.00 Uhr)<br />
2. Ein Gedicht des berühmten Dichters und Malers Georg Paulmichl. Er lebt in Südtirol,<br />
besucht dort eine Behindertenwerkstätte. Seit den 80er Jahren schreibt und malt er. Er<br />
hat schon drei Bücher veröffentlicht. Im Jahr 2000 schmückten die Texte von Paulmichl<br />
die Plakate einer erfolgreichen Sympathiekampagne für die Lebenshilfe für Menschen<br />
mit geistiger Behinderung. Die Plakate wurden ausgezeichnet.<br />
„Der Mensch“<br />
von Georg Paulmichel<br />
Der Mensch entstammt der Wiege. Zwischendurch lebt der Mensch in der Arbeit. Wenn<br />
das Menschengeschlecht nicht arbeitet kippt es in die Abgründe. Arbeit erhält die Sinne<br />
steif. Der Mensch braucht Wasser, Flut, Feuer, Licht und Finanzsprizten. Der Mensch<br />
behaust überall wo er hinkommt das Erdenreich. Auf der Welt hat er seinen Ansitz. Im<br />
Beichtstuhl tilgt der Mensch den Sündenfall. Die Feuerwehr schützt die Leute vor der<br />
Brandursache. Der Mensch futtert den Fresssack voll. Eine wichtige Menschenerfindung<br />
ist das Erdbeben. In der Not trinkt der Mensch aus dem Strohhalm. Mit der Bahre sagt<br />
der Mensch dem Ableben Adieu. Nach dem Sterben kommt der Tod.“<br />
Paulmichl (2002) (Weitere Gedanken von Paulmichl finden sich im Anhang)