Auf Kurs - LEG
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Magazin<br />
AUSGABE 1/2011<br />
Refinanzierungsstrategie<br />
IT-<br />
Strategie<br />
Wohnenstrategie<br />
Kommunikationsstrategie<br />
Einkaufsstrategie<br />
Personalstrategie<br />
Thema: <strong>Auf</strong> <strong>Kurs</strong>: Die neue <strong>LEG</strong>-Unternehmensstrategie weist den Weg. . .10<br />
Ratingen: <strong>LEG</strong> investiert über fünf Mio Euro in Modernisierung des zweiten Himmelshauses . . 24<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung: „Wir wollen noch mehr individuelle Unterstützung anbieten“....33
INHALT 1/2011<br />
NACHRICHTEN<br />
Hamm:<br />
Deutsches Rotes Kreuz und <strong>LEG</strong><br />
kooperieren seit fünf Jahren . . . . . . . . . . . 4<br />
Düsseldorf:<br />
„50 Jahre Garath“: Wettbewerb für<br />
Kinder und Jugendliche . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Krefeld/Duisburg:<br />
Neue Spielplätze für 120.000 Euro . . . . . 5<br />
Düsseldorf:<br />
Drei <strong>LEG</strong>-Azubis schlossen<br />
ihre Ausbildung mit Bestnoten ab . . . . . . 6<br />
Detmold:<br />
„Danke schön“: Mieterin hält der <strong>LEG</strong><br />
seit 70 Jahren die Treue . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Düsseldorf:<br />
Neuer <strong>LEG</strong>-Hauptsitz ist gefunden . . . . . 7<br />
Düsseldorf:<br />
<strong>LEG</strong> hielt sich auch 2009 strikt<br />
an die Vorgaben der Sozialcharta . . . . . . 7<br />
Düsseldorf:<br />
<strong>LEG</strong> erhält Betriebskosten-Zertifikat . . . . 8<br />
Ratingen:<br />
ZeltZeit: Festival für Familien . . . . . . . . . . 8<br />
Corporate Identity:<br />
Mit neuem Slogan auf dem Markt:<br />
„<strong>LEG</strong> – gewohnt gut.“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
20<br />
Titelbild:<br />
Die neue Unternehmensstrategie ist erstmals<br />
auf die gesamte einheitliche <strong>LEG</strong> ausgerichtet.<br />
TITELTHEMA<br />
Unternehmensstrategie:<br />
<strong>Auf</strong> <strong>Kurs</strong>: Die neue <strong>LEG</strong>-Strategie<br />
weist den Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Interview mit Axel Gedaschko,<br />
Präsident GdW:<br />
Change Management in<br />
Immobilienunternehmen . . . . . . . . . . . . . 16<br />
DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />
Münster:<br />
Frauenstraße 24 – schön und streitbar:<br />
Von der Besetzung zum Kulturverein . . 18<br />
PORTRÄT<br />
Thomas Hegel:<br />
Der Bodenständige . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
WOHNEN<br />
Ratingen-West:<br />
<strong>LEG</strong> investiert über fünf Millionen<br />
Euro in die Modernisierung des<br />
zweiten Himmelshauses . . . . . . . . . . . . . .24<br />
Dorsten:<br />
Neues Gesicht für Schieferhäuser –<br />
<strong>LEG</strong> investiert 1,4 Millionen Euro . . . . . 28<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>LEG</strong> Landesentwick lungs ge sellschaft NRW GmbH<br />
Roßstraße 120, 40476 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/45 68-351, Fax 0211/45 68-300<br />
www.leg-nrw.de, astrid.mendolia@leg-nrw.de<br />
Leitung:<br />
Manfred Neuhöfer<br />
Redaktion:<br />
Miriam Beul-Ramacher, Thomas Börtz, Mischa Blum,<br />
Astrid Mendolia (verantwortliche Redakteurin),<br />
Jens Schönhorst, Werner Wilkens (DESWOS e.V.)<br />
u. a.<br />
10<br />
Remscheid:<br />
CFO Eckhard Schultz<br />
macht Praktikum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Berlin:<br />
Soziale Stadt 2010:<br />
Quartiersmanagement Dortmund<br />
Scharnhorst-Ost gewinnt Preis . . . . . . . .32<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung:<br />
„Wir wollen noch mehr individuelle<br />
Unterstützung anbieten“ . . . . . . . . . . . . .33<br />
Unternehmensführung:<br />
<strong>LEG</strong> trat der „Initiative Corporate<br />
Governance“ bei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />
PROJEKTE<br />
Köln/Bonn:<br />
Bouwfonds erwarb <strong>LEG</strong>-Projekte . . . . . 35<br />
Ausbildung:<br />
<strong>LEG</strong> unterstützt<br />
GdW-Azubi-Kampagne . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Azubi-Projekt:<br />
Auszubildende betreuen eigenen<br />
Wohnungsbestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
DESWOS-Kooperation:<br />
Siva schafft ein Wunder für Vanitha! . . 38<br />
DAS PERSÖNLICHE INTERVIEW<br />
Georg Potschka:<br />
Selbsthilfe schafft Identifikation und<br />
stärkt das Selbstbewusstsein . . . . . . . . . . 40<br />
30<br />
Fotos/Animationen:<br />
Heleen Berkemeyer, DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe für<br />
soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V., Helmut-Peter Etzkorn<br />
(Münstersche Zeitung), GdW Bundesverband deutscher Wohnungsund<br />
Immobilienunternehmen, Max Hampel, Andreas Hanke,<br />
Hans-Albrecht Schilling, Ansgar van Treeck u.a.<br />
Gestaltung:<br />
GornigDesign, Friedrichstraße 54, 45468 Mülheim an der Ruhr<br />
Druck:<br />
J. L. Romen GmbH & Co. KG, Windmühlenweg 13, 46446 Emmerich<br />
<strong>Auf</strong>lage:<br />
4.000 Exemplare
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
mit ihrer detaillierten Unternehmensstrategie<br />
setzt die <strong>LEG</strong> ihren Weg in die Zukunft<br />
mit langfristigen Perspektiven für das<br />
Unternehmen, seine Kunden, Geschäftspartner<br />
und Mitarbeiter konsequent fort.<br />
Wir arbeiten auch weiterhin an der Verwirklichung<br />
unserer Vision, die <strong>LEG</strong> bis zum<br />
Jahr 2013 zum Vorbild für private Wohnungsunternehmen<br />
zu entwickeln, das eine<br />
anspruchsvolle Rendite, eine nachhaltige,<br />
sozialverträgliche Bestandsentwicklung,<br />
eine überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit<br />
und ein motivierendes Arbeitsum-<br />
<strong>Auf</strong> <strong>Kurs</strong>:<br />
Die neue Strategie<br />
weist den Weg<br />
feld für engagierte Mitarbeiter miteinander<br />
verbindet. Unsere Unternehmensstrategie<br />
führt uns zum Ziel. Sie ist der „Leuchtturm“<br />
für die abgeleiteten Teilstrategien Wohnen,<br />
Einkauf, Personal, Kommunikation, IT und<br />
Refinanzierung und in den nächsten Jahren<br />
unser aller Orientierungspunkt. Wir haben<br />
bereits viel geschafft. Aber es gibt noch viel<br />
zu tun. Dank hoch motivierter Mitarbeiter<br />
sind wir in unserem Change Prozess sehr<br />
erfolgreich. Wir laden Sie als unsere Geschäftspartner<br />
und Freunde ein, den spannenden<br />
Weg mitzugehen, der vor uns liegt.<br />
Lesen Sie mehr im Titelthema ab Seite zehn.<br />
Darüber hinaus stellt Axel Gedaschko,<br />
Präsident des GdW Bundesverband deutscher<br />
Wohnungs- und Immobilienunter-<br />
Thomas Hegel<br />
Sprecher der Geschäftsführung (CEO)<br />
nehmen, im Experten-Interview die aktuellen<br />
Herausforderungen des Change Managements<br />
in Immobilienunternehmen dar.<br />
Dabei geht er sowohl auf Marktanforderungen<br />
ein als auch auf die Schwerpunkte<br />
und Gründe für den tiefgreifenden Wandel<br />
in zahlreichen Unternehmen der Branche.<br />
Wir freuen uns, Ihnen unter der Rubrik „Die<br />
besondere Immobilie“ ein Gebäude mit<br />
Kultstatus vorzustellen: das Wohn- und<br />
Geschäftshaus Frauenstraße 24 in der<br />
Innenstadt von Münster. Nach bewegter<br />
Vergangenheit beherbergt das Jugendstil-<br />
Schmuckkästchen heute ein Lokal und ist<br />
kultur- und sozialpolitischer Treffpunkt der<br />
studentischen Szene.<br />
<strong>Auf</strong> den folgenden Seiten finden Sie Beispiele<br />
kundenfreundlicher Modernisierungen,<br />
unter anderem in Ratingen-West. Nach<br />
der Modernisierung des ersten Himmelshauses<br />
investiert die <strong>LEG</strong> demnächst über<br />
fünf Millionen Euro in die rund 240 Wohnungen<br />
der Häuser Jenaer Straße 14 und 16.<br />
Auch die Modernisierung des dritten<br />
Himmelshauses am Berliner Platz möchten<br />
wir dieses Jahr beginnen. Ein großes und<br />
aufwendiges Projekt, mit dem wir dauerhaft<br />
die Zukunftsfähigkeit des Wohnstandorts<br />
Ratingen-West sichern, für den wir uns auch<br />
im Rahmen des Quartiermanagements<br />
engagieren. Als Vorreiter für vorbildliches<br />
Quartiermanagement in Dortmund Scharnhorst-Ost<br />
bekamen die <strong>LEG</strong> und ihre Partner<br />
den Preis „Soziale Stadt 2010“ in Berlin<br />
verliehen. Darauf sind wir stolz. Seit 2004<br />
bündeln die <strong>LEG</strong> Wohnen NRW, der Spar-<br />
Eckhard Schultz<br />
Geschäftsführer (CFO)<br />
Eckhard Schultz,<br />
Thomas Hegel und<br />
Holger Hentschel<br />
EDITORIAL<br />
und Bauverein Dortmund eG und die Stadt<br />
Dortmund ihre Projekte im Stadtteil und<br />
unterstützen sich gegenseitig.<br />
Eine wertebasierte Unternehmensführung<br />
ist uns wichtig. Als Basis dienen unser<br />
umfassendes Compliance Management und<br />
unser <strong>LEG</strong>-Verhaltenskodex. Gerne bringen<br />
wir uns seit Ende 2010 als Mitglied in die<br />
Arbeit der „Initiative Corporate Governance<br />
der deutschen Immobilienwirtschaft<br />
e.V.“, kurz ICG, ein. Sie fördert Integrität,<br />
Professionalität und Transparenz und<br />
schafft damit Vertrauen für die Branche.<br />
Das ist auch unser Ziel. Lesen Sie mehr<br />
darüber auf der Seite 34. Weiterhin berichtet<br />
Friedrich-Wilhelm Baulig, Vorstand der<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung, über das<br />
Engagement der Stiftung für hilfsbedürftige<br />
<strong>LEG</strong>-Mieter und interkulturelle sowie integrationsfördernde<br />
Projekte und Veranstaltungen.<br />
Zu guter Letzt laden wir Sie auf eine<br />
Reise nach Indien ein, wo wir gemeinsam<br />
mit der DESWOS, Deutsche Entwicklungshilfe<br />
für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen<br />
e.V., das „<strong>LEG</strong>-Dorf“ errichten.<br />
In zwei Gemeinden entstehen Häuser für<br />
120 Familien der Dalits, der sogenannten<br />
Unberührbaren.<br />
Nun aber wünschen wir Ihnen und Ihren<br />
Familien einen sonnigen Sommer. Herzlichen<br />
Dank dafür, dass Sie die <strong>LEG</strong> auf ihrem<br />
Weg in die Zukunft begleiten. Wir freuen uns<br />
auf die weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit Ihnen.<br />
Holger Hentschel<br />
Mitglied der Geschäftsleitung (HOO)<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 3
HAMM<br />
Deutsches Rotes Kreuz und <strong>LEG</strong><br />
kooperieren seit fünf Jahren<br />
Integration und Migration stellen bei der Kooperation zwischen der <strong>LEG</strong> und<br />
dem DRK-Kreisverband in Hamm bereits seit fünf Jahren die wesentlichen<br />
Tätigkeitsschwerpunkte der Zusammenarbeit dar. Denn rund jeder vierte<br />
Hammer Bürger hat einen Migrationshintergrund. Im Stadtteil Herringen sind<br />
es sogar mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Mit dieser Quote sind die<br />
Herringer in NRW Spitzenreiter.<br />
„Gemeinschaft fördern“, so Ute Larisch,<br />
<strong>LEG</strong>-Niederlassungsleiterin in Hamm, „das<br />
ist das gemeinsame Ziel von <strong>LEG</strong> und DRK in<br />
Hamm.“ Umgesetzt wird dieses Ziel vor Ort<br />
in den Treffpunkten „Lindenstraße“ im<br />
Stadtteil Werries, und „Kurt-Schumacher-<br />
Straße“ im Stadtteil Herringen. Beide Treffpunkte<br />
befinden sich in <strong>LEG</strong>-Gebäuden. Der<br />
Treffpunkt „Kurt-Schumacher-Straße“ wurde<br />
nach den guten Erfahrungen des Treffpunktes<br />
„Lindenstraße“ im Frühjahr 2010 offiziell<br />
eröffnet. <strong>Auf</strong>takt für die intensivierte Zusammenarbeit<br />
war ein gemeinsam von <strong>LEG</strong>,<br />
DRK und dem örtlichen Jugendzentrum organisiertes<br />
Sommerfest 2010.<br />
Brücken bauen mit dezentralem<br />
Ansatz<br />
Die Stadt Hamm investiert trotz schwieriger<br />
Haushaltslage in Sprach- und Integrationsförderung,<br />
darunter auch in die sogenannte<br />
„dezentrale Migrationssozialarbeit“ des<br />
DRK. Hauptaugenmerk der Treffpunkttätigkeit<br />
liegt auf niederschwelligen Bildungs-,<br />
Beratungs- und Begegnungsangebote vor<br />
Ort, so Jürgen Hey vom DRK, zuständig für<br />
die Migrations- und Integrationsarbeit. Die<br />
konkreten Angebote reichen von Sprach-<br />
4 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
und Elternkursen über PC- und Nähkurse bis<br />
hin zu allgemeinen Beratungsangeboten<br />
– sowohl für Migranten als auch alteingesessene<br />
Hammer Bürger. Jeder Treffpunkt wird<br />
von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin mit<br />
eigener Zuwanderungsgeschichte geleitet,<br />
unterstützt von Honorarkräften und Ehrenamtlichen.<br />
„Wichtig ist vor allem die individuelle<br />
Betreuung der Menschen mit Migrationshintergrund<br />
und das auf die tatsächlichen<br />
Bedürfnisse zugeschnittene Projektangebot“,<br />
so Hey. „Dabei stehen wir im<br />
engen Dialog mit dem <strong>LEG</strong>-Team. Denn die<br />
<strong>LEG</strong> ist als großer Vermieter vor Ort sehr<br />
nah dran an seinen Mietern.“ Die Niederlassung<br />
Hamm betreut in Herringen und Werries<br />
insgesamt rund 2.500 Mieter in zirka<br />
1.000 Wohnungen. „Unsere Mieterbüros in<br />
den Stadtteilen spielen eine ganz besondere<br />
Rolle“, so Ute Larisch. „Die Hauswarte sind<br />
Teil der Gemeinschaft vor Ort. Aktive Integrationsarbeit<br />
ist gewissermaßen ihr Tagesgeschäft.“<br />
i<br />
Ute Larisch<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Niederlassungsleiterin Hamm<br />
Tel. 0 23 81 / 92 4 28-19<br />
ute.larisch@leg-nrw.de<br />
Thomas Hunsteger-Petermann (Oberbürgermeister der Stadt Hamm), Sema Atakli (DRK, Leiterin des<br />
Treffpunktes), Ute Larisch (<strong>LEG</strong>) und Dieter Arrenberg (Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Hamm e.V.)<br />
im Treffpunkt Kurt-Schumacher-Straße in Hamm.<br />
DÜSSELDORF<br />
„50 Jahre Garath“:<br />
Wettbewerb für Kin<br />
Im März 2011 erhielten die Schulen,<br />
Kindergärten, Kinder- und Jugendeinrichtungen<br />
in Düsseldorf-Garath Post.<br />
Anlässlich der Feierlichkeiten zu „50<br />
Jahre Garath“ schrieben die sieben<br />
Wohnungsunternehmen mit Wohnungsbestand<br />
im Stadtteil einen mit<br />
17.000 Euro dotierten Wettbewerb<br />
aus. Ziel ist es, Projekte zu fördern, von<br />
denen Kinder und Jugendliche unmittelbar<br />
profitieren.<br />
Die angeschriebenen Kinder- und Jugendeinrichtungen<br />
haben die Chance, sich mit<br />
ihren Ideen um einen von drei Preisen zu bewerben.<br />
Eine kurze Projektvorstellung, ergänzt<br />
durch Collagen, Fotos oder Videos ist<br />
Voraussetzung, um die Jury zu überzeugen,<br />
die Mitte des Jahres die bis Ende Mai eingereichten<br />
Vorschläge bewerten wird.<br />
Gemeinsam für die gute Sache<br />
Neben der <strong>LEG</strong> haben sich folgende Wohnungsunternehmen<br />
für den Wettbewerb zusammen<br />
geschlossen: Rheinwohnungsbau<br />
GmbH (RWB), Wohnungsgenossenschaft<br />
Düsseldorf-Ost eG<br />
(WOGEDO),
der und Jugendliche<br />
Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft eG<br />
(DWG), Städtische Wohnungsgesellschaft<br />
Düsseldorf AG (SWD), Beamten-Wohnungs-<br />
Baugenossenschaft eG (BWB) und Eisenbahner-Bauverein<br />
eG (EBV).<br />
Zahlreiche Aktionen vor Ort<br />
Darüber hinaus unterstützt die <strong>LEG</strong> verschiedene<br />
Aktionen im Rahmen des Stadtteil-Jubiläums.<br />
Ende Mai und Anfang Juli finden<br />
Veranstaltungen in der Fritz-Erler-Straße<br />
sowie im City-Center am Sonnenrad statt<br />
– ganz in der Nähe des <strong>LEG</strong>-Mieterbüros.<br />
Daran beteiligt sich die <strong>LEG</strong> mit ihrer Hüpfund<br />
Kletterburg, mit Torwandschießen, Karaoke<br />
sowie Stehtischen und Sonnenschirmen.<br />
„Wir betreuen in Garath zirka 1.350<br />
Wohnungen“, erläutert Brigitte Unverferth,<br />
Kundencenterleiterin Düsseldorf. „Für unsere<br />
Mieter engagieren wir uns gern. Besonders<br />
am Herzen liegt uns das Wohl der Kinder<br />
und Jugendlichen. Daher freuen wir uns<br />
sehr über den Wettbewerb in Kooperation<br />
mit weiteren Wohnungsunternehmen, bei<br />
dem wir Synergien nutzen.“<br />
i<br />
Brigitte Unverferth<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Kundencenterleiterin Düsseldorf<br />
Tel. 0 21 02 / 94 52-41<br />
brigitte.unverferth@leg-nrw.de<br />
KREFELD/DUISBURG<br />
Neue Spielplätze für 120.000 Euro<br />
i<br />
i<br />
NACHRICHTEN<br />
Die Niederlassung Duisburg investierte Anfang 2011 rund 120.000 Euro in sieben<br />
Spielplätze, davon zwei in Krefeld und fünf in Duisburg. Die Kinder und<br />
Familien vor Ort freuten sich bei den offiziellen Eröffnungsfeiern im Frühling<br />
über neue Spielgeräte.<br />
Die Spielplätze in Krefeld an der Kölner<br />
Straße und der Dülkener Straße im Stadtteil<br />
Benrad-Süd richtete die Niederlassung ganz<br />
neu ein. In Duisburg-Neumühl legte die<br />
<strong>LEG</strong> einen Spielplatz an den Straßen Am<br />
Kreyenbergshof und Hüskenbusch neu an.<br />
Außerdem baute sie im Stadtgebiet vier<br />
weitere neue Spielplätze. „Dort warten attraktive<br />
Spielgeräte auf die Kinder, an<br />
denen sie viel Freude haben“, sagt Dirk<br />
Bartl, verantwortlicher Techniker der Niederlassung<br />
Duisburg. „Dabei haben wir darauf<br />
geachtet, dass es auch Plätze zum Ausruhen<br />
gibt.“ Und Melanie Anhalt, Niederlassungsleiterin<br />
Duisburg ergänzt: „Der<br />
Umbau der sieben Spielplätze ist Teil unseres<br />
aktuellen Konzepts, unsere Siedlungen<br />
noch familienfreundlicher zu gestalten.“ Es<br />
lohnt sich, denn in beiden Städten hat die<br />
<strong>LEG</strong> einen großen Wohnungsbestand: In<br />
Krefeld betreut sie rund 750 Wohnungen<br />
mit über 1.500 Mietern, in Duisburg rund<br />
4.800 Wohnungen mit über 12.000 Mietern.<br />
Positive Reaktionen von Familien<br />
<strong>Auf</strong> die Erneuerung der Spielplätze bekamen<br />
die <strong>LEG</strong>-Mitarbeiter bereits zahlreiche<br />
positive Reaktionen, insbesondere<br />
von den Familien vor Ort – und<br />
natürlich von zahlreichen strahlenden Kindern,<br />
die sich sofort mit großer Begeisterung<br />
und Spielfreude auf die neuen Attraktionen<br />
stürzten.<br />
Melanie Anhalt<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Niederlassungsleiterin Duisburg<br />
Tel. 02 03 / 9 97 73-25<br />
melanie.anhalt@leg-nrw.de<br />
Dirk Bartl<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Niederlassung Duisburg<br />
Tel. 02 03 / 9 97 73-18<br />
dirk.bartl@leg-nrw.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 5
V.l.n.r.: Die <strong>LEG</strong> Azubis Daniela Bittner, Marie Meinhardt und Joshua Kristan <<br />
DÜSSELDORF<br />
Drei <strong>LEG</strong>-Azubis schlossen ihre Ausbildung mit Bestnote ab<br />
Daniela Bittner, Marie Meinhardt und Joshua Kristan erhielten im Abschlussjahr 2010 die Note „sehr gut“. Die frisch<br />
gebackenen Immobilienkaufleute freuten sich Mitte Oktober 2010 über eine besondere Ehrung in der Düsseldorfer<br />
Tonhalle. IHK-Präsident Professor Dr. Ulrich Lehner zeichnete dort die besten Auszubildenden in NRW aus.<br />
Für die drei <strong>LEG</strong>-Azubis war es ein außergewöhnlich<br />
schöner Moment, vor über 1.000<br />
Gästen auf der Bühne zu stehen. In seiner<br />
Laudatio beglückwünschte Lehner die Ausbildungselite<br />
zu ihrer Leistung: „Sie haben<br />
gezeigt, dass Sie sehr gut qualifizierte Fachleute<br />
sind. Denn solch exzellente Ergebnisse<br />
kann nur erreichen, wer nicht nur in einzelnen<br />
Fächern, sondern auch in der Gesamtheit<br />
aller Leistungen überdurchschnittlich<br />
gut ist.“ Lehner wies darauf hin, dass es auf-<br />
6 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
grund der gestiegenen Anforderungen<br />
heute deutlich schwieriger als noch vor zehn<br />
Jahren sei, solche Spitzenleistungen zu erbringen.<br />
IHK-Urkunde für Ausbildungsbetrieb<br />
Sobald ein Auszubildender den Abschluss<br />
mit der Gesamtnote „sehr gut“ erzielt, erhält<br />
der Ausbildungsbetrieb eine Anerkennungsurkunde<br />
für den besonderen Erfolg. Die IHK<br />
Düsseldorf schickte die Urkunde Ende ver-<br />
DETMOLD<br />
„Danke schön“: Mieterin hält der <strong>LEG</strong><br />
seit 70 Jahren die Treue<br />
Als Ottilie Schenk in ihre Detmolder Wohnung in der Pinneichenstraße einzog,<br />
schrieben wir das Jahr 1937. 2011 – nach über 70 Jahren treuer Mieterschaft –<br />
wohnt sie noch immer dort. Andreas Wendt, Niederlassungsleiter Bielefeld, ließ<br />
es sich nicht nehmen, persönlich zu gratulieren.<br />
Auch ein längerer Krankenhausaufenthalt<br />
und der Vorschlag ihres Sohnes, nun zu ihm<br />
nach Köln zu ziehen, konnten die rüstige<br />
Rentnerin nicht umstimmen. Sie wohnt weiterhin<br />
lieber in „ihrer“ <strong>LEG</strong>-Wohnung. „Hier<br />
leben so viele nette Leute, die ich teils schon<br />
Jahrzehnte kenne“, so Ottilie Schenk. „Ich<br />
fühle mich immer noch sehr wohl und<br />
möchte deshalb möglichst lange in meiner<br />
Wohnung bleiben.“ Für diese Treue bedankte<br />
sich Andreas Wendt gerne persönlich mit<br />
einem bunten Strauß Frühlingsblumen.<br />
Ein Leben lang in der <strong>LEG</strong>-Wohnung<br />
1937 bis 2011 – da gab es viel zu erzählen.<br />
Vergnügt berichtete die 94-Jährige über<br />
alte Zeiten: ihre Schuljahre, die erste große<br />
Liebe, die wunderbare gemeinsame Zeit<br />
mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehe-<br />
mann, ihre vier Kinder, die sie in ihren vier<br />
Wänden groß gezogen hat, die Nachbarn –<br />
und natürlich das Leben heute. Ottilie<br />
Schenk nutzt noch immer gern ihren Garten<br />
hinter dem Wohngebäude. Für die tägliche<br />
Hausarbeit erhielt sie über die AWO<br />
eine Unterstützung im Rahmen der Pflegeversicherung.<br />
Erleichterung für Mieterin:<br />
Handlauf erhöht<br />
„Über 70 Jahre Detmold sind nicht nur ein<br />
Bekenntnis zum Standort; das ist im Falle<br />
unserer Jubilarin auch ein klares Bekenntnis<br />
zur <strong>LEG</strong>“, sagte Andreas Wendt. „Darüber<br />
freuen wir uns sehr und feiern gerne mit<br />
Ottilie Schenk ihren außergewöhnlichen<br />
Ehrentag. Ein Mietverhältnis, das über<br />
einen so langen Zeitraum besteht, ist fast<br />
gangenen Jahres an die <strong>LEG</strong>. „Wir sind sehr<br />
stolz darauf“, so Ausbilderin Christiane Jetten<br />
aus dem Bereich Personal. „Die Urkunde<br />
haben wir im Eingangsbereich unseres<br />
Hauptsitzes in der Roßstraße ausgehängt.“<br />
i<br />
i<br />
Christiane Jetten<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Bereich Personal<br />
Tel. 02 11 / 45 68-109<br />
christiane.jetten@leg-nrw.de<br />
Sarah Damm (links), Kundencenter Bielefeld, und<br />
Andreas Wendt, Niederlassungsleiter Bielefeld,<br />
gratulierten Ottilie Schenk herzlich zum Jubiläum.<br />
schon einzigartig und verdeutlicht, dass sich<br />
unsere Mieter bei uns wohl fühlen.” Ottilie<br />
Schenk fügte lächelnd hinzu: „Durch die Erhöhung<br />
des Handlaufes im Treppenhaus,<br />
den die <strong>LEG</strong> vornahm, komme ich die Treppen<br />
noch ganz gut hoch und runter.“<br />
Andreas Wendt<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Niederlassungsleiter Bielefeld<br />
Tel. 05 21 / 8 80 78-42<br />
andreas.wendt@leg-nrw.de
DÜSSELDORF<br />
Neuer <strong>LEG</strong>-Hauptsitz ist gefunden<br />
Der künftige Hauptsitz der <strong>LEG</strong> steht auf der Hans-Böckler-Straße 38 in<br />
Düsseldorf-Derendorf. Der Umzug der Mitarbeiter aus den bisherigen<br />
Bürogebäuden auf der Roß- und Vagedesstraße ist für März 2012 geplant.<br />
Ende 2012 ziehen auch die Mitarbeiter des IT-Dienstleisters LCS in den neuen<br />
<strong>LEG</strong>-Hauptsitz um. Die Mitarbeiter, die ihre Büros auf der Schanzenstraße<br />
haben, bleiben zunächst bis zum Auslaufen der Mietverträge an diesem<br />
Standort.<br />
Der neue <strong>LEG</strong>-Hauptsitz auf der Hans-Böckler-Straße<br />
38 bietet zahlreiche Vorteile. Die<br />
Bündelung der bisherigen Düsseldorfer<br />
Bürostandorte stärkt die interne Kommunikation<br />
und optimiert die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Abteilungen. Zudem liegt die<br />
solide und bodenständige Bestandsimmobilie<br />
in direkter Umgebung der Bürogebäude<br />
Roß- und Vagedesstraße, so dass die Mitarbeiter,<br />
die zurzeit dort ihre Büros haben,<br />
keine nennenswerten Umzüge oder Veränderungen<br />
in der Anfahrt bewältigen müssen.<br />
Gute Adresse<br />
Rund 250 Meter entfernt gelangt man zur<br />
U-Bahn-Haltestelle am Kennedydamm. Auch<br />
mit dem privaten Pkw ist der neue Standort<br />
gut zu erreichen. Rund 600 Meter Fußweg<br />
sind es bis zum Rheinpark mit Rheinpromenade.<br />
Die Flaniermeile Kö liegt zirka zwei Kilometer<br />
entfernt; der Hauptbahnhof rund<br />
3,5 Kilometer. Deutlich verbessert sich die<br />
Stellplatzsituation: Die Büroimmobilie verfügt<br />
über eine ausreichende Menge Tiefgaragenstellplätze<br />
mit eigener Zufahrt sowie<br />
direktem Zugang zum Gebäude. Zudem befinden<br />
sich Besucherstellplätze vor dem<br />
neuen <strong>LEG</strong>-Hauptsitz.<br />
Moderne Immobilie mit komfortabler<br />
Konferenzzone<br />
Der neue <strong>LEG</strong>-Hauptsitz ist etwas zurück<br />
gebaut von der Straße – und allein aufgrund<br />
dessen ruhig und angenehm. Die<br />
Eingangsetage ist repräsentativ mit modernem<br />
Foyer und Empfang gestaltet. Die Immobilie<br />
eignet sich besonders gut für die<br />
Bürostruktur der <strong>LEG</strong>: Sie hat eine eigene<br />
Vorfahrt und Postanlieferung sowie ein helles,<br />
großzügiges Treppenhaus. <strong>Auf</strong> sieben<br />
Etagen bietet das Gebäude rund 7.000<br />
Quadratmeter Bürofläche. Die Doppel- und<br />
Einzelbüros sind wegen ihrer großzügigen<br />
Fenster mit niedrigen Brüstungen hell und<br />
freundlich. Ein weiteres Plus sind die<br />
Teeküchen auf jeder Etage. Im zweiten<br />
Obergeschoss befindet sich eine komfortable<br />
Konferenzzone mit Loungebereich. Einige<br />
Besprechungsräume können für größere<br />
Veranstaltungen flexibel zusammengelegt<br />
werden.<br />
i<br />
Stefan Schlimm<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Bereich Business Support Services<br />
Abteilung Verwaltung<br />
Tel. 02 11 / 45 68-504<br />
stefan.schlimm@leg-nrw.de<br />
NACHRICHTEN<br />
DÜSSELDORF<br />
<strong>LEG</strong> hielt sich<br />
auch 2009 strikt an<br />
die Vorgaben der<br />
Sozialcharta<br />
Das Ministerium für Wirtschaft,<br />
Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen bestätigt<br />
die Einhaltung der Sozialcharta-Schutzbestimmungen<br />
für das Jahr<br />
2009 der <strong>LEG</strong>. Die Sozialcharta wurde<br />
im Zuge des Verkaufs der <strong>LEG</strong> vereinbart<br />
und hat eine Laufzeit von zehn<br />
Jahren.<br />
Der Bericht über die Einhaltung der Vorgaben<br />
der Sozialcharta für das Jahr 2009<br />
wurde den Vertretern des Landes am 26.<br />
Oktober 2010 frist- und formgerecht übergeben.<br />
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
PricewaterhouseCoopers AG (PwC) hatte<br />
zuvor diesen Prüfbericht mit einem uneingeschränkten<br />
Testat versehen. Anschließend<br />
erfolgte die umfangreiche Prüfung<br />
durch die Clearingstelle des Ministeriums<br />
für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen<br />
und Verkehr. „Das Ergebnis zeigt, dass sich<br />
die <strong>LEG</strong> strikt an die Vorgaben der Sozialcharta<br />
hält und deren Einhaltung innerhalb<br />
aller <strong>LEG</strong>-Bereiche sehr ernst genommen<br />
wird“, erläutert Thomas Hegel, Sprecher<br />
der <strong>LEG</strong>-Geschäftsführung.<br />
Vorschriften schützen Mieter<br />
und Mitarbeiter<br />
Die Sozialcharta enthält umfangreiche<br />
Schutzvorschriften, unter anderem zu Gunsten<br />
von Mietern und Mitarbeitern. Insgesamt<br />
unterliegen 90.900 Wohnungen der<br />
Sozialcharta. Der Rahmen für Mietanpassungen<br />
wurde unterschritten. Die in der Sozialcharta<br />
vereinbarten Mindestinvestitionen<br />
wurden auch im Jahr 2009 erfüllt.<br />
Die Sozialcharta ist auf der <strong>LEG</strong>-Internetseitewww.leg-nrw.de/Unternehmen/Fakten,<br />
Struktur, Historie/Sozialcharta<br />
im Wortlaut nachzulesen.<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 7
DÜSSELDORF<br />
<strong>LEG</strong> erhält Betriebskosten-Zertifikat<br />
Als erstes westdeutsches Unternehmen<br />
erhielt die <strong>LEG</strong> Wohnen NRW in<br />
Berlin das Zertifikat der Geislinger<br />
Konvention. Es bescheinigt der <strong>LEG</strong>,<br />
dass sie sich aktiv dafür einsetzt, die<br />
Nebenkosten ihrer Wohnungen so gering<br />
wie möglich zu halten. Diese Betriebskosten-Optimierung<br />
kommt den<br />
Mietern direkt zugute.<br />
Die Geislinger Konvention wird getragen<br />
von Verbänden der Immobilienwirtschaft,<br />
wohnungswirtschaftlichen Dienstleistern,<br />
Immobilienunternehmen und der Hochschule<br />
für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen.<br />
Sie schafft die Basis für den<br />
bundesweiten Vergleich von Betriebskosten<br />
8 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
RATINGEN<br />
ZeltZeit:<br />
Festival für<br />
Familien<br />
„Pfingsten ist ZeltZeit“ strahlt der<br />
Schriftzug auf den <strong>LEG</strong>-Bannern im<br />
und am großen Festzelt: eine für jeden<br />
Besucher des erfolgreichen Kultur- und<br />
Kabarett-festivals am Grünen See<br />
freundliche Begrüßung und knappe<br />
Erläuterung zugleich.<br />
Denn was bei Ratinger Bürgern und <strong>LEG</strong>-<br />
Mitarbeitern mittlerweile zum kulturellen<br />
Allgemeinwissen zählt, ist noch längst nicht<br />
bundesweiter Bildungsstandard – und<br />
wurde jedem Interessierten so auf charmante<br />
Art en passant zugetragen. Eine<br />
werbliche Formel wird hier allmählich zu<br />
von Immobilien. Dies macht sowohl<br />
die Leistungen der teilnehmenden Unternehmen<br />
als auch deren Betriebskosten<br />
transparent und schafft eine Grundlage<br />
für Optimierungsmaßnahmen.<br />
Bundesweiter Vergleich möglich<br />
Jedes Wohnungsunternehmen kann seine<br />
Betriebskosten nach den Richtlinien der<br />
Geislinger Konvention auswerten und bundesweit<br />
vergleichen. Ein Siegel für die korrekte<br />
Anwendung der Konvention erhält allerdings<br />
nur, wer zertifiziert wurde. Damit<br />
werden das Qualitätsniveau und die Aktualität<br />
der Regeln sichergestellt. Die Berechtigung,<br />
das Siegel zu führen, wird regelmäßig<br />
überprüft.<br />
einem lokalen Axiom, einem Versprechen,<br />
das begeistert. Kultur, Bewegung und Spaß<br />
schenkten in diesem Jahr allen „Kurzurlaubern“<br />
auf der ZeltZeit einen erfüllten Tag.<br />
Auch der mittlerweile vierzehnte <strong>LEG</strong>-Familientag,<br />
der immer am Pfingstsonntag<br />
stattfindet, bot seinen Besuchern einen<br />
bunten Strauß. Mit dem beliebten <strong>LEG</strong>-<br />
Streichelzoo vom Borkener Bauern Bente,<br />
einer Trampolin-Landschaft und dem über<br />
vier Meter hohen Kletterberg luden Outdoor-Attraktionen<br />
zum Spielen und Staunen<br />
ein. Erstmals garantierte der <strong>LEG</strong>-<br />
Human-Kicker ein außergewöhnliches Fußball-Turnier<br />
für Ballakrobaten. Und „Are<br />
you ready? Attention! Go!“ lauteten die<br />
Zauberworte, die bei der fünften Drachenboot-Regatta<br />
die Teams ins Rennen katapultierten.<br />
Vielfalt im Abendprogramm<br />
Im Abendprogramm begeisterte die A-capella-Band<br />
Basta mit ihrem Comedy-Musik-Programm.<br />
Ein harmonischer Schlussakkord für<br />
die Veranstaltung, der im traditionellen Feuerwerk<br />
auch optisch den passenden Ausdruck<br />
fand. Begonnen hatte die ZeltZeit mit<br />
einem überregionalen Schulkabarettfestival.<br />
Dann setzte Volker Pispers die Gäste mit seinem<br />
bissig-politischen Programm „Bis neulich“<br />
in <strong>Auf</strong>ruhr. Und Bülent Ceylan unterhielt<br />
mit seiner locker-kurzweiligen Comedy.<br />
Engagement für Ratingen-West<br />
„Die ZeltZeit gehört zu Pfingsten wie die<br />
<strong>LEG</strong> zu Ratingen-West – und alle zusammen<br />
schreiben Jahr für Jahr kontinuierlich an<br />
ihrer gemeinsamen Erfolgsgeschichte“, sagte<br />
i<br />
i<br />
Sascha Wastrauk, Leiter des <strong>LEG</strong>-Kundencenters<br />
Ratingen, als ihn die Presse um ein<br />
Resümee der Veranstaltung bat. Die ZeltZeit<br />
ist genau das, was Pfingsten seit jeher ausmacht:<br />
ein echter Feiertag.<br />
i<br />
Rainer Hey<br />
<strong>LEG</strong> NRW GmbH<br />
Abteilung Bewirtschaftungsservices<br />
Betriebskosten<br />
Tel. 02 11 / 45 68-288<br />
rainer.hey@leg-nrw.de<br />
www.hfwu.de/de/geislingerkonvention.html<br />
Sascha Wastrauk<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Kundencenterleiter Ratingen<br />
Tel. 0 21 02 / 94 52-29<br />
sascha.wastrauk@leg-nrw.de
C O R P O R A T E I D E N T I T Y<br />
Mit neuem Slogan<br />
auf dem Markt:<br />
Seit der erfolgreichen Konzernharmonisierung<br />
konzentriert sich die <strong>LEG</strong> auf ihr Kerngeschäft<br />
„Wohnen“. Das hat Konsequenzen für den Außenauftritt:<br />
Mit dem neuen Slogan „<strong>LEG</strong> – gewohnt<br />
gut.“ präsentiert sich das Unternehmen nun<br />
in der Öffentlichkeit.<br />
Von „Ideen. Menschen. Immobilien.“ zu<br />
„<strong>LEG</strong> – gewohnt gut.“: Während der bisherige<br />
Slogan noch allgemein „Immobilien“ in<br />
den Mittelpunkt rückt, erkennt man beim<br />
neuen Motto „<strong>LEG</strong> – gewohnt gut.“ sofort,<br />
dass sich das Unternehmen vollständig auf<br />
das Vermietungsgeschäft konzentriert. Bei<br />
der Suche nach einem geeigneten neuen<br />
Leitspruch spielten neben professionellen<br />
Werbeagenturen die <strong>LEG</strong>-Mitarbeiter eine<br />
wichtige Rolle: Sie beteiligten sich mit ihren<br />
Vorschlägen an der Sloganfindung. Aus<br />
einer Fülle von internen und externen<br />
Ideen entstand eine Favoriten-Liste, die<br />
noch einmal von <strong>LEG</strong>-Mitarbeitern, -Führungskräften<br />
sowie der Geschäftsleitung<br />
überprüft wurde. Allen Beteiligten war besonders<br />
wichtig, im neuen Slogan den<br />
Aspekt „Wohnen“ wörtlich aufzugreifen.<br />
Verlässlichkeit und vertrautes<br />
Miteinander<br />
Letztendlich fiel die Entscheidung einstimmig<br />
für den Slogan „<strong>LEG</strong> – gewohnt gut.“<br />
Verantwortlich für diesen Vorschlag ist die<br />
Lesmo GmbH & Co. KG, Agentur für Brand<br />
Design und Corporate Communications,<br />
aus Düsseldorf. „Gewohnt gut.“ bedeutet,<br />
dass die <strong>LEG</strong> auf der Basis der vertrauten<br />
und geschätzten Werte weiterarbeitet, die<br />
das Unternehmen und seine ehemaligen<br />
Tochter- und Vorgängergesellschaften<br />
schon seit vielen Jahrzehnten auszeichnen:<br />
fair, partnerschaftlich, nah dran an den<br />
Menschen und ihren Bedürfnissen. „‘Gewohnt<br />
gut.’ bezieht sich genauso auf die<br />
umfangreichen Services der <strong>LEG</strong> rund ums<br />
Wohnen und auf die zahlreichen Mitarbeiter<br />
an allen Standorten und in allen Funktionen.<br />
Der Slogan steht für verlässliche<br />
Qualität und ein vertrautes Miteinander“,<br />
erläutert Holger Hentschel, Head of Operations.<br />
Und Thomas Hegel, Sprecher der<br />
<strong>LEG</strong>-Geschäftsführung ergänzt: „Wir stehen<br />
unseren Mietern bei allen Fragen und<br />
Wünschen zur Verfügung. Dafür sorgen unsere<br />
Mitarbeiter in den Niederlassungen,<br />
Kundencentern und in unseren fast hun-<br />
Mit freundlicher Empfehlung<br />
dert Mieterbüros vor Ort.“ Der neue Slogan<br />
wird künftig auf den Werbemitteln,<br />
Plakaten, Visitenkarten und Briefbögen der<br />
<strong>LEG</strong> zu finden sein.<br />
i<br />
i<br />
Manfred Neuhöfer<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Bereichsleiter Unternehmenskommunikation<br />
Tel. 02 11 / 45 68-325<br />
NACHRICHTEN<br />
Jens Schönhorst<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Stellvertretender Bereichsleiter<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Tel. 02 11 / 45 68-329<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 9
UNTERNEHMENSSTRATEGIE<br />
<strong>Auf</strong> <strong>Kurs</strong>:<br />
Die neue <strong>LEG</strong>-Strat<br />
Mit der Konzentration auf das Kerngeschäft Wohnen setzte die <strong>LEG</strong> seit dem vergangenen<br />
Jahr Zeichen. Nun positioniert sie sich mit neuer Unternehmensstrategie am Markt – mit<br />
ihren traditionellen Werten sowie zahlreichen internen und externen Veränderungen. Das<br />
Unternehmen entwickelt seine Stärken und Kompetenzen weiter, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben und weiterhin nah am Kunden zu sein.<br />
„Mit dem Projekt<br />
‚<strong>LEG</strong> Future‘ setzen<br />
wir den Weg in eine<br />
aussichtsreiche<br />
Zukunft mit langfristigen<br />
Perspektiven<br />
für das Unternehmen<br />
und seine Mitarbeiter<br />
konsequent fort.“<br />
10 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
n „Die Unternehmensstrategie der <strong>LEG</strong><br />
definiert unsere Leitlinien und Ziele“, erläutert<br />
Thomas Hegel, Sprecher der Geschäftsführung.<br />
„Sie dient der langfristigen<br />
Orientierung und ist die Grundlage für unsere<br />
Organisationsentwicklung, Projekte<br />
und Maßnahmen. Zudem richtet sie sich an<br />
unserer Unternehmensvision aus: Wir wollen<br />
Vorbild für private Wohnungsunternehmen<br />
werden. In einigen Bereichen haben<br />
wir das bereits erreicht. Dies zeigen auch<br />
die Auszeichnungen, die wir erhalten, beispielsweise<br />
für das Quartiermanagement in<br />
Dortmund-Scharnhorst und das Betriebskosten-Zertifikat<br />
der Geislinger Konvention.“<br />
Alle Entscheidungen im Unternehmen werden<br />
künftig an ihrem Beitrag zur Strategie<br />
und den übergeordneten Zielen ausgerichtet<br />
und gemessen.<br />
Wandel als Konstante<br />
„Die wirtschaftlichen und demografischen<br />
Entwicklungen bewirken einen umfassenden<br />
Strukturwandel in der Wohnungswirtschaft,<br />
der uns in den kommenden Jahren<br />
begleiten wird“, so Geschäftsführer Eckhard<br />
Schultz. „Die Marktbedingungen<br />
haben sich bereits signifikant verändert:<br />
Der Nachfragemarkt wandelte sich zum<br />
Angebotsmarkt, auf dem die Kunden sehr<br />
genau prüfen, welches Angebot sie bei welchem<br />
Unternehmen wahrnehmen.“ <strong>Auf</strong> der<br />
Wohnungswirtschaft lastet ein hoher Veränderungsdruck.<br />
HOO Holger Hentschel<br />
dazu: „Damit geht ein erhöhter Wettbewerb<br />
um den Kunden einher. Die Wohnungswirtschaft<br />
wechselt von der Versor-<br />
ger- zur Dienstleistermentalität und hat<br />
dabei den Spagat zwischen Nachhaltigkeit<br />
und Rendite herzustellen.“ Auch der demografische<br />
Wandel birgt neue Herausforderungen.<br />
Die Menschen werden älter. Die<br />
klassische Kleinfamilie ist auf dem Rückzug.<br />
Die Zahl der Alleinerziehenden und der<br />
Anteil von Menschen mit ausländischer<br />
Herkunft steigen. Es gibt immer mehr alternative<br />
Lebensformen. „<strong>Auf</strong>grund der wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Veränderungen<br />
haben wir den Umbau der <strong>LEG</strong><br />
vom öffentlichen Wohnungsunternehmen<br />
mit Projektentwicklung zum führenden<br />
Wohnungsunternehmen bereits im Jahre<br />
2008 begonnen“, so Thomas Hegel. Voraussetzung<br />
war der Verkauf der <strong>LEG</strong> 2008<br />
als Basis für die einheitliche Eigentümerstruktur.<br />
Dies war notwendig, um im Rahmen<br />
von Projekt ONE* ein professionelles<br />
Wohnungsunternehmen mit einheitlicher<br />
Steuerung, IT, Finanzierung, Eigenkapitalbasis<br />
und einheitlichen Prozessen zu schaffen.<br />
„Mit dem Projekt ‚<strong>LEG</strong> Future‘ setzen<br />
wir nun den Weg in eine aussichtsreiche<br />
Zukunft mit langfristigen Perspektiven für<br />
das Unternehmen und seine Mitarbeiter<br />
konsequent fort“, so Thomas Hegel. <strong>LEG</strong><br />
Future beinhaltet die aktuellen und künftigen<br />
Handlungsfelder der <strong>LEG</strong>, beispielsweise<br />
die Unternehmensstrategie, die Umstellung<br />
auf eine neues ERP*-System und auf<br />
die internationalen Rechnungslegungsstandards<br />
IFRS. <strong>Auf</strong> dieser Basis startete ein<br />
Projektteam bereits Anfang 2010 – unterstützt<br />
von der Unternehmensberatung<br />
Radtke & Associates aus Düsseldorf – mit
Eckhard Schultz, CFO,<br />
Thomas Hegel, CEO, und<br />
Holger Hentschel, HOO,<br />
vor dem künftigen Hauptsitz<br />
der <strong>LEG</strong> in Düsseldorf<br />
TITELTHEMA<br />
egie weist den Weg<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 11
„Wir entwickeln die<br />
<strong>LEG</strong> bis zum Jahr 2013<br />
zum Vorbild für<br />
private Wohnungsunternehmen,<br />
das<br />
eine anspruchsvolle<br />
Rendite, eine sozialverträglicheBestandsentwicklung,<br />
eine<br />
überdurchschnittliche<br />
Kundenzufriedenheit<br />
und ein motivierendes<br />
Arbeitsumfeld für<br />
engagierte Mitarbeiter<br />
nachhaltig miteinander<br />
verbindet.“<br />
der Formulierung einer umfassenden Unternehmensstrategie.<br />
Vision und Leitsatz<br />
„Wir entwickeln die <strong>LEG</strong> bis zum Jahr 2013<br />
zum Vorbild für private Wohnungsunternehmen,<br />
das eine anspruchsvolle Rendite,<br />
eine sozialverträgliche Bestandsentwicklung,<br />
eine überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit<br />
und ein motivierendes Arbeitsumfeld<br />
für engagierte Mitarbeiter<br />
nachhaltig miteinander verbindet“, erläutert<br />
Thomas Hegel. „Das ist unser Leitsatz.“<br />
Nachhaltigkeit, Rendite und Engagement<br />
sind dabei die Eckpfeiler des gemeinsamen<br />
Handelns. „Nachhaltigkeit bedeutet,<br />
dass wir mit gezielten Investitionen in<br />
Bestandspflege und -erweiterung für eine<br />
zukunftsfähige Entwicklung des Unternehmenswertes<br />
sorgen“, so Hegel. „Dabei<br />
handeln wir nach wirtschaftlichen Kriterien,<br />
haben aber ebenso die soziale Verantwortung<br />
für unsere Mieter und Mitarbeiter<br />
im Blick.“ Eckhard Schultz ergänzt:<br />
„Wir steigern zudem unsere Leistung und<br />
Professionalität in allen Unternehmensbereichen.“<br />
Die ambitionierten Ziele können<br />
wir nur erreichen, wenn alle Mitarbeiter<br />
an einem Strang ziehen und konstruktiv<br />
zusammenarbeiten. „Unter Engagement<br />
verstehen wir eine Verbindung aus Fachkompetenz,<br />
Professionalität, Service- und<br />
Teamorientierung“, so Holger Hentschel.<br />
Strategie-Ziele bis 2015<br />
„Aus der Vision und dem Leitsatz haben wir<br />
unsere Ziele bis zum Jahr 2015 abgeleitet“,<br />
so Thomas Hegel. „Die <strong>LEG</strong> sichert ihre<br />
Marktposition und erwirtschaftet ein Betriebsergebnis,<br />
das eine angemessene,<br />
marktübliche Eigenkapitalverzinsung sicherstellt.<br />
Wir handeln wertorientiert, das heißt<br />
wir steigern das Vermögen der <strong>LEG</strong>.“ Weitere<br />
Ziele: Das Unternehmen bewirtschaftet<br />
einen konkurrenzfähigen und zielgruppenorientierten<br />
Bestand in zukunftsfähigen Regionen<br />
und Standorten. Es gehört zu den<br />
Top 3 der Wohnungsunternehmen in Sachen<br />
Kundenzufriedenheit in Deutschland<br />
und erreicht durch konsequente Weiterentwicklung<br />
der Führungskräfte eine nachhaltige<br />
Managementqualität. Zudem verfügt es<br />
über effiziente Strukturen und eine effiziente<br />
<strong>Auf</strong>bauorganisation, die stetig weiterentwickelt<br />
werden.<br />
„Leuchtturm“ Corporate Strategy<br />
Ausgehend von der Vision und dem Leitsatz<br />
der <strong>LEG</strong> bildet die Corporate Strategy<br />
das Kernelement der Gesamtstrategie. „Sie<br />
ist unser Leuchtturm für alle abgeleiteten<br />
Teilstrategien und in den kommenden Jahren<br />
Orientierungspunkt für die gesamte<br />
Belegschaft“, erläutert Thomas Hegel.<br />
„Alle Mitarbeiter sind informiert und handeln<br />
nach dieser Strategie.“ Ihre Umsetzung<br />
ist ein dauerhafter und sich stetig<br />
weiterentwickelnder Prozess, an dem die<br />
Mitarbeiter mitwirken. Die anspruchsvolle<br />
Zielsetzung des gesamten Unternehmens<br />
ist es, mit Nachhaltigkeit, Rendite und<br />
Engagement schrittweise zum Vorbild der<br />
Branche zu wachsen. Dazu gehört die<br />
Fokussierung auf das Kerngeschäft als<br />
Bestandshalter mit einem guten Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis. Dabei werden die sozialen<br />
Rahmenbedingungen für Mieter und<br />
Mitarbeiter beachtet. Vorbild für die Branche<br />
sein bedeutet auch, dass sich das Unternehmen<br />
durch das Projekt <strong>LEG</strong> Future<br />
kapitalmarktfähig entwickelt, beispielsweise<br />
durch die Umstellung der Bilanzierung<br />
auf die internationalen Rechnungslegungsstandards<br />
IFRS, durch die Einführung des<br />
neuen ERP-Systems und durch ein neues<br />
Reporting. Ein Element ist darüber hinaus,<br />
die <strong>LEG</strong> weiterhin als starke Marke mit<br />
hohem Wiedererkennungswert bei den<br />
Zielgruppen zu positionieren.<br />
Fahrplan für die Zukunft<br />
„Um die Erreichung der Unternehmensziele<br />
sicherzustellen, haben wir eine detaillierte<br />
Umsetzungsplanung erarbeitet. Wir wissen<br />
nicht nur, wo wir hin wollen, sondern auch,<br />
wie wir es umsetzen“, so Eckhard Schultz.<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte der <strong>LEG</strong><br />
gibt es eine derart umfassende, übergreifende<br />
Corporate Strategy, die den Fahrplan<br />
für alle anderen Teilstrategien vorgibt.<br />
Unternehmensstrategie in die Praxis<br />
umgesetzt – die <strong>LEG</strong>-Teilstrategien<br />
Wohnenstrategie:<br />
Jede Wohnung hat ihr<br />
Preisschild<br />
Die Wohnenstrategie setzt bei der Neupositionierung<br />
des Kerngeschäftsfeld der <strong>LEG</strong>
Die Unternehmensstrategie bildet die Leitlinie<br />
für die Geschäftsfeldstrategien:<br />
Passivseitenoptimierung und<br />
Sicherung zu Top-Marktkonditionen<br />
Refinanzierungsstrategie<br />
Mehr Effizienz durch<br />
neues ERP-/IT-System<br />
IT-<br />
Strategie<br />
an. „Unsere Mieter und Kunden stehen für<br />
uns im Mittelpunkt“, sagt HOO Holger<br />
Hentschel. „Die Ansprüche derzeitiger und<br />
künftiger Mieter nachhaltig und in vollem<br />
Umfang zu erfüllen, erreichen wir durch die<br />
Wohnenstrategie. Ziel ist es, die <strong>LEG</strong> zum<br />
Wohn-Spezialisten mit einem guten Preis-<br />
Leistungs-Verhält-<br />
Kerngeschäft<br />
Wohnen gewinnt<br />
durch Preis-<br />
Leistungs-<br />
Verhältnis<br />
nis und garantierten<br />
Services an<br />
guten Standorten<br />
in NRW zu machen.“<br />
Zahlreiche<br />
bewährte und<br />
neue Maßnahmen<br />
tragen dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.<br />
Die <strong>LEG</strong> bietet ihren Kunden ein durchgängig<br />
optimales Preis-Leistungs-Verhältnis in<br />
der Bestandsbewirtschaftung; jede Wohnung<br />
bekommt ihr eigenes Preisschild, das<br />
heißt sie wird individuell nach Ausstattung,<br />
Mikrolage im Gebäude und Bauzustand bewertet.<br />
Eine hohe Kundenzufriedenheit<br />
stellt das Unternehmen mit differenziertem<br />
und ergebnisorientiertem Kundenservice si-<br />
Kerngeschäft Wohnen gewinnt<br />
durch Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
Wohnenstrategie<br />
Unternehmensstrategie<br />
Kommunikationsstrategie<br />
Führungskräfte als Träger der<br />
internen Kommunikation und<br />
externes <strong>LEG</strong>-Vorreiterprofil<br />
cher, der anhand definierter Kriterien messbar<br />
ist.<br />
Marktpositionierung und neuer<br />
Slogan „<strong>LEG</strong> – gewohnt gut.“<br />
„Da sich die <strong>LEG</strong> vollständig auf das Vermietungsgeschäft<br />
konzentriert, haben wir<br />
Anfang 2011 beschlossen, unseren bisherigen<br />
Slogan ‚Ideen. Menschen. Immobilien‘<br />
zu ändern“, so Holger Hentschel. „Um unsere<br />
Kunden erfolgreich werblich anzusprechen,<br />
wählten wir gemeinsam mit den Mitarbeitern<br />
den Slogan ‚<strong>LEG</strong> – gewohnt gut.‘<br />
Er verdeutlicht die traditionellen Werte des<br />
Unternehmens: fair, partnerschaftlich, verlässlich,<br />
nah dran an den Menschen und<br />
ihren Bedürfnissen. Er beinhaltet die umfangreichen<br />
Services der <strong>LEG</strong> rund ums<br />
Wohnen, auch die Präsenz zahlreicher Mitarbeiter<br />
vor Ort, die immer ein offenes Ohr<br />
für unsere Kunden haben und mit hochwertigen<br />
und umfangreichen Dienstleistungen<br />
bereitstehen.“ Zur nachhaltigen und ganzheitlichen<br />
Ansprache der Kunden hat die<br />
<strong>LEG</strong> einen zielgruppenspezifischen Marke-<br />
Einkaufsstrategie<br />
Personalstrategie<br />
TITELTHEMA<br />
Einkauf ist<br />
TOP-Ergebnispotenzial<br />
Gesteigerte Management-Leistung<br />
ist Erfolgsschlüssel<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 13
tingmix entwickelt – ausgerichtet an Zielgruppen,<br />
Milieus und Lebensphasen.<br />
Einkaufsstrategie:<br />
Der Euro wird wertvoller<br />
Um Einsparpotenziale zu heben, bündelt<br />
die <strong>LEG</strong> den Einkauf für technische und allgemeine<br />
Leistungen. Dadurch können<br />
Mehrleistungen gewonnen werden. Der<br />
Bereich Zentraler Einkauf/Technik optimiert<br />
die Prozesse und schafft die Voraussetzungen<br />
für die im operativen Geschäft<br />
benötigten Leistungen hinsichtlich Kosten,<br />
Menge, Termin und Qualität. Zudem optimiert<br />
der Bereich<br />
Einkauf ist<br />
TOP-Ergebnis-<br />
Potenzial<br />
14 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
das Lieferantenmanagement.Selbstverständlich<br />
werden<br />
einheitliche Compliance-konforme<br />
<strong>LEG</strong>-<br />
Ausschreibungs-<br />
und Vergabestandards eingehalten. „Wir<br />
wollen diese ambitionierten Ziele erreichen<br />
und die Kosteneinsparungen realisieren,<br />
ohne dass dabei die Qualität der eingekauften<br />
Produkte und Leistungen angetastet<br />
wird“, so Holger Hentschel. „Erste Erfolge<br />
haben wir bereits erzielt.“<br />
Personalstrategie:<br />
Die <strong>LEG</strong> ist ein attraktiver<br />
Arbeitgeber<br />
Personal mit fachlicher und menschlicher<br />
Kompetenz ist für ein Unternehmen unverzichtbar<br />
und Pfeiler einer erfolgreichen<br />
Strategieumsetzung. „Unsere Personalentwicklungsstrategie,<br />
zu der umfangreiche<br />
Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
gehören, eine leistungsorientierte Vergütung<br />
und die Förderung des eigenen<br />
Führungsnachwuch-<br />
Gesteigerte<br />
Management-<br />
Leistung ist<br />
Erfolgsschlüssel<br />
ses tragen dazu bei,<br />
dass die Mitarbeiter<br />
mit der <strong>LEG</strong> als Arbeitgeberin<br />
zufrieden<br />
sind“, erläutert Thomas<br />
Hegel. „Die <strong>LEG</strong><br />
ist ein attraktiver Arbeitgeber. Das zeigt<br />
auch die große Anzahl der Bewerber für unsere<br />
fundierte Ausbildung.“ Der Bereich<br />
Personal unterstützt die Führungskräfte<br />
dabei, laufende Veränderungen und daraus<br />
resultierende Herausforderungen gemeinsam<br />
mit den Mitarbeitern zu bewältigen.<br />
Kommunikationsstrategie:<br />
Intern und extern verstärkt<br />
informieren<br />
Nur wer gut informiert ist, kann mitdenken<br />
und Verantwortung tragen. Daher erhalten<br />
die <strong>LEG</strong>-Mitarbeiter über Kanäle und Medien<br />
wie Intranet, E-Mail, Mitarbeiterzeitschrift,<br />
Flyer und über ihre Führungskräfte<br />
wichtige Informationen über das Unternehmen<br />
und ihre tägliche Arbeit. Sitzungen,<br />
Workshops, Klausurtagungen sowie Telefonkonferenzen<br />
tragen zudem auf allen Unternehmensebenen<br />
Führungskräfte<br />
als Träger der<br />
internen<br />
Kommunikation<br />
und externes<br />
<strong>LEG</strong>-Vorreiterprofil<br />
zum zügigen Informationsfluss<br />
sowie<br />
zum internen Austausch<br />
bei. „Der<br />
einheitlichen und<br />
durchgängigen internenKommunikation<br />
der Führungskräfte<br />
an ihre<br />
Mitarbeiter kommt dabei ein hoher Stellenwert<br />
zu“, so Thomas Hegel. „Sie machen die<br />
Vision, die Strategie und die Ziele der <strong>LEG</strong><br />
transparent und sind Ansprechpartner für<br />
ihre Mitarbeiter bei Fragen und Anregungen.<br />
Unsere Führungskräfte sind unsere Botschaf-<br />
Klar sehen und auf dem<br />
richtigen <strong>Kurs</strong> bleiben –<br />
die neue <strong>LEG</strong>-Strategie<br />
weist den Weg.<br />
ter – intern und extern.“ Zudem zeigt das<br />
Unternehmen seine Marktkompetenz auch<br />
extern, beispielsweise durch den <strong>LEG</strong>-Wohnungsmarktreport<br />
NRW, der 2010 zum ersten<br />
Mal erschien und in diesem Jahr neu aufgelegt<br />
wird. Für den Report 2010 analysierte<br />
die <strong>LEG</strong> gemeinsam mit dem Immobiliendienstleister<br />
CB Richard Ellis Mieten, Kaufpreise,<br />
Leerstände und Kaufkraftdaten zwischen<br />
April 2009 und April 2010 für alle 864<br />
Postleitzahlengebiete des Bundeslandes.<br />
Neben der Entwicklung der Märkte enthält<br />
der Report Informationen zur Haushaltskaufkraft<br />
und zum Anteil des Einkommens,<br />
den die Haushalte für das Wohnen ausgeben.<br />
IT-Strategie:<br />
Der Schritt in die IT-Zukunft<br />
Die IT-Strategie umfasst unter anderem die<br />
Einführung eines konzernweit einheitlichen<br />
ERP-Systems. Die Umstellung bringt neben<br />
größerer Transparenz auch die Beschleunigung<br />
von Prozessen mit sich. Durch die<br />
neue Software werden Kernprozesse der<br />
Wohnungsbewirtschaftung schneller und<br />
unkomplizierter gestaltet. Ziel ist es, dass<br />
alle Beschäftigten der <strong>LEG</strong> zu jeder Zeit<br />
und an jedem Ort alle erforderlichen Infor
Mehr Effizienz<br />
durch ERP-/<br />
IT-System<br />
mationen zur Ausübung<br />
ihrer Tätigkeit<br />
präsent haben.<br />
Dazu trägt die integrierteimmobilienwirtschaftlicheGe-<br />
samtlösung SAP Blue Eagle bei, als Kernbestandteil<br />
des Projekts NewERP. Gleichzeitig<br />
werden die Rechnungslegungsstandards<br />
IFRS, HGB und US-GAAP abgebildet. „Das<br />
neue ERP-System beinhaltet auch zahlreiche<br />
Möglichkeiten der Auswertung. Neben<br />
vorgefertigten, branchenspezifischen können<br />
individuelle Auswertungen zielgruppengerecht<br />
innerhalb kürzester Zeit erstellt<br />
werden“, so Eckhard Schultz. Darüber hinaus<br />
führt die <strong>LEG</strong> eine professionelle<br />
IT-Telefonie ein. Die Geschäftsprozesse<br />
werden dadurch optimiert.<br />
Refinanzierungsstrategie:<br />
Zukunftsfähige Finanzierung<br />
Die Refinanzierungsstrategie schafft eine<br />
einheitliche und kostensparende Kreditstruktur<br />
im gesamten Unternehmen und<br />
leistet damit einen großen Beitrag zur mittelfristigen<br />
Kostenoptimierung. Die Ausgangssituation<br />
des Unternehmens sah vor<br />
der Harmonisierung aufgrund der unterschiedlichen<br />
Gesellschaftsstrukturen ganz<br />
anders aus als heute: „Das Unternehmen<br />
hatte im Jahr 2008 eine komplexe Finanzierungsstruktur<br />
mit zahlreichen Darlehen<br />
und Gläubigern“, so Eckhard Schultz. Das<br />
Ziel ist, die Passivseite zu optimieren, zu<br />
guten Marktkonditionen zu refinanzieren<br />
und das Eigenkapital der <strong>LEG</strong> NRW zu stärken.<br />
„Zudem optimieren wir zurzeit die<br />
gruppenweite Finanzierungsstruktur, indem<br />
wir die Zahl und den Fremdkapitaldienst<br />
unserer Darlehen reduzieren und die Fälligkeitsstruktur<br />
verbessern. Grundsätzlich ist<br />
die Refinanzierung<br />
Passivseitenoptimierung<br />
und<br />
Sicherung zu<br />
Top-Marktkonditionen<br />
ein kontinuierlicher<br />
Prozess, der für die<br />
finanzielle Situation<br />
und die Zukunft<br />
des Unternehmens<br />
immens wichtig ist.“<br />
<strong>Auf</strong> <strong>Kurs</strong> bleiben:<br />
Strategie weist den Weg<br />
„Unsere Ziele sind ehrgeizig; unsere Strategie<br />
weist uns den Weg in die Zukunft als erfolgreiches<br />
Wohnungsunternehmen“, erläutert<br />
Thomas Hegel. „Wir bauen die Stärken<br />
der <strong>LEG</strong> aus, nutzen unsere Chancen,<br />
analysieren und ziehen die notwendigen<br />
Konsequenzen, um uns agil auf geänderte<br />
Marktbedingungen einzustellen. Mit unserer<br />
umfassenden Strategie kommen wir<br />
künftig schneller und näher an unsere Kunden.<br />
Gemeinsam mit allen Mitarbeitern<br />
und Führungskräften setzen wir das Strategiekonzept<br />
in die Praxis um. So arbeiten wir<br />
daran, dass die <strong>LEG</strong> heute und morgen rentabel<br />
und kundenorientiert arbeitet – mit<br />
schlanken Prozessen und Strukturen.“<br />
Der Leuchtturmflyer<br />
informiert alle<br />
Mitarbeiter über<br />
die Unternehmensstrategie.<br />
TITELTHEMA<br />
„Um die Erreichung<br />
der Unternehmensziele<br />
sicherzustellen,<br />
haben wir eine detaillierteUmsetzungsplanung<br />
erarbeitet.<br />
Wir wissen nicht nur,<br />
wo wir hin wollen,<br />
sondern auch, wie wir<br />
es umsetzen.“<br />
* Projekt ONE – internes Projekt,<br />
mit dem die <strong>LEG</strong> vom<br />
komplexen Konglomerat zur<br />
klaren einheitlichen Gesellschaftsstruktur<br />
entwickelt<br />
wurde; ONE steht als Akronym<br />
für „organisation for new<br />
efficiency“ bzw. „Organisation<br />
für neue Effizienz“<br />
* ERP – Enterprise Resource<br />
Planning, kurz: ERP, Einführung<br />
des SAP-Systems<br />
Blue Eagle als Fortführung des<br />
wohnungswirtschaftlichen<br />
Systems Wohndata.<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 15
Change Management in<br />
Immobilienunternehmen<br />
INTERVIEW MIT AXEL GEDASCHKO, PRÄSIDENT GDW BUNDESVERBAND<br />
DEUTSCHER WOHNUNGS- UND IMMOBILIENUNTERNEHMEN<br />
Herr Gedaschko, zahlreiche Wohnungs-<br />
und Immobilienunternehmen<br />
machen zurzeit einen tiefgreifenden<br />
inneren Wandel durch.<br />
Wo liegen die Gründe dafür?<br />
Wirtschaftsunternehmen machen einen inneren<br />
Wandel durch, weil sich die Gesellschaft<br />
wandelt. Damit ändert sich die Nachfrageseite.<br />
Dieser Entwicklung muss die Angebotsseite<br />
folgen. Die Wohnungswirtschaft<br />
hat seit der Deutschen Einheit 1990 und<br />
dem fast zeitgleichen Ende der Gemeinnützigkeit<br />
einen tiefgreifenden Wandel erlebt.<br />
Gerade in den vergangenen zehn Jahren<br />
konnten wir eine deutliche Veränderung beobachten,<br />
die ihre Gründe vor allem in veränderten<br />
Erwartungen neuer, auch internationaler<br />
Eigentümer hatte. Die einzelnen<br />
Wohnungsmärkte haben sich regional differenziert<br />
entwickelt und der technische Fortschritt,<br />
vor allem im IT-Bereich, hat zu rasanten<br />
Veränderungsprozessen geführt. Der<br />
Kunde tritt mit einer immer differenzierteren<br />
Nachfrage an die Unternehmen heran.<br />
Die Auswirkungen dieser Veränderungen<br />
lassen sich in nahezu allen Unternehmensbereichen<br />
erkennen. Die internen Organisations-<br />
und Führungsstrukturen sind davon<br />
ebenso betroffen wie die Leistungsbereiche,<br />
die Produktentwicklung, das Marketing und<br />
die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Welche Bedeutung kommt dem<br />
Change Management in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten zu?<br />
Die Wohnungsunternehmen haben den Veränderungsprozess<br />
seit 1990 mit Bravour gemeistert<br />
und agieren heute mit einem völlig<br />
veränderten Selbstverständnis. Der Vorteil<br />
der Branche liegt darin, dass sich die Unternehmen<br />
dem Grundsatz der Nachhaltigkeit<br />
verpflichtet haben. Daher finden die Veränderungsprozesse<br />
in der Regel nicht ruckartig<br />
statt, sondern erfolgen auf der Grundlage<br />
der Nachhaltigkeitskriterien. Diese Solidität<br />
zeigt sich vor allem in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten. So waren die vom GdW vertretenen<br />
Wohnungsunternehmen in den ver-<br />
16 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
gangenen Jahren kaum von der Wirtschaftsund<br />
Finanzmarktkrise betroffen. Im Gegenteil:<br />
Sie wirken mit ihren langfristigen Investitionen<br />
sogar stabilisierend.<br />
Was sind die aktuellen Herausforderungen<br />
der Branche?<br />
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stehen die<br />
Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
in Deutschland vor großen Herausforderungen:<br />
Die demografische Entwicklung,<br />
die zunehmende soziale Spreizung der Gesellschaft,<br />
die Anforderungen an Klimaschutz-<br />
und Energieeffizienz sowie die<br />
wachsende Pluralität der Lebensstile und<br />
Vielfalt der Wohnkonzepte sind vier große<br />
Trends, die die Wohnungsunternehmen<br />
aktiv mitgestalten und prägen. Schon die<br />
GdW-Studie „Wohntrends 2020“ aus dem<br />
Jahr 2008 hat gezeigt: Das Wohnen der Zukunft<br />
wird vielfältiger. Die Zeiten der einheitlichen<br />
Standardwohnung sind vorüber.<br />
Das Wohnen wird so individuell, wie es die<br />
Menschen heute bereits sind. In einigen Regionen<br />
Deutschlands ist schon seit längerer<br />
Zeit ein Rückgang der Einwohnerzahlen zu<br />
beobachten. Dies wirkt sich in einigen Gebieten<br />
bereits deutlich, in anderen aber<br />
derzeit noch nicht in vollem Umfang aus.<br />
Oft wird der Bevölkerungsrückgang noch<br />
durch die Verkleinerung der Haushaltsgröße<br />
kompensiert. Also weniger Menschen<br />
– aber auch mehr kleine Haushalte.<br />
Im kommenden Jahrzehnt wird dies jedoch<br />
immer weniger der Fall sein, so dass die<br />
Zahl der Haushalte zum Teil deutlich<br />
zurückgehen wird. Schrumpfung und eine<br />
Abnahme der Wohnungsnachfrage werden<br />
in vielen Regionen zum Normalfall.<br />
Dabei wird der Osten Deutschlands in viel<br />
stärkerem Maße vom Rückgang und der<br />
Alterung der Bevölkerung betroffen sein<br />
als der Westen.<br />
Mit dem demografischen Wandel verbunden<br />
sind strukturelle Verschiebungen in der<br />
Bevölkerungsstruktur: Die Alterung der<br />
Gesellschaft geht einher mit einer deutlichen<br />
Verschiebung der Proportionen zwi-<br />
schen jungen, mittleren und älteren Altersgruppen.<br />
So wird beispielsweise als einzige<br />
Altersgruppe die der über 80-Jährigen bis<br />
2050 kontinuierlich zunehmen. Im Jahr<br />
2050 werden rund zehn Millionen Hochbetagte<br />
in Deutschland leben. Der demografische<br />
Wandel ist zwar letztlich ein schleichender<br />
Prozess, gleichwohl ist er in einigen<br />
Regionen schon seit langem spürbar.<br />
Die Wohnungswirtschaft muss sich an die<br />
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
anpassen. Dies ist bei Immobilien<br />
aber besonders kapitalintensiv.<br />
Die Städtebauförderung ist ein wichtiges<br />
Instrument, um den Wandel in den Städten<br />
aktiv gestalten zu können. Sie trägt zur Gestaltung<br />
der Wohnsituation in Deutschland<br />
bei. Die erneuten Kürzungspläne der Bundesregierung<br />
bei diesem Förderprogramm<br />
gefährden daher die positive Entwicklung<br />
in Deutschlands Städten.<br />
Wo sehen Sie weitere Schwerpunkte?<br />
Das Thema „Klimaschutz und Energieeffizienz“<br />
hat in den vergangenen Jahren erheblich<br />
an Bedeutung gewonnen. Für die Wohnungs-<br />
und Immobilienbranche entsteht ein<br />
wachsendes Geschäftsfeld für Service- und<br />
Dienstleistungen im Bereich Energie. Die im<br />
GdW zusammengeschlossenen Wohnungsund<br />
Immobilienunternehmen engagieren<br />
sich bereits seit langer Zeit erfolgreich bei<br />
der Steigerung der Energieeffizienz ihrer<br />
Wohngebäude. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts<br />
sind bereits ein Großteil der Wohnungsbestände<br />
auf einem sehr hohen energetischen<br />
Niveau: Seit 1990 flossen rund 160<br />
Milliarden Euro in die Sanierung, Modernisierung<br />
und Instandhaltung. Über 60 Prozent<br />
aller bewirtschafteten Wohnungen sind<br />
energiesparend voll- oder teilmodernisiert.<br />
Aber: Die klimaschutzpolitischen Ziele der<br />
Bundesregierung können nicht erreicht werden,<br />
wenn man bei steigenden Anforderungen<br />
immer weniger Fördermittel zur Verfügung<br />
stellt.
Ein gutes Wohnungsunternehmen verbindet die drei Dimensionen<br />
der Nachhaltigkeit – ökonomisch, sozial und ökologisch – so miteinander,<br />
dass der nachfolgenden Generation mehr Vermögen hinterlassen<br />
wird, als sie von der vorangegangenen übernommen hat.<br />
Wie können sich (private) Wohnungsunternehmen<br />
am besten auf<br />
künftige Anforderungen einstellen?<br />
Die im GdW und seinen Regionalverbänden<br />
organisierte Wohnungswirtschaft setzt sich<br />
seit vielen Jahren mit Trends und Innovationen<br />
intensiv auseinander. Die GdW-Studie<br />
„Wohntrends 2020“ zeigt deutlich: Die<br />
Wünsche der Mieter differenzieren sich<br />
immer deutlicher. Das Wohnen wird vielfältiger.<br />
Während beispielsweise kleine Haushalte<br />
mit einem entsprechenden Wohnkonzept<br />
an einer größeren Wohnfläche interessiert<br />
sind, ist das bei kaufkraftschwächeren Haushalten<br />
mit solide-bescheidenem oder einfach-funktionalem<br />
Wohnkonzept anders.<br />
Generell ist festzustellen: Die Veränderungen<br />
zeigen sich unter anderem an der deutlichen<br />
Zunahme von Einpersonenhaushalten,<br />
aber auch von Haushalten mit Kindern mit<br />
nur einem Elternteil oder Paaren ohne Kinder.<br />
Dadurch wird sich das Nachfrager-Gefüge<br />
auf den Wohnungsmärkten weiterhin so<br />
nachhaltig verändern, dass nahezu allerorts<br />
quantitative und qualitative Anpassungen<br />
des Wohnungsangebots erforderlich sein<br />
werden. Gegenwärtig zählen rund 20 Prozent<br />
der Haushalte zu den Niedrigeinkommensbeziehern.<br />
Diese Gruppe wird künftig<br />
eher noch wachsen, zumindest aber in etwa<br />
diese Größenordnung behalten. Die Versorgung<br />
einkommensschwacher Haushalte<br />
bleibt daher eine zentrale <strong>Auf</strong>gabe der Wohnungswirtschaft.<br />
Welche weiteren Entwicklungen<br />
gibt es?<br />
Auch die Wohnungsnachfrage der Senioren<br />
wird vielfältiger, das eine Seniorenwohnen<br />
wird es nicht mehr geben. Serviceleistungen<br />
und elektronische Unterstützungssysteme<br />
gewinnen weiter an Bedeutung. <strong>Auf</strong> entspannteren<br />
Märkten wird der energetische<br />
Standard der Wohnung zu einem wichtigen<br />
Nachfragekriterium. Darüber hinaus gewinnen<br />
Sicherheitsmaßnahmen im Wohnbereich<br />
an Bedeutung – in erster Linie kostengünstige<br />
Lösungen. Die Anforderungen an<br />
die multimediale Ausstattung der Wohnung<br />
steigen über den Breitbandanschluss hinaus.<br />
Der separate Büroarbeitsplatz zu Hause wird<br />
zum wichtigen Nachfragekriterium und die<br />
Wohnung verstärkt zum Pflege- und Gesundheitsstandort.<br />
Auch ein barrierearmes<br />
Wohnumfeld wird wichtiger Nachfragefaktor.<br />
Die Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
stellen sich schon heute auf die<br />
Trends von morgen ein. Sie bieten ein weitgefächertes<br />
Angebot an individuellen Wohnlösungen<br />
für ein langes Leben, über Wohnen<br />
für Familien, für Studenten bis hin zum<br />
Wohnen für Singles oder Energiesparwohnen.<br />
Dieses diversifizierte Angebot gilt es je<br />
nach Marktlage auszubauen.<br />
Was bedeutet das für die Wohnungswirtschaft?<br />
In der vom GdW vertretenen Wohnungswirtschaft<br />
ist der Begriff der Nachhaltigkeit<br />
tief verankert. Ein gutes Wohnungsunter-<br />
nehmen verbindet die drei Dimensionen der<br />
Nachhaltigkeit – ökonomisch, sozial und<br />
ökologisch – so miteinander, dass der nachfolgenden<br />
Generation mehr Vermögen hinterlassen<br />
wird, als sie von der vorangegangenen<br />
übernommen hat.<br />
Dabei muss der langfristige wirtschaftliche<br />
Erfolg von Wohnungsunternehmen immer<br />
die Basis für die darauf aufbauende soziale<br />
und ökologische Nachhaltigkeit sein. Die soziale<br />
und ökologische Nachhaltigkeit tragen<br />
wiederum zu einer Verstetigung des Unternehmenserfolges<br />
bei. Es geht um die Versorgung<br />
einer breiten Bevölkerungsschicht mit<br />
qualitativ hochwertigem und bezahlbarem<br />
Wohnraum: gut und sicher wohnen auch in<br />
schwierigen Zeiten. Die Immobilienkrise in<br />
den USA und in Folge die globale Finanzkrise<br />
haben eindrucksvoll bewiesen: Eine Geschäftsstrategie,<br />
die ausschließlich auf kurzfristigen<br />
wirtschaftlichen Erfolg und maximale<br />
Rendite eines Unternehmens ohne Risikobewertung<br />
setzt, ist zum Scheitern<br />
verurteilt und hat für die Ökonomie sowie<br />
die Gesellschaft verheerende Folgen. Die<br />
Krise zeigt auch: Die vom GdW und von den<br />
Regionalverbänden geförderte sowie von<br />
den Wohnungsunternehmen verfolgte langfristige<br />
Strategie der Nachhaltigkeit ist richtig.<br />
Die deutsche Wohnungswirtschaft ist<br />
und bleibt eine wichtige Stütze und ein Stabilisierungsfaktor<br />
der Volkswirtschaft.<br />
Vielen Dank für das Interview.<br />
INTERVIEW<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 17
MÜNSTER<br />
Frauenstraße 24<br />
– schön und streitbar:<br />
Von der Besetzung<br />
zum Kulturverein<br />
Wer kennt Sie nicht, die Hamburger „Hafenstraße“, die Mitte<br />
der 1980er Jahre als Heimat der sogenannten Hausbesetzerszene<br />
bundesweite <strong>Auf</strong>merksamkeit erlangte. Die Hafenstraße<br />
wurde zum Symbol des Widerstands gegen den Rechtsstaat und beherrschte lange Zeit die<br />
Schlagzeilen. Weniger bekannt ist, dass das Phänomen der Hausbesetzung bereits in den<br />
1970er Jahren in der Frauenstraße 24 in Münster beobachtet werden konnte.<br />
Was war geschehen? 1972<br />
versuchten drei Makler, das<br />
1905 errichtete imposante<br />
Jugendstilgebäude im<br />
Herzen der Westfalenmetropole<br />
zu entmieten.<br />
Ziel war es, das Gebäude<br />
abzureißen, um Grund und<br />
Boden gewinnbringend zu verwerten. Dagegen<br />
lief eine gut organisierte Münsteraner<br />
Besetzerfront Sturm. Der Widerstand<br />
gegen die Räumungsversuche der Makler<br />
erstreckte sich über rund zehn Jahre. Erst<br />
1982 konnte unter Einschaltung des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen eine friedliche Lösung<br />
des Konflikts herbeigeführt werden. Die damals<br />
landeseigene <strong>LEG</strong> erwarb die Immobilie,<br />
modernisierte sie umfassend und verpachtete<br />
sie zu günstigen Konditionen an<br />
die damaligen Besetzer.<br />
Kultkneipe und Wohnraum<br />
für Studenten<br />
Aus der ehemaligen Besetzerszene entwickelte<br />
sich in der Folgezeit der Verein<br />
18 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
„Frauenstraße“, der bis heute in einem Teil<br />
der Räumlichkeiten die Kultkneipe „Frauenstraße<br />
24“ betreibt. Dort wird die Geschichte<br />
des Hauses über eine großflächige Wandmalerei,<br />
die die damaligen Besetzer zeigt,<br />
für die Nachwelt erhalten. Das Lokal unweit<br />
des Münsteraner Schlosses ist seitdem nicht<br />
nur gastronomisch ein absolutes „Muss“ für<br />
jeden Erstsemester-Studenten, sondern<br />
auch kultur- und sozialpolitischer Treffpunkt<br />
der studentischen Szene. Laut Satzung<br />
fühlt sich der Verein eben diesen kultur-<br />
und sozialpolitischen Idealen und Fragestellungen<br />
verpflichtet. So reinvestiert er<br />
beispielsweise die aus dem Schankbetrieb<br />
erzielten Gewinne in kulturelle Arbeit und<br />
Projekte. Die sechs Wohnungen im Haus<br />
vermietet der Zentralmieter „Allgemeiner<br />
Studierendenausschuss der Universität<br />
Münster“, kurz AstA, an Studenten bzw.<br />
Wohngemeinschaften.<br />
„Schmuckkästchen“ der<br />
Stadtgeschichte<br />
Die denkmalgeschützte Fassade des Ju-<br />
gendstilgebäudes, das sich zwischenzeitlich<br />
im Eigentum der ehemaligen Wohnungsgesellschaft<br />
Münsterland (WGM) befand,<br />
wurde 2003 im Rahmen einer umfangreichen<br />
Modernisierungsmaßnahme aufwendig<br />
und liebevoll restauriert. Das „Schmuckkästchen“<br />
ist heute nicht nur wegen seiner<br />
Geschichte, sondern auch aufgrund seiner<br />
markanten historischen Fassade optischer<br />
Blickfang und Anziehungspunkt für Studenten,<br />
Touristen und auch Münsteraner, die<br />
an diesem Ort ein Stück Stadtgeschichte<br />
hautnah erleben. Aktuell befindet sich die<br />
<strong>LEG</strong> mit den Betreibern der „Frauenstraße<br />
24“ über weitere innenräumliche Modernisierungsmaßnahmen<br />
im Gespräch, um die<br />
Zukunft der traditionsreichen Adresse weiterhin<br />
zu sichern.<br />
i<br />
Thomas Börtz<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Regionales Marketing Westfalen<br />
Tel. 02 51 / 7 04-220<br />
thomas.boertz@leg-nrw.de
DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 19
T H O M A S H E G E L<br />
Der Bodenstän<br />
Von Miriam Beul-Ramacher<br />
20 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011
dige<br />
Aus einem atomisierten Ge-<br />
bilde mit bis zu 50 eigenstän-<br />
digen Gesellschaften hat Tho-<br />
mas Hegel zusammen mit sei-<br />
nem engagierten Team ein<br />
einheitliches Immobilienun-<br />
ternehmen mit dem Kernge-<br />
schäftsfeld Wohnen gemacht.<br />
Eine große <strong>Auf</strong>gabe, die auch<br />
seinen Mitarbeitern viel ab-<br />
verlangt hat. Doch der zupa-<br />
ckende <strong>LEG</strong>-Geschäftsführer<br />
versteht es zu begeistern.<br />
Kein Wunder, typische Chefal-<br />
lüren sind dem gelernten Ju-<br />
risten fremd.<br />
n „Zeit für längere Fernreisen habe ich bis<br />
jetzt eigentlich nicht gehabt.“ Thomas<br />
Hegel hält inne und schüttelt dann nachdenklich<br />
den Kopf. So, als fiele ihm erst in<br />
diesem Moment auf, dass ihn ein arbeitsreiches<br />
Leben fest im Griff hat. Rund um die<br />
Uhr und manchmal sechs bis sieben Tage in<br />
der Woche. Erstaunlich ist, dass man dem<br />
heute 55-jährigen Manager seinen eng getakteten<br />
Alltag nicht ansieht. Keine dunkelvioletten<br />
Augenringe, keine Verkniffenheit<br />
im Ausdruck und auch hängende Mundwinkel<br />
fehlen. „Meine Arbeit ist mein<br />
Hobby“, sagt der gelernte Rechtsanwalt<br />
und schickt ein breites Grinsen über sein<br />
ausgeruht wirkendes Gesicht.<br />
Mit Leichtigkeit gelingt ihm daher auch,<br />
woran viele andere Chefs verzweifeln:<br />
Hegel versteht es zu begeistern, nicht zuletzt<br />
wegen seiner großen Wertschätzung<br />
den Mitarbeitern gegenüber – wen er trifft,<br />
begrüßt er mit Handschlag, die meisten<br />
auch mit Namen. Und das bei 850 Mitarbeitern.<br />
Und auch bei komplexen und ungewöhnlich<br />
anstrengenden <strong>Auf</strong>gaben – wie<br />
etwa dem derzeitigen Konzernumbau – ziehen<br />
dank seiner gewinnenden „Pack-mitan-Mentalität“<br />
alle mit. Hegel, der Herr<br />
über 90.000 Wohnungen in Nordrhein-<br />
Westfalen ist, regiert nicht von oben herab,<br />
sondern agiert als kompetenter Partner:<br />
bodenständig, sachorientiert und fair. Was<br />
nicht bedeutet, dass um ihn herum eine<br />
Duz-Kultur herrscht. „Ich bin ein leidenschaftlicher<br />
Teamplayer“, sagt der <strong>LEG</strong>-<br />
Chef von sich. Und das, obwohl er als Sport<br />
am liebsten joggt oder Golf spielt.<br />
Dachdecker als Student<br />
Mit dem Arbeiten begann Hegel schon<br />
recht früh. Als 16-Jähriger suchte sich der<br />
ältere von zwei Brüdern den ungewöhnlichen<br />
Ferienjob als Dachdecker aus. „Du bist<br />
kräftig gebaut, du kannst uns helfen“, lockte<br />
ihn ein Mitarbeiter eines Betriebes in<br />
Gummersbach an. Mit Erfolg. Hegel willigte<br />
ein und stand während der Schulferien und<br />
anschließend in der vorlesungsfreien Zeit<br />
auf dem Dach. Bis zum Ende seines Studiums.<br />
„Handwerklich bin ich begabt und<br />
lasse mir bis heute beim Bauen und Gestal-<br />
PORTRÄT<br />
ten so schnell kein X für ein U vormachen.“<br />
Welchen Beruf der Hobbykoch tatsächlich<br />
ergreifen wollte, stand dabei nicht von Kindesbeinen<br />
an fest. Der Vater war Jäger und<br />
so schwebte dem jungen Hegel als erster<br />
Berufswunsch Förster vor. Die in der Gymnasialzeit<br />
entwickelte Begeisterung fürs<br />
Zeichnen mündete in dem Wunsch, Architekt<br />
zu werden. Kurz vor dem Abitur schien<br />
plötzlich Lehrer der bestmögliche Job zu<br />
sein. Doch es kam anders. Während Hegels<br />
Zivildienst begann seine damalige Freundin<br />
gerade ein Jurastudium. Bei der Lektüre<br />
schaute er ihr über die Schulter und fing<br />
sogleich Feuer. Kurzerhand schrieb er sich<br />
an der Kölner Universität für das rechtswissenschaftliche<br />
Studium ein, belegte die<br />
Schwerpunkte Handels-, Gesellschafts-, Arbeits-<br />
und Wirtschaftsrecht und legte 1983<br />
das erste Staatsexamen ab. Ein Jahr lang arbeitete<br />
er am Institut für Bankrecht an der<br />
Universität zu Köln, es folgten drei Jahre<br />
als Rechtsreferendar am Oberlandesgericht<br />
Köln. 1987 bestand Hegel mit 31 Jahren<br />
das zweite Staatsexamen.<br />
Meine Arbeit<br />
ist mein Hobby.<br />
Strukturen entwickeln<br />
Er steckte noch mitten im Examensstress,<br />
da läutete bei ihm das Telefon. Die Bundesvereinigung<br />
der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />
in Köln bot ihm eine Stelle in der<br />
Abteilung Arbeitsrecht an. „Das hat mich<br />
sehr gefreut, also sagte ich natürlich sofort<br />
zu“, erinnert sich Hegel heute. Dort wirkte<br />
er u.a. an der Vorbereitung für ein neues<br />
Arbeitszeitgesetz mit. Doch schon zwölf<br />
Monate später veränderte ein Zeitungsfrühstück<br />
sein Leben. Die Deutsche Bauund<br />
Grundstücks-AG in Bonn suchte via<br />
Stellenanzeige in der FAZ einen neuen Leiter<br />
für Recht und Personal. Die Ausschreibung<br />
machte den frisch gebackenen<br />
Rechtsanwalt neugierig. Er hatte inzwischen<br />
seine Zulassung bekommen und mit<br />
seiner Ehefrau eine gemeinsame Kanzlei<br />
gegründet, die heute noch existiert. Der<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 21
Job reizte ihn. Die BauGrund, wie das<br />
treuhänderisch für den Bund arbeitende<br />
Immobilienunternehmen kurz genannt<br />
wurde, gehörte zum Konzern Deutsche<br />
Bau- und Bodenbank/Deutsche Pfandbriefanstalt,<br />
der heutigen Aareal Bank. Es<br />
beschäftigte damals rund 300 Mitarbeiter<br />
und verwaltete 25.000 Wohnungen, davon<br />
15.000 eigene Einheiten. Auch eine Projekt-<br />
und Stadtentwicklungsabteilung<br />
gehörte zum Konzern. „Im Prinzip war die<br />
BauGrund, wie die frühere <strong>LEG</strong>, eine Art<br />
Gemischtwarenladen, nur in klein“, sagt<br />
Hegel rückblickend. 14 lange Jahre blieb er<br />
dem Unternehmen in verschiedenen Positionen<br />
treu – zuletzt als Direktor und Geschäftsbereichsleiter.<br />
Dass er die Karriereleiter<br />
so rasch erklomm, hatte wieder einmal<br />
mit seiner Freude am Einmischen zu<br />
tun. Und an dem Spaß, den er empfindet,<br />
wenn etwas eine neue Struktur braucht.<br />
Das fing mit der Personalpolitik bei der<br />
BauGrund an. Es genügte dem jungen Anwalt<br />
nicht, Miet- und Arbeitsverträge zu<br />
optimieren. „Ich wollte auch die Stellenanforderung<br />
verstehen und kannte dann die<br />
Stelleninhalte so gut, dass ich die Kandidaten<br />
selbst der Geschäftsleitung vorstellen<br />
konnte.“ Hegels Engagement hatte zum Ergebnis,<br />
dass die Personalarbeit bei der Bau-<br />
Grund immer besser wurde. Bereits ein<br />
Jahr nach seinem Einstieg bei dem Unternehmen<br />
schlug der Vorstand Hegel einen<br />
Posten als operativer Abteilungsleiter für<br />
22 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
Wohnungsverwaltung vor. Bis zu dieser<br />
Zeit war der überzeugte Jurist, u.a. für<br />
Bankrecht, nicht mit kaufmännischen oder<br />
immobilienwirtschaftlichen Themen in<br />
Berührung gekommen. Zweifel regten sich,<br />
ob er wohl der Richtige für diesen Posten<br />
wäre. Anderseits schien ihm das Angebot,<br />
ins operative Geschäft einzusteigen, eine<br />
echte Chance zu sein. Nach einer schlaflosen<br />
Nacht willigte er ein.<br />
Sanierte Wohnungen in Moskau<br />
Die abermalige Ausweitung seines Tätigkeitsfeldes<br />
verlangte ihm viel Fleiß in der<br />
Einarbeitungsphase ab. Der Job wurde umfangreicher<br />
und komplexer. Nun ging es<br />
darum, Inhalte zu vertreten, Strategien zu<br />
entwickeln, Personal zu führen und Verantwortung<br />
zu tragen. „Ich konnte ins Eingemachte<br />
einsteigen“, beschreibt Hegel seine<br />
Motivation.<br />
Obwohl der Großteil der Immobilienbestände<br />
entlang der Rheinschiene zwischen<br />
Kleve und Kehl verteilt war, reichte sein Radius<br />
bis in die russische Hauptstadt. Im<br />
<strong>Auf</strong>trag des Bundes und der Deutschen<br />
Botschaft in Moskau verwaltete die Bau-<br />
Grund 500 Wohnungen, die es galt, auf<br />
Vordermann zu bringen. Hegels <strong>Auf</strong>gabe<br />
bestand darin, mit sehr häufigen, regelmäßigen<br />
<strong>Auf</strong>enthalten in Moskau eine Verwaltung<br />
nach deutschem Vorbild aufzubauen.<br />
Und er bereitete die Modernisierung<br />
der Wohnungen vor. Und das alles im<br />
wilden Nachwende-Russland. In einer<br />
fremden Sprache und in einem Rechtssystem,<br />
das anders funktioniert als das<br />
deutsche. „Über die Moskauer Zeit könnte<br />
ich Bücher schreiben“, sagt Hegel.<br />
Blickt er auf seine Jahre bei der BauGrund<br />
zurück, sticht für ihn die hohe Leistungserwartung<br />
heraus, mit dem heutigen Renditedenken<br />
vergleichbar. Auch sei es darum<br />
gegangen, die lokale Streuung des Immobilienbesitzes<br />
zu steuern und zu optimieren.<br />
„Heute sagt man Portfoliomanagement<br />
dazu.“ Irgendwann wurde Hegel die große<br />
BauGrund-Spielwiese doch zu klein. 2002<br />
wechselte er als Geschäftsführer der Corpus<br />
Asset Wohnen GmbH nach Düsseldorf.<br />
Bei dem Tochterunternehmen der Kölner<br />
Corpusgruppe vertrat er den Schwerpunkt<br />
Immobilienmanagement. Auch hier ließ<br />
der nächste Karriereschritt nicht lange auf<br />
sich warten. Im August 2004 wurde Hegel<br />
als Mitglied in die Geschäftsleitung berufen,<br />
und ab Januar 2005 zeichnete er<br />
zudem für den zentralen Bereich Personal<br />
verantwortlich. „Zu dieser Zeit fand in der<br />
deutschen Immobilienwirtschaft ein Paradigmenwechsel<br />
statt. Große Eigentümer<br />
veräußerten ihre Immobilien. Ein wichtiger<br />
Teil meiner Arbeit bestand damals darin,<br />
übernommene Wohnungen ins Unternehmen<br />
zu integrieren und nicht mehr gewollte<br />
ohne Reibungsverluste zu verkaufen.“<br />
Wieder dauerte es nicht lange, und Hegel<br />
trat die nächste größere <strong>Auf</strong>gabe an – dieses<br />
Mal als Geschäftsführer der <strong>LEG</strong> NRW<br />
GmbH. Seit dem 15. März 2006 steht er<br />
bei einem der größten Vermieter in Nordrhein-Westfalen<br />
unter Vertrag und ist<br />
damit verantwortlich dafür, dass für rund<br />
250.000 Mieter ansprechender, sicherer<br />
Wohnraum bereitsteht. Er vertritt im Alltag<br />
nach der Geschäftsverteilung originär die<br />
Bereiche Personal, Business Support Services,<br />
IT, Recht, Revision und Compliance<br />
sowie Unternehmenskommunikation. „Er<br />
versteht es mit vielen Bällen gleichzeitig zu<br />
jonglieren“, sagen enge Mitarbeiter über<br />
ihn. Das muss er wohl. Denn was von<br />
außen kaum bemerkt wurde, kostete im Innern<br />
des Konzerns unendlich viel Kraft: der<br />
Ich bin ein<br />
leidenschaftlicher<br />
Teamplayer.<br />
Umbau eines atomisierten, öffentlichen<br />
Immobilienkonzerns mit zeitweise mehr als<br />
50 eigenständigen Gesellschaften in eine<br />
schlagkräftige Gesellschaft mit Fokus auf<br />
das Kerngeschäftsfeld Wohnen. „Der<br />
Umbau der <strong>LEG</strong> und die Vereinheitlichung<br />
der Geschäftsbereiche und Prozesse war<br />
längst überfällig. Beides hätte daher auch<br />
ohne den Verkauf 2008 stattgefunden, nur<br />
sicherlich langsamer“, resümiert Hegel.<br />
Ein Unternehmen mit Vision<br />
Heute ist die <strong>LEG</strong> ein Wohnungsunternehmen<br />
mit einheitlicher Eigentümerstruktur<br />
sowie einheitlichen Prozessen bei der<br />
Steuerung, Finanzierung Thomas und Hegel der verwendeten<br />
Informationstechnologie. bespricht mit Außerdem<br />
hat die moderne <strong>LEG</strong> <strong>LEG</strong>-Mitarbeitern<br />
eine ambitionierte<br />
Vision, die auf drei<br />
die<br />
große<br />
Lage<br />
Ziele<br />
vor<br />
ausgerichtet<br />
Ort<br />
in einer Siedlung.<br />
ist: Nachhaltigkeit, Rendite und Engagement.<br />
„Bis zum Jahr 2013 machen wir die
<strong>LEG</strong> zum Vorbild für private Wohnungsunternehmen.<br />
Entscheidende Erfolgsfaktoren<br />
dafür sind eine anspruchsvolle Rendite,<br />
eine sozialverträgliche Bestandsentwicklung<br />
sowie eine überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit.<br />
Und was mir persönlich<br />
zudem am Herzen liegt: All das in einem<br />
motivierenden Arbeitsumfeld für engagierte<br />
Mitarbeiter“, sagt Hegel mit Nachdruck.<br />
„Und dies umzusetzen, macht mit den Kollegen<br />
in der Geschäftsleitung Eckhard<br />
Schultz, CFO, und Holger Hentschel, HOO,<br />
besondere Freude.“ Ein großes Augenmerk<br />
liege auch auf der Förderung junger<br />
Führungskräfte. Hegel sieht sie als Botschafter<br />
des Unternehmens. Daher wird<br />
auch die Binnenkommunikation weiter intensiviert.<br />
Ein wichtiges Mittel dafür ist das<br />
Intranet. Pressespiegel, Veranstaltungshinweise,<br />
interne Workshops und neuerdings<br />
Info-Telefonkonferenzen der Geschäftsführung<br />
für Führungskräfte – hier bekommen<br />
alle <strong>LEG</strong>-Mitarbeiter die wichtigsten<br />
News aus dem Unternehmen. „Transparenz<br />
ist wichtig. Jeder einzelne soll wissen, wie<br />
wichtig sein Platz ist“, meint der Chef. Er<br />
selbst zeigt nicht nur virtuell stärker Flagge<br />
als zuvor. Auch die Taktzahl der persönlichen<br />
Gespräche – etwa bei den Besuchen<br />
der lokalen Kundencenter – hat sich für<br />
Hegel wieder spürbar erhöht. Es macht ihm<br />
Spaß, mit den Kolleginnen und Kollegen zu<br />
plaudern und zu erfahren, was in den<br />
Teams und an der Mieterfront so los ist. Ein<br />
besonders hoch frequentiertes Kundencenter<br />
ist beispielsweise das in Monheim am<br />
Rhein, das inmitten einer Siedlung mit 2.768<br />
Wohneinheiten liegt. 60 Nationen und etwa<br />
ein Viertel aller Monheimer leben in diesen<br />
<strong>LEG</strong>-Wohnungen Tür an Tür. Der Betreuungsaufwand<br />
ist entsprechend hoch. In Spitzenzeiten<br />
betreuen die 13 <strong>LEG</strong>ler täglich<br />
mehr als einhundert Mieter oder solche, die<br />
es werden wollen. Umzüge, Beschwerden,<br />
Mietausfälle – das Berliner Viertel stabil zu<br />
halten, ist kein Kinderspiel. Wenn sie dem<br />
Chef ihre Sorgen und Nöte schildern, nehmen<br />
die Betreuer kein Blatt vor den Mund.<br />
„Ich möchte die ungeschminkte Wahrheit<br />
hören, sonst können wir nichts verändern“,<br />
unterstützt Hegel die Offenheit seiner<br />
Teams und notiert sich alles, was er weiter<br />
verfolgen wird.<br />
Die neue Transparenzkultur optimiert das<br />
Betriebsklima und somit auch die Bereitschaft<br />
der Mitarbeiter, sich für ihren Bereich<br />
zu engagieren. Dabei ist dem Geschäftsführer<br />
durchaus bewusst, dass sich unternehmerisches<br />
Denken und Handeln nicht im<br />
Handumdrehen in den Köpfen einer immerhin<br />
850 Mitarbeiter zählenden Belegschaft<br />
installieren lässt. „Ohne Fairness dem einzelnen<br />
gegenüber und Wertschätzung seiner<br />
Arbeit, funktioniert das nicht“, weiß Hegel.<br />
Es ist viel zu tun, doch der Chef und seine<br />
Steuerungsteams treiben den Konzernumbau<br />
mit vereinten Kräften voran. Viel Zeit<br />
PORTRÄT<br />
für Privates bleibt dem CEO auch in den<br />
kommenden Jahren wohl nicht. Die wenige<br />
freie Zeit gehört Ehefrau Ingrid – auch Treffen<br />
mit guten Freunden und Golf sind ihm<br />
wichtig. Wer jedoch auch weiterhin zu seinem<br />
Recht kommen wird, ist Hegels Dalmatiner<br />
Brunello. Jeden Tag steht für die beiden<br />
eine gute halbe Stunde Jogging auf dem Programm.<br />
Wann findet Thomas Hegel nur die<br />
Zeit dazu? „Morgens um sechs natürlich“,<br />
erklärt der Immobilienprofi. Und wieder<br />
lächelt er über das ganze Gesicht.<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 23
R A T I N G E N - W E S T<br />
<strong>LEG</strong> investiert über fün<br />
Modernisierung des zw<br />
24 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011
WOHNEN<br />
f Millionen Euro in die<br />
eiten Himmelshauses<br />
Jetzt entsteht das zweite Himmelshaus in Ratingen-West.<br />
Nach der Modernisierung des ersten Himmelshauses 2008<br />
zum größten Niedrigenergiehaus in Nordrhein-Westfalen,<br />
investiert die <strong>LEG</strong> demnächst 5,1 Millionen Euro in die<br />
rund 240 Wohnungen der Häuser Jenaer Straße 14 und 16.<br />
Baubeginn: Juni 2011.<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 25
n Auch mit der Modernisierung des dritten<br />
Himmelshauses, Berliner Platz 2 und 4,<br />
ebenfalls mit rund 240 Wohnungen, möchte<br />
die <strong>LEG</strong> bereits im Sommer dieses Jahres<br />
beginnen. Dafür investiert sie weitere 5,1<br />
Millionen Euro und hält ihr Versprechen,<br />
das Bewirtschaftungskonzept in Ratingen-<br />
West konsequent weiter zu führen. Inklusive<br />
der Modernisierungskosten des zweiten<br />
und dritten Himmelshauses investiert die<br />
<strong>LEG</strong> in den Stadtteil insgesamt mehr als 50<br />
Blick in die Zukunft:<br />
So sehen die Himmelshäuser<br />
nach der Sanierung aus.<br />
26 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
Millionen Euro. „Auch der von uns im Jahr<br />
2007 aufgestellte Zeitplan – Fertigstellung<br />
der Himmelshäuser bis 2012 – wird eingehalten“,<br />
so Holger Hentschel, HOO und<br />
Mitglied der <strong>LEG</strong>-Geschäftsleitung.<br />
Energie einsparen<br />
Um Energie zu sparen, dämmt die <strong>LEG</strong> die<br />
Kellerdecke, das Flachdach, die vertikalen<br />
Wasserleitungen in der Küche und die Fassade.<br />
Besonders diese neue energiesparen-<br />
de und modern gestaltete Aluminium-Vorhangfassade<br />
verändert das Aussehen und<br />
den Charakter des künftig weiß strahlenden<br />
Gebäudes. Auch die Blitzschutzanlagen und<br />
die Balkongeländer werden modernisiert.<br />
Zudem werden neue isolierverglaste Kunststofffenster<br />
eingebaut. Holger Hentschel<br />
erläutert: „Die energetische Erneuerung<br />
nach der aktuellen Energieeinsparverordnung<br />
EnEV reduziert den Jahreswärmebedarf<br />
des Wohngebäudes erheblich und hilft,
den CO 2-Ausstoß deutlich zu senken.<br />
Damit können die Bewohner Heizenergie<br />
sparen – ein Vorteil, der durch die steigenden<br />
Energiepreise immer wichtiger wird.“<br />
Sicherheit gewährleisten<br />
Im Rahmen der Wärmedämmung der Gebäudeaußenhülle<br />
erneuert die <strong>LEG</strong> auch die<br />
Hauseingangstüren. Wie im bereits modernisierten<br />
ersten Himmelshaus werden im zweiten<br />
Himmelshaus Videokameras installiert.<br />
Transponder statt herkömmlicher Schlüssel<br />
sorgen für eine praktische Zugangskontrolle<br />
und steigern die Sicherheit. Und die Gegensprechanlage<br />
erkennt, ob ein Besucher an<br />
der Haus- oder an der Wohnungstür klingelt.<br />
„Das passt hervorragend ins Sicherheitskonzept“,<br />
so Holger Hentschel.<br />
Betreuung garantieren<br />
Die neuen großzügigen Hauseingangsbereiche<br />
erhalten tiefere Briefkastenanlagen und<br />
ebenerdige, barrierearme Zugänge. In der<br />
Jenaer Straße 14 richtet die <strong>LEG</strong> zudem ein<br />
weiteres Mieterbüro ein. „Damit stellen wir<br />
auch im zweiten Himmelshaus eine optimale<br />
Mieterbetreuung sicher“, freut sich Oliver<br />
Gabrian, Regionalleiter Rheinland der<br />
<strong>LEG</strong>. Neue – erstmalig montierte – Vordächer<br />
und die moderne Klingelanlage mit<br />
elektronischer Namensauswahl und nur<br />
Entwurf aus der Planung Himmelshaus<br />
Andreas Hanke, Architekt, Hans-Albrecht<br />
Schilling, Farbdesigner, und <strong>LEG</strong><br />
einem Klingelknopf runden das Gestaltungskonzept<br />
ab.<br />
Mieter einbeziehen<br />
Die <strong>LEG</strong> informierte die Mieter in persönlichen<br />
Anschreiben über die Modernisierung.<br />
Die Mitarbeiter des zuständigen Kundencenters<br />
Ratingen erläuterten den Bewohnern<br />
zudem etagenweise die Details, zeigten beispielsweise<br />
Animationen zur Farbgestaltung,<br />
Materialien wie die Teile der künftigen<br />
Alucobond-Fassade, die Videokameras, das<br />
Klingeltableau, die Transponder und erläuterten<br />
den Zeitplan der einzelnen Maßnahmen.<br />
Zudem stehen die <strong>LEG</strong>-Mitarbeiter vor<br />
Ort persönlich als Ansprechpartner für Fragen<br />
jederzeit zur Verfügung.<br />
Zukunftsfähigkeit sichern<br />
Für Ratingen-West erarbeitete die <strong>LEG</strong> ein<br />
umfassendes Modernisierungs- und Bewirtschaftungskonzept,<br />
das sie kontinuierlich<br />
umsetzt. Im August 2008 feierten die Bewohner<br />
des ersten Himmelshauses gemeinsam<br />
mit der <strong>LEG</strong> den Modernisierungsabschluss.<br />
Mitte 2009 beendete die <strong>LEG</strong> die<br />
Bauarbeiten in der Berliner Straße 12 bis 20,<br />
der Einsteinstraße 2 bis 6, der Max-Planck-<br />
Straße 3 bis 21, der Otto-Hahn-Straße 1 und<br />
3 sowie den Hausnummern 2 bis 28 mit<br />
einem Mieterfest. Insgesamt investierte die<br />
i<br />
WOHNEN<br />
<strong>LEG</strong> damals rund 8,5 Millionen Euro in ihre<br />
348 Wohnungen. „Bei der Modernisierung<br />
haben wir die 1976 errichteten Gebäude<br />
nach energetischen Gesichtspunkten mit<br />
einer Wärmedämmung und neuen Fenstern<br />
ausgestattet“, so Uwe Steinbach, Niederlassungsleiter<br />
Düsseldorf. „Dazu verwendeten<br />
wir ein hocheffizientes Wärmedämmverbundsystem<br />
an Fassaden, Fenstern und Kellerdecken.“<br />
Alle Bäder und die Gäste-WCs wurden<br />
einschließlich der Versorgungsleitungen<br />
komplett erneuert. Im Rahmen der Maßnahme<br />
gestaltete die <strong>LEG</strong> darüber hinaus die<br />
Hauseingänge und Treppenhäuser neu, erneuerte<br />
die gesamte Außenanlage, richtete<br />
abschließbare Müllstandplätze ein, errichtete<br />
neue Spielplätze und legte weitere Mietergärten<br />
an. „Mit unserem Engagement sichern wir<br />
dauerhaft die Zukunftsfähigkeit des Wohnstandorts<br />
Ratingen-West – deshalb investieren<br />
wir dort", erklärt Uwe Steinbach. Es lohnt<br />
sich: Es gibt eine geringe Fluktuation; die<br />
Wohnungen sind voll vermietet. „Die Menschen<br />
wohnen gern in Ratingen-West; unser<br />
Konzept ist erfolgreich“, so Oliver Gabrian.<br />
i<br />
Uwe Steinbach<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Niederlassungsleiter Düsseldorf<br />
Tel. 0 21 02 / 94 52-12<br />
uwe.steinbach@leg-nrw.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 27
D O R S T E N<br />
Neues Gesicht für Schieferhäuser –<br />
n Innen und außen schön: Mit dem Millionen-Betrag<br />
lässt die <strong>LEG</strong> die Außenfassade<br />
erneuern. Dazu gehören ein spezielles Farbkonzept<br />
für die Gebäude, neu gestaltete<br />
Balkone, neue Kunststofffenster und Hauseingangstüren<br />
inklusive Außenbeleuchtung.<br />
Zudem wird das 2.200 Quadratmeter<br />
große Flachdach modernisiert. Thomas<br />
Schwarzenbacher, Regionalleiter Ruhrgebiet,<br />
erläutert: „Weiterhin streichen wir die<br />
Laubengänge und die Geländer sowie alle<br />
Treppenhäuser komplett neu an. Zur besseren<br />
Orientierung installieren wir schöne<br />
Motive im Haus.“ Auch das Wohnumfeld<br />
der Gebäude wertet die <strong>LEG</strong> auf. Thomas<br />
Schwarzenbacher: „Wir gestalten die Beete<br />
vor den Häusern neu, befestigen die<br />
Flächen, Wege und Hauszugänge und installieren<br />
neue Müllstandplätze, Sitzbänke<br />
und Fahrradständer.“<br />
Wohngemeinschaft für Senioren<br />
Gemeinsam kochen, essen und klönen. Wer<br />
im Alter nicht allein sein möchte, kann in<br />
eine Wohngemeinschaft für Senioren ziehen.<br />
Die <strong>LEG</strong>-Wohnung befindet sich zentral<br />
in der Barkenberger Ladenzeile auf der<br />
Dimker Allee 33. Sie ist 130 Quadratmeter<br />
groß und bietet mit drei Einzelzimmern,<br />
einem Doppelzimmer, einer Wohnküche<br />
und zwei Badezimmern, eines davon barrierearm,<br />
Platz für bis zu fünf Personen. Sonja<br />
28 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
<strong>LEG</strong> investiert<br />
1,4 Millionen Euro<br />
Großes Engagement zeigt die <strong>LEG</strong> in Dorsten, Wulfen-Barkenberg.<br />
In ihre Schieferhäuser am Himmelsberg investiert sie<br />
rund 1,4 Millionen Euro. Die Bauarbeiten beginnen im Sommer<br />
dieses Jahres. Zudem richtet die Niederlassung Essen eine<br />
Wohngemeinschaft für Senioren ein und berücksichtigt damit<br />
die demografische Entwicklung. Ein weiteres Highlight: Die<br />
<strong>LEG</strong>-Hauswarte fahren mit dem neuen „Segway Personel<br />
Transporter“ durch die Siedlung. So sind sie immer gut erkennbar<br />
als Ansprechpartner für die Mieter vor Ort.<br />
Herbrand, Niederlassungsleiterin Essen, berichtet:<br />
„Wir tapezieren, bauen eine Einbauküche<br />
ein und legen einen schönen Fußbodenbelag.“<br />
Für den Fußboden hat der Seniorenbeirat<br />
der Stadt rutschhemmende<br />
Fliesen vorgeschlagen oder solche mit<br />
hohem Fugenanteil, um Ausrutschen zu<br />
verhindern. Auch sonst hat sich der Seniorenbeirat<br />
Gedanken gemacht, was eine<br />
Senioren-WG braucht, beispielsweise ausreichend<br />
vorhandene Steckdosen und<br />
Lichtschalter, Rauchmelder – diese gehören<br />
seit vielen Jahren zur Standardausstattung<br />
einer <strong>LEG</strong>-Wohnung –, ein stolperfreier Zugang<br />
zum Haus, eine gute Beleuchtung und<br />
gut sichtbare Hausnummern – wichtig für<br />
den Notarzt. Sonja Herbrand: „Wir freuen<br />
uns über die Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat<br />
und beschäftigen uns konstruktiv<br />
mit seinen Vorschlägen. In anderen<br />
Städten machen wir mit Senioren-Wohngemeinschaften<br />
bereits gute Erfahrungen.“<br />
Mit dem Segway durch die Siedlung<br />
Sieht man den „Segway Personel Transporter“<br />
das erste Mal, ist man verblüfft. Ein<br />
Brett mit zwei Rädern und einer Lenkstange<br />
– das bedarf scheinbar höchster artistischer<br />
Künste. Doch die Fortbewegung mit<br />
dem „Selbstbalance-Roller“ ist einfacher, als<br />
es aussieht – und macht großen Spaß. Der<br />
Vorteil: Die Hauswarte, die mit dem Seg-<br />
way durch die Talaue fahren, werden sofort<br />
als Ansprechpartner erkannt. Zudem kommen<br />
sie schnell durch die Bestände zum<br />
Kunden – und alle schauen hin.<br />
i<br />
i<br />
Sonja Herbrand<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Niederlassungsleiterin Essen<br />
Tel. 02 01 / 8 10 10-55<br />
sonja.herbrand@leg-nrw.de<br />
Thomas Schwarzenbacher<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Regionalbereichsleiter Ruhrgebiet<br />
Tel. 02 31 / 4 19 02-600<br />
thomas.schwarzenbacher@leg-nrw.de<br />
Seniorenwohnung
EDITORIAL
R E M S C H E I D<br />
CFO<br />
Eckhard Schultz<br />
macht Praktikum<br />
30 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011
Einen Perspektivenwechsel<br />
der besonderen Art vollzog<br />
<strong>LEG</strong>-Geschäftsführer Eckhard<br />
Schultz im Frühjahr<br />
2011. Weg vom Düsseldorfer<br />
Schreibtisch, weg von Zahlen,<br />
Fakten und Reportings, die<br />
sonst seinen Arbeitstag bestimmen,<br />
und hinein in den<br />
Alltag eines Hauswartes und<br />
Vermieters.<br />
n Remscheid, 8 Uhr morgens: Noch weiß<br />
Eckhard Schultz nicht genau, welche Herausforderungen<br />
sein Praktikantentag im Kundencenter<br />
bereit hält. Natürlich kennt er den<br />
Bestand und die Marktlage. Trotzdem<br />
kommt er mit einem langen Fragenkatalog<br />
zu Kundencenterleiter André Kleinhans und<br />
seinem Team. Sein Fokus liegt auf den Mitarbeitern:<br />
Was bewegt die Menschen in ihrem<br />
täglichen Geschäft? Was brauchen sie, damit<br />
sie ihren Job gut machen? Er möchte Anregungen<br />
und Ideen sammeln, die Wünsche<br />
und Sorgen der Mitarbeiter näher kennenlernen.<br />
Und natürlich will er alles über die<br />
Objekte und Quartiere vor Ort wissen. Besonders<br />
wichtig ist ihm: Es soll kein „Hochglanztag“<br />
werden, sondern ein ganz normaler<br />
Arbeitstag im Kundencenter. Dieser<br />
Wunsch wird dem CFO erfüllt. André Kleinhans<br />
und sein Team haben ein umfangreiches<br />
Programm zusammengestellt: Neben<br />
intensiven Gesprächen mit dem Kundencenterleiter,<br />
mit Technikern, Vermietern und<br />
zahlreichen weiteren Mitarbeitern probiert<br />
sich Eckhard Schultz in der Kundenannahme,<br />
bei einer Wohnungsübergabe und einem<br />
Neukundengespräch mit anschließender<br />
Wohnungsbesichtigung aus.<br />
„Guten Tag, ich bin der Praktikant“<br />
Einem Mietinteressenten stellt sich Eckhard<br />
Schultz mit den Worten vor: „Guten Tag,<br />
ich bin der Praktikant.“ Nach einem prüfenden<br />
Blick auf den Zwei-Meter-Mann im<br />
schicken Anzug fragt der Neukunde: „Können<br />
Sie sich als Praktikant denn auch vorstellen,<br />
bei der <strong>LEG</strong> zu arbeiten?“ Eckhard<br />
Schultz bejaht das aus vollem Herzen. Bei<br />
einer Wohnungsübergabe empfängt den<br />
CFO überraschend eine reich gedeckte Kaffeetafel:<br />
Die Mieterin überträgt die Wohnung<br />
ihrer Nichte, die an diesem Tag Geburtstag<br />
feiert. Die <strong>LEG</strong>-Mitarbeiter sind<br />
gleich mit eingeladen, werden mit Kaffee<br />
und Kuchen versorgt – Vermietung mit Familienanschluss<br />
sozusagen. „An diese schönen<br />
Erlebnisse denke ich heute noch oft<br />
und gern“, so Eckhard Schultz. Natürlich<br />
lernt der CFO darüber hinaus die Routine-<br />
Arbeiten der Hauswarte live kennen – vom<br />
Ablesen der Heizungszähler bis zur Inspektion<br />
der Keller. Und in die wohnungswirtschaftliche<br />
Software PolyEstate, mit der die<br />
<strong>LEG</strong>-Mitarbeiter noch näher am Kunden<br />
sind, arbeitet sich Eckhard Schultz auch ein.<br />
Nun weiß er aus eigener Erfahrung, wie viel<br />
Arbeit mit der Einführung und Optimierung<br />
des neuen Systems verbunden ist.<br />
Vermieter-Jour-fixe:<br />
Herausforderungen diskutieren<br />
Besonders interessant ist für Eckhard<br />
Schultz der Vermieter-Jour-fixe, in dem das<br />
Remscheider Team rund 30 Tagesord-<br />
WOHNEN<br />
nungspunkte in eineinhalb Stunden bearbeitet.<br />
Dabei steigt er in die operativen<br />
Themen im Detail ein, diskutiert beispielsweise<br />
die aktuellen Mietmodelle und Maßnahmen<br />
vor Ort. Besonders überrascht es<br />
den CFO, dass die Mitarbeiter das operative<br />
Berichtswesen dazu nutzen, um im Jourfixe<br />
ergebnis- und zahlenorientiert Zusammenhänge<br />
darzustellen und auf dieser Basis<br />
Entscheidungen zu treffen. Sein Eindruck:<br />
Alle Mitarbeiter nehmen die ambitionierten<br />
Ziele und die neue Unternehmensstrategie<br />
(siehe Titelthema) an und setzen sie<br />
professionell im täglichen Geschäft um.<br />
Zahlreiche Eindrücke und Erkenntnisse<br />
„Ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen<br />
allen für den erkenntnisreichen Praktikantentag“,<br />
verabschiedet sich Eckhard Schultz<br />
von den Mitarbeitern. Der CFO ist beeindruckt<br />
von der Kompetenz und Marktkenntnis<br />
im Remscheider Kundencenter.<br />
„Die <strong>LEG</strong>-Mitarbeiter sprechen die Sprache<br />
der Kunden, sind sehr engagiert, vor Ort<br />
akzeptiert und als Ansprechpartner geschätzt.<br />
Extrem wichtig ist die Rolle der<br />
Hauswarte als ‚gute Geister‘ in unseren<br />
Wohnquartieren. Das bestätigt unsere Strategie<br />
der Vor-Ort-Präsenz.“ Ziel- und ergebnisorientiertes<br />
Denken und Handeln ist<br />
bei den Mitarbeitern fest verankert. Daraus<br />
resultiert die Überlegung, die Verantwortung<br />
und Entscheidungsfreiheit vor Ort<br />
weiter zu erhöhen. „Ich freue mich, dass die<br />
Mannschaft mit so viel Professionalität und<br />
Herzblut dabei ist und die Herausforderungen<br />
aktiv annimmt“, so Schultz.<br />
Praktikant sein – jederzeit wieder!<br />
Remscheid, 20 Uhr abends: Ein anspruchsvoller<br />
12-Stunden-Tag neigt sich dem Ende<br />
zu. „Eckhard Schultz hat sich hier alle Sympathien<br />
erarbeitet“, resümiert Kundencenterleiter<br />
André Kleinhans. „Sehr umgänglich<br />
und locker hat er sich viel Zeit genommen,<br />
um mit den Mitarbeitern und Kunden<br />
zu sprechen. Für uns war es eine tolle Erfahrung,<br />
so eng mit dem Geschäftsführer zusammen<br />
zu arbeiten. Wir würden Eckhard<br />
Schultz gern noch einmal als Praktikanten<br />
in Remscheid begrüßen.“ Der CFO würde<br />
dem Wunsch gern entsprechen, aber es<br />
warten auch noch andere Mitarbeiter und<br />
Märkte auf ihn, die er besuchen möchte.<br />
Bleibt die Vorfreude auf das nächste Wiedersehen<br />
mit dem Remscheider Team!<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 31
B E R L I N<br />
S O Z I A L E S T A D T 2 0 1 0<br />
Quartiermanagement Dortmund<br />
Scharnhorst-Ost gewinnt Preis<br />
n Seit 2004 bündeln die <strong>LEG</strong> Wohnen<br />
NRW, die DOGEWO21, der Spar- und Bauverein<br />
Dortmund eG und die Stadt Dortmund<br />
ihre Projekte im Stadtteil Scharnhorst-<br />
Ost und unterstützen sich gegenseitig. Erstes<br />
Beispiel für den Erfolg der Kooperation war<br />
das gemeinsame Logo „Leben in Scharnhorst<br />
ist bunt“, das auch als Titel einer Imagekampagne<br />
für den Stadtteil wirbt. Die Kooperationsgemeinschaft<br />
initiiert und unterstützt<br />
Fotowettbewerbe, Pflanzaktionen, Stromsparpartys<br />
und Projekttage. Raum für Gespräche<br />
bieten ein Eltern- und Wintercafe<br />
sowie ein interkulturelles Picknick. Feste Ansprechpartner<br />
für die 3.300 Mieter vor Ort<br />
sind Quartiermanager der „steg NRW“<br />
(Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungs-<br />
32 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
Oda Scheibelhuber vom Bundesbauministerium überreichte<br />
der Kooperationsgemeinschaft Dortmund Scharnhorst-Ost<br />
den Preis „Soziale Stadt 2010“. Als Vorreiter für vorbildliches<br />
Quartiermanagement erhielt die Gemeinschaft die Auszeichnung<br />
Anfang des Jahres in Berlin.<br />
gesellschaft NRW), die 40 Wochenstunden<br />
vor Ort arbeiten. Besonders für Familien ist<br />
Scharnhorst-Ost ein ideales Wohnquartier.<br />
Dies erkennt man beispielhaft am Thema<br />
„Spielen im Quartier“, das als Schwerpunkt<br />
begeistert angenommen wird. Eltern und<br />
Kinder werden bewusst in die Planung der<br />
Spielplätze einbezogen, die Ideen der Kinder<br />
zur Gestaltung ihres Hausflurs umgesetzt.<br />
Auch die guten Einkaufsmöglichkeiten,<br />
wohnbegleitende Dienstleistungen und eine<br />
zentrale Verkehrsanbindung sprechen für<br />
den Stadtteil.<br />
Jury ermittelte Preisträger<br />
unter 180 Projekten<br />
Rund 180 Projekte zum Thema „Soziale<br />
Thomas Hegel , Sprecher der Geschäftsführung<br />
(2. v.l.), das <strong>LEG</strong>-Team sowie die<br />
Kooperationspartner bei der Preisverleihung<br />
„Soziale Stadt 2010“ in Berlin.<br />
Stadt“ gingen bei den Auslobern des Preises<br />
ein, dem GdW Bundesverband deutscher<br />
Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
e.V. und seinen Partnern. Daraus wählte eine<br />
13-köpfige Jury – Vertreter des Bundesbauministeriums,<br />
der Kommunen, Verbände,<br />
Stiftungen und Wohnungsunternehmen –<br />
im Oktober 2010 zehn Preisträger und elf<br />
Anerkennungen aus – darunter Entwürfe für<br />
ein Stadtfest und Unternehmensgründungen<br />
von Migranten.<br />
i<br />
Andrea Kisters<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Niederlassungsleiterin Dortmund<br />
Tel. 02 31 / 4 19 02-601<br />
andrea.kisters@leg-nrw.de
WOHNEN<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung „Wir wollen<br />
noch mehr individuelle<br />
Unterstützung anbieten“<br />
Seit 2010 ist die vom <strong>LEG</strong>-Eigentümer gegründete Stiftung im Sinne<br />
hilfsbedürftiger <strong>LEG</strong>-Mieter und zur Förderung internationaler Gesinnung<br />
sowie der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens in<br />
den <strong>LEG</strong>-Quartieren aktiv. Das <strong>LEG</strong>-Magazin sprach mit Friedrich-<br />
Wilhelm Baulig, früherer Geschäftsführer der Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft<br />
und heutiger Stiftungsvorstand, über das erste Jahr und<br />
die Perspektiven.<br />
EIN JAHR <strong>LEG</strong> NRW MIETER-STIF-<br />
TUNG. WIE BEWERTEN SIE DAS<br />
JAHR?<br />
Alle Beteiligte mussten sich einer ungewohnten<br />
Herausforderung stellen, die insbesondere<br />
im Stiftungs- und Steuerrecht begründet<br />
liegt. Die Starthürden nahmen wir mit<br />
der Fachbegleitung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Deloitte & Touche GmbH.<br />
Insgesamt war das erste Jahr anstrengend,<br />
anspruchsvoll und vor dem Hintergrund<br />
erster Vorhaben und Unterstützungen sehr<br />
erfreulich.<br />
WAS KONNTE DIE STIFTUNG IM<br />
ERSTEN JAHR LEISTEN?<br />
Stiftungen können im Prinzip nur auf die Erträge<br />
aus dem Stiftungsvermögen zurückgreifen,<br />
um ihren Satzungszweck zu erfüllen.<br />
Da wir die großzügige Spende der <strong>LEG</strong> NRW<br />
GmbH in Höhe von 100.000 Euro erhalten<br />
haben, konnten wir bereits im ersten Jahr<br />
Vorhaben unterstützen. Dazu zählen integrationsfördernde<br />
Nachbarschaftsfeste<br />
ebenso wie die Unterstützung beim behindertengerechten<br />
Badumbau oder die Bewohnbarmachung<br />
einer Wohnung, deren<br />
Bewohnerin aufgrund ihres seelischen Zu-<br />
standes und ihrer wirtschaftlichen Lage dazu<br />
nicht in der Lage war. Dazu gehört auch die<br />
Unterstützung der Errichtung einer Unterstellmöglichkeit<br />
für einen Elektrorollstuhl.<br />
Insgesamt wurden 2010 elf Projekte<br />
gefördert.<br />
WAS IST FÜR 2011 GEPLANT?<br />
Was 2011 umgesetzt wird, hängt entscheidend<br />
von den Antragstellern ab.<br />
Grundsätzlich wollen wir mehr für die individuelle<br />
Unterstützung tun. Wir haben<br />
dazu mit der <strong>LEG</strong> vereinbart, dass sie ihren<br />
Mietern diese Möglichkeit noch stärker<br />
vermittelt. Konkret umgesetzt werden zurzeit<br />
zwei integrationsfördernde Projekte.<br />
Im <strong>LEG</strong>-Quartier Münster ist ein Verein im<br />
<strong>Auf</strong>trag der Stiftung tätig und bietet den<br />
<strong>LEG</strong>-Mietern, aber auch Nicht-Mietern, integrationsfördernde<br />
<strong>Kurs</strong>e und interkulturelle<br />
Aktivitäten an. In Essen-Bergmannsfeld<br />
ist ein Verein für uns tätig, der vor Ort<br />
ein Seniorentheater gegründet hat, dessen<br />
Integrationsförderung sowohl in der Zusammensetzung<br />
des Ensembles als auch in<br />
den geplanten <strong>Auf</strong>führungen zu sehen ist.<br />
Im Berliner Viertel in Monheim bietet ein<br />
Aktions- und Spielmobil Kindern vor Ort<br />
Hilfestellung für die Integration.<br />
EINE SEHR ANSPRUCHSVOLLE<br />
TÄTIGKEIT MIT EINER VIELZAHL<br />
RECHT UNTERSCHIEDLICHER<br />
VORHABEN. IST DAS ÜBERHAUPT LEIST-<br />
BAR?<br />
In der Tat, hier zeigen sich Grenzen, die<br />
durch die Erfordernisse des Stiftungs- und<br />
Abgabenrechts auftreten. Beispielsweise ist<br />
bei einem Projektantrag sehr genau zu prüfen,<br />
was wirklich der Integration dient.<br />
Schon die Konkretisierung des Begriffs „Integration“<br />
ist komplex. Die Arbeit wurde bisher<br />
von Heinz-Peter Junker in Zusammenarbeit<br />
mit mir als Vorstand geleistet. Der Kuratoriumsvorsitzende<br />
und Sprecher der<br />
<strong>LEG</strong>-Geschäftsführung, Thomas Hegel, hat<br />
angesichts des Arbeitsumfanges angeregt,<br />
die operative Tätigkeit rund um das Antragsverfahren<br />
Dritten zu übertragen. Herr Junker<br />
wird als „Besonderer Vertreter“ der Stiftung<br />
dann seiner vorgesehenen Kontrollund<br />
Strategieaufgabe nachkommen können<br />
und mit dem Vorstand die Stiftung steuern.<br />
i<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung<br />
Tel. 02 31 / 4 19 02 - 666<br />
heinz-peter-junker@leg-nrwmieter-stiftung.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 33
U N T E R N E H M E N S F Ü H R U N G<br />
<strong>LEG</strong> trat der „Initiative<br />
Corporate Governance“ bei<br />
Integrität, Professionalität und Transparenz in der Immobilienwirtschaft. Das hat sich die<br />
2002 gegründete Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft<br />
e.V. (ICG) auf die Fahne geschrieben. Seit Ende 2010 bringt sich die <strong>LEG</strong> als Mitglied in die<br />
Arbeit der ICG ein.<br />
n „Eine wertebasierte Unternehmensführung<br />
und -kontrolle gewinnt angesichts<br />
steigender Anforderungen, angespannter<br />
Märkte und der derzeitigen wirtschaftlichen<br />
Lage eine immer stärkere Bedeutung“,<br />
erläutert Thomas Hegel, Sprecher der <strong>LEG</strong>-<br />
Geschäftsführung. Das gilt auch für die<br />
deutsche Immobilienwirtschaft. Ziel der<br />
ICG ist es, Vertrauen zu schaffen und so die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu verbessern.<br />
Ihr gehören rund 60 der führenden<br />
Unternehmen der Branche als Firmenmitglieder<br />
sowie ebenso viele Führungspersönlichkeiten<br />
als persönliche Mitglieder an.<br />
Der Verein versteht sich als Zusammenschluss<br />
von Immobilienunternehmen und<br />
deren Vertretern, die sich durch Seriosität,<br />
Professionalität sowie Marktbedeutung<br />
auszeichnen und sich der Zielsetzung des<br />
Vereins verbunden fühlen. Die ICG dient<br />
auch als Plattform für Bereiche der Öffentlichkeitswirkung<br />
ihrer Mitglieder.<br />
Das ICG-System für zukunftssichere<br />
Unternehmensführung<br />
Die ICG hat ein Ethik- und Wertemanagement-System<br />
entwickelt, das aus fünf Komponenten<br />
besteht. Sie bauen aufeinander auf<br />
und führen von der Wertedefinition über die<br />
34 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
Umsetzung bis zur Zertifizierung: Die erste<br />
Komponente sind „zehn Gebote“, Grundsätze<br />
ordnungsgemäßer und lauterer Geschäftsführung<br />
der Immobilienwirtschaft.<br />
Sie sind die Basis für eine wertebasierte, professionelle<br />
Unternehmensführung. Die zweite<br />
Komponente beinhaltet spezifische Regelwerke,<br />
beispielsweise Kodizes für Aktiengesellschaften<br />
und Treuhandvermögen, als<br />
Richtlinien für die unterschiedlichen Marktsegmente<br />
und Rechtsformen. Zudem gibt es<br />
einen Leitfaden „Werte-Management“, in<br />
dem die Grundsätze konkretisiert sind. Er<br />
schafft einen verbindlichen Rahmen für korrektes<br />
Handeln. Vierter Bestandteil des ICG-<br />
Systems ist ein Pflichtenheft zum Compliance<br />
Management in der Immobilienwirtschaft<br />
mit Schritten und Maßnahmen, die zu<br />
einer Zertifizierung führen. Zu guter Letzt<br />
beinhaltet das ICG-System Voraussetzungen<br />
und Ablauf der Zertifizierung sowie eine Anleitung<br />
für den Prüfer.<br />
Grundwerte der <strong>LEG</strong> sind im<br />
Verhaltenskodex verankert<br />
„Der Verhaltenskodex der <strong>LEG</strong> ist unsere<br />
Grundwerte-Erklärung und dient als Richtschnur<br />
für integres Verhalten“, so Thomas<br />
Hegel. Er enthält grundsätzliche Verabre-<br />
dungen zwischen Unternehmen und Mitarbeitern<br />
zur Orientierung in wesentlichen<br />
rechtlichen und ethischen Fragen. <strong>Auf</strong> dem<br />
Verhaltenskodex der <strong>LEG</strong>, dem Code of<br />
Conduct, basieren alle übrigen internen Regelungen.<br />
Auch seitens der Geschäftspartner<br />
erfuhr der Verhaltenskodex hohe Akzeptanz:<br />
Die <strong>LEG</strong> schrieb Ende 2010 insgesamt<br />
zirka 850 externe Unternehmen an,<br />
um sie auf den Kodex zu verpflichten. Die<br />
Rücklaufquote lag bei fast 90 Prozent. Darüber<br />
hinaus legten zahlreiche Geschäftspartner<br />
einen eigenen Verhaltenskodex vor,<br />
der nach Prüfung seitens der <strong>LEG</strong> akzeptiert<br />
wurde.<br />
Der Verhaltenskodex der <strong>LEG</strong> ist unter<br />
www.leg-nrw.de/Impressum/ Code of<br />
Conduct in vollem Umfang nachlesbar veröffentlicht.<br />
i<br />
i<br />
Isabella Oppenberg<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Stabsbereichsleiterin Revision<br />
und Compliance<br />
Tel. 02 11 / 9 65 58-21<br />
isabella.oppenberg@leg-nrw.de<br />
www.immo-initiative.de<br />
www.zia-deutschland.de
Köln/Bonn<br />
Bouwfonds erwirbt <strong>LEG</strong>-Projekte<br />
Anfang 2011 erwarb die Bouwfonds<br />
Immobilienentwicklung, Niederlassung<br />
Kontrola Köln, die <strong>LEG</strong>-Projektgesellschaften<br />
Modernes Bonn GmbH<br />
und die <strong>LEG</strong> Eifelplatz Köln GmbH.<br />
Die dazugehörigen Bauvorhaben<br />
Rheinauer Gärten in Bonn und Volksgarten<br />
Plus in Köln werden vom<br />
neuen Investor nach dem bestehenden<br />
Konzept realisiert.<br />
n Mit der Veräußerung der Projektgesellschaften<br />
verfolgt die <strong>LEG</strong> das Ziel, sich allein<br />
auf die nachhaltige Bewirtschaftung ihrer<br />
Bestandsimmobilien auszurichten. Für die<br />
Verkaufsentscheidung war die Kompetenz<br />
und Professionalität des Kölner Bauträgers<br />
ausschlaggebend. Als Teil der Bouwfonds-<br />
Gruppe und aufgrund seiner Erfahrung in<br />
der regionalen Projektentwicklung verfügt<br />
der Investor über Struktur und Know-how,<br />
die Projekte Rheinauer Gärten und Volksgarten<br />
Plus zügig umzusetzen. Die beiden<br />
Wohnquartiere werden nach den bestehenden<br />
Konzepten verwirklicht.<br />
Rheinauer Gärten<br />
Das Gebiet der „Rheinauer Gärten“ in Bonn-<br />
Plittersdorf befindet sich zwischen Kennedyallee<br />
und Donatusstraße in der Nähe des<br />
Rheins. Der erste Bauabschnitt des Projekts<br />
wurde im Jahr 2008/2009 mit 75 Wohnungen<br />
durch die <strong>LEG</strong>-Projektgesellschaft „Modernes<br />
Wohnen Bonn GmbH“ realisiert. <strong>Auf</strong><br />
einer Grundstücksgröße von rund 28.000<br />
Quadratmetern entstehen nun weitere 151<br />
Wohneinheiten. In fünf Bauabschnitten errichtet<br />
Bouwfonds 45 Reihen- und Doppelhäuser<br />
sowie 106 Eigentums- und Mietwohnungen.<br />
Fertigstellung: voraussichtlich 2014.<br />
Das Investitionsvolumen beträgt rund 40<br />
Millionen Euro.<br />
Volksgarten Plus<br />
Das Projekt „Volksgarten Plus“ befindet sich<br />
im Kölner Süden zwischen Eifel- und Pfälzer<br />
Straße sowie dem Eifelplatz. Dort ist ein offenes<br />
Wohnquartier mit parkähnlichem Innenbereich<br />
geplant. Vorgesehen sind insgesamt<br />
320 Wohnungen für Familien, Paare,<br />
i<br />
i<br />
PROJEKTE<br />
Singles und Studenten. Die Wohnfläche des<br />
Projekts beträgt rund 19.000 Quadratmeter.<br />
<strong>Auf</strong> 4.350 Quadratmetern errichtete die<br />
<strong>LEG</strong> Eifelplatz Köln GmbH von 2007 bis<br />
2009 bereits hochwertige Eigentumswohnungen.<br />
In diesem Jahr entwickelt der neue<br />
Investor 17 Maisonettewohnungen, 33 Einbis<br />
Vier-Zimmer-Wohnungen, 100 Studentenappartements<br />
sowie Stadthäuser. Die einzelnen<br />
Bauabschnitte werden in einem Zeitraum<br />
von vier bis fünf Jahren fertig gestellt.<br />
Andreas Röhrig<br />
<strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung<br />
GmbH<br />
Geschäftsführer<br />
Tel. 05 21 / 9 24 47-62<br />
andreas.roehrig@leg-nrw.de<br />
Edgar Mungen<br />
<strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung<br />
Köln GmbH<br />
Geschäftsführer<br />
Tel. 02 21 / 94 97 25-56<br />
edgar.mungen@leg-nrw.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 35
Ausbildung<br />
<strong>LEG</strong> unterstützt GdW-Azubi-Kampagne<br />
Angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs<br />
der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />
hat der GdW Bundesverband<br />
deutscher Wohnungs- und<br />
Immobilienunternehmen e.V. eine<br />
langfristige und breit angelegte<br />
„Azubi-Kampagne“ entwickelt. <strong>Auf</strong><br />
diese Weise werden Schulabgänger<br />
für den modernen Ausbildungsberuf<br />
Immobilienkaufmann/-frau und die<br />
hervorragenden Berufsmöglichkeiten<br />
der Branche begeistert.<br />
Die <strong>LEG</strong> ist über<br />
den VdW Rheinland<br />
Westfalen<br />
beim GdW Bundesverband deutscher<br />
Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
e.V. organisiert. Er<br />
repräsentiert rund 3.000 Wohnungsunternehmen<br />
mit über sechs<br />
Millionen Wohnungen, insgesamt<br />
zirka 30 Prozent aller Mietwohnungen<br />
in Deutschland.<br />
36 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
n „Im Hinblick auf den von Experten vorhergesagten<br />
Fachkräftemangel und die demografische<br />
Entwicklung kümmern wir uns<br />
schon heute um unsere qualifizierten Mitarbeiter<br />
von morgen und unterstützen die<br />
GdW-Azubi-Kampagne“, so Armin Töller,<br />
<strong>LEG</strong>-Bereichsleiter Personal. Unter dem<br />
Motto „Du bist mehr Immobilienprofi als du<br />
denkst“ verdeutlicht der GdW mit flotten<br />
Motiven auf verschiedenen Werbemitteln,<br />
wie interessant und perspektivenreich der<br />
Ausbildungsberuf Immobilienkaufmann/<br />
-frau ist. Mit Hilfe von Flyern, Plakaten, Kinound<br />
Radiospots sowie Bannern auf Schüler-<br />
VZ & Co. erfahren Jugendliche, Eltern, Lehrer<br />
und die interessierte Öffentlichkeit, dass<br />
jeder schon von klein auf einen Bezug zum<br />
Thema Wohnen und Immobilien hat. Außerdem<br />
ist der Beruf krisenfest, zukunftssicher<br />
und vielseitig. Das <strong>Auf</strong>gabenfeld umfasst Bereiche<br />
wie Vermietung, Verwaltung, Verkauf,<br />
Modernisierung und Neubau von Wohnungen<br />
sowie Gewerberaum. Dazu gehört es<br />
auch, Kunden zu beraten, Verkaufs- und Vermietungsgespräche<br />
vor Ort zu führen. Ein<br />
spannender und abwechslungsreicher Beruf,<br />
bei dem man viel Kontakt zu Menschen hat.<br />
Die fundierte dreijährige Ausbildung eröffnet<br />
gute Perspektiven und bietet <strong>Auf</strong>stiegsund<br />
Fortbildungsmöglichkeiten bis hin zum<br />
Bachelor und Masterstudienabschluss.<br />
Guter Karriere-Start: Anspruchsvolle<br />
Ausbildung<br />
Die Ausbildungsvoraussetzungen bei der<br />
<strong>LEG</strong>: ein gutes Abitur, Fachabitur oder der<br />
Abschluss einer Höheren Handelsschule,<br />
gute Deutsch- und Mathematikkenntnisse,<br />
Freude am Umgang mit Menschen, hohe<br />
Lern- und Einsatzbereitschaft sowie Zuverlässigkeit<br />
und Engagement. „Dafür bieten<br />
wir eine qualifizierte und praxisorientierte<br />
Ausbildung mit Einsätzen in fast allen Bereichen<br />
der <strong>LEG</strong>, den Besuch der privaten Berufsschule<br />
EBZ in Bochum, ergänzendem internen<br />
Unterricht, eine attraktive Ausbildungsvergütung,<br />
gute soziale Leistungen<br />
und ein angenehmes Arbeitsklima“, so Ausbilderin<br />
Christiane Jetten. Lauter Gründe,<br />
warum sie sich seit Jahren über stetig hohe<br />
Bewerberzahlen für die Ausbildung zur Immobilienkauffrau<br />
bzw. zum Immobilienkaufmann<br />
bei der <strong>LEG</strong> freut.<br />
i<br />
i<br />
Christiane Jetten<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Bereich Personal<br />
Tel. 02 11 / 45 68-109<br />
christiane.jetten@leg-nrw.de<br />
www.gdw.de<br />
www.immobilienkaufleute.de
Azubi-Projekt<br />
Auszubildende betreuen<br />
eigenen Wohnungsbestand<br />
PROJEKTE<br />
Praxis macht den Meister – unter diesem Motto bewirtschaften zwölf <strong>LEG</strong>-Auszubildende aus unterschiedlichen Ausbildungsjahren<br />
seit Anfang November 2010 nahezu selbstständig Wohnungen des Kundencenters in Monheim. Sie führen Vermietungsgespräche,<br />
telefonieren mit Mietern und Wohnungsinteressenten, bearbeiten E-Mails und eilige Reparaturaufträge. Eine<br />
anspruchsvolle <strong>Auf</strong>gabe, bei der die angehenden Immobilienkaufleute viel lernen.<br />
n Der Vorteil: Die Auszubildenden sammeln<br />
im täglichen Vermietungsgeschäft<br />
zahlreiche Erfahrungen aus erster Hand.<br />
„Dabei stehen ihnen natürlich die erfahrenen<br />
Kollegen gern mit Rat und Tat zur<br />
Seite“, erläutert Cornelia Hüneburg, Kundencenterleiterin<br />
Monheim. Im wöchentlichen<br />
Wechsel arbeiten die Auszubildenden<br />
bei den Sprechstunden montags, mittwochs<br />
und freitags ganztägig im Kundencenter.<br />
Verantwortlich sind sie für insgesamt 213<br />
Wohnungen auf der Anne-Frank-Straße 1<br />
bis 21 und auf der Brandenburger Allee 34<br />
bis 44 – davon sind 180 öffentlich gefördert<br />
und 33 frei finanziert. Hinzu kommen ein<br />
Gewerbeobjekt und 48 Tiefgaragenstellplätze.<br />
Die Immobilien liegen nur fünf<br />
Gehminuten vom Kundencenter Monheim<br />
entfernt. Daher bot sich dieser Bestand für<br />
das Azubi-Projekt der <strong>LEG</strong>-Gruppe an.<br />
Azubis wachsen an ihren <strong>Auf</strong>gaben<br />
„Wir betreuen die Mieter vor Ort, bearbeiten<br />
die Beschwerden, übernehmen Hauswarttätigkeiten,<br />
Mahn und Klage sowie das<br />
Telefon- und Haustürinkasso“, berichtet<br />
André Kohlmann, der am Azubi-Projekt<br />
teilnimmt. „Am meisten Spaß machen mir<br />
die Wohnungsabnahmen und -übergaben“,<br />
ergänzt Dominik Zimmermann. „Aber auch<br />
die Wohnungsbesichtigungen mit potenziellen<br />
Kunden und die Objektbegehungen<br />
mit den zuständigen Hauswarten sind sehr<br />
abwechslungsreich“, so Daniela Neuhaus.<br />
Ergänzend zum Tagesgeschäft pflegen die<br />
Auszubildenden die Leerstandslisten und<br />
dokumentieren ihre Arbeit, um einen stetigen<br />
Informationsaustausch untereinander<br />
zu schaffen. Einen besonders großen Lerneffekt<br />
bringt die genaue Dokumentation<br />
der <strong>Auf</strong>gaben. „Wir schreiben uns Anleitungen<br />
zu Problemen, die wir gelöst haben. So<br />
lernen wir voneinander“, erläutert André<br />
Kohlmann, der auch Ansprechpartner für<br />
die beteiligten Auszubildenden ist und das<br />
Projekt von Azubi-Seite koordiniert.<br />
„Natürlich gibt es viel Abstimmungsbedarf<br />
bei den zahlreichen <strong>Auf</strong>gaben und so vielen<br />
Beteiligten. Doch bisher haben wir jede<br />
Herausforderung gut gemeistert und sind<br />
an unseren <strong>Auf</strong>gaben gewachsen.“<br />
i<br />
Christiane Jetten<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Bereich Personal<br />
Tel. 02 11 / 45 68-109<br />
christiane.jetten@leg-nrw.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 37
DESWOS-Kooperation<br />
Siva schafft ein Wunder für Vanitha!<br />
Von Werner Wilkens, DESWOS e.V.<br />
Das Selbsthilfe-Bauprojekt des <strong>LEG</strong>-<br />
Dorfs in Indien ermöglicht menschenwürdiges<br />
Wohnen auch für ärmste Familien.<br />
Gemeinsam mit der DESWOS<br />
sowie ihrer indischen Partnerorganisation<br />
REAL verhilft die <strong>LEG</strong> 120 Familien<br />
der Dalits zu einem festen<br />
Haus in den Gemeinden Marakkanam<br />
und Kottakuppam im Villupuram District<br />
in Südindien.<br />
38 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
n Dass es das Schicksal mit Siva (36) und<br />
seiner Frau Vanitha (33) nicht gut gemeint<br />
hat, wäre wohl eine sentimentale Sichtweise,<br />
die uns Europäern eigen ist. In Indien<br />
gehört die Familie mit dem Sohn Vignesh<br />
(15) und der Tochter Vidhya (12) zu den<br />
Dalits, den sogenannten „Unberührbaren“.<br />
Ihr sozialer und wirtschaftlicher Status,<br />
sprich ihre gesellschaftliche Ächtung und<br />
bittere Armut, gilt in der Hindu-Gesellschaft<br />
als „verdient“ und leitet sich nach<br />
hinduistischer Anschauung aus Verfehlungen<br />
eines früheren Lebens her. Diese <strong>Auf</strong>fassung<br />
nützt der Zementierung der herrschenden<br />
Verhältnisse und den höheren<br />
Kasten mit ihren Vorrechten und wird deshalb<br />
gerne geglaubt.<br />
Alltag mit zahlreichen<br />
Herausforderungen<br />
Der damals junge Vater Siva hat nach seiner<br />
Eheschließung schnell bemerkt, dass es mit<br />
seiner Arbeit als Töpfer bergab ging und er<br />
mit diesem als „unrein“ geltenden typischen<br />
Dalit-Beruf nicht imstande sein<br />
würde, eine Familie zu ernähren. Die Feinde<br />
der Töpferwaren sind die Aluminiumkrüge<br />
und -töpfe und das allgegenwärtige Plastikgeschirr,<br />
das leichter, preiswerter und unzerbrechlich<br />
ist. Es war seine Frau Vanitha,<br />
die ihm riet, gemeinsam zu den Schwiegereltern<br />
nach Kottakuppam zu ziehen, einem<br />
der Projektorte des <strong>LEG</strong>-Dorfs. Und<br />
tatsächlich fanden sich dort für Siva immer<br />
wieder Jobs auf wechselnden Baustellen.<br />
Währenddessen verdingte sich Vanitha in<br />
jeder Saison in einer Saline im Tageslohn.<br />
Durch harte Arbeit und Sparsamkeit gelang<br />
es ihnen, sich ein kleines Grundstück zu sichern.<br />
Für ein festes Haus jedoch reichten<br />
die Ersparnisse nicht. Gemeinsam mit den<br />
Schwiegereltern war man zu sechst auf wenige<br />
Quadratmeter beschränkt. Das Haus<br />
war in einem schlechten Zustand, die Regenzeit<br />
mit den in Indien heftigen Regenstürmen<br />
des Monsuns fand in gewisser
Weise auch im Hause der Familie statt. Es<br />
tropfte durch das Dach, und fließend Wasser<br />
gab es dann auch an den Wänden und<br />
auf dem aufgeweichten Lehmboden. Durch<br />
Risse und Löcher war ebenfalls jede Art von<br />
Ungeziefer im Hause. Hygiene blieb unter<br />
diesen Umständen ein Fremdwort.<br />
Kinder leiden besonders<br />
unter der Armut<br />
Die Kinder litten an Krankheiten, die durch<br />
schlechtes Wasser und mangelnde Sauberkeit<br />
verursacht waren. Die Armut stellte am<br />
Ende sogar den Schulbesuch der Kinder in<br />
Frage, denn selbst für Uniformen und<br />
Bücher musste jährlich ein hoher Betrag<br />
aufgebracht werden. Wer mochte unter<br />
diesen Bedingungen an den Bau eines<br />
neuen Hauses denken?<br />
Mit Glück und Engagement<br />
ins eigene Heim<br />
Wenn es keine Gerechtigkeit im Leben der<br />
Auch die Kinder<br />
machen Gartenarbeit<br />
– ein<br />
spinatähnliches<br />
Gemüse ist<br />
vitaminreiche<br />
Alltagskost.<br />
Die Familie im<br />
Gebet vor dem<br />
kleinen Hausaltar.<br />
Dalits gibt, so gibt es dennoch manchmal<br />
Glück. Über seine Arbeit auf den Baustellen<br />
lernte Siva Mitarbeiter des DESWOS-Partners<br />
Rural Education and Action for Liberation<br />
kennen, kurz: REAL. Diese Initiative<br />
junger Inder kümmert sich seit vielen Jahren<br />
um die Emanzipation der Dalits. Sie<br />
machten der Familie das Angebot, in das<br />
Bauprogramm des <strong>LEG</strong>-Dorfes einzusteigen.<br />
Neben der Bereitschaft, einen Teil der<br />
Baukosten als Ansparung aufzubringen und<br />
einen weiteren Teil als Kredit abzutragen,<br />
war der Einsatz der Selbsthilfe gefordert<br />
– ein Kinderspiel für einen Bauarbeiter wie<br />
Siva! Schnell hatte er seine Frau überzeugt.<br />
Er versprach ihr nicht weniger als das Wunder<br />
eines eigenen Hauses! Auch Vanitha<br />
schreckte harte Arbeit nicht, denn eine<br />
schlimmere Strapaze als Salzgewinnung in<br />
einer offenen Saline gibt es kaum. Gemeinsam<br />
mit den anderen Mitgliedern der Baugruppe<br />
machten sie sich daran, das Bauland<br />
von Büschen und Dornen zu befreien, das<br />
i<br />
i<br />
PROJEKTE<br />
Areal zu planieren und die Bauplätze zu<br />
vermessen. Als Fachleute standen ihnen die<br />
Mitarbeiter von REAL zur Seite. Fast alles<br />
konnte die Familie selber tun oder wenigstens<br />
mithelfen. Sie lernten mauern, verputzen,<br />
streichen. Heute stehen sie vor<br />
ihrem eigenen Haus, nennen sogar ein kleines<br />
Gärtchen ihr Eigen und sind unermesslich<br />
stolz.<br />
Hausbau gibt neue Perspektiven<br />
und macht stolz<br />
Ein Wunder? Vielleicht. Am Ende glaubt Vanitha<br />
nicht mehr so ganz daran, denn sie<br />
alle haben ja auch gespürt, dass es harte Arbeit<br />
und viel Eigenleistung war. Der Projektleiter<br />
Mr. A. Lawrence sagt: „So ein<br />
Konzept angeleiteter Selbsthilfe ist neu für<br />
die Familien. Dass sie mit planen, mit entscheiden<br />
und mitarbeiten, erklärt den Erfolg<br />
und gibt ihnen neue Perspektiven. Für<br />
Dalits ist das Wort Perspektive bisher ein<br />
Fremdwort gewesen. Sie wurden einfach ins<br />
Leben gestellt; die Lenkung übernahmen<br />
andere. Der selbstständige Hausbau hat das<br />
geändert: Sie hatten große Pläne und haben<br />
sie verwirklicht. Ihr Stolz ist berechtigt.“<br />
Auch Vanitha sieht diesen Wandel. Sie erklärt:<br />
„Unsere ganze Familie ist jetzt glücklich!“<br />
Wer sie und ihre Familie in ihrem<br />
neuen Haus sieht, glaubt es ihr auch ohne<br />
Worte.<br />
Carolin Gauglitz<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Bereich Unternehmenskommunikation<br />
Tel. 02 11 / 45 68-345<br />
carolin.gauglitz@leg-nrw.de<br />
DESWOS e.V.<br />
Deutsche Entwicklungshilfe für soziales<br />
Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.<br />
Tel. 02 21 / 5 79 89-0<br />
public@deswos.de<br />
www.deswos.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011 39
Georg Potschka ist Generalsekretär<br />
des DESWOS e.V., Köln,<br />
und geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
der GemeinnützigenWohnungsgenossenschaft<br />
Ehrenfeld eG, Die Ehrenfelder,<br />
Köln.<br />
Beschreiben Sie uns Ihre Lieblingsimmobilie.<br />
Auch wenn der Titel Weltstadthaus Köln für<br />
das Kaufhaus Peek&Cloppenburg für meinen<br />
Geschmack etwas übertrieben klingt, so hat<br />
diese leichte, elegante Glaskonstruktion der<br />
Einkaufsmeile Schildergasse doch ganz entscheidende<br />
Impulse gegeben.<br />
Was gefällt Ihnen besonders an<br />
dieser Immobilie?<br />
Wenn ich von zu Hause, von Süden über die<br />
Nord-Süd-Fahrt, die Innenstadt anfahre, begrüßt<br />
mich das „Ei“, die Rückseite des Hauses.<br />
Der geschwungene Glaskörper, der hinter<br />
der Antoniterkirche auftaucht, bildet<br />
von der Form her einen Kontrast dazu, der<br />
durch die Identität der Materialien aufgehoben<br />
wird. Herrlich sind aus dem Haus unter<br />
anderem die Ausblicke auf die beiden<br />
Haupttürme des Kölner Doms, den Südturm<br />
des Doms, der scheinbar völlig isoliert<br />
steht und auf die Antoniterkirche, während<br />
sich meine Frau bei der Anprobe aufhält.<br />
Wie wohnen Sie?<br />
In einem Reihenhaus im Kölner Vorort<br />
Klettenberg, Baujahr 1960, das wir 1993<br />
umgebaut und Anfang 1994 damals noch<br />
40 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2011<br />
Selbsthilfe schafft<br />
mit zwei heranwachsenden Kindern bezogen<br />
haben. Das Haus ist ruhig gelegen. Wir<br />
haben einen kleinen Garten, nette Nachbarn,<br />
den Klettenbergpark in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft, das Mittelzentrum Sülzburgstraße<br />
ebenso und sind mit dem Fahrrad<br />
meistens samstags in 15 Minuten im<br />
Zentrum am Neumarkt.<br />
Und wie würden Sie gern wohnen,<br />
wenn Sie es sich frei aussuchen<br />
könnten?<br />
So wie wir jetzt wohnen. Der Wohnbereich<br />
dürfte ein wenig größer sein.<br />
Welchen Architekten schätzen<br />
Sie am meisten?<br />
Unsere Genossenschaftsmitglieder. Sowohl<br />
beim Neubau als auch bei größeren<br />
Modernisierungen vergeben wir die Planung<br />
an freie Architekten, beziehen aber<br />
die künftigen Nutzer frühzeitig in die Planung<br />
ein. Dies ist ein Prozess, der Geduld,<br />
Zeit und Toleranz erfordert. <strong>Auf</strong> der anderen<br />
Seite lernen alle Beteiligten: Planer,<br />
Bauherr und Nutzer. Das Mitglied entwickelt<br />
im Planungsprozess ein erhebliches<br />
Selbstbewusstsein als Partner, der<br />
ernst genommen wird. Dadurch ergibt sich<br />
eine hohe Identifikation mit dem Objekt.<br />
Dies hat für die Genossenschaft den messbaren<br />
Vorteil einer starken Bindung, die<br />
eine geringe Fluktuation zur Folge hat. Für<br />
mich ist so gesehen jedes Bauvorhaben<br />
mit dem Architekten „Nutzer“ eine neue<br />
Herausforderung. Diese Form der Selbsthilfe<br />
wenden wir auch in unseren DES-<br />
WOS Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika<br />
an. Auch dort macht sich ein<br />
Mehr an frühzeitiger Beteiligung in der<br />
Planung mit einem Mehr bei der späteren<br />
Nutzung und gesteigertem Selbstbewusstsein<br />
bemerkbar.<br />
DAS PERSÖNLICHE INTERVIEW<br />
Identifikation und stärkt<br />
das Selbstbewusstsein<br />
Welche Baumaterialien bevorzugen<br />
Sie?<br />
Zur Gestaltung gibt es für mich nur den<br />
leichten rheinischen Putzbau. Den Export<br />
des Klinkers aus dem Münsterland in das<br />
Rheinland finde ich zum Beispiel fürchterlich.<br />
Welche Stadt gefällt Ihnen aufgrund<br />
der Architektur am besten?<br />
Ohne zu zögern nenne ich Barcelona. Tradition<br />
und Moderne schaffen dort zusammen<br />
mit den wunderschönen Plätzen, an denen<br />
es in Köln leider fehlt, eine unvergleichliche<br />
Atmosphäre.<br />
Beschreiben Sie Ihre erste eigene<br />
Wohnung.<br />
Zur ersten Wohnung kamen wir 1969 nur<br />
sehr schnell, weil die Einkommensgrenzen<br />
im sozialen Wohnungsbau so niedrig waren,<br />
dass nur Studenten und Kleinrentner berechtigt<br />
waren. Sie lag im Stadtteil Riehl,<br />
hatte drei Zimmer mit 54,47 Quadratmetern<br />
Wohnfläche und Balkon. Geheizt haben<br />
wir nicht gerade kostengünstig und energieeffizient<br />
mit Elektroradiatoren. Aber es war<br />
schön so unter dem Dach. Samstags Markt<br />
auf dem Riehler Gürtel, Zoo, Flora und das<br />
Eisstadion an der Lentstraße, in dem sich die<br />
Kölner, die noch nicht Haie hießen, regelmäßig<br />
Niederlagen gegen Tölz, Riessersee<br />
oder Füssen abholten.<br />
Wie möchten Sie im Alter wohnen?<br />
So wie ich jetzt wohne. Aber nicht auf drei,<br />
sondern auf einer Ebene. Wenn nicht in „meiner“,<br />
so doch in einer Genossenschaft: sicher,<br />
gut, Dachgeschoss mit <strong>Auf</strong>zug, stadtnah, im<br />
Grünen, mit Kfz-Stellplatz, denn einen Pkw<br />
brauche ich, solange ich Golf spielen kann.