Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

312 l^i'. von Vülow,
X.
Wan ein Junge außgelernet hat, soll er sich ins Ampttsregister
schreiben lassen, damit ime nach Absterben seines Leermeysters
glaubwürdiger Schein seiner Lehre kunne mitgeteylet
werden. Für das Einschrcibcnt gibtt er 8 ß und thuet sonsten,
was des Werkes Gewonheit oder Gerechtigkeit ist.
XI.
Wan Einer mit Iemands wegen der Felle in Handlunge
stehet, soll ime ein Ander in den Kanff nicht fallen bey Strafe
einer halben Tonnen Bier.
XII.
Es soll kein Meyster noch Meysterinne noch derer Gesinde
eines andern Kaufleute zu sich ruffen, auch nicht eines andern
Erbeit abspenstig machen bey Verlust 1 Tonnen Biers.
XIII.
Ein Meyster soll des andern Waren nicht verachtten oder
vernichtten bey Strafe eines Virtel Biers. Auff dem Iarmarktte
aber sollen zwey Meyster umbgehen und die Waren
beschawen, ob sie straffellige Schaden und Mangel haben; im
Fall alßdan einiger beweißlicher Mangel darahn befunden wirtt,
haben denselben die Meyster nach ires Werkes Gewonheit und
Gebrauch gebuerlich Zu strafen Machtt, jedoch das keiner anß
Haß, Neydt und Feyendschafft sondern aus rechttmeßigen Ursachen
mit Straffe beleget werde.
XIIII.
Kein Meyster soll Böhnhasen auf seiner Erbeit haltten
und fürdern bey Strafe ^/2 Tonnen Biers.
XV.
Es soll auch kein Meyster eines andern Gesellen, so von
seinem Meyster allhie mit Unwillen gescheiden, zu sich ziehen,
sondern der Geselle soll 14 Tage aus der Stadt wandern,
da er nach verlofenen 14 Tagen allhie ferner Lust zu arbeiten
hette, soll er sich umbschawen lassen nach des Werkes Gerechttigkeitt.
XVI.
Wan ein frömbd Geselle uf die Herberge wanderen kumptt
'