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ABSCHLUSSARBEIT.Silvia Petermann - Lachclub Recklinghausen

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1. Beispiel<br />

Situationsbeschreibung: Ich sitze an einem Tisch und arbeite. Person F kommt und erzählt<br />

was sie am Vorabend in der Aussenwohngruppe erlebt hat. Sie<br />

holt weit aus und springt zusammenhangslos von einem Stichwort<br />

zum nächsten. Dafür braucht sie sehr lange. Person D sitzt am<br />

gleichen Tisch und fühlt sich übergangen.<br />

F.: „<strong>Silvia</strong> ich MUSS dir etwas erzählen! Gestern Abend in der Gruppe<br />

hat mich R. (Betreuer) geärgert. Er musste arbeiten im Büro<br />

und hatte keine Zeit für mich. Er hörte mir einfach nicht zu. Und P.,<br />

mein Freund, hat auch gesagt er finde das nicht schön. P. ist immer<br />

so müde. Er hat gar keine Zeit mehr für mich. L. (Mitbewohnerin)<br />

hat gestern Käseschnitten gekocht. Die waren gut. L. würzt<br />

immer zu viel. Ich vertrage dies nicht. R. meint es sei nicht zu viel<br />

Gewürz. Aber R. versteht mich nicht. Ich freue mich, wenn M. (Betreuerin)<br />

zurück kommt. Die hört mir zu. Am Samstag muss ich<br />

Wäsche machen. Das ist immer so viel. Aber es ist mein „Ämtli“.<br />

Dann kann ich erst später mit P. fort gehen. Nächste Woche......“<br />

D. macht Schlagbewegungen in Richtung F.<br />

F. :“Schlag mich ja nicht. Ich darf <strong>Silvia</strong> auch EINMAL etwas<br />

SCHNELL erzählen. Nicht immer nur du!“<br />

Person D. kann nicht sprechen! Die Schlagbewegungen von D.<br />

werden stärker.<br />

F. erzählt weiter: “Jetzt weiss ich nicht mehr was ich erzählen<br />

wollte......“<br />

Ich stehe auf und gehe zu D. streiche ihm über den Rücken und<br />

beruhige ihn mit leisen Worten. Seine Schlagbewegungen werden<br />

schwächer. F. erzählt immer noch: ......... Ich habe nicht mehr alles<br />

im Detail verstanden. Es reicht F. aber anscheinend, wenn ich<br />

hin und wieder mit einem Ja ihr bestätige, dass ich sie noch höre.<br />

Ich hole einen Ball und spiele mit D. Ballspielen ist eine seiner Lieblingsbeschäftigungen<br />

und er beruhigt sich dabei schnell.<br />

F. ist immer noch am erzählen: „...... und dann hat sie einfach zu<br />

mir gesagt..........“<br />

Ich bemerke wie sich die Wut von D. wieder steigert. Bevor die<br />

Situation eskaliert, muss ich den Redefluss von F. unterbrechen.<br />

Ich sage zu F., sie solle nicht alles so ernst nehmen. Dafür habe<br />

der liebe Gott ihr zwei Ohren gegeben; beim einen hinein und<br />

beim anderen wieder hinaus. Zu D. sage ich, er solle den Ball an<br />

F. zuwerfen.<br />

Ich dokumentiere alles wie ein Sportreporter: „ D. wirft den Ball zu<br />

F.! Und Tor! Aber jetzt ist F. am Ball. Gekonnt nimmt sie den Ball<br />

auf und trippelt zu ihrem Mitspieler.......“<br />

F. spielt mit und lässt sich ablenken. Sie lacht und wirft den Ball zu<br />

D. .......<br />

Begründung: Ich habe bemerkt, dass F. nur das Bedürfnis zu reden hatte und<br />

keine Probleme, die wir angehen mussten. Wäre ich im Detail auf<br />

ihr Gespräch eingegangen, hätte sich F. noch mehr in ihre „Probleme“<br />

verstrickt. Ich spürte, dass die Grundstimmung von F. nicht<br />

gegen Humor abgeneigt war. Hätte ich bemerkt, dass sie etwas

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