Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

308 Dl-- von Vülow,
beschränkte Anzahl Meister zugelassen, in diesem Fall sechs
deren Namen und Herkunft als erste Begründer und Stifter
des Gewerks die Rolle uns mittheilt. Dabei ist es auffallend,
daß zwei Drittheil der Genannten keine Pommern sind, sondern
lausitzer und schleichen Städten entstammen, ein Umstand,
der auch auf die Abfassung der Rolle mitgewirkt hat, denn
dieselbe ist hochdeutsch geschrieben und zeigt mehrfach eine in
Pommern ungewöhnliche Orthographie. An letzterer ist beim
Abdruck nur wenig geändert, doch ist die Willkühr im Gebrauch
der großen Buchstaben der heutigen Schreibweise gemäß beschränkt
und u und v ebenfalls nach der heutigen Aussprache gesetzt.
Abweichend von anderen Gewerksordnungen fehlen hier
die Bestimmungen über das Meisterstück, dagegen sind die
Festsetzungen der Arbeitszeit für die Gesellen, sowie die Lohnsätze
für Wochenarbeit und Stückarbeit von Interesse, ebenso
die Maßregeln, durch welche das Abgehen der Gesellen von
einem Meister zum andern, oder das Verlassen der Arbeit in
bedrängter Zeit, z. B. kurz vor dem Jahrmarkt, verhindert
werden sollte. Die bei den Zusammenkünften' der Meister
vor offener Lade zu beobachtenden Anstandsvorfchriften sind
im Allgemeinen dieselben, die sich bei anderen Gewerken auch
noch in späterer Zeit mehr oder weniger detaillirt vorfinden,
uud auch die festgesetzten Strafen laufen vielfach auf das
übliche Viertel Bier hinaus.
Ordmmge oder Nulle des löblichen Hanttwercks
der Kiirßner
in der fürstlichen Stadt Rügenwalde in Pommern.
Zu kunfftigcr Nachrichtt sein die Nahmen dchrer Meyster,
so Stiffter und Befürderer dieser confirmirten Nullen gewesen
sein, hirunter verzeichnet:
1. Georg Kräzmer von Camiz^) anß der Ober-Laußniz,
Altermann,
2) Kameiiz.