Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

310 Di-, von Bülow,
Worte zu Worte dieselbe in diesem Briefe versaßet und begriffen,
jedoch mit außdrucklichem Vorbehaltt und Bedinge, das
wir und unsere Nackommen sollche Rulle aus beweglichen Ursachen
und nach erheischender Gelegenheitt zu minderen, zu
mehren, zu verbeßeren oder auch gentzüch aufftzuheben, unbegebene
Machtt und Gewaltt haben wollen und sollen.
I.
Fürs Ehrste vergünnen und gestatten wir dem Wercke
der Kürßner allhie, das sie hinführo eine gewiße Zunfft und
Zusammenkunfft zu des Werkes Beste haltten mügen.
II.
Furß 2., das in dem Werke der Kürßner hinführo nicht
mehr Meystter sein sollen, dan sexe, jedoch da sich eines verstorbenen
Meysters hinterlassene Witbe mit einem Gesellen ires
Hanttwerkes in anderweits Heyratt einlaßen, oder eines Meysters
Sohne oder Tochtter sich befreyhen und des Hanttwerks gebrauchen
wolte, will e. erb. Raedt mit Konsens der Meyster
nach Vehör der Sachen und Erwegunge der Person Kondition
und Zustandt diesen Punct gebuerlich extenderen oder denselben
bey seinem Einhaltt zu erhaltten wißen.
III.
Zum 3. soll keiner in das Werk der Kürßner gestattet
werden, er thuehe dan, was des Hantwerks Gewohnheit und
Gerechtigkeit erheischett, und woferne ein Frömbder sich allhie
niederzulassen Willens, soll derselbe ehe dann er sich mit den
Meystern vergleichet, bey e. erb. Rade umb Bürgerrechtt
anhaltten, ihnen bey Eydespflicht sich verwandt machen und
seiner Geburt und Herkommen glaubwürdige Urkundt zeigen,
auch das ime e. erb. Raedt Bürgerrechtt vergönnet, den Meystersschein
einpringen.
- IV.
Zum 4. würde ein frömder Meystter aus frömbdcu Stetten
oder Landen das Hanttwerk allhie begehren, soll derselbe nach
erhalttenem Bürgerrecht und beygeprachtter Urkundt seines Herkommens
und Verhaltens zwey Eschnngen oder Anforderunge
thuehn und zue jeder Eschunge geben eine Tonne Bier. Bey