Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Die Rolle der Kürschner zu Rügenwalde
1606.
Mitgetheilt vom Staatsarchivar Dr. von Vülow.
Die nachstehend veröffentlichte Ordnung des Kürschner-
werkes zn Rügenwalde entstammt der vormaligen herzoglichen
Lehnscanzlei und ist das älteste größere Actenstück, welches das
königliche Staatsarchiv von Gewerkssachen dieser Stadt besitzt ').
Dasselbe besteht aus einem Pergamentheft von acht Folioblättern,
um welche noch zwei Blätter als Umschlag geheftet sind, deren
erstes auf der Borderseite den Titel trägt, während auf der
Innenseite des letzten ein kurzer Nachtrag aus dem Jahre
1621 angefügt ist. Zum Heften ist roth und weiße Schnur
verwendet worden; das im Text erwähnte anhängende Siegel
ist nicht mehr vorhanden. Die Blätter sind sämmtlich oben
und an den Seiten durch Mäusefraß etwas beschädigt, wodurch
mehrere Stellen des Textes verloren gegangen sind; doch konnten
dieselben mit einer Ausnahme sämmtlich aus einer dem Original
lose beiliegenden Abschrift auf Papier aus der Zeit der bran-
denburgischen Herrfchaft ergänzt werden, da bei dem kleineren
Format der Abschrift die Benagung hier nicht bis in die
Schrift hinein reicht. Nur der Anfang des Nachtrags von
1621 ist ganz verloren, da dieser letztere aus irgend welcher
Ursache von dem brandenburgischen Beamten weggelassen
worden ist.
Aus der Rolle ergiebt sich, daß das Kürschnerwerk in
Rügenwalde ein geschlossenes war, d. h. es war nur eine
') Stett. Arch. ?. II. Tit. 36 Nr. 135.
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