ABSCHLUSSARBEIT.Silvia Petermann - Lachclub Recklinghausen
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„Keine genaue. Aber wenn G. oder F. Stimmungsschwankungen haben reagierst du je nach<br />
Situation mit klaren Grenzen setzen oder du gehst auf sie ein.“<br />
Wie fühltest du dich in dieser Situation?<br />
„Zuerst konnte ich F. nicht verstehen. Sie macht immer aus einer Mücke einen Elefanten! Als<br />
wir aber zusammen geredet haben, fühlte ich mich besser. Ich fand es schön, dass wir uns<br />
umarmen konnten.“<br />
„Wenn klare Grenzen gesetzt werden „müffeln“ MitarbeiterInnen mit Behinderung noch nach.<br />
Die Luft ist noch nicht rein. Aber ich sehe ein, dass es mal Grenzen braucht. Wenn du auf sie<br />
eingehst und Gespräche führst ausserhalb der Gruppe, habe ich das Gefühl ich würde weniger<br />
Geduld haben. Sie bekommen was sie wollen.“<br />
Was war anders, besser, schlechter?<br />
„Ich habe es im allgemeinen lieber, wenn Konflikte mit Humor gelöst werden können. Ich habe<br />
es gerne friedlich. Habe nicht gerne Konflikte“<br />
„Es kommt darauf an wie ich bei Laune bin. Manchmal bin ich froh wenn ich aufgeheitert werde,<br />
manchmal kann ich den Witz nicht vertragen.“<br />
„Wir konnten uns viel Zeit nehmen um zu sprechen. Wir haben es alleine geschafft. Ich habe es<br />
auch gerne wenn wir lachen können. Ich finde beides gut. Ich bin auch nicht immer gleich gut<br />
„zwäg“.“<br />
Gefällt es dir, wenn ich mit Humor reagiere?<br />
„Ich lache gerne! Ich finde es schön, dass wir auf dieser Gruppe so viel lachen dürfen“<br />
„Mittlerweile ja. Am Anfang, als ich dich noch nicht kannte, fand ich, dass kann man doch nicht<br />
machen. Mittlerweile weiss ich du greifst nie den Menschen an, sondern nur die Situation.“<br />
„Nicht immer!“<br />
Wäre es dir lieber ich würde anders reagieren?<br />
„Nein, bloss nicht.“<br />
„Wenn ich so nachdenke, nein. Mit Humor ist schon oft dicke Luft gereinigt worden. Dicke Luft<br />
aushalten braucht viel Energie.“<br />
2.5. Reflexion: Humorvoll und trotzdem empathisch<br />
Kommunikation ist eine schwierige Sache. Es gibt viele Möglichkeiten etwas zu missverstehen.<br />
Dies beschreibt auch Marmet in seinem Buch „Ich und du und so weiter“ bei den „vier Seiten<br />
einer Nachricht“ (1996, S. 19 bis 22). Eine Nachricht kann sachlich, selbstoffenbart, beziehungsmässig<br />
oder als Appell gesendet werden. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass die<br />
Nachricht beim Zuhörer auf der richtigen Ebene ankommt. Vielleicht möchte der Sprecher rein<br />
sachlich bleiben und der Empfänger hört mit seinem Beziehungsohr. Dies führt zu Konflikten.<br />
Auf humorvolle Art macht Loriot in dem Buch „Szenen einer Ehe“ (1997, S. 35 bis 39) klar,<br />
welche Auswirkungen es haben kann, wenn zwei Personen kommunizieren.<br />
„Bürgerliches Wohnzimmer. Der Hausherr sitzt im Sessel, hat das Jackett ausgezogen, trägt Hausschuhe und döst<br />
vor sich hin. Hinter ihm ist die Tür zur Küche einen Spalt breit geöffnet. Dort geht die Hausfrau emsiger Hausarbeit<br />
nach.<br />
Sie: Hermann...<br />
Er: Ja...<br />
Sie: Was machst du da?<br />
Er: Nichts...