Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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von Friedr. Schultz. 67 dient, indem er sie bei der Gründung des Klosters Mitwirkende scnopsrHntsL) nennt. Sie waren vermuthlich Kriegsgenossen des Herzogs, andererseits aber zugleich bedeutende Grundbesitzer, und zwar lagen ihre Besitzungen wahrscheinlich in der Nähe der stolper Stiftung. War das der Fall, so befanden sie sich allerdings in der Lage, dem Kloster hilfreiche Hand leisten zu können. Und das haben sie denn auch wohl nicht nur jetzt, sondern auch in der Folgezeit redlich gethan. Ueberhaupt erwiesen sich die Edlen des Landes fast durchweg als besondere Stütze für die nach Pommern gekommenen Geistlichen, wie wir das sowohl in der Biographie Ottos von Bamberg als auch zunächst indirect, später auch ausdrücklich in den auf uns gekommenen Urkunden des Landes bezeugt finden. Ein indirectes Zeugniß solcher Thätigkeit, und zwar speciell für unser Kloster finden wir in Betreff des einen der hier genannten Edlen, des Pantzen, in der zweiten, uns ihrem Wortlaute, wenn auch nicht im Original erhaltenen stolper Urkunde vom Jahre 1172, deren wir bereits öfter gedacht haben. Dort tritt nämlich ein ebenfalls als Edler bezeichneter Zeuge Namens Pansen auf, und es ist nicht zu bezweifeln, daß dieser mit dem Pantzen unserer Urkunde identisch ist^). Daß er in der Nähe des Klosters angesessen war, darf nach der zweimaligen Erwähnung seiner Zeugenschaft bei stolper Festlichleiten als nahezu sicher angenommen werden. Der zweite weltliche Zeuge unserer Urkunde ist der edle Domazlav. Ob auch er iu der Nähe von Stolp begütert war, dafür haben wir außer unserer Urkunde weder ein indirectes noch ein directes Zeugniß. Ohne Zweifel ist er wohl identisch mit dem edlen Domizl, welcher einige Jahre später in der schon oft angezogenen Gründungsurkunde des Klosters Grobe (Pudagla) von dem Aussteller Bischof Adalbert neben den beiden Landesfürsten, dem usedomer Burggrafen (Castellan) und dessen Bruder Ostrebod namhaft gemacht wird. Hiernach könnten wir vermuthen, 76) Die kleine Abweichung in der Schreibung der Namen, wie wir solchen in den Urkunden jener Zeit jeden Augenblick begegnen, kann als Bedenken dagegen in keiner Weise angesehen werden. 5«
68 Gründung des Klosters Stolp, daß die Besitzung des Domazlav etwa in der Gegend zwischen beiden Klöstern, also vielleicht bei dem heutigen Wolgast gelegen war; andererseits aber möchte auch die Annahme einige Wahrscheinlichkeit haben, daß er nur wegen seiner angesehenen Stellung im Lande zu dieser Feier herangezogen sei. Der Name dieses Zeugen ist, was wir hier nicht unerwähnt lassen wollen, für die Ehristianisirung des Pommerlandes von hervorragender Bedeutung. Die zwei Söhne eines angesehenen Mannes, der diesen Namen führte, waren die ersten Christen, welche vom Bischof Otto von Bamberg in Stettin, der Hauptstadt des Landes, getauft wurden, und so der Bekehrung der Bewohner dieser so lange widerstrebenden Stadt Bahn brachen. Ihren eigenen Namen erfahren wir nicht. Ihr Vater war, wie die Biographen des Bischofs hervorheben, ein angesehener Mann. Wahrscheinlich gehörte er zu den Edlen des Landes, die wir uns wohl ebenso gut in den Städten als auf dem Lande wohnend zu denken haben, vielleicht war der Domazlav unserer Urkunde der eine jener Söhne oder auch schon ein Enkel jenes Mannes, dessen Söhne 29 Jahre früher, nämlich im Jahre 1124 getauft worden waren ^). Der dritte und letzte in unserer Urkunde namhaft gemachte weltliiche Zeuge ist der edle Nicolaus, er führt nicht wie die beiden andern einen slavischen Namen, sondern den eines christlichen Heiligen. Vielleicht das erste Mal, daß ein solcher Name bei einem Nichtgeistlichen in pommerschen Urkunden vorkommt. Wahrscheinlich war er ein junger Mann, der bereits seit der Einführung des Christenthums geboren war und von seinen Eltern gemäß der Sitte anderer christlicher Länder diesen in Pommern später sehr häufig vorkommenden Namen erhalten hatte. Er kommt in den uns bekannten Urkunden jener Zeit nicht weiter vor und wir vermögen über ihn also auch nichts ^) Wir wollen nicht unerwähnt lassen, daß der Name dieses Mannes sich bis heute in Pommern erhalten hat, zwar nicht völlig in der ursprünglichen Fassung, aber doch in einer solchen, welche die alte Form unschwer erkennen läßt; er nennt sich jetzt Dnmzlaff.
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daß die Besitzung des Domazlav etwa in <strong>der</strong> Gegend zwischen<br />
beiden Klöstern, also vielleicht bei dem heutigen Wolgast gelegen<br />
war; an<strong>der</strong>erseits aber möchte auch die Annahme einige Wahrscheinlichkeit<br />
haben, daß er nur wegen seiner angesehenen Stellung<br />
im Lande zu dieser Feier herangezogen sei. Der Name<br />
dieses Zeugen ist, was wir hier nicht unerwähnt lassen wollen,<br />
für die Ehristianisirung des Pommerlandes von hervorragen<strong>der</strong><br />
Bedeutung. Die zwei Söhne eines angesehenen Mannes, <strong>der</strong><br />
diesen Namen führte, waren die ersten Christen, welche vom<br />
Bischof Otto von Bamberg in Stettin, <strong>der</strong> Hauptstadt des<br />
Landes, getauft wurden, und so <strong>der</strong> Bekehrung <strong>der</strong> Bewohner<br />
dieser so lange wi<strong>der</strong>strebenden Stadt Bahn brachen. Ihren<br />
eigenen Namen erfahren wir nicht. Ihr Vater war, wie die<br />
Biographen des Bischofs hervorheben, ein angesehener Mann.<br />
Wahrscheinlich gehörte er zu den Edlen des Landes, die wir<br />
uns wohl ebenso gut in den Städten als auf dem Lande<br />
wohnend zu denken haben, vielleicht war <strong>der</strong> Domazlav unserer<br />
Urkunde <strong>der</strong> eine jener Söhne o<strong>der</strong> auch schon ein Enkel jenes<br />
Mannes, dessen Söhne 29 Jahre früher, nämlich im Jahre<br />
1124 getauft worden waren ^).<br />
Der dritte und letzte in unserer Urkunde namhaft gemachte<br />
weltliiche Zeuge ist <strong>der</strong> edle Nicolaus, er führt nicht wie die<br />
beiden an<strong>der</strong>n einen slavischen Namen, son<strong>der</strong>n den eines christlichen<br />
Heiligen. Vielleicht das erste Mal, daß ein solcher<br />
Name bei einem Nichtgeistlichen in pommerschen Urkunden vorkommt.<br />
Wahrscheinlich war er ein junger Mann, <strong>der</strong> bereits<br />
seit <strong>der</strong> Einführung des Christenthums geboren war und von<br />
seinen Eltern gemäß <strong>der</strong> Sitte an<strong>der</strong>er christlicher Län<strong>der</strong> diesen<br />
in Pommern später sehr häufig vorkommenden Namen erhalten<br />
hatte. Er kommt in den uns bekannten Urkunden jener Zeit<br />
nicht weiter vor und wir vermögen über ihn also auch nichts<br />
^) Wir wollen nicht unerwähnt lassen, daß <strong>der</strong> Name dieses<br />
Mannes sich bis heute in Pommern erhalten hat, zwar nicht völlig<br />
in <strong>der</strong> ursprünglichen Fassung, aber doch in einer solchen, welche die<br />
alte Form unschwer erkennen läßt; er nennt sich jetzt Dnmzlaff.