Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

316 Di'. von Bütow,
XXXI.
Wan ein Meyster in des Werckes Zusammenkunfft über
den andern zn clagen hat, der soll solches dem Werke bescheidentlich
und mit gebuerlicher Ehre wie des Werkes Gewohnheit
ist, furbringen bey Verlust eines Virtel Biers.
XXXII.
Wan in Meystereollatien oder Lösten die Meysterinnen
oder andere mit Bewillegunge der Werkenbrüder Eingeladene
zu inen kommen, soll ein jeder dieselbe mit Gebuer entfangen
bey Verlust 4 Gr.
XXXIII.
Wan ein Meyster, Meysterinne, Geselle oder Meysterstindt
verstirbtt, und der Leiche nachzufolgen oder auch dieselbe
zu tragen gebürlich erpetten wirtt, und sich dazu nicht einstellet,
soll er aus den Fall, woferne er keine erhebliche Entschüldigunge
hatt, ein Viertell Vier verbrochen haben.
XXXIV.
Es soll kein Meyster noch dessen Frawe oder Kindt nach
den Gesellen nf die Herberge lauften, sondern der Geselle soll
sich umbschawen lassen nach Gewonheit des Werkes.
XXXV.
Nachdem von den Fleischern und andern umblauffenden
Vorkauffern auf den Dörffern den Kürßnern zu Nachteil die
Felle vorfengklich anfgekanffet werden, soll solches hinfüro in
e. erb. Rades Inrisdiction verbotten sein bey Verlust der
Felle, halb ahn e. erb. Raedt, halb an das Werck verfelligk.
XXXVI.
Imgleichen sollen sich auch die Schneider keiner Kürßnererbeit
anmaßen, noch die Beutler dem Werte der Kürßner zu
Vorsangt die rangen Felle auffkauffen, auf den widrigen Fall
will e. erb. Raedt die Verbrecher in gebürliche Strafe nehmen
und die Kürßner bey irem Hantwerke fchüzen.
XXXVII.
Weil auch die Meyster allhie in anderen Stetten auf den
Iarmarkten nur einen Tagt Waren feyl zu haben verstattet
werden, soll den frömbden Meysters auch nicht lenger denn