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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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eines Besitzortes, entgegentreten und ein Appellativum zu Grunde<br />

legen. Professor Perwolf sGermanisation d r baltischen Slaven<br />

S. 85) identificiert N^lln mit den Ortsnamen L^rlin, Lraim<br />

und hält die Etymologie des Wortes für dunkel; er verweist<br />

schließlich ans den poln. Ortsnamen Zrolki. Lr^livi sda nach<br />

Linde droili gleich di^a. Erdscholle, Kllimpen, Kloß, ^led^; p6tii0<br />

dr^t voll Schollen, Klumpen; czechijch dlil^ Steinbrocken) ist <strong>der</strong><br />

Plural von drM^, Klumpchen, Scholle. Man vergleiche noch<br />

poln. br^i^to voll Schollen, dl-)^8to86 scholliges Wesen, dr)^a8t^<br />

dro^8t^ gleich 1^011 dr)'i 8. potali ssruä^ g'Iod03U8, schollig,<br />

klumpig, 1)r)'t0^ körperlich voll, massiv; sorbenwendisch dril^<br />

Eisenerz. Der berühmte Archäologe Lisch ili Mecklenburg verzeichnet<br />

driwl, di')'l0 grüner Anger; dr^!^ Erdscholle; drübi trockner<br />

Ort aln W^ssl'r unter etymologischer Anziehung auf slav. dr^ild.<br />

Endlich ^V. Zrüol^u^r (Slavische Ansiedlungen in <strong>der</strong> Altmark<br />

1879 S. 38) fülnt den Flurnamen drollin o<strong>der</strong> <strong>der</strong> boriin an<br />

und zält ihn zu den Namen, <strong>der</strong>en Abstammung vorläufig noch<br />

zweifelhaft bleibe. Er s^tzt als Stamm M'^1 an ohne Bestimmung<br />

<strong>der</strong> Bedeutung, scheint also Beziehung zu dr^a. Scholle nicht<br />

unbedingt bestätigen zu wollen. Der Form dreiiu, koriiu steht<br />

am nächsten <strong>der</strong> polnische Ortsname Lrnlino, Zrvimo, ferner<br />

Lr^i6>v0) Lr)'IÌ8k0; des Weiteren Lr^Iin in Schlesien, Areile alt<br />

Lrilo^v, Lr^lo^v, Lr6i0>vi0o in Schlesien; Brielow Lriiicnv im<br />

Havellande; Brclih im Kr. Wanzleben; Grelow bei Anklam;<br />

Llik 8. 1^r)'Iik0^v in Galizien; Blilios im Kr. Vadweis;<br />

in Galizien, Lr^liuoo ebendort; Aröllin un Kr. Prenzlau;<br />

Schönwalde im Kr. Ortelsburg; br^ Lriiio im Kr. Lauenburg.<br />

Mau wird jetzt <strong>der</strong> Wahrheit ziemlich nahe kommen, wenn<br />

man folgert, brsiinO) beriino sei, wie drlwi bei Lisch, ein<br />

trockner Ort am Wasser, eine Kämpe voller Schollen und<br />

Klumpen gewesen.<br />

VII. Der Name Stettin.<br />

Ltitiu, Ltit^ii bei Saxo Gramm, und in dem ältesten Stadtsiegel;<br />

später 8totiua, swtm; bei Otiiß082 80x601110 (st. 8202^01110);<br />

neulatein. seit dem Ende des 15. Jh. 86(1inuin, 01äou-^.1t-8t6ttiii;<br />

poln. 8xo26(;iii, a., m, 6. 8tötiu, Genit. 8tötiii3., in.<br />

Dem Streben gegenüber, in Pommern noch Spuren <strong>der</strong><br />

präslavischen Bevölkerung durch Ortsnamen nachweisen zu wollen,<br />

darf mali im Allgemein, kein großes Vertrauen entgegenbringen,<br />

doch will es scheinen, daß bezüglich Stettin eine Ausnahme zu<br />

machen und diesem Namen Beziehung zu dem präslav. Stamme<br />

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