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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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64 Gründung des Klosters Stolp,<br />

man glauben, daß außer dem Genannten noch ein höherer<br />

Vorsteher des Klosters wirklich vorhanden gewesen und dieser<br />

nur, etwa aus Krankheit, <strong>der</strong> Feier mit beizuwohnen verhin<strong>der</strong>t<br />

gewesen sei. Dem ist jedoch nicht so. Helmwig ist (wie<br />

wir aus späteren Urkunden unseres Klosters selbst wissen), in<br />

<strong>der</strong> That <strong>der</strong> erste Vorsteher des Klosters gewesen. Allerdings<br />

aber war ihm die höhere Würde eines Abtes noch nicht verliehen<br />

und zwar mit gutem Grunde. Wir haben früher bereits<br />

hervorgehoben, daß alle Anzeichen dafür sprechen, daß Bischof<br />

Adalbert und alle, die zur Stiftung unseres Klosters Hand<br />

angelegt, bei <strong>der</strong> überaus ungünstigen Bedingung, unter <strong>der</strong><br />

es gegründet wurde, nur mit schwacher Hoffnung für das Bestehen<br />

desselben an das Werk gegangen sind. Wie hätte er<br />

nun daran denken können, die junge Pflanzung gleich mit dem<br />

vollen Apparat von Würdenträgern und Aemtern einzurichten.<br />

Die Schmach wäre nur um so größer gewesen, wenn sie hätte<br />

wie<strong>der</strong> aufgegeben werden müssen. Daher begnügte sich unser<br />

Helmwig, <strong>der</strong> nach dem, was wir aus späteren Dokumenten<br />

über ihn wissen und schließen können, ein durchaus geeigneter<br />

Mann für seine Aufgabe gewesen ist, gewiß gerne und willig<br />

mit dem min<strong>der</strong> prunkhaften Titel. Auch hat er eine ziemliche<br />

Reihe von Jahren mit demselben vorlieb nehmen müssen.<br />

Er führte ihn bis zum Jahre 1176. Da erst war die stolper<br />

Stiftung so weit gediehen, daß man dazu schreiten konnte, ihm<br />

in seiner Person einen wirklichen Abt zu geben. Die Urkunde,<br />

durch welche diese Rangerhöhung bezeugt wird, hat ein günstiges<br />

Geschick, wenn auch nicht im Original, so doch in unzweifelhaft<br />

echter Abschrift auf uns kommen lassen"). Die<br />

Weihe ist danach nicht mehr von dem Aussteller <strong>der</strong> uns hier<br />

eines Domkapitels stand einem Klosterabt mindestens gleich. Ohne<br />

Zweifel aber ist bei Klöstern, wie wir gleich finden werden, <strong>der</strong> Titel<br />

Abt ein wesentlich höherer, als <strong>der</strong> eines Probstes.<br />

74) Sie ist abgedruckt im 0oä. ^oin. äipi. Nr. 39 S. 97, und<br />

sind in Rücksicht auf ihre Quelle die am Schluß jenes Werkes (S.<br />

1078 ff.) über das im Stettiner Staatsarchiv wie<strong>der</strong> aufgefundene<br />

Copienbuch des Klosters Velbuk gegebenen Erörterungen zu vergleichen.

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