Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

334 vr, v. Bülow,
lichen Stundenn vor unnd nach Mittage, ßo ofte es nötigk,
leuten, klingen, das Kuhr ßo woll des Festes- alse des Werkeldages
persönlich ofnen, widerumb sleißen, auff das Altar jederzeitt
alle Notrufft schaffen, bekleiden, ziren, was mangeltt berichten,
fleissigk auffwartenn; wan einer begraben, das Pulsantgelt
einfordern unnd zu Register zu bringen, berechnen unnd
uberandtworten; der Liberey unnd Custodien, der Kirchen,
Klocken, Gebewhe ihn gutter Achtt habenn, ihr Bestes wissen,
Schatten vorhüten oder vormeldenn, die Kirche nach den Predigen
unnd Gesengenn schleißenn unnd vorsloßenn halten, unnd was
ihme in Kirchengeschefftenn befholen, fleißigk außrichten, unnd
was ihme vorthrawett, biß in seine Grube Vorschlägen haltenn,
Alles gethrewlich als mir Godt durch sein heiliges Evangelium
helffe. Actum 27. Octobris Anno ec. 1565.
Die erste bekannte Vereidigung hierauf fand am 19. April
1569 statt, worüber nachfolgendes Protocol! vorhanden ist:
Lucas Fischer hat Anno 1569 am 19. Aprilis zu Alten
Stettin geschworen, das er das Costerampt mit Predigen, Auffwarten
auff das Altar, Kilche, Kaßeln in guther Verwarung
halten, die Kirche und Chure zu rechter Zeit auff und zu
schließen, zu rechter Zeit pulsieren, Leutegeldt entfahen und
berechnen, auff die Klocken guthe Acht haben, Schaden ann
Gebewden, an Klocken Zeitlich melden, denn Pastoren und
Capellanen und Diaconen trewen Gehorsam leisten, der Kirchen
Bestes allenthalben wissen und befurdern und ihren Schaden
verhütten. Alls getrewlich und ungeferlich, als ihm Got helffe.
?i-A036ntiI)U8 Ottmar Tubbental.
G. Ramel.
G. Teßmer.
Nach katholischem Kirchenrccht kann das Küsteramt streng
genommen nur von kirchlich gereihten Personen verwaltet werden,
wie denn z. B. die cölner Synode vom I. 1300 verordnete,
daß zum Glockenläuten, einen: Theil dieser Amtsthätigkeit,
nur litsi-Hti angenommen werden sollen, ^) die in
Otte, Glockenkunde, Seite 41.